Beiträge von Lolo

    Das deutet irgendwie auch auf wenig Vertrauen in deinen Freund hin. Meinst du nicht?

    Das liest sich so, dass du nicht glaubst, dass er es schaffen kann.

    Für eine gesunde, ausgeglichene Beziehung ist es aber wichtig, dem Partner vertrauen zu können, dass er, wie oben schon mal geschrieben, keinen Schxxx an

    Ich glaube nicht, dass das hier viel mit Vertrauen zu tun hat. Denn dahinter steht eine starke Abhängigkeit, die nicht unter Vertrauen zu verstehen ist. Ich weiß, dass mein Freund selbst aufhören will und sich ein gesundes und glückliches Leben mit mir wünscht. Aber irgendwie ist es wie ein Teufel in seinem Kopf. Gestern war er zum Beispiel in der Entgiftung und die Krankenschwestern waren so unfair und gemein zu ihm. Er kam um 14:00 Uhr ins Krankenhaus und bekam erst um 01:00 Uhr nachts etwas zur Beruhigung. Der Grund dafür war, dass seine Werte so stabil sind und er angeblich keine Beruhigungsmittel braucht. Und weil er oft von diese Medikamente bekam und eine Zeit lang körperlich von ihr abhängig war. Es war der Horror für ihn. Sie haben ihn einfach leiden lassen. Und er blieb trotzdem im Krankenhaus. Ich war früher jedes Mal bei Entgiftungen dabei, und spätestens nach einer Stunde war er medikamentös eingestellt. Ich finde das ehrlich gesagt so gemein und unmenschlich. Die meisten Krankenpfleger in solchen Kliniken behandeln einen wie ein Penner. Ich wollte damit sagen, dass mein Freund selbst mit dem Trinken aufhören will.

    Was meinst du genau mit der Frage „Wird es bei mir immer noch so aussehen?“? Meinst du damit, dass du weiterhin so müde sein wirst und so viel schlafen wirst, dass du depressive Phasen haben wirst? Oder hoffst du, dass ER dadurch zu Besinnung kommt?

    Zitat

    Hallo AufderSuche, vielen dank für deine Nachricht und deine Anregung. Ich meinte damit, dass ich mehr auf mich und meine Bedürfnisse achte. Ich werde immer so deprimiert und frustriert. Da ich mich oft um meinen Freund gekümmert habe, wurden viele Dinge bei mir nur aufgeschoben. Dass ich dann endlich mehr Zeit für mich investiere, meine Ziele näher komme, Ausbildung, Arbeit, meine Hobbys nachgehe, Freude treffen.

    bei der "Angehörigen-Ecke" schreibe ich eher selten, aber zu deiner Frage an die Alkoholiker unter uns: Der Alkoholiker muss erst eine Krankheitseinsicht haben und aufhören wollen. Wenn der/die Betroffene wirklich aufhören will, dann kann gehandelt werden. Das kann der Süchtige auch allein. Mir persönlich hat mein Mann dann sehr geholfen. Also ich soweit war, mir Hilfe zu suchen und annehmen zu können, konnte er mich unterstützen: Beim Gespräch bei der Suchtberatung, das besprechen der Optionen (Reha) und natürlich auch emotional - Mut machen, in den Arm nehmen.

    Das erste Glas stehen lassen, sein Leben neu zu ordnen, sich Strategien für eine zufriedene Abstinez erarbeiten. Das kann man nur selbst. Da kann einen auch keine Therapie "trockenlegen", wenn man die Dinge nicht annehmen und umsetzten kann.


    So traurig es ist, du wirst ihm "vorher" nicht helfen können.

    Zitat

    Hallo Seeblick, vielen dank für das Mitteilen. ja du hast recht. Ich werde auch alles klären, wenn mein Freund aus dem Krankenhaus kommt. Er ist nämlich gestern in die Entgiftung gekommen. Ich werde ihm alle wichtigen Punkte klar machen. Wenn er dieses Mal immer noch nicht verstanden hat und wieder nach dem gleichen Muster vorgeht: "was er alles dafür tun muss".. SHG, ambulante Therapie, seine Medikamente von selbst regelmäßig nehmen, sich über andere Möglichkeiten informieren und all das umzusetzen, andernfalls werde ich auch anders handeln.

