Beiträge von JuSe

    Danke für Euren lieben Zuspruch. Es war ja nicht das erstmal dass er betrunken gefahren ist. Schon oft gab es deswegen auch Schäden am Auto weil er irgendwo dran gefahren ist.... Ich habe schon sehr lange mit mir gerungen aber gestern hat er mir unendlich Angst gemacht , mir gedroht und mich wieder mit Vorwürfen beladen. Dann war es soweit. Die Polizei war wirklich sehr hilfsbereit und hat mir auch zugehört.

    Ein Arzt hat mir vor einiger Zeit gesagt dass ich meinem Mann mit einer Anzeige "was gutes tun würde" und natürlich allem voran andere Menschen im Straßenverkehr schütze...

    Weiteres Update nach Anruf vom Krankenhaus: diesmal war es kein Anfall - hatte mich schon gewundert weil er die Anfälle bisher nur vom kalten Entzug bekam.... -Er hatte einfach einen riesen Rausch und fast 4 Promille...

    Update: Also die Polizei konnte ihn zuhause nicht antreffen, er war nämlich nach dem Besuch bei uns beim Griechen und bekam dort einen epileptischen Anfall (den 5.!!) und wurde von dort ins Klinikum gebracht...Führerschein ist jedenfalls weg. Gott sei Dank war er noch nicht im Auto, er wollte nämlich gerade wegfahren...

    Ich habe heute meinen Mann bei der Polizei angezeigt weil er zum wiederholten Mal bei uns sehr alkoholisiert aufgetaucht ist und dabei selber mit dem Auto gefahren ist. Ich hab ihn mehrmals damit gedroht und heute war ich soweit....ich fühle mich grad sehr schlecht aber hoffe andererseits ihn damit ein bisschen wach zu rütteln.... :(

    tu` alles was möglich ist. Freunde, Bekannte, Familie, Jugendamt, Frauenhaus, rausschmeißen, Anwalt, ggf. Polizei.


    Ihr, deine Tochter und Du, braucht dringend Hilfe - Schutz.

    ... räumliche Trennung.

    Danke Achelias, wir sind schon räumlich getrennt, gottseidank. Meine Tochter muss das nicht mehr mitansehen wie er sich zurichtet. Sollte ich mitbekommen dass er nochmal Auto fährt dann werde ich die Polizei rufen weil es da um Fremdgefährdung geht, entweder durch Alkohol oder wegen seiner Krampfanfälle. Alles andere überlasse ich ihm selber.

    Hallo Ihr Lieben,

    Aktuell rutscht mein Mann immer weiter in das Loch der Abhängigkeit und die nüchternen Phasen werden immer kürzer. Es ist keine vernünftige Unterhaltung mehr möglich und er redet wirre Sachen. Er fährt auch betrunken Auto...Ärtzliches Fahrverbot besteht nach seinen Anfällen noch dazu. Am Sonntag war sein Freund bei ihm, der wollte mit ihm reden und ihn zur Vernunft bringen...natürlich ohne Erfolg. Er hat mir erzählt dass mein Mann erwähnt hat dass er schon überlegt hat dem ganzen ein Ende zu machen... und er fürchtet dass er sich was antut und dass ich doch was unternehmen soll! Er meint dass man nach so einer Aussage jemanden zwangseinweisen kann. Geht das denn so einfach? Im Klinikum hat er damals glaubhaft bestätigt dass er keine Suizid Absichten hat...allerdings war er da ja nüchtern...Weiss jetzt nicht was ich machen soll???!!!!

    Meinen ersten Mann hab ich geheiratet als ich 21 Jahre alt war, quasi noch ein Kind . Er war 25 und ein richtiger Draufgänger , ich weiß nicht mehr warum mich das damals beeindruckt hat. Wir haben gemeinsam was aufgebaut, ein großes Haus mit Pferdestall gebaut, und eine Spedition gegründet ..getrunken hat der von Anfang an viel, aber das war in unserem damaligen Freundeskreis normal....dann kam Gewalt und andere Frauen hinzu...das wars dann nach 5 Jahren Ehe...was ich so mitbekomme ist er noch immer ein Trinker und Frauenheld aber die Spedition hat ziemlich erfolgreich ausgebaut. Mein jetziger Mann ist genau das Gegenteil, ruhig und zurückhaltend , kommt mit allen Menschen aus und war ein begeisterter Schreinermeister...bis er aufgrund eines Herzfehler seine Berufsunfähigkeitsrente erhielt und nicht mehr arbeiten musste. So ging es ihm aber gesundheitlich bis auf Bluthochdruck immer gut, er war halt gut abgesichert.

