Beiträge von Erik

    Doch die Leere bleibt. Tips wie, such´ dir eine Beschäftigung, ein neues Hobby u.s.w. fruchten leider nicht, irgendwie ist bei mir die Freude verloren gegangen oder die Luft raus und ich drehe ständig im eigenen Kreis. Mir fehlen, Ideen, Antworten ...

    Hast du an ein ehrenamtliches Engagement gedacht? Jugendarbeit, Strassenkinder, Obdachlose, Tierschutz….? Urlaub gegen Hand? Etwas geben statt etwas zu verlangen/erwarten/wollen öffnet in einem manchmal neue Türen.

    Liebe Lolo, lieber Erik, es hängt ja immer von der eigenen Perspektive ab, was man so raus liest bei den anderen. Ich persönlich glaube nicht, dass hier irgendwas propagiert wird. Es wird von Erfahrungen berichtet und da gibt es leider unzählige, die das gleiche traurige Ende hatten. Gleichzeitig ist dies eine Selbsthilfegruppe für die die es schaffen wollen oder sogar seit vielen Jahren trocken sind. ALLE diese erfolgreichen Geschichten haben aber eins gemeinsam, der Alkoholiker WOLLTE trocken werden! Einige haben es ganz allein geschafft, einige hatten ihre Familie noch nicht komplett von sich gestoßen und diese deshalb an ihrer Seite, viele mussten erst so tief fallen, das ihnen praktisch nichts mehr geblieben ist und sie ganz von vorne anfangen mussten. Keiner wurde von seinen Angehörigen trocken gelegt! Für uns Angehörige ist das unerträglich schwer, aber wir treffen diese Entscheidung nicht für den Alkoholiker, wir Entscheiden nur, was für ein Leben wir für uns selbst haben wollen. Und ganz sicher ist hier von den Angehörigen niemand leichtfertig, grundlos oder aus Herzlosigkeit gegangen, es bestand ganz einfach keine tragbare Alternative!

    Viele Grüße, Lea

    Liebe Lea, dies hier ist aber die Untergruppe für Angehörige. Lolo kann nicht darüber entscheiden, ob „ihr“ Alkoholiker jemals trocken werden wird. Was sie tun muss, ist sich selbst dazu positionieren. Und ich habe den Eindruck, dass ihr hier nur Unverständnis, wenn nicht sogar Ablehnung entgegenschlägt, weil sie auch in Erwägung zieht, ihn als nassen Alkoholiker nicht einfach fallen zu lassen.

    Nun diejenigen die es hier propagieren sprechen aus jahrelangen Erfahrungen heraus. Ist ein festhalten an einem nassen, unwilligen Alkoholiker die bessere Lösung? Ist das nicht auch ein festhalten an der Sucht aus eigenen Interessen heraus? Im Beisein des Co sich der Alkoholiker tot säuft?

    1. Es ist gefährlich, eigene Erfahrungen zu verallgemeinern, auch wenn sich Verläufe häufig stark ähneln.

    2. Im konkreten Fall scheint mir der betroffene Alkoholiker zwar nass, aber keineswegs so unwillig, wie hier unterstellt wird.

    3. Nicht jeder Angehörige ist automatisch co-abhängig.

    Hart aber die Realität.

    Wo fangt der Selbstschutz an und wo hört die notwendige Distanz auf? In den Jahren habe ich hier einige Co kennengelernt, die daran zerbrochen sind. Natürlich gibt es auch die es geschafft haben. Aber da muss der Impuls vom Süchtigen aus gehen.

    Ich mache da einen Unterschied zwischen Angehörige und Co. Der Co hängt ja mit seinem Verhalten selbst in der Sucht fest.

    4. Jeder nimmt seine Gegenwart individuell war. Was für dich hart ist, sind für mich vielleicht Peanuts. Entscheidest du, wie meine Nüsse aussehen?

    5. Ein Co hängt in einer Sucht fest. Richtig. Das ist aber nicht auf alle Ewigkeit unabänderlich.

    Für mich ist entscheidend, dass man sich bewegt. Wohin sich eine solche Beziehung, in der sich beide bewegen, entwickelt, das kann niemand vorhersagen. Es gibt durchaus auch Menschen, die gerne pflegen und betreuen, denen das „etwas gibt“. Unser gesamtes ausbeuterisches Pflegesystem basiert auf dieser Eigenschaft mancher Menschen und nutzt diese Menschen aus, während andere sich daran bereichern. Das in eine private und persönliche Beziehung zu investieren, ist im Idealfall eine persönliche Entscheidung. Wenn es dumm läuft, ist es auch dort eine Ausbeutung, aber das kann auch bei dementen Angehörigen der Fall sein. Drehe ich mich da auch einfach um und gehe weg, weil das wird ja auch nicht besser? Der Demente verwahrlost genauso wie der nasse Alkoholiker. Er wird genauso erbärmlich sterben, in seinem eigenen Kot, weil er das Klo nicht mehr findet, wenn er vorher nicht verhungert und verdurstet.

    Ich bin der Meinung, dass ein solcher Gesprächsfaden durchaus nicht nur in eine einzige Richtung gehen muss, auch wenn die meisten da hier gerne so hätten. Jeder darf hier doch um Hilfe bitten, sich zu sortieren?

    Ich kann Lolo sehr gut verstehen, ich bin selbst auch nicht für das komplette Fallenlassen eines Alkoholikers, dieses Umdrehen und Weggehen und Wegsehen, das viele, gefühlt die meisten, hier propagieren.

    Was ich wichtiger finde, ist das Erlernen von Selbstschutz und der individuell notwendigen Distanz. Das kann bei jedem anders aussehen. Ich habe für mich entschieden, dass ich meinen Freund nicht fallenlassen werde.

    Hallo Kiki,

    gut, daß du hier bist! Eins verstehe ich nicht:

    es ist Deine Wohnung. Warum eine Frist bis Ende Januar? Rechtlich mag das wichtig sein, aber: so, wie er sich verhält, ist es allerhöchste Zeit zu handeln, gerade nachdem du ihm nun die Kündigung ausgesprochen hast. Sobald er sich auch nur noch einmal daneben benimmt, lass ihn von der Polizei aus der Wohnung holen und wechsle dann sofort das Türschloß. Das kann alles schwer nach hinten losgehen, wenn er andauernd schwer betrunken ist. So ein Mann hat in der Nähe kleiner Kinder nichts zu suchen und in Deiner Nähe auch nicht. Das hat niemand verdient. Darum: raus mit ihm, so schnell wie möglich.

    Das ist bei Ehepartnern tatsächlich nicht so einfach möglich, wenn der andere sich stur stellt, weil die Wohnung Lebensmittelpunkt ist, wie Kiki schon schrieb. Selbst im Trennungsjahr kann sie ihn nicht einfach so aus der gemeinsamen Wohnung werfen.

    Ein Hebel, an dem man ansetzen könnte, wäre das Kindeswohl. Dazu muss aber das Jugendamt eingeschaltet werden.

    Lolo, DU hattest einen Nervenzusammenbruch!

    DU bist diejenige, um die du dich jetzt kümmern musst, denn es wird sonst niemand anderes für dich tun.

    Bleib ihm fern, bringe DEIN Leben wieder ins Lot. Mache dein Studium oder eine Ausbildung fertig.

    Kümmere dich jetzt BITTE zuallererst um DICH!

    Ich hoffw ich stehe es durch.

    Der meint halt keiner hat ihn lieb und liegt depressiv rum.

    Das ist schon schwer für mich. Einen geliebten Menschen leiden zu sehen

    Bei mir dasselbe. Ich habe ihn zu Silvester eingeladen unter der klaren Ansage „Kein Alkohol“. Jetzt geht es ihm ganz furchtbar schlecht, ich mache ihn angeblich nur fertig und trete auf ihm herum, bin an allem Schuld. Liegt vermutlich auch nur in seinem Zuhause depressiv herum, trinkt und leidet. Das würde aber wohl genauso aussehen, wenn es mich überhaupt nicht geben würde, und deshalb ist mein Mantra gerade „Ich liebe ihn, aber nicht den Alkohol. Er muss entscheiden, wen er liebt.“

    Ich finde es toll, dass du für dich und deine Kinder kämpfst und nicht aufgibst. <3

    Guten Morgen, Anita.

    Beim Lesen fehlten mir erst einmal die Worte und meine eigenen Gedanken haben sich überschlagen. So vieles, was ich hier bei dir und auch im Forum lese, sind auch meine eigenen Gefühle und Erfahrungen und Gedanken.

    Auch „mein“ Alkoholiker hat dieses Jahr sein erstes Single-Weihnachten. Er hat es trotzdem fast geschafft, mir meines zu verderben, mit jammernden und beschimpfenden Nachrichten über die gesamten Feiertage. Ich habe dann den Chat mit ihm stumm gestellt und verschoben, so daß ich mir das nicht dauernd ansehen muß, wenn ich mit guten Menschen kommuniziere. Vielleicht ist das für dich auch eine Option?

    Ich werde das über Silvester beibehalten und mir ganz bewußt einen schönen Abend machen. Etwas besonderes kochen, was ICH gerne mag, einen Lieblingsfilm anschauen. Nachts einen Spaziergang machen.

    Mir ist mittlerweile klar geworden, daß es bei Kontaktaufnahme nicht um mich geht, sondern nur darum, eine Reaktion von jemandem zu provozieren, den er gut kennt und bisher erfolgreich in seinem Sinne manipuliert und benutzt hat, um ein Erfolgserlebnis.

    Meine Gefühle, mein Mitleid, mein Helfen-Wollen sind trotzdem noch da, ähnlich wie bei dir. Ich versuche nicht, die abzuschalten. Aber ich versuche, sie auf mich zu richten, und nicht auf andere.

    In deinem Fall ist da ja auch noch die unglaublich belastende Situation mit deiner Freundin. Konzentriere deine Kraft und deine Liebe auf Euch beide. Es ist euer Silvester, vielleicht das letzte. Alles andere ist in jedem Fall weniger wichtig.

    Ich höre und lese das immer wieder:

    (…) du musst loslassen und dein eigenes Leben in die Hand nehmen - du hast das Recht auf ein glückliches und erfülltes Leben - du bist nur für dich selbst verantwortlich.

    Aber wie kann ich glücklich und erfüllt leben, während sich anderswo ein geliebter Mensch um sein Leben bringt?