    Viele Grüße

    Lolo

    Ich lese aus deinen Beiträgen heraus, dass sich für Dich alles um ihn dreht, du ihn verstehen willst, um ihm zu helfen. So ging es mir vor 10 Jahren auch. Heute weiß ich, dass ich eine Verantwortung übernommen hatte, die nicht meine ist. In der damaligen Zeit haben mich 2 Sprüche begleitet, die mir sehr geholfen haben.

    Zitat

    Hallo Lütte, vielen dank für deine Anregung. Ja du hast recht, Ich bin leider emotional und seelisch sehr stark an meinen Freund gebunden. Es ist sehr schwer, an etwas anderes zu denken als an meinen Freund. Ich möchte ihm helfen und ihn bei seinem Kampf gegen diese zerstörerische Sucht begleiten. Ich weiß, dass das seine Verantwortung ist. Dies ist jedoch keine leichte Aufgabe. Er will auch, dass es mir gut geht, und hat mir auch sehr geholfen, als es mir schlecht ging. Natürlich will ich nicht, dass sich alles in meinem Leben nur noch um ihn dreht. Deshalb suche ich nach anderen Wegen und Alternativen.

    Viele Grüße

    Lolo

    Die Unterstützung, die mir geholfen hat, war die, die ich für mich selbst einforderte. War ja nicht handlungsunfähig oder bedurfte jemanden der mich an die Hand nimmt. Hatte ja das Saufen sein lassen und wollt sicherlich nicht mein abhängiges Leben, mit der Flasche, mit einer abhängigen Unterstützung tauschen.


    Hilfe durch nicht Hilfe, ist die beste Unterstützung.

    Leider, und das kommt öfter vor, verwechseln CO Abhängige Unterstützung mit Kontrolle. Und das ist dann sicherlich nicht hilfreich.


    Wichtig war die Akzeptanz. Alles andere folgte daraus.

    Zitat

    Hallo Hartmut, vielen dank für deine Rückmeldung.

    Danke, dass du deine Erfahrungen so mit mir teilst. Es hilft mir sehr, solche Berichte zu hören und alles, was ich erlebe, aus anderen Perspektiven zu sehen.

    Viele Grüße

    Lolo

    Warum siehst du den Wohnungswechseln nicht als Chance?


    Getrennte Wohnungen und weitestgehend getrennte Leben würden es dir ermöglichen Abstand zu bekommen und dein eigenes Leben unabhängig von ihm neu zu gestalten.


    Wenn er trocken werden will, dann kann er das in aller Ruhe tun.


    Du kannst dich aus deiner Sucht befreien und ein eigenständiges Leben beginnen.


    Wenn er dann wirklich über einen längeren Zeitraum trocken ist, dann guckt ihr zwei, ob ihr immer noch eine gemeinsame Zukunft anstrebt.

    Zitat

    Hallo Lea, ich weiß nicht, ob ich so etwas ins Handeln bringen kann. Da wir seit dreieinhalb Jahren zusammenleben, sind wir sehr aneinander gewöhnt.

    Lg

    lolo

    Du kannst, wenn Du Dich auf eine Textstelle beziehen möchtest, diese einfach mit der Maus markieren, auf "Zitat einfügen" klicken und darunter - noch im selben Beitrag - dann einfach Deinen Kommentar dazu schreiben, erst dann klickst Du auf "Antworten". Vielleicht magst Du das mal versuchen? Hoffe, mein Hinweis hier geht in Ordnung.

    Ich habe eine Frage an die trockenen hier.

    Wie war die Unterstützung und der Rückhalt durch Ihre Angehörigen für euch?Wie wichtig war dies auf dem Weg zur Abstinenz? Glaubt ihr selbst, dass ohne diese Unterstützung ein Erfolg kaum möglich ist? Wie ist, wenn man alles allein durchstehen muss? Wie ist die Motivation zur Abstinenz wenn man im Stich gelassen wird?