    Wir sind eigentlich gerade am Hausbauen, das wollte er als sein Projekt machen weil er handwerklich so begabt ist. Es schien alles wunderbar...Sicher , es war oft anstrengend mit seinen kranken Eltern , die wir bei uns zuhause pflegten aber er bekam von mir und dem Pflegedienst alle Unterstützung. Getrunken hat er schon immer was, aber nur bei Feiern, zum Essen oder Abends ....erst schleichend ist es hinzugekommen dass er schon tagsüber alleine heimlich getrunken hat..er hatte immer Ausreden warum er getrunken hat, wegen seinem Vater, wegen dem Streit mit der Schwester....und schleichend hinzu kam auch diese Eifersucht, die immer heftiger und irrer wurde....ich wusste dass er Depressionen hat aber er hat alles immer auf sein Herz geschoben, dass er deswegen nur im Bett liegt und er nichts mehr tun kann ( seinem Herzen geht's aber gut, das haben die Ärzte mehrmals bestätigt).... und so nahm es seinen Lauf. Ich glaube nicht dass ich einem Muster folge, aber ich werde es bei meiner nächsten Therapie ansprechen . Dass mein zweiter Mann nun ebenfalls ein Alkoholproblem hat wollte ich lange nicht wahr haben. Mein Mann hat immer gesagt dass ich so empfindlich auch Alk reagiere weil ja mein Ex ein Alki war..und er ja schließlich nicht ins Wirtshaus geht...Dass er alleine trinkt war für mich viel schlimmer...Manchmal frage ich mich sogar ob es an mir liegt dass meine Männer zu saufen anfangen aber ich wüsste nicht wieso ....

    Die Mutter meines Mannes hatte schwere Depressionen und dann Demenz, seine Schwester hatte vor 20 Jahre auch ein Alkoholproblem und war auf Entzug, das habe ich erst vor kurzem erfahren. Ich glaube schon dass er da familiär vorbelastet ist.

    Wenn ich in meine Zukunft sehe, sehe ich ehrlich gesagt zuerst Leere und Einsamkeit. Meine Therapeutin hat mir auch gesagt dass ich mich auf ein Jahr der Trauer und des Abschieds einstellen muss, das hat furchtbar weh getan als sie mir das gesagt hat. Dagegen wollte ich anfangs ankämpfen und mich wehren aber schon langsam versteh ich. Ich bin von Haus aus ein ängstlicher und unsicherer Mensch.Ich sehe wie ich mich zwar voll und ganz auf meine Tochter konzentriere und auf meine Arbeit, aber ich sehe dass ich einsam bin weil ich meinen Mann verloren habe, den ich so sehr liebe. Es ist ein so stechender Schmerz dass ich ihn gerade verliere und ich werde lange darunter leiden auch wenn ich noch so wütend und enttäuscht von ihm bin..ich blicke misstrauisch in die Zukunft aber ganz weit hinten sehe ich schon Licht ....

    Es ist nicht meine erste Ehe die kaputt geht und ich weiß wie schlecht es mir nach der ersten Ehe ging, obwohl ich damals dann auch "frei" da mein erster Mann gewalttätig war wenn er getrunken hatte. Mein jetziger Mann hat mich damals aus dem Tief geholt in dem ich war...Ich würde gerne positivere Sachen schreiben aber das kann ich noch nicht. Ich bin müde und ausgelaugt...Aber daran zerbrechen werde ich nicht, ich habe zum Glück meine Familie die mich hält.

    Danke für Deine Zeilen Achelias, ich weiss es ist nur ein Wunschdenken weil die Wahrheit so weh tut. Mein Mann hat sich nach 3 Tagen selbst entlassen mit der Aussage: die Ärzte wollen doch nur Geld machen mit mir...ich bin körperlich und geistig fit und dass ich dort überhaupt war hab ich nur für Dich getan...dann ging es eine Woche gut, also kein Alkohol, aber genauso schnell war es wieder vorbei.

    Ich kann aber sagen dass ich viel stärker geworden bin, er tut mir jetzt zumindest nicht mehr leid weil er alleine ist.

