Beiträge von Chrissi44

    Ich habe kürzlich meine Hausärztin ganz direkt darauf angesprochen. Sie war erstaunt, druckte mir ihre Liste von Diagnosen aus, unter denen ich in dieser Praxis laufe, da stehen ganz am Schluss drin : Zustand nach Alkoholabusus.

    Warum das bei der Krankenkasse ganz oben steht, ...keine Ahnung.

    Eigentlich ist es mir inzwischen auch egal, wo ich jetzt offen mit meiner Ärztin gesprochen habe 🙂

    Guten Abend,

    Ich habe ein neues Medikament verschrieben bekommen, es sind Tabletten (Antiepileptika), die zur besseren Aufnahme in Flüssigkeit aufgelöst werden sollen.

    Bei flüssigen Medikamenten achte ich immer genau darauf, daß kein Alkohol enthalten ist, bei Tabletten habe ich mir aber noch keine Gedanken gemacht.

    Nun habe ich gesehen, dass auf der Verpackung steht, daß eine Tablette 1 mg Ethanol enthält.

    Wenn ich annehme, dass ich eine Tablette in 100 ml Wasser auflöse, komme ich nach meiner Rechnung auf einen Alkohol Anteil der Lösung von 1%, wenn ich richtig gerechnet habe.

    (Ich nehme derzeit die Tabletten zweimal am Tag.)

    Ich habe irgendwie kein gutes Gefühl dabei, oder übertreibe ich es ?

    Was denkt ihr? Danke 🙂

    Nochmal zur Klarstellung: Mir geht es gar nicht darum, dass die Diagnose noch bei mir drin steht. Bei meiner vorherigen Ärztin stand sie auch drin, aber eben ziemlich weit hinten, weil es nicht mehr so relevant ist, gegenüber den anderen Erkrankungen, die ich habe.

    Und die jetzige Ärztin hat eben diese Diagnose F10.2 ganz an den Anfang gestellt....das stört mich einfach und leuchtet mir auch nicht ganz ein.

    Hallo Chrissi44,

    ich fragte einen befreundeten Arzt, Allgemeinmediziner und suchterfahren, der ICD-Code F10.2 bedeutet lt. Bundesministerium für Gesundheit: Psychische und (!) Verhaltensstörung durch das Abhängigskeitssyndrom ...sie sind abhängig von Alkohol, haben dauerhaft den starken Wunsch, Alkohol zu konsumieren ... (ich hoffe, dass war jetzt kein Zitat).

    Nun habe ich diesen o.g. Wunsch nicht (mehr), seit 2 Jahren. Die hier schon viel diskutierte Frage: Bin ich noch abhängig, wenn ich die (meine) Sucht stoppte? kommt immer wieder auf, (mein) der Arzt sagte mir, das sei Ermessensspielraum, wenn er einen neuen Patienten mit der Diagnose F10.2 bekommt, sei davon auszugehen, dass er, entweder noch trinkt und/oder seine Gedanken ständig um Alkohol kreisen (die berühmte Faust in der Tasche).

    Diese Diagnose legitimiert ihn (Arzt) auch dahingehend abzurechnen, da es Ursache sein kann (!), für Folgeerkrankungen. Wenn der Arzt also auf Grund von F10.2 eine Darmerkrankung, Nervenschädigung oder sonst was diagnostiziert, ist das gerechtfertigt, da es weder auszuschliessen sei, noch bewiesen werden könne.

    Das unterstreicht, einmal wieder: ein Mal Alkoholiker immer Alkoholiker, egal ob du noch trinkst oder nicht.

    Naja, als Folge der Alkoholerkrankung kann man es eindeutig nicht ansehen, da ich wegen genau dieser Erkrankungen schon mehrere Jahre vor dem Alkohol regelmäßig behandelt und auch berentet wurde.

    Hallo Chrissi,

    Nun steht ja auch bei den Darmerkrankungen, Rheuma und andere diverse Geschichten ja auch nicht geheilt dahinter. Oder? Warum sollte jetzt nun bei Alkoholiker trocken stehen?

    Oder habe ich da was falsch verstanden?

