Veru Hallo da bin ich

  • Und jetzt steht der Schnapps neben mir im Wohnzimmerschrank.

    Guten Morgen, Veru.

    Warum duldest Du so etwas? Es ist doch auch Dein Zuhause! Und das sollte eine sichere Burg für Dich sein, und zwar OHNE Schnaps neben Dir im Wohnzimmerschrank!

    Warum nimmst Du nicht den ganzen Alk und entsorgst ihn einfach?

    Und verbittest Dir, neuen einzuschleppen!

    Ich kann Dir nur dringend raten, Dich da ohne Kompromisse durchzusetzen...ansonsten sehe ich echt schwarz :cry:

    Es tut mir leid, aber ich habe genau Null Verständnis dafür, wenn ein Partner sich so verhält. Mein Mann hat mich von Anfang an unterstützt, hat allen Alk entsorgt, auch meine geheimen Vorratsnester, die ich ihm nannte. Als ich aus der Entgiftung kam, war die ganze Bude Clean und ich war sehr dankbar dafür. Und sie ist es bis heute! Ich bin mittlerweile 20 Jahre trocken.

    Ich habe meinen Mann nie verboten, Alk zu trinken. Wenn er mal ein Bier trinken wollte, holte er sich ne Dose und trank die in seinem Hobbykeller. Er hat nie in meiner Gegenwart getrunken.

    Nun trinkt er schon seit Jahren gar keinen Alkohol mehr...war seine Entscheidung.

    Ich merke gerade mal wieder, was für ein Goldstück ich als Mann habe, wenn ich die Situation mit Eurer vergleiche.

    Er hat sich als wahrer Partner entpuppt und wollte mich nie irgendwie gefährden...und tat es vor allem auch nicht!

    Wir haben anfangs auch viel über meine Alkoholkrankheit geredet und er hat zum Glück verstanden, worum es geht.

    Eins war aber auch klar, hätte er mich nicht unterstützt, sondern sich noch derart kontraproduktiv und gefährdend wie Deine Frau verhalten, wäre ich gegangen.

    Denn meine Trockenheit war und ist immer Prio 1 gewesen...da mache ich keine Kompromisse.

    Und letztendlich baut ja auch alles darauf auf.

    Zum Glück hat auch nein Mann all diese Zusammenhänge begriffen.

    Lieber Veru, bitte lasse nicht weiter zu, das Deine Frau Deine Trockenheit gefährdet...und damit letztendlich auch Dein Leben.

    Zeige da bitte mal mehr Hintern in der Hose und setz Dich durch!

    LG Sunshine

  • was mir noch gerade einfällt ...

    Während meiner schweren Entgiftung (es stand wirklich Spitz auf Knopf, ob ich die überhaupt überlebe) sprachen die Ärzte auch mit meinem Mann.

    Das ich wirklich alkoholkrank bin und es sich dabei um keine Willensschwäche handelt.

    Zusätzlich sah er mich auch so erbärmlich auf der Intensiv liegen, mit all den Schläuchen und Monitoren an mir dran. Und er war dabei, wie ich mich langsam ins Leben zurück kämpfte.

    Wer es selbst dann nicht kapieren würde, was die Alkoholkrankheit wirklich anrichten kann, dem wäre ja echt nicht mehr zu helfen .

    So hatte es im Endeffekt was gutes, das ich da so schwer im KH lag...

    Du kannst Dir sicher vorstellen, wie sehr sich auch mein Mann wünschte, das ich sowas bitte nie wieder erleben muss.

    LG Sunshine

  • Zitat
    Zitat von Hartmut liest sich für mich als Durchhalteparolen zum ersten Jahr hin an.
    Zitat

    Immer wieder schön von dir zu hören :*

    Wie kommst du darauf?

    Nun Veru,

    ich schreibe aus Erfahrung und bevor du mir wieder vorwirfst „was ich mir erlaube so zu schreiben“ mache ich es mal nett.

    Wenn ich deinen ganzen Thread lese, ist es ein Weg den ich „ Mit der Faust in der Tasche trocken bleiben.“ assoziiere.

    Ich schaue mir nicht immer auf die letzte, Post, sondern das Ganze. Angefangen vom kalten Entzug -Sich nicht bekennen, alkoholfreies Bier probieren, nasses Umfeld nicht konsequent meiden. Kein alkoholfreies Umfeld. Dazu das Gefühl immer wieder mal wegzuschießen und dann irgendwo geschrieben – Krise mit der Frau.

    Da ist mir zu wenig Umsetzen dessen drinnen, was dir die Langzeit trockene mit auf dem Weg geben. Es reicht nicht aus „Tipps“ zu reflektieren, wenn ich die „Tipps“ nie umgesetzt habe.

    Sollte ich falsch liegen, dann entschuldige.

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Na dann hast Du ja alles im Griff...glaubst Du :(

    Das muss ein Beispiel für den viel zitierten Trockenrausch sein, der speziell in der Anfangsphase der Abstinenz eintreten soll.

    Du sitzt auf einer selbst gebastelten Bombe und für mein Verständnis brennt die kurze Zündschnur schon.

    Mein Rückfall, nach 10 Jahren Abstinenz ist nun 27 Monate her. Unter anderem entstanden, weil ich mich nicht an bekannte Regeln gehalten habe.

    Regel Nr. 1 Alkoholfreies Umfeld/Wohnung

    Klingt für mich zynisch was Du da von dir gibst.

    LG

    Thomas

  • Also wenn man mich fragt, ist die bedingt durch ihren Freundeskreis einfach abgestumpft. Die saufen alle über den Durchschnitt.

    Typisches Landleben

    Hallo!

    Also 2 Schwachstellen:

    1) Die uneinsichtige Frau

    2) Das saufende Umfeld

    Im Rahmen meiner Therapie gab es ein Angehörigengespräch zwischen meiner Familie und einem Therapeuten. Das könnte doch ein Anknüpfungspunkt sein. Notwendige Anstöße kommen im Leben häufig von außen z.B. der Füherscheinstelle oder dem Arbeitgeber. Da könnte sie mal hören und darüber nachdenken, wie ein außenstehender Fachmann Deine Situation einschätzt.

    Das saufende Umfeld: Von dem habe ich mich getrennt, genauer gesagt, bedingt durch meine Abstinenz sind die Kontakte zu heftiger trinkenden Bekannten und Saufkumpanen eingeschlafen. Das gemeinsame Bindeglied, der Suff, ist weggefallen. Und jetzt ist nichts mehr so, wie es mal war. Und das ist gut so. Die eingeschlafenen Kontakte werde ich nicht wieder erwecken.

    Unlängst traf ich zufällig mal einen früheren Mitzecher. Heute frage ich mich, warum ich mich früher überhaupt mit ihm abgegeben habe.

    Denn meine Trockenheit war und ist immer Prio 1 gewesen...da mache ich keine Kompromisse.

    Auch mir ist der Ausstieg aus dem aktiven Part der Sucht erst gelungen, als ich meiner Abstinenz und somit meiner Gesundheit und folglich meinem Leben rückhaltlos die oberste Priorität eingeräumt habe. Dem gegenüber ist alles andere minder bedeutsam und nachrangig.

    Ein Rumeiern im alten, stark trinkenden Umfeld ist nicht geeignet, eine zufriedene Abstinenz zu erreichen, sondern eine stete Gefahrenquelle für einen Rückfall.

    Gruß

    Carl Friedrich

  • Im Rahmen meiner Therapie gab es ein Angehörigengespräch zwischen meiner Familie und einem Therapeuten. Das könnte doch ein Anknüpfungspunkt sein. Notwendige Anstöße kommen im Leben häufig von außen z.B. der Füherscheinstelle oder dem Arbeitgeber. Da könnte sie mal hören und darüber nachdenken, wie ein außenstehender Fachmann Deine Situation einschätzt.

    Es ist tatsächlich so...wenn ein Aussenstehender, der sich wirklich mit der Suchtmaterie auskennt, mit dem Angehörigen spricht, kann das viel mehr bewirken als nur im "inner circle" zu reden.

    Diese Erfahrung habe ich schon sehr oft in meinem Leben gemacht, nicht nur im Bezug auf die Alkoholkrankheit.

    Ich bin mir unsicher, ob mein Mann so schnell und umfassend meine Krankheit begriffen hätte...hätten die Ärzte nicht auch mit ihm gesprochen...

    Veru, ich habe auch nochmal die ersten beiden Seiten hier gelesen...und ehrlich gesagt habe ich kein gutes Gefühl dabei gehabt.

    Die Heimlichkeiten vor der Partnerin, der kalte Entzug, das trinken von alkoholfreien Sekt etc.pp

    Trotz entgegengesetzter Ratschläge aus allen Richtungen hast Du Dich (mehrmals?) extrem nassen Umfeld ausgesetzt.

    Und nun auch wieder Bier und Schnaps im Haus...da stehen mir die Nackenhaare zu Berge!

    Ich möchte Dich fragen, wie wichtig ist Dir ein trockenes Leben eigentlich ?