    LG

    Juse

    Liebe Aurora ,

    Du hast mich auch schon in meinen Beiträgen ermutigt und unterstütz und ich wollte dich nur wissen lassen dass ich durch dich und deine Geschichte in die Zukunft schauen kann. Ich habe mir deine Geschichte durchgelesen und sehe mich darin wieder. Mein Mann ist auch Frührentner mit fast 50, er beschuldigt und belügt mich usw.und ich bin wie Du warst, hab Flaschen versteckt, kontrolliert und ausgeleertund das ganze Elend ertragen...ich weine den alten schönen Zeiten nach...und will sie wieder zurück haben. Ich wünsche mir nichts anderes aber die Hoffnung schwindet . Du hast wahrscheinlich gelesen dass mein Mann bereits 4 Krampfanfälle nach kaltem Entzug und 2 stationäre Entzüge hinter sich hat und noch immer keine Einsicht zeigt. Ich hatte mir so gewünscht dass es einen Wendepunkt gibt aber den gibt es nicht bei ihm. Er säuft mehr wie zuvor und gibt mir die Schuld an allem. Ich bin froh dass meine Tochter und ich unsere kleine Ferienwohnung haben und sein Gesaufe nicht mehr mitanschauen müssen. Aber es schmerzt so hilflos zu sein. Ich spüre wie sehr meiner Tochter ihr Papa fehlt, der gesunde, liebevolle Papa der er mal war . Es schmerzt so sehr aber sie ist so tapfer und mein Sonnenschein in diesen dunklen Zeiten . Ich weiss dass er früher oder später daran sterben wird und ich kann nichts machen ausser mich befreien und auf mich und meine Tochter schauen.

    Danke dass Du Deine Geschichte mit uns geteilt hast!

    Liebe Grüße

    Juse

    Er hatte heute im Klinikum noch einen weiteren Anfall. Morgen kommt er in die Entzugsklinik, er hat eingewilligt. Seine letzte Option was unsere gemeinsame Zukunft angeht

    Ich war gerade bei ihm als es passiert ist. Er ist vom Stuhl gefallen und hat eine Verletzung am Kopf. Unsere Tochter war zum Glück nicht dabei. Bzgl. Entzugsklinik, falls er sich dafür entscheidet wurde mir die Klinik in Mainkofen empfohlen. Hat wer Erfahrungen mit der Klinik?

    Mein Mann hatte heute schon wieder einen Krampfanfall 😔...hat wieder auf eigene Faust probiert aufzuhören....und noch dazu ist sein Vater gestern gestorben ...es kommt echt immer noch schlimmer wenn man meint es geht nicht mehr.. puh

    Das war jetzt der 3. Entzugskrampf innerhalb 4 Wochen

    Hallo Ihr Lieben,

    ich brauche wieder einmal Euren Rat. Und zwar sind wir ja jetzt räumlich getrennt. Allerdings habe ich ihm noch nichts von unserer Wohnung erzählt, sondern er geht davon aus dass wir noch bei meinen Eltern sind. Ich bin mir noch nicht sicher ob ich ihm das sagen soll, weil ich Angst habe dass er dann ständig aufkreuzt wenn er was getrunken hat. Andererseits würde er dann sehen dass ich es ernst meine, dass wir so schnell nicht mehr nach Hause kommen. Seit 3 Tagen merke ich , wenn wir telefonieren oder ich ihn besuche , dass er etwas Einsicht zeigt, dass er nüchtern erscheint, auch wenn er Abends anruft. Als ich ihn gestern besucht habe weil ich einigen Bürokram erledigen musste, war auch einigermaßen aufgeräumt (Müll weg, sogar gestaubsaugt hat er) und ich hab gesehen dass er sich auch ernährungsmäßig gesunde Sachen gekauft hat. Wir haben uns normal unterhalten können , allerdings musste ich auch sehr viel weinen. Ihm tue alles unendlich leid und er hat dann vor mir auch beim Psychiater um einen Termin angerufen. Trotzdem habe ich ihm klar gemacht dass wir nicht wieder heimziehen solange er sich nicht professionell helfen lässt und wir uns sicher sein können dass er es im Griff hat bzw sich zumindest darum bemüht. Ist das ein gutes Zeichen? Kann ich etwas Hoffnung schöpfen ? Aktuell liegt auch noch sein Vater im Sterben, dabei möchte ich ihn auch etwas unterstützen....Meine Familie ist sehr skeptisch dass er jemals wieder der Alte sein wird... Ich kann aber die Hoffnung noch immer nicht aufgeben :( .

    Also meine Tochter und ich haben uns jetzt für die nächsten Monate eine Ferienwohnung in der Nähe gemietet.

