Beiträge von Mona

    alles klassische Verhaltensmuster des nassen Alkoholikers um seinen Konsum abzusichern. Stichwort "Gaslighting"- vom eigenen Problem ablenken indem man dem anderen einredet es läge an ihm

    Meine Schwiegereltern haben bis heute nicht verarbeitet, dass ihr Bubi Alkoholiker ist. GsD war mein Mann da schneller beim Realisieren. Gerne liegen auch viele Gründe für das Trinken in der Kindheit- noch ein Grund für Eltern, da wegzusehen.

    naja, du bist ja auch hier um anderen zu helfen, oder nicht? 😉 was steckt denn da dahinter?

    Indem jemand hier schreibt, macht er ja schon den ersten Schritt. Und die meisten fragen ja genau das: was kann ich machen, bzw was habt ihr gemacht. Und darauf antworte ich.

    Euer beider Trauer geht mir nah!

    Das härteste ist glaube ich zu verstehen UND zu akzeptieren (!) , dass die größte Liebe im Leben eines nassen Alkoholikers der Alk Ist-danach lange nichts.

    Das ist unfassbar schwer zu begreifen, gerade wenn man noch viel Liebe und schöne Erinnerungen hat. Gleichzeitig ist diese Realisation aber notwendig, denn nur dann kann man sich wirklich lossagen.

    Und sich vom nassen Alkoholiker lossagen ist tatsächlich die einzige Möglichkeit wieder Frieden zu finden.

    Hartmut

    in meinen Beiträgen geht es mir lediglich darum, den Menschen, die hier Hilfe suchen, möglichst alle Möglichkeiten aufzuzeigen. Dir ist bestimmt auch aufgefallen, dass ich nicht nur die AA, sondern auch andere Hilfsangebote von zB Caritas und der Diakonie erwähne.Mir ist es wichtig, dass jeder die richtige Anlaufstation findet. Für viele mag das dieses Online Forum sein- einige brauchen aber vielleicht auch den RL Austausch, gerade auch am Anfang. Ich kann gerne in Zukunft auf die Forumsliste verweisen.

    Ich erwähne die AA oft, wenn es um meine persönliche Erfahrung geht, da sie ein wichtiger Bestandteil meines und auch des "Genesung Prozesses" meines Mannes sind. Das sollte keinesfalls Werbung sein.

    Hi Stefan schön dass du hier bist!

    Der Körper ist ein "Gewohnheitstier", dh er hat sich bei dir mit Sicherheit an den Turnus gewöhnt. Alkohol wird im Gehirn wie ein Neurotransmitter behandelt, fällt er mal weg, ok, bleibt er langfristig aus, kann es zu " Panik" Im Hirn kommen.

    Muss natürlich nicht, aber kann.

    Dann kennen wir dich natürlich nur virtuell und sind auch keine auf Sucht Erkrankungen spezialisierten Mediziner (die gibt es aber eh kaum) - dh wir können/dürfen/wollen keine Beratung für Dich im Speziellen geben.

    Aus dem Grund verweisen wir hier jeden zur Sicherheit an den Hausarzt, denn der ist im Fall der Fälle im real life da und kann helfen.

    Mal abgesehen davon ist es einfach auch wichtig, dass der Hausarzt Bescheid weiß imho. Es gibt viele Erkrankungen, für die Alkoholkonsum ein Risikofaktor ist (erst wieder gelesen, dass hier insbesondere Krebs ein Thema ist) und es gibt viele Medikamente mit Alkohol, die bei trockenen Alkoholikern problematisch werden können.

    Alles gute Dir!

    ich kann verstehen, dass es dich erst mal scheinbar erleichtert, über ihn zu schreiben.

    Gleichzeitig verstehe ich Sunshine- auch wenn du momentan das Gefühl hast, das Schimpfen erleichtert dich, es bringt dich null weiter.

    Die Selbsthilfegruppe hier hat vor allem den Zweck, dich dabei zu unterstützen den Weg heraus aus DEINER Abhängigkeit zu finden.

    Und da kann es schon sein, dass die Wortwahl auch sehr direkt ist, denn oft sieht man als Abhängiger nicht, was man braucht.

    Letzten Endes ist es bei Coabhängigen aber genauso wie bei Alkoholikern: sie müssen selber aus ihrer Abhängigkeit heraus wollen, niemand kann sie dahin bringen außer sie selbst.

    Wie hat ein Teilnehmer aus der AA mal gesagt: ab und an hat man das Gefühl, Coabhängige sind noch viel kaputter als Alkoholiker und es fällt ihnen noch schwerer, loszulassen.

    Da hat er mit Sicherheit nicht Unrecht.

    Mein Mann hat gesamt 3 Jahre versucht, trocken zu werden. Er hatte in dieser Zeit 3 Rückfälle, jedes Mal nach ca 6 Monaten. Jetzt ist er zwei Jahre trocken, momentan kämpft er aber wieder sehr, da seine Psyche momentan wieder nicht auf der Höhe ist. Im Gegensatz zu früher kommt er jetzt aber gleich in die Gänge, geht dann nicht nur zu "seiner" AA Gruppe sondern geht zu mehreren Gruppen. Das hilft ihm wieder Klarheit zu bekommen.

    Bei den Rückfälle war es klassisch so, dass er es "für mich" tun wollte- keine gute Idee, wie schon gesagt.

    Man kann einen Alkoholiker leider nicht dazu bringen, es für sich selbst zu machen. Das muss aus dem Menschen selbst kommen.

    Es macht mMn wenig Sinn, über die Charakter Entwicklung anderer Menschen zu sinnieren 😉, da ist ja jeder anders. Für mich passt es, ich habe allerdings auch viel an mir gearbeitet, Häufig kommen Coabhängige mit dem "neuen" Partner nicht klar, da dieser auf einmal wieder so "wach" Ist.

    Was sich geändert hat ist die Offenheit, mit der wir das Thema angehen. Unsere Kinder wissen, warum wir hier keinen Alkohol mehr trinken. Insgesamt stehen wir durch unsere Geschichte mehr zu unseren Gefühlen und Bedürfnissen und sprechen diese deutlicher aus. Das hilft ungemein.

    Ich kann dir nur sagen, was mein Mann gemacht hat, als er es endlich ernst meinte (nach 3 Anläufen)

    A) er hat einen Termin beim Arzt gemacht

    B) er hat die nächste AA Gruppe gesucht die ein Meeting an dem Tag hatte und ist hingegangen

    C) er hat Therapie stellen im Internet gesucht und sich für den nächsten Tag einen Termin für den Anruf gemacht

    Angst vor dem Rückfall ist kontraproduktiv- für dich geht es erst mal nur um heute- heute trinkst du nichts.

    Morgen nimmst du dir das wieder vor- es geht immer nur um das hier und jetzt

    liebe Natze, du bist einen großen Schritt gegangen, indem Du Dich hier angemeldet hast, das, war sehr stark! Dafür darfst Du Dir selbst Lob aussprechen- da wo du gerade in deinem Leben bist lobt du dich bestimmt wenig selbst also nehme Dir diesen Augenblick.

    Das Schamgefühl sehen wir hier bei fast jeder Anmeldung, fast jeder will es "erst einmal allein schaffen". Die Wahrheit ist aber, dass es einen Grund hat, warum wir hier vom kