Beiträge von Hanseat
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Diese WM ist von vorne bis hinten furchtbar, ich sehe auch in den Straßen überhaupt keine Stimmung. Die WM hätte gar nicht nach Katar gehen dürfen. Aber nun bin ich auch nicht so drauf, daß ich mir das Gucken verbiete. Die Öffentlich-Rechtlichen übertragen ja schließlich, da erlaube ich mir kein Urteil über die Zuschauer.
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Ich hab ja null Ahnung von Fußball und muß sagen, mir gefällt Sandro Wagner eigentlich ganz gut. Der erklärt auch mal ein bißchen was über Taktik und Strategie für Idioten, das ist genau das Niveau, das ich brauche.
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Ich bin ein Mann und überhaupt nicht multitaskingfähig, aber Chatten und Fußi nebenbei bekomme ich noch irgendwie hin, wenn ich mir ganz doll Mühe gebe ... Nur mit dem Atmen könnte es dann schwierig werden.
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Saphira, natürlich muß der Mann es aus eigenem Antrieb wollen. Nur Druck von außen, Haus, Beruf, Geld, Ehefrau, das reicht aller Erfahrung nach nicht, solange die innere Einstellung nicht stimmt. Dennoch finde ich die Vorstellung besser, daß da mal ein Profi vorbeiguckt, statt daß die Ehefrau es macht.
Anna Eigentlich kannst Du Dich im Moment auf gar nichts verlassen. An Deiner Stelle würde ich mich jetzt darauf konzentrieren, mich selbst zu schützen.
EDIT: Ich hab mal ein paar Worte gelöscht, weil sie vielleicht nicht ganz angemessen waren.
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Das Verhalten Deines Mannes ist leider typisch, Doktortitel hin oder her. Er rechtfertigt seine Sauferei und schreckt dabei auch vor Gemeinheiten nicht zurück. Zugleich versucht er, sich mit solchen Sprüchen über Dich zu stellen und Dich zu manipulieren, damit Du die Schuld bei Dir selbst suchst. Wie es jetzt konkret weitergehen kann, ist schwierig zu sagen, zumal ja wirklich viel dranhängt, Haus und Beruf, es geht wirklich um die Wurst.
Ich rege mich gerade etwas über diesen Therapeuten auf. Kann der nicht mal was für sein Geld tun, Deinen Mann im Hotel besuchen und ihn zu einer Entgiftung schleppen? Denn da gehört er eigentlich hin. Natürlich ist die Gefahr groß, daß er sich jetzt ekzessiv seiner Sucht hingibt, wo der lästige Störfaktor Ehefrau (ich meine das nicht böse gegen Dich, aber so sieht er das wahrscheinlich im Suff) endlich entfällt. Andererseits muß er lernen, sich um sich selbst zu kümmern, da schadet es eher, wenn Du seine Aufgaben übernimmst. Eigentlich wäre das ein Tobjob für den Therapeuten.
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Es ist verständlich, daß der Therapeut sich mit Deinem Mann solidarisiert, das ist ja auch Teil seiner Rolle. Ich bin aber erstaunt, mit welcher Leichtigkeit er alles auf Dich abwälzt. Ich finde es gut, daß Du ihn konsequent vor die Tür gesetzt hast, einen Spruch wie "ich saufe nur, um dich zu ertragen" muß sich niemand gefallen lassen, auch wenn wer nur eine billige Rechtfertigung ist. Soll er ruhig mal ein Weilchen im Hotel schmoren.
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"In der Regel gibt es dann ein paar gute Ratschläge, wie wir unser gemeinsames Leben so verändern sollen, dass er weniger Druck hat und den Alkohol nicht mehr braucht. Das läuft dann meistens darauf raus, dass ich alles mögliche anpassen oder für ihn übernehmen soll, um ihn bei der Gesundung zu unterstützen."
Hm. Das klingt für mich alles nach dem falschen Ansatz. Wieso mußt Du etwas ändern, wenn er ein Alkoholproblem hat? Und wie weit sollst Du mit Deiner Rücksicht gehen, wieviel Geduld sollst Du haben? Eventuell sind die Ärzte/Therapeuten nicht mit dem Phänomen der Co-Abhängigkeit vertraut. Aber ich will nicht zuviel schreiben, erst einmal gibt es hier ein Bewerbungsprozedere, und andere verstehen eh mehr von der Sache als ich.
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Hallo Anna,
herzlich willkommen. Ich bin gleich über diesen Satz gestolpert: ... Therapeuten die gute Nachricht, er sei quasi geheilt und es bestehe nur ein sehr geringes Rückfallrisiko." Was waren denn das für Therapeuten? Alkoholismus ist nicht heilbar, aber sehr gut zu stoppen. Und über ein mögliches Rückfallrisiko läßt sich kein seriöser Arzt oder Therapeut nach wenigen Tagen aus.
Dein Mann hat ein Bewußtsein für seine Probleme, er geht sie auch hin und wieder an, das ist schonmal gut. Aber das Ergebnis ist ja nun leider nicht die Trockenheit. Und für Dich ist es letztlich nur das, was zählt. Er muß Nägel mit Köpfen machen und trocken werden, erst dann, nach einiger Zeit, kann man wieder über eine konstruktive Beziehung nachdenken.
Grüße,
H.
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Es ist wirklich eine furchtbare Unsitte. Neulich hatte ich auch einen Schokokuchen, der mit Hochprozentigem versetzt war. Das hab ich dann noch rechtzeitig gerochen, aber zahlen mußte ich den Kuchen natürlich trotzdem. Da stand nur "Schokokuchen" auf dem Schild und nicht "Schnapsbombe".
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Ich hab auch schon eine Bolognese mit rotem Traubensaft gemacht, das schmeckt ganz wunderbar, aber es geht auch einfach mit NOCH MEHR Tomaten, da macht man nie was falsch. Ich hab auch früher nur selten mit Wein gekocht, ich finde das Theater eh etwas überbewertet.
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Ich kam sogar in Situationen wo ich Bier abgelehnt habe und ich fühlte mich dabei gut. Familie ist informiert.
Am Anfang ist man sowieso extra motiviert, da fällt es noch verhältnismäßig leicht, einfach mal nein zu sagen. Aber grundsätzlich solltest Du dafür sorgen, daß Du gar nicht erst in solche Situationen kommst. Geh mal für ein paar Monate dem Alkohol konsequent aus dem Weg, die Zeit solltest Du Dir nehmen. Nüchternheit ist Prio 1, ohne sie ist alles nichts.
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Ich kann ihm nicht helfen....das ist so furchtbar! Aber ich kann ihn doch begleiten bei seinem Abstieg. Vielleicht dafür sorgen, dass er was isst, oder sich pflegt oder...
Nee, laß das. Wenn er nicht aufhören will zu saufen, zieh Dich da raus. Du kannst ihn nicht ändern, Du kannst nur für Dich sorgen. Es wird Dich nur auf seinen Höllenritt mitnehmen. Ich schreibe eigentlicher eher selten bei den Cos, weil ich glaube, daß mir da Wissen und Verständnis fehlt. Wenn ich lese, daß er Dich auf der Rückfahrt aus dem Urlaub einfach stehen lassen wollte, weil ihm irgendwas nicht gepaßt hat, dann macht es mich fassungslos, daß Du immer noch zu ihm hältst. Normalerweise ist sowas das Ende einer Beziehung oder einer Ehe, oder? Er sieht doch sowieso nichts ein, die böse Tochter, die ohne einen peinlichen Vater feiern wollte, soll also enterbt werden, er macht ja offenbar alles richtig und immer weiter so. Hau da bloß ab!
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Von mir auch herzlichen Glückwunsch. Ein Jahr, Nika, Donnerwetter, Du machst das alles super.
Wie ist denn die Wohnsituation inzwischen? Hängt er noch immer bei Dir rum?
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Hallo Becko,
willkommen bei uns. Angst ist natürlich kein so guter Begleiter, auch wenn ich Deinen Bammel verstehen kann. Du mußt die Sache für Dich ins Positive drehen und Dich auf ein alkfreies Wochenende freuen. Stell Dir vor, wie Du jeden Morgen ohne Kater aufwachst und am Montag ohne Schädel pünktlich auf der Matte stehst. Das ist doch was! Ich glaube, 30 Jahre lang verzichten hält niemand durch, nicht einmal der frommste Mönch. Sieh die Sache positiv und such Dir Motivationshilfen. Mir haben am Anfang Filme und Bücher zum Thema sehr geholfen, ich empfehle da immer "Vom unerwarteten Vergnügen, nüchtern zu sein" von Catherine Gray. Ich empfehle das Buch vor allem deshalb, weil es einfach saumäßig gute Laune macht: plötzlich ist Nicht-Trinken kein Verlust mehr, sondern ein Gewinn an Lebensqualität.
Grüße,
H.