    Die ist möbiliert und es gibt keine Mindesmietdauer. Für mich ist das momentan die beste Lösung wenn nächste Woche die Schule losgeht. Mir ging es darum dass meine Tocher die Schule nicht so kurzfristig wechseln muss, weil wenn wir in die Nähe meiner Eltern ziehen (40km entfernt), dann müsste sie die Schule wechseln (sie hängt so sehr an ihren Freundinnen und liebt die Schule - eine Therapeutin hat mir geraten, sie in dieser Situation nicht auch noch von ihren Freunden / Schule zu trennen) .

    So haben wir erstmal die räumliche Trennung .Hab ja die Hoffnung noch immer nicht aufgegeben dass er irgendwann Einsicht zeigt. Er schreibt mir jeden Tag wie sehr er uns liebt aber wenn ich ihn mit den Tatsachen konfrontiere schaltet er auf Durchzug.

    Aber das mit der räumlichen Trennung akzeptiert er erstmal, nachdem ich ihm klargemacht habe dass ich unserer Tochter eine erneute schlimme Situation mit ihm nie wieder antun werde.

    Falls es doch nix mehr wird dann ist mein Ziel dass wir im Sommer ein neues Leben im Ort meiner Eltern beginnen...Wir werden sehen! :roll:

    Vielen Dank für Eure Antworten. Ihr glaubt gar nicht wie mich Eure Antworten stärken, ich finde das einfach unfassbar toll von Euch. Bin froh mich hier angemeldet habe. Danke Danke Danke :love:

    Hallo Ihr Lieben,

    zuerst mal ein frohes neues Jahr Euch allen! Wollte ein kurzes Update geben und brauche etwas Zuspruch. Mein Mann wurde ja am 17.12 vom Klinikum entlassen (Entzug war durch lt. Ärztin), am 22.12 hat er wieder angefangen Bier und Sekt zu trinken und mich zu beleidigen, wie vorher halt auch. Meine Tochter und ich sind dann noch vor Weihnachten zu meinen Eltern geflüchtet. Es war furchtbar hart für mich ihn alleine zu lassen aber ich fand keinen anderen Weg und meine Eltern wollten vor allem unsere Tochter zur Ruhe kommen lassen - ohne ihn - und sie hat auch nicht nach ihm gefragt und ich glaub für sie war es ein sehr schönes Weihnachten. Auch jetzt sind wir noch bei meinen Eltern. Er spielt jetzt den armen verlassenen Mann, der doch eh nichts getan hat. Auf meine Bitte sich helfen zu lassen reagiert er mit 0 Verständnis. Er ist ja körperlich und geistig fit sagt er. Er kapiert es nicht um was es mir geht. Nämlich dass er sich endlich professionelle Hilfe sucht. Natürlich hat er in der Zeit wo er alleine war bestimmt noch mehr als sonst gesoffen. Und deshalb fühle ich mich so schuldig, weil er uns doch eigentlich braucht. Aber ich kann das meiner Tochter nicht mehr antun, dass wir zurückgehen ohne dass er eine Therapie macht. Weil es wieder das gleich wird wie vorher. Aber trotzdem fühle ich mich so miserabel!! Ich bin echt am Ende...

    Hallo Kitty,

    Deine Geschichte ähnelt meiner und ich kann Dich nur zu gut verstehen. Bei uns kommt noch dazu dass mein Mann schon 2 Krampfanfälle aufgrund eines kalten Entzugs hatte (er trinkt mittlerweile wieder, weil er hat es ja so toll im Griff....)und mit 3,7 Promille die Treppe runtergefallen ist. Jedesmal mit Krankenhaus Aufenthalt....Da er sich trotz allem seine Sucht nicht eingesteht und sich nicht helfen lässt, sind ich und meine Tochter zu meinen Eltern geflüchtet ...ich sehe ehrlich gesagt schwarz für unsere Zukunft und ich fürchte solange dein Mann sich sein Problem nicht eingesteht, wird er weitermachen...und Euch beide kaputt machen...ich wünsche Dir ganz Kraft und hoffe daß er die Kurve kriegt. Liebe Grüße

    Juse

    Vielen Dank für Eure Wünsche!

    Ich habe noch eine Frage zur Sucht. Und zwar kenne ich einge Leute die regelmäßig Alkohol trinken, z.B zum Abendessen immer 1 Flasche Wein oder Leute die von Freitag bis Sonntag sehr viel trinken und unter Woche täglich ein Bier. Diese Leute legen dann z.B.zur Fastenzeit immer eine Trinkpause ein und trinken 4 Wochen keinen Tropfen. Die bekommen aber keine Entzugserscheinungen. Liegt das dann an der Psyche oder wieso werden manchen abhängig und manche nicht?

    LG

    Juse