    Das ist schon richtig, aber wenn ich mir die Definition der Diagnose F10.2 anschaue, steht da z.B."ständige Beschäftigung mit Alkohol, unkontrollierbares Verlangen, etc." das trifft für mich glücklicherweise momentan nicht mehr zu. Und wenn es an erster Position steht, hat es für mich einen sehr hohen Stellenwert.

    Hallo zusammen,

    Mich beschäftigt gerade ein Thema sehr:

    Zu meiner Vorgeschichte: Ich bin seit fast 9 Jahren trocken, seit 5 Jahren bin ich in meiner jetzigen Hausarztpraxis, davon 2 Jahre bei meiner aktuellen Hausärztin. Ich fühlte mich bei ihr eigentlich immer gut betreut, habe aber bisher nie über meine Vorgeschichte mit dem Alkohol gesprochen, es wurde mit keinem Wort erwähnt, einfach weil es nicht relevant war. Der Begriff stand anfangs, also vor ca. 4 Monaten ein oder zwei mal ganz nebenbei in einem Arztbericht. Von daher ging ich schon davon aus, dass es bekannt war, mehr aber auch nicht.

    Nun habe ich in meiner App der Krankenkasse gesehen, dass meine Hausärztin bei meinen Diagnosen als Erstes F10.2, also psychische und Verhaltensstörungen durch Alkoholabhängigkeit, aufgeführt hat.

    Darunter kommt dann noch eine lange Liste der anderen Diagnosen, Rheuma, Darmerkrankungen, etc.etc. ist ziemlich viel bei mir. Aber eben ganz oben der Alkohol.

    Mir lässt das keine Ruhe, ich bin eigentlich nicht kleinlich, mich stört auch nicht, dass der Alkohol irgendwo auftaucht, er gehört schon zur Vorgeschichte. Aber irgendwie müsste auch vermerkt sein, dass ich schon fast 9 Jahre trocken bin. So wie es da steht, fühle ich mich in der Praxis plötzlich nur noch als "Der Alkoholiker" abgestempelt.

    Ich habe auch schon überlegt, ob das eine Sache der Abrechnung ist und der Arzt für bestimmte und besonders viele Diagnosen einen höheren Satz bezahlt bekommt?. Ich weiß ja, eigentlich müsste es mir egal sein, denn ich bin ja für MICH trocken und nicht für die Ärztin. Trotzdem wurmt es mich irgendwie, weil die Sache mit dem Alkohol einfach mein wunder Punkt ist....

    Hallo zusammen,

    Ich bin mittlerweile seit 8.5 Jahren trocken. Die letzten Jahre waren hinsichtlich Alkohol völlig problemlos. Habe so gut wie nie daran gedacht.

    Nun habe ich vor 5 Tagen ganz intensiv geträumt, ich hätte wieder getrunken. Der Traum war so real, dass ich erstmal kaum realisiert habe, dass es nur ein Traum war.

    Ich war natürlich erstmal sehr erleichtert.

    Danach ging aber das Gedankenkarussell los:

    Ich bekam eine wahnsinnige Angst, rückfällig zu werden. Die Angst wurde immer stärker.

    Wir haben zu Hause einen Schrank mit Alkohol, der mich die ganzen Jahre nie interessiert hat, ich wusste ehrlich gesagt gar nicht, was sich darin befand, es war mir einfach egal....

    Und seit diesem Traum musste ich diesen Schrank ununterbrochen anschauen und daran denken. Hatte wahnsinnige Angst, irgendwann mal aus einer plötzlichen Laune raus, da ran zu gehen. Damit alles zu zerstören, was ich mir die letzten Jahre aufgebaut habe. Eine feste Partnerschaft. Einen ganz tollen Hund 🐕.

    Dabei habe ich keinerlei Verlangen nach Alkohol, weder nach dem Geschmack noch nach der Wirkung. Nur wahnsinnige Angst davor.

    Ich für mich habe es die letzte Zeit so extrem gesehen, daß, wenn ich mal wieder einen Schluck trinken würde, ich mir das so übel nehmen würde, dass ich dann quasi zur Strafe, gleich bis zur Bewusstlosigkeit weiter saufen würde, am besten gleich bis ich tot bin. (Ich weiß, das ist etwas krass ausgedrückt, aber so empfinde ich es)

    Nachdem sich diese Gedanken nach zwei Tagen nicht gelegt haben, habe ich mir ein Herz gefasst und mit meinem Lebenspartner gesprochen. Er hat mich natürlich zuerst nicht verstanden, meinte aber dann ohne zu zögern, er würde den ganzen Schrank ausräumen und alles wegschütten.