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Als trockener Alki überlege ich mir natürlich, wie denn eine Partnerschaft für mich aussehen könnte. Wenn meine Frau sich im Hobbykeller oder mit Freunden irgendwo einen zwitschert, dann hätte ich selbstverständlich nichts dagegen. Stünde aber abends Wein oder Schnaps auf dem Couchtisch, dann wäre mir das zuviel. Mein Zuhause muß alkfrei sein, das brauche ich als Schutzzone, da würde ich keine Kompromisse eingehen. Man kann auch von einem Partner erwarten, darauf Rücksicht zu nehmen.
Ansonsten kenne ich die Sprüche von anderen auch: Du bist ja auch bescheuert, Dich alleine zu besaufen, laß das mal und sauf lieber mal einen mit uns! So Kumpel-Sprüche halt. Die anderen verstehen eben den Ernst der Lage nicht, und das kann ich auch nicht erwarten. Ich muß dann erklären, daß mir kontrolliertes Trinken nicht möglich ist, daß ich bis morgens die Reste aus dem Kühlschrank trinken würde, bis endlich wieder ein Kiosk oder ein Supermarkt aufmacht ...
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Meld, meld!
Ich bin jetzt eher im geschützten Bereich unterwegs, aber da schreibe ich auch nichts. Mir fällt nichts ein.
Ich bin allerdings stabil und lebe mein nüchternes Leben weiter. Das ist ja wohl das, was am meisten interessiert. Der letzte Ausflug hat mir nochmal gezeigt, dass das einfach nicht geht. Es ist egal, ob ich nicht trinken will oder darf, ich KANN es einfach nicht. Das geht nicht gut aus.
Grüße,
H.
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Hmm ... an dem Abend bin ich tatsächlich eine Stunde länger geblieben als ursprünglich geplant, bin dann aber mit dem Taxi abgedampft, bevor es unschön wurde. Getriggert hat mich das Getrinke der anderen nicht, eher abgestoßen.
Wie ich schon geschrieben habe: Auf Sylt, wo die Leute überall fröhlich ihren Aperol schwenkten, hatte ich eventuell Verzichtsgedanken. Andererseits habe ich mich auf dem Urlaub abgesichert, und es war letztlich kein Problem, nichts zu trinken.
Also, wenn ich jetzt so überlege, ob ich im letzten Jahr vielleicht zu unvorsichtig war: Ich denke nein. Da möchte ich mir jetzt keine Vorwürfe machen. Auch wenn das vielleicht keine befriedigende Erklärung für den Rückfall ist: Ich glaube nicht, daß es gesammelte Trigger der Vergangenheit waren. Es war einfach eine miese, heftige Attacke, verbunden mit körperlichem Unwohlsein, die ich nicht abwehren konnte. Ich hätte jemanden besuchen sollen oder so, um die Umgebung zu wechseln und nicht allein zu sein, aber so schlau war ich aus irgendeinem Grund nicht.
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Hier kommt keine Empörung, keine Angst, ich nehme konstruktive Kritik gerne an. Genau die brauche ich ja gerade.
"Mir kann auch kein Alkoholiker erzählen, dass er in der Anfangszeit nicht ans Saufen gedacht hat, wenn er trinkende Menschen um sich hatte."
Nein, warum sollte ich sowas auch erzählen? Nach einer 20jährigen Karriere denke ich jeden Tag über Alkohol und Saufen nach, alles andere wäre glatt gelogen. Es war nur wirklich nicht so, daß ich in den letzten Monaten oder Wochen einen vermehrten Saufdruck verspürt hätte. Und hart trinkenden Menschen habe ich mich im letzten Jahr nicht ein einziges Mal ausgesetzt. Dazu mußte ich mich gar nicht zwingen, mich interessiert solche Gesellschaft einfach nicht.
Zum beruflichen Umfeld schreibe ich dann eventuell mal im erweiterten Bereich was. Hier kann ja der ganze Globus mitlesen ...
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"Ich empfehle dir mal in deinen Thread die Warnungen zu lesen. Was wir im ersten Jahr empfohlen haben und was mit eigenen Argumente dann abgeschmettert wurde."
Da weiß ich jetzt nicht, was Du meinst. Ich bin damals gegen Deinen Rat zum Klassentreffen gegangen, weil ich ziemlich vereinsamt war, meinst Du das? Das ist ja nun wirklich lange her, außerdem habe ich diese Entscheidung nie bereut. Es hat mir gut getan, mal wieder unter die Leute zu kommen.