    Ist es Dir wichtig genug, um auch mal Knatsch mit der Freundin zu riskieren? Welchen Stellenwert hat Deine Trockenheit für Dich?

    Und zu wem bist Du da offen und ehrlich?

    Wer weiß, das Du Alkoholiker bist?

    Und wie ernsthaft hast Du mit Deiner Freundin denn überhaupt gesprochen?

    LG Sunshine

  • Also wenn man mich fragt, ist die bedingt durch ihren Freundeskreis einfach abgestumpft. Die saufen alle über den Durchschnitt.

    Typisches Landleben :/

    Das wird wohl das Hauptproblem sein, ihre anfängliche Euphorie dir helfen zu wollen ist dahin, nun bist du trocken und alles geht so weiter wie zuvor, nun hat sie auch noch ihren Walnussfusel entdeckt und wähnt sich sicher – sie hat ja kein Problem, sie kann ja trinken …

    Was das aber für dich, für eine Qual bedeutet, scheint ihr überhaupt nicht bewusst zu sein.

    Weiss sie denn, daß es dich immer wieder triggert, wenn du mit Alkohol konfrontiert wirst?

    Hat sie eine blasse Ahnung? Was da in dir vorgeht?

    Wir Trockenen, wissen das alles, doch ein „Unbedarfter“ ?

    Da liegt das Problem, sie denkt bestimmt, alles nicht so schlimm, es macht dir nichts aus, du sollst dich Mal nicht so haben …

    Du kannst deiner Frau einmal ... zwei Mal ... erklären, daß es eben nicht so ist.

    Sage ihr, daß du es nicht ertragen kannst täglich Alk. zu sehen, egal wie stark du bist.

    Frage sie, ob sie wieder einen Säufer zu Hause haben will, nur weil sie überall Alk. deponiert?

    Es kann doch nicht so schwer, wenn schon Alkohol im Haus sein „muss“, Rücksicht auf dich zu nehmen und ihn nicht überall herumstehen zu lassen.

    Was hält sie davon, wenn du jeglichen Alk. entsorgst, egal wie teuer er war, wenn du ihn siehst?

    Es geht um dich, deine Gesundheit, dein Leben.

    Man kann doch Kompromisse schließen, bei allen anderen Dingen geht das doch auch … meistens.

    Einmal editiert, zuletzt von achelias (30. Oktober 2022 um 11:54)

  • Als trockener Alki überlege ich mir natürlich, wie denn eine Partnerschaft für mich aussehen könnte. Wenn meine Frau sich im Hobbykeller oder mit Freunden irgendwo einen zwitschert, dann hätte ich selbstverständlich nichts dagegen. Stünde aber abends Wein oder Schnaps auf dem Couchtisch, dann wäre mir das zuviel. Mein Zuhause muß alkfrei sein, das brauche ich als Schutzzone, da würde ich keine Kompromisse eingehen. Man kann auch von einem Partner erwarten, darauf Rücksicht zu nehmen.

    Ansonsten kenne ich die Sprüche von anderen auch: Du bist ja auch bescheuert, Dich alleine zu besaufen, laß das mal und sauf lieber mal einen mit uns! So Kumpel-Sprüche halt. Die anderen verstehen eben den Ernst der Lage nicht, und das kann ich auch nicht erwarten. Ich muß dann erklären, daß mir kontrolliertes Trinken nicht möglich ist, daß ich bis morgens die Reste aus dem Kühlschrank trinken würde, bis endlich wieder ein Kiosk oder ein Supermarkt aufmacht ...

  • Hallo Veru- ich bin hier eher stiller Mitleser, Hartmuts Post hat aber einen Gedanken geweckt.

    Auch wenn der Vergleich natürlich nich 100% stimmt, dennoch ein Gedanke für Frau und Freunde:

    Lungenkrebs, der Tumor ist entfernt- würden die alle ernsthaft neben dir weiter rauchen bzw Dich dazu auffordern mitzurauchen? Obwohl sie wissen, dass dadurch die Gefahr eines Rückfalls drastisch erhöht wird? Wenn ihre Antwort darauf auch „ist doch nicht so schlimm“ ist, würde ich mich nach einem neuen Freundeskreis umsehen.

    Letztendlich kommt es immer zum selben zurück- dem Großteil unserer Gesellschaft ist nicht klar, wie gefährlich Alkohol ist und wie krank es einen machen kann.

  • Guten Morgen zusammen,

    ich finde, dass ich viele Bausteine und Anregungen aus dem Forum mitnehmen und umsetzen konnte.

    Jedoch nicht alle und das ist auch okay.

    So sind wir alle unterschiedlich und ich habe meinen eigenen Weg gefunden, der sicher nicht bei jedem funktioniert und den ich auch nicht empfehlen kann.

    Teilweise fehlen mir die Eier, ja!!! Ich hätte direkt mit meiner Frau sprechen sollen, als der Schnapps im Schrank stand.

    Evtl. habe ich das nicht getan, da ich mich nicht getriggert fühlte, oder weil ich keine Eier habe, oder eine Kombination aus beidem?

    Vielleicht schreibe ich auch zu undeutlich oder zu wenig im Forum, wodurch der Eindruck entsteht, dass ich mit "geballter Faust" trocken bleiben muss!

    Zum Thema Freundeskreis:

    Auch hier hab ich nicht erwähnt, dass ich mit meinem eigenen Kreis gebrochen habe. Jeglichen Kontakt, einfach alles!

    Zu sehr stand bei denen der Alkohol im Mittelpunkt!

    Aber kann ich von meiner Frau erwarten, dass wir den Kontakt zu Ihrem Kreis beenden? (Dieser besteht seit über 30 Jahren)

    Ich finde das geht zu weit! Aaaber ich kann und habe Treffen abgesagt, wo ich wusste das gesoffen wird. (Schützenfest, Hochzeit, Junggesellenabschied etc..)

    LG

  • Hallo Veru

    ich finde es konsequent, dass Du den Kontakt zu Deinen Leuten abgebrochen hast, weil der Alkohol dort zu sehr im Mittelpunkt steht.

    Wenn das bei dem anderen Kreis nicht der Fall ist und Du Dich auch außerhalb vom Alkohol gern mit denen treffen würdest, weil der Kontakt seit 30 Jahren besteht, ist die Entscheidung doch ok. Wenn, dann könntest Du eh nur für DICH entscheiden, den Kontakt abzubrechen. Von Deiner Frau könntest Du das nicht erwarten finde ich.

    Ein alkoholfreies Zuhause würde ich persönlich erwarten, wenn ich das so haben möchte. Aber Freundschaften beenden?! Das ist nochmal eine ganz andere Nummer, von der Du Dich ja auch abgrenzen könntest, ohne dass sie sich abbgrenzen müsste.

    Du sorgst meiner Meinung schon ganz gut für Dich, was ja auch daran zu sehen ist, dass Du z. B. Treffen, wo es ausschließlich um Alkohol geht, wie Schützenfest, Junggesellenabschied und Hochzeit abgesagt hast. Das finde ich schon ziemlich konsequent von Dir, was gar nicht zu Deiner Aussage passt, dass Dir teilweise die Eier fehlen :P

  • Zum Thema Freundeskreis:

    Auch hier hab ich nicht erwähnt, dass ich mit meinem eigenen Kreis gebrochen habe. Jeglichen Kontakt, einfach alles!

    Zu sehr stand bei denen der Alkohol im Mittelpunkt!

    :thumbup: Eine notwendige Maßnahme, die ausschließlich Deinem Schutz dient. Es hat bei mir auch eine Weile gedauert, bis ich das verstanden habe.

    Und heute nach mehr als 7 1/2 Jahren: Es ist nichts mehr so wie es mal war. Und das ist gut und richtig so. Ich habe andere Interessen und für die benötige ich einen klaren Kopf und sicherlich keinen Alkohol.

    Aber kann ich von meiner Frau erwarten, dass wir den Kontakt zu Ihrem Kreis beenden? (Dieser besteht seit über 30 Jahren)

    Ich finde das geht zu weit! Aaaber ich kann und habe Treffen abgesagt, wo ich wusste das gesoffen wird. (Schützenfest, Hochzeit, Junggesellenabschied etc..)

    Zu Veranstaltungen, auf denen der übermäßige Konsum im Vordergrund steht, bin ich nie mehr gegangen. Warum auch? Das ist nicht mehr meine Welt, da gehöre ich nicht hin, das hielte ich auch im Kopf nicht mehr aus. Das Gesprächsniveau sinkt proportional zum getrunkenen Alkohol bis es auf dem Nullpunkt angelangt ist. Für so was ist mir meine Zeit zu schade.

  • Hallo Veru,

    Ich kann mich Hera nur anschließen Glückwunsch und weiter so es ist so ein Gewinn.

    Gruß Buggi

    „Eine Krise kann ein produktiver Zustand sein. Man muss ihm nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.“
    Max Frisch

  • Hallo Veru!

    Glückwunsch zu 1 Jahr neuen Leben!

    Immer weiter so! :thumbup:

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

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