    LG

    Lolo

    Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich bin durcheinander. Ich denke, dass die Dinge für mich nur dann besser aussehen werden, wenn ich die Veränderung bei mir selbst beginne. Es liegt allein in meiner Verantwortung, mein Leben in die richtige Richtung zu lenken. Was aber, wenn ich mich von nun an ganz anders verhalte als bisher und meinen Freund trotzdem als wichtigen Teil meines Lebens betrachte? Wird es bei mir immer noch so aussehen? Wenn ich von nun an auf meine Bedürfnisse achte und alles in meinem Leben selbst in die Hand nehme. Und trotzdem mein Freund nicht verlasse. Ich denke die ganzen Tage darüber nach, wie ich mich bei der Wohnungssituation entscheiden soll. Es ist sehr wichtig für mich, mit meinem Freund zusammenzuleben, wenn wir zusammenbleiben. Es wird nicht besser wenn wir getrennt leben. Wenn ich die gewohnten Verhaltensweisen in unsere Beziehung ändere "die Beaufsichtigung, die Kontrolle, das Aufpassen auf ihm wenn er rückfällig wird, die Mama Rolle verlasse, arbeiten zu gehen, mich komplett unabhängig von ihm mache, und alles so zu machen als wäre ich alleine gewohnt hätte. Vielleicht wird er sich dann ändern!

    Worin liegt aber dann die Lösung? Darin, weiter zu hoffen, dass ER sich doch noch mal ändert? Ist diese Hoffnung etwas, auf das du dein Leben aufbauen möchtest und aufbauen kannst? Oder liegt die Lösung bei DIR und in DIR? - Das ist letztlich eine Frage, die nur du selbst dir beantworten kannst.

    Hallo AufderSuche, vielen Dank für deine Nachricht.

    Bezüglich dem Beruf, Ich werde mich demnächst bei verschiedenen Ausbildungsplätzen bewerben. Ich weiß schon ungefähr, wo meine Interessen liegen. Außerdem arbeite ich seit 3 Monaten als Quereinsteiger bei einer Versicherung. Habe aber bis jetzt nicht richtig gearbeitet. Trotzdem vielen Dank für die Infos.

    Zu der Frage mit dem kontrolliertes Trinken;

    Seit ich ihn kenne, habe ich nicht ein einziges Mal erlebt, dass es mit kontrolliertes Trinken funktioniert hat. Er hat natürlich eine Abhängigkeit. Er glaubt jedoch weiterhin, dass er kontrolliert trinken kann. Und ich bin meist derjenige, der schuld daran ist, weshalb das kontrolliertes Trinken nicht funktioniert hat.

    Zurück zu dir.

    Dass du aufgrund der Sprachbarriere und der Inhalte des Psychologie-Studium dein Studium abgebrochen hast, kann ich nachvollziehen. Und jetzt scheinst du nicht recht zu wissen, was du stattdessen tun kannst. Hast du dich diesbezüglich mal von einem Berufsberater beim Arbeitsamt beraten lassen? Wenn du weißt, wo in ungefähr deine Interessen liegen, kann ein solcher Berufsberater dir vielleicht Optionen aufzeigen.

    Zu deinem Freund :

    Wenn er tatsächlich schon in die Alkohol-Abhängigkeit geraten ist - und es spricht nach deinen Aussagen einiges dafür - dann wird kontrolliertes Trinken bei ihm kaum mehr funktionieren. Funktioniert es denn jetzt überhaupt? Da er das aber noch immer glaubt und sich, wie du schreibst, bei allem schnell langweilt und es eben nicht durchzieht, spricht wenig dafür, dass sich in absehbarer Zeit etwas bei ihm ändert.

    Hallo Lea, vielen dank für deine Anregung.

    Ich denke, es ist irgendwie so. Und ja, ich sehe mich selbst als co-abhängig. Und habe mich ehrlich gesagt bis jetzt nicht wirklich damit beschäftigt. Der Grund dafür ist, dass ich weniger Zeit für mich habe als für meinen Freund. Ich wollte ihn auch immer nicht verlieren. Was ich für mich bis jetzt getan habe: Einmal vor etwa 1 Jahr war ich in der Beratungsstelle für Co Abhängige. Da es mir nicht gefallen hat, habe ich es nicht wieder besucht. Ich habe außerdem vor 4 Monaten eine Psychotherapie begonnen. Aber ich fand dies ehrlich gesagt auch nicht wirklich hilfreich. Ich denke, wenn ich mich nicht bewusst und aktiv um meine Probleme kümmere, wird alles nichts nützen.

    LG

    Lolo

    Liebe Lolo, du hast ein Interesse an Psychologie und wirst hoffentlich nicht die Augen vor deinen eigenen Themen verschließen? Siehst du dich selbst als Co Anhängige? Hast du dich schon näher damit beschäftigt, was da so alles dran hängt und was die notwendigen Schritte wären sich selbst aus der eigenen Sucht zu befreien?


    Viele Grüße, Lea


    Worin liegt aber dann die Lösung? Darin, weiter zu hoffen, dass ER sich doch noch mal ändert? Ist diese Hoffnung etwas, auf das du dein Leben aufbauen möchtest und aufbauen kannst? Oder liegt die Lösung bei DIR und in DIR? - Das ist letztlich eine Frage, die nur du selbst dir beantworten kannst.


    Herzliche Grüße

    AufderSuche

    Du hast in allem, was du hier sagst, Recht. Mein Freund muss es selbst wollen. Ich kann ihn nie auf etwas zwingen, wenn er es selbst nicht möchte. Er hat mich auch vor 10 Tagen mit der Tabletteneinnahme reingelegt, weil er seinen Trinkplan im Kopf hatte. Bei uns ist es auch so, dass vieles mit viel Beaufsichtigung und Kontrolle verbunden ist. Mein Freund ist ein Mensch, der oft viele Dinge unterschätzt. Er glaubt nicht, dass jeder Schluck Alkohol zu einem schrecklichen Erlebnis führt. Dann, im Laufe der Jahre und Erfahrungen, entwickelte ich dieses Verhalten, immer auf ihn aufzupassen. Mir ist auch bewusst, dass ein solches Verhalten nicht gut für eine gesunde Beziehung ist. Und jetzt fällt es mir sehr schwer, mir das abzugewöhnen. Und mein Freund beschwert sich oft, dass er als Erwachsener immer kontrolliert wird und keine Freiheit hat.

    das ist sehr verständlich, aber leider übernimmst du damit eine Verantwortung, die du eigentlich nicht tragen kannst und nicht tragen solltest. Er ist ein erwachsener, mündiger Mann und als solcher er trifft seine eigenen Entscheidungen. Wenn er zum Alkohol greift, trifft er eine Entscheidung. Wenn er seine Tabletten nimmt und es durchzieht, trifft er eine Entscheidung. Du kannst ihm weder das eine noch das andere abnehmen.

    Wenn es ihm wirklich ernst ist, dann wird ER das durchziehen müssen. Ob er es dann schafft, hängt nicht davon ab, dass du ihn zum Beispiel bei der Einnahme der Tabletten beaufsichtigt hast. Für eine gesunde, vertrauensvolle Beziehung ist es definitiv nicht gut, wenn du ihn beaufsichtigen musst.

    Also zu der Frage mit dem Studium. Ich kann jetzt nicht behaupten, dass mein Freund und seine Sucht daran schuld waren. Weil es nicht wahr ist. Zunächst einmal war dieses Fach unglaublich schwierig für mich. Als Ausländerin, die 2 Sprachen für das Studium lernen musste, finde ich es keine leichte Aufgabe. Zum anderen gab es viel Theorie und Auswendiglernen, was mich nicht wirklich motiviert hat. Trotzdem habe ich nie gedacht, dass ich mein Studium abbrechen würde, bis vor sechs Monaten. Da mich die Themen beim Psychologiestudium, das Verhalten, Denken und Handeln der Menschen schon lange sehr interessiert haben. Aber dann habe ich lange darüber nachgedacht, es abzubrechen, was ich jetzt nicht wirklich bereue. Ich wollte in Richtung Psychotherapie gehen. Aber als ich erfuhr, dass dies ein langer Weg gehen wird, wollte ich nicht mehr weiter machen. Es war also nicht mein Freund, der der Grund dafür war.