Hallo Fabienne,
Ich sehe deine Beiträge auch wenn du mich nicht zitierst.
Ich weiß genau, wie du dich fühlst. Dieses langsame bewegen der Augen, von dem du schreibst. Ich bin innerlich geplatzt, wenn ich das bei meinem Mann gesehen habe, als wir abends auf dem Sofa saßen. Ich habe ihn dann von der Seite beobachtet und bin immer wütender geworden. Es war ekelhaft.
Ich packe hier heimlich die Kartons und bin traurig, dass ich meine Familie verloren habe. Die kleine heile Familie, die ich nie hatte und vermutlich deshalb sooooo gerne wollte.
Gleichzeitig bin ich glücklich, dass ich bald ein Leben ohne Angst leben werde. Ohne Angst, wann er das nächste Mal trinkt.
Und weißt du, was mir am meisten hilft....
Ich denke an meine Kinder. Daran, dass sie kein Gebrüll, keine Beleidigungen und keinen betrunkenen Vater bzw Stiefvater mehr erleben müssen. Ich habe endlich für Ruhe gesorgt. Ich wollte immer fair sein. Deswegen habe ich meinem Mann gesagt, dass ich eine Wohnung gefunden habe. Er hat es wohl gehört, aber er glaubt es noch nicht so ganz. Also habe ich es nicht mehr wiederholt. Am 3 Dezember habe ich alle meine Freunde zusammen getrommelt.
Meine Familie wohnt 450 km weit weg, aber sie kommen auch. LKW ist schon reserviert. Und mein Mann hat null Ahnung. Ich habe kein schlechtes Gewissen mehr. Ich werde erhobenen Hauptes hier rausspazieren und er hat die Entscheidung, was er aus seinem Leben macht. Seit über 1 Woche trinkt er jetzt keinen Tropfen Alkohol.
Ja und? Er hat mich jahrelang fertig gemacht. Was sind schon Tage oder Wochen oder Monate dagegen? Er kann jetzt so viele Jahre trocken sein, wie er gesoffen hat. Dann kann ich mich mit ihm über die Zukunft unterhalten.
Lg