    Also es war so, dass dieser Schrank in den 5 Jahren, in denen ich bei ihm eingezogen bin, nicht einmal verwendet wurde.

    Er hat also alles weg geschüttet, ich habe die Flaschen weggepackt, vorerst auf den Balkon gestellt um die später zu entsorgen.

    Ich habe mich schrecklich gefühlt, als hätte ich die Flaschen gerade ausgetrunken.

    Mein Lebenspartner war ganz lieb und hat gesagt, es sei alles o.k.

    Nachdem die Flaschen dann weg waren, hat sich die Sache etwas entspannt, aber es hängt mir immer noch nach. Glaube ich bin wieder in eine Depression gerutscht, leider keine Seltenheit bei mir.

    Ich frage mich immer noch, was jetzt der Auslöser war. War der Traum Zufall? Aber warum hat er mich so mitgenommen?

    Vielleicht liegt es auch daran, dass ich gerade mein Antidepressivum reduziere?

    Es zeigt mir jedenfalls, dass es mich mein ganzes Leben begleiten wird.

    Danke fürs Lesen

    Ja, das ist wohl häufiger so. Danke! Muss noch mal ganz in Ruhe darüber nachdenken.

    Mich beschäftigt es eben auch in dem Zusammenhang, daß ich ja vor 8 Jahren auch mal getrunken habe. Von daher macht es mir vielleicht auch mehr aus als anderen, wenn ich eine Wohnung in so einem Zustand vorfinde....

    Hallo zusammen,

    Jetzt ist einige Zeit vergangen. Leider bin ich nicht konsequent genug gewesen. Habe meiner Tante mal wieder geglaubt.....dass alles besser wird. Den Schlüssel behalten, in dem Glauben, es ist ja nur für den Notfall.

    Sie hat mir die letzte Zeit immer vermittelt, dass es ihr diesmal ernst ist. Ganz offen erzählt, dass sie vielleicht manchmal gerne etwas trinken würde, es aber nicht täte. Und sie als Strategie hätte : "Nur heute nicht!" Und damit recht gut klar käme. Vor ca. 3 Wochen rief sie mich dann wieder an.....sie wäre im Krankenhaus, ob ich ihr ein paar Sachen bringen könnte. Warum sie im Krankenhaus wäre, sagte sie nur, es wäre wohl der Kreislauf gewesen, die Hitze,.....und ich bräuchte keine Angst haben, die Wohnung würde diesmal nicht so schlimm aussehen......

    Ich habe schon eine Vermutung gehabt, aber konnte es einfach nicht glauben, dass sie mich die ganze Zeit so schamlos angelogen hat. Naja, was soll ich sagen, es waren 7 leere Sektflaschen, alles hat geklebt, voller Fliegen, und noch andere wirklich ekelhaft Sachen, möchte jetzt nicht näher ins Detail gehen. Ich war wie vor den Kopf gestoßen. Warum lügt sie so??????

    Habe ihr ein paar Sachen zusammen gepackt. Die Tasche aber nur im Krankenhaus abgegeben. Rückblickend frage ich mich, wie ich so dumm sein konnte, wirklich zu glauben, dass sich das Problem plötzlich praktisch von selbst löst.

    Trotz allem fällt es mir sehr schwer, mich komplett abzugrenzen. Ich kann jetzt auch meine (mittlerweile verstorbene Mutter) verstehen. Die immer und immer wieder versucht hat, alles auszubügeln, auch aus Angst, dass meine Tante sonst vielleicht irgendwann tot in der Wohnung liegt und sie sich dann Vorwürfe macht.

    Trotzdem eigentlich bleibt nur diese einzige Möglichkeit. Ich muss mich da raushalten. Ich möchte morgen noch ein letztes Mal in die Wohnung, dir Blumen gießen, lüften, etc.

    Meinen Schlüssel möchte ich dann dort lassen. Sie kommt Freitag nach Hause.

    Weiß noch nicht genau, wie ich ihr das beibringen soll. Werde sie wohl anrufen und vor vollendete Tatsachen stellen.