Beiträge von Mona

    Hallo zusammen

    die Fragen, „Wie fühlt sich dein Kind damit“ oder „ Wie gehen deine Kinder damit um“ werden des Öfteren an CO Angehörige gerichtet, wenn sie noch in einer nassen Partnerschaft leben.

    Da frage ich mich. Wie soll denn da ein CO, abhängiger, der krankhaft eine Heile-Welt aufgebaut hat, das denn beantworten? Kann er diese Fragen überhaupt beantworten?

    Nein, dass kann er /sie in dem Moment wo hier gepostet ist noch nicht.

    Dennoch ist die Frage wichtig, denn sie dient in erster Linie dazu, die Aufmerksamkeit des Co vom Alkoholiker weg zu bringen, zu den Menschen, welche die Aufmerksamkeit wirklich brauchen.

    In erster Linie ist das natürlich der Co selbst, da aber die meisten Cos ihre eigenen Bedürfnisse ganz hinten anstellen, ist der Weg über die Kinder meist der schnellere um zu sich zu finden. Denn die meisten Cos reden in ihren Beiträgen zu 95% über den Alkoholiker, da ist oft schwer ran zukommen.

    Ich hab hier schon oft gelesen, dass die Frage nach den Kindern einen echten Denkprozess angestoßen hat.

    Danke Dir für Deine Gedanken, mollyfish.

    Vielleicht sollte ich meinen Schreibstil überdenken 😉 - weil einfach war es nicht. Die finale Entscheidung, ihn raus zu schmeißen hat Jahre gedauert und, war mit viel Schmerz und Tränen verbunden. Und es hätte auch anders ausgehen können. Wie du sagst gehören zwei dazu. Bei meinem Mann war die Bereitschaft da- andere kommen leider nie an den Punkt. Deswegen ist es so wichtig, als Angehöriger durch den eigenen Schmerz durch zu gehen, unabhängig vom Partner. Nur dann kann man sich aus dieser eigenen Abhängigkeit befreien. Du wirst das bei vielen Cos lesen, die das geschafft haben.

    Ich kann verstehen, dass an dem Punkt an dem du jetzt gerade bist, der Schmerz überwiegt. Du wirst es schaffen, dieses Tal zu durchschreiten! Oben auf dem Berg ist tolle Aussicht und freies Durchatmen ❤

    Hallo Eri, willkommen hier!

    Ich bin mit einem trockenen Alkoholiker verheiratet. Wir sind schon über zwanzig Jahre zusammen, der Alkohol hat sich sehr heimlich eingeschlichen, bis er sich vor ca 5 Jahren dann richtig bemerkbar gemacht hat, und mir klar wurde, dass ich wohl jetzt mit einem Alkoholiker zusammen lebe. Mein Mann hat zwei Mal versucht aufzuhören- für mic.Und ich habe versucht,ihn zu "unterstützen",was darin endete dass ich ihn kontrolliert habe. Das war von uns beiden zwar "lieb gemeint", aber in der Rückschau ist klar, dass das katastrophal falsch war und Scheitern musste. Erst Anlauf Nr 3,vor über 2 Jahren, hat geklappt (bis jetzt) - weil er es für sich selbst gemacht hat und ich mich komplett raus gehalten habe.

    Du gehst mit einen entscheidenden Vorteil in die Beziehung- du musstest nicht durch die Co-Abhängigkeit durch. Gleichzeitig hast du dadurch aber auch nicht lernen müssen, dich abzugrenzen.

    Heißt: mache den Alkohol nicht zu Deinem Thema, das ist schon mal das Wichtigste. Das ist sein Thema, es ist gut wenn er offen mit Dir ist, das zeigt, dass er dir tief vertraut und ehrlich mit dir ist. Fragen dazu stellen sollte natürlich in einer Beziehung möglich sein, aber steigere dich nicht zu tief in das Warum und Wieso (da habe ich jetzt auch nicht den Eindruck, dass du das machst, nur so pro forma).

    Ein alkoholfreies zu Hause und Umfeld ist das Wichtigste.

    Es ist natürlich blöd, hier jetzt über den Ernstfall zu reden, aber mein Hang zur Transparenz nötigt mich: natürlich kann es immer zu einem Rückfall kommen, auch wenn lange Abstinenz die Wahrscheinlichkeit verringert. Bitte Versuche dann nicht ihm zu helfen. Er kam da schon einmal selber raus und muss da dann auch selber wieder raus finden. Als Partner eines Alkoholikers (egal Ob trocken oder nicht) ist Selbstliebe der wichtigste Schutz. Dh: wenn ein Alkoholiker nach einem Rückfall nicht wieder in die Trockenheit findet, sollte man gehen, genau wie du es schon gesagt hast- um deines selbst willen.

    Ich beschreibe es gerne so: in unserer Partnerschaft gehen wir gemeinsam Hand in Hand. Wenn mein Mann ausrutscht und fällt, lässt er die Hand los. Ich werde ihm meine Hand wieder hin halten- nach ihr greifen und aufstehen muss er. Tut er das nicht, gehe ich weiter, weil ich sonst niemals ankommen werde.

    ich bin ganz bei Saphira- seine Reaktion zeigt, wie wenig er über sich selbst reflektiert. Er schiebt alles in Deine Richtung und ist nicht in der Lage, seine eigene Verantwortung anzunehmen. Letztendlich verhält er sich nicht wie ein erwachsener Mann. Und demnach auch nicht wie der Mann, den du noch verzweifelt in ihm siehst bzw suchst.

    Er übernimmt keine Verantwortung für EURE Kinder. Auch das ist kein erwachsenes Verhalten.

    Und du und vor allem die Kinder haben das Recht darauf, dass er sich Euch gegenüber wie ein Erwachsener verhält.

    Das was du empfindet, ist Tiefe Trauer denn du weißt, dass Du Dich verabschieden musst von dem Leben und dem Menschen,den du kanntest,denn dieser Mensch ist nicht mehr da. Dein Mann ist nicht mehr dieser Mensch.

    Wir sind hier für Dich!

    In der Trauer braucht man aber auch Real Life Unterstützung. Wen hast Du hier, der für dich da dein kann?

    ich habe hier im Forum mal den Vergleich gelesen, Alkohol sei wie eine Geliebte. Zumindest Verhalten sich viele Alkoholiker so, als ob sie eine Geliebte hätten: sie lügen Dich wegen ihr an, sagen Dir Du bildest dir alles nur ein- nur mit dem Unterschied, dass die "Geliebte" Alkohol offen mit Dir im Haus wohnt. Und jetzt die Frage: würdest Du denn weiterhin bei dem Mann bleiben wollen der seine Geliebte mit zu Dir ins Haus nimmt?

    Mhhh, ohne zu viel zu psychologisieren: kann es sein, dass du deinen Mann sehr idealisierst, weil du das Gefühl hast, ihm dankbar sein zu müssen, dass er Dich genommen hat? Ich lese das so ein bisschen raus.

    Betrachte doch mal bitte wer du bist! Was für eine tolle, toughe Frau! Zwei Kinder nach einem schweren Schicksalsschlag alleine aufgezogen, dann noch einmal zwei Kinder bekommen, einer Familie ein schönes Heim bereitet.

    Was für eine mega Frau!

    Danke dass du dies mit uns geteilt hast- das wirft natürlich noch mal ein ganz anderes Licht auf deine Gefühle!

    Umso wichtiger ist, dass dir klar wird, dass Dein Mann Dich im Stich gelassen hat- nicht umgekehrt. Er hat den Alkohol gewählt, seinen liebsten Gefährten.

    Daran hättest du nichts ändern können.

    Hast du schon daran gedacht, dich an eine Beratungsstelle zu wenden, die dich psychisch stärken kann, ähnlich einer Therapie?

    Guten Morgen, so wie Dir geht es hier vielen, insbesondere die finanzielle Abhängigkeit macht die Entscheidung dann noch zusätzlich schwer.

    Für die Kinder ist das Zusammenleben mit einem Alkoholiker sehr anstrengend und es hinterlässt tiefe Spuren. Es gibt hier auch ein Unterforum für Kinder von Alkoholikern. Die Geschichten dort sind eindringlich und zeigen deutlich, dass man gerade auch für das Wohl der Kinder das Weite suchen sollte, wenn der Partner nicht ernsthaft trocken werden will.

    Ich glaube bei Dir heraus zu lesen, dass Du diese ganze Einsicht schon hast und auch weißt, dass der Schritt ansteht.

    Wie wäre es denn, wenn Du Dir fachliche Hilfe holst? Für Frauen gibt es auch häufig Rechtsberatung bei unabhängigen Trägern-da könntest Du auch einen Termin ausmachen. Häufig ist die Situation nämlich gar nicht so ausweglos, wie man denkt, man braucht nur jemand mit Sachverstand, der in die richtige Richtung deutet.

    Du erscheinst mir eine starke und sehr kluge Frau zu sein- du kannst das in jedem Fall schaffen!

    Hallo liebe Bombay street! Uff, 5Jahre stille Mitleserin- da sag ich erst mal, super,dass du den Schritt ins Laute gemacht hast!

    Du hast selber schon geschrieben: hier gibt es sehr, sehr viele Schilderungen von Angehörigen, welche deiner gleichen. Und bei Dir im Kopf scheint der Entschluss irgendwie auch schon so halb gemacht (deswegen der „Neid“)-Dein Herz hängt noch sehr fest, richtig?

    Du musst Dich fragen: welches Leben möchtest Du, welches Leben möchtest Du für Deine Kinder. Ist es das was du gerade erlebst? Wenn die Antwort: Nein! Ist, kennst Du Deinen way out bereits. Da kann man auch nichts beschönigen, ihn ändern wirst Du nicht. (Lies dir deinen Beitrag noch einmal selbst durch und reflektiere, was Du der Frau sagen würdest, die das geschrieben hat)

    Wenn ich lese, dass dein Partner die Fehler und Verantwortung für seinen Konsum bei Dir sucht, habe ich kein gutes Gefühl- da ist noch „nasses“ Denken. Das ist nicht das Denken eines Alkoholikers, der dauerhaft trocken sein möchte.

    Bestünde denn die Möglichkeit der räumlichen Trennung?

    Lg

    Letztendlich kannst nur du entscheiden was für Dich und Deine Kinder richtig ist und sich für dich richtig anfühlt.

    Ich habe mir Deine ersten Beiträge hier noch einmal durchgelesen. Ich würde dich bitten, das auch noch einmal zu machen und frage dich ob das wirklich das ist, was Du für Dich und die Kinder willst?

    Was würdest du einer Freundin raten, die dir so etwas über ihren Mann erzählt, insbesondere bzgl. Alkohol am Steuer.

    Hast du denn jemand der dich momentan unterstützt?

    Ich kann das nur aus der Perspektive eines EKA sagen. Rückblickend bin ich daheim oft auf Zehenspitzen herumgelaufen, und hab erst mal immer genau nach gespürt, wie die Stimmung daheim ist. Das hat mich sehr unter Druck gesetzt. Eine entspannte Kindheit war das nicht.

    Im EKA Forum schildern viele wie für sie das Leben mit einem (oder mehreren) nassen Elternteilen war, da ist der Tenor ziemlich eindeutig.

    Dass es im Moment mistig ist, wird dadurch natürlich nicht besser, aber vielleicht hilft euch die Perspektive ❤

    sein Weggang ist auch die Rettung für deine Kinder- auch wenn es momentan anders aussieht! Gib Euch allen etwas Zeit zu trauern und die Situation anzunehmen.

    Lies dir hier auch die Beiträge der Frauen durch, die einen ähnlichen Weg hinter sich haben. Auch wenn du es noch nicht glauben magst- die allermeisten Geschichten verlaufen positiv (ich hsbr bisher ehrlich gesagt noch keine gelesen, bei der die Frau wieder zurück ist- allerdings erhebe ich keinen Anspruch auf Vollständigkeit)

    Wenn ich anderen helfe und es hilft mir dabei, ist das auch Selbsthilfe. Selbsthilfe hört für mich jedoch auf, wenn die Hilfe zwanghaft oder übergestülpt wird.

    Ich glaube, besser kann man das nicht sagen!

    Und huch, ich war doch gar nicht lange weg, so viele nette Leute hier!

    Mehr und mehr gelange ich übrigens zu der Erkenntnis, dass es auch für Co's eine "Entgiftung" braucht oder ein 12 Schritte Programm (jaja, ich weiß AA wieder- da kommt im letzten Schritt zur Selbsthilfe ja auch, dass man anderen auf dem Weg zur Trockenheit zur Seite steht). Ein bekannter (trocken) meinte: Alkoholiker haben was von einer Krankheit: es fängt bei ihnen an, aber breitet sich dann aus und die Menschen müssen mitleiden, obwohl sie initial nichts hatten (weil zu einem Alkoholiker meist mehrere Angehörige gehören, die mit betroffen sind). Das gibt mir zu denken.

    Auch der Fakt, dass es zigtausende Hilfsangebote für Alkoholiker gibt-als Co muss man da viel länger suchen. Dabei sehe ich die Abhängigkeit von der Schwere her ähnlich-und es ist noch schwerer davon loszukommen, habe ich manchmal den Eindruck. Und zu gesundheitlichen Einschränkungen kann es ebenfalls führen, allen voran Depression.

    Elly : hmmm, ich würde schon sagen, dass ich hier auch weiter gekommen bin. Letztendlich ist es wie immer: man kann nicht ändern, was sich nicht ändern will. Weder meine Mutter noch mein Vater wollen etwas an ihrer Situation ändern-also habe ich es so akzeptiert. Sie sind für sich selbst verantwortlich.

    Wenn meine Kinder bei ihnen sind, trinkt mein Papa nicht - er weiß, dass meine Tochter (13) das mittlerweile auch mitbekommt und mir erzählt und er weiß, dass ich die Kinder nie mehr zu ihnen lassen würde, wenn er trinkt. Deswegen reißt er sich die 2 Tage alle paar Monate zusammen. Ideal ist das nicht, aber wie schon gesagt, es ist für mich ein akzeptabler Weg.

    Wahrscheinlich ist es auch deswegen so still, weil ich mich im RL viel austausche, und sich hierdurch viel in mir bewegt hat.

    @sunshine: dann schaue ich doch gleich mal, wo ich mich da bewerben kann.

    Geschichte von heute: Am WE waren wir auf einem Geburtstag (Bierkühlschrank neben dem Buffet, Wasser dagegen hinten im letzten Eck des Zeltes, nur am Rande...) und natürlich fällt einem wieder als erstes auf, wie viele Mengen alkoholisches da konsumiert werden-zum Brunch. Und heute bekomme ich einen Screenshot: offensichtlich war unter den Gästen ein anderer trockener Alkoholiker, der Screenshot linkt zu einer Podcastfolge eines "nüchtern" podcasts. Da hat die Person über ihre Erfahrungen als Alkoholiker und dem Weg ins Nüchtern sein geredet.

    Man sollte es echt besser wissen mittlerweile, aber mich reißt es jedes Mal wenn ich feststelle, Mensch, wir sind WIRKLICH keine Ausnahme als Familie (auch bei og Person ist Familie mit Kindern anhänglich).

    Und was mich noch mehr gerissen hat: WIEDER sind mir nur die Menschen aufgefallen die trinken. Ich sollte mal mehr auf die sehen, die NICHT trinken. ABer da brauche ich vielleicht noch ein bisschen Selbstarbeit.