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Alkoholismus ist eine Krankheit, da kann er nicht viel mit Willensstärke erreichen. Er muß es für sich verstehen. ...
Und
genau, da fängt die Willensstärke an, zuvor muß man es aber
begriffen haben.
Die
Frage bleibt offen: ist man als Alkoholiker dazu in der Lage?
Auch
ich suche immer nach dem Grund, der Ursache, denn erst wenn ich die
Ursache des Übels erkenne, kann ich etwas tun.
Alkoholiker
sind labile Menschen, ich schließe jetzt von mir auf Andere, sie
wählen den vermeintlich leichteren Weg zur „Problembewältigung“,
Alkohol vertreibt das Problem, alle Probleme. Da die Probleme „immer
wieder kommen“ , wird nachgeschüttet.
Es
wäre zu einfach, durch psychische Probleme den Alkoholismus zu
entschuldigen, Alkohol ist eher der Katalysator, der Turbo und zum
Ende hin, das Betäubungs-, Einschlafmittel.
Wenn
ich nie gelernt habe, mich meinen Problemen, Unzulänglichkeiten zu
stellen und wiederum lernte, daß Alkohol die Lösung (zumindest
zeitweise) ist, befinde ich mich in einen apokalyptischen
Kreis.
Das
Eine bedingt das Andere.
Fakt
bleibt, auch problembehaftete Menschen können aufhören, nur wie
macht man es ihnen begreiflich, daß sie es freiwillig tun?
Warum trinkt ein Mensch (übermäßig)
viel Alkohol?
Schwäche, er kommt mit einer Situation
nicht klar, kommt in eine gewisse Bedrängnis (auch mit sich selbst),
die Droge Alkohol bringt Erleichterung, blockiert das Gehirn, die
unangenehmen Gefühle verschwinden … ähnlich der Wirkung einer
Schmerztablette.
Anstatt die Ursachen der „Schmerzen“
zu behandeln, behandelt der Alkoholiker lediglich die Wirkung, sehr
wirkungsvoll.
Beim Alkoholkonsum werden vermehrt u.a.
Endorphine und Dopamine ausgeschüttet. Das steigert (anfangs) die
positive Stimmung, durch den Gewöhnungseffekt bedarf es immer einer
höheren Dosis, um diesen Effekt zu erzielen. Der Körper gewöhnt
sich daran und braucht scheinbar diese Droge.
Beim Essen, Trinken, Sex, Sport,
Musikhören … werden ähnliche Neurotransmitter ausgeschüttet, die
Wohlsein, Befriedigung, Glücklichsein auslösen (können).
Nun sollte man glauben, daß das
vernunftbegabte Tier „Mensch“ in der Lage sein sollte, diese
Zusammenhänge zu verstehen. Mit Sicherheit tut der Mensch es auch.
Bleibt also die Frage, warum betreibt der diesen Mißbrauch
wohlwissentlich?
Also macht Alkohol erst Mal glücklich.
Dann wieder unglücklich, um diesen Zustand zu lindern, wird wieder
getrunken, und so weiter.
Ist es also eine psychische
Schwäche/Krankheit nicht „nein“ sagen zu können? Was
beeinflusst diese, fördert oder hindert sie?
Die meisten der nun Trockenen
berichten, es hat bei ihnen „klick“ gemacht, d.h. sie haben es
(nun) begriffen.
Die Nicht-Mißbräuchler trinken
moderat, weil es ihnen von vornherein bewußt ist, das es ein
Nervengift ist und ihnen Schaden zufügt.
Wie findet man zur Ausgeglichenheit?
Zur Zufriedenheit?
Den Süchtigen unter Stress zu setzen,
scheint das Gegenteil zu bewirken, es wird weiter oder mehr gesoffen
oder die Trinkpausen verkleinern sich. Das zeigen die vielen Berichte
der Co-Abhängigen, Ehepartner, Kinder.
Ist es ein
Nicht-Können, was dann zur Sucht verlagert?
Viele flüchten sich in andere
Beziehungen und/oder terrorisieren ihre Angehörigen, Hauptsache der
Konsum wird geschützt, denn der garantiert dieses wohlige Gefühl.
Es muß also Ersatz her ,um
ungenügende
Stressbewältigungsstrategien, geringe Konfliktfähigkeit, schwaches
Selbstwertgefühl
auszugleichen.
Allein
durch Vernunft scheint es den Wenigsten zu gelingen. Ideen sind
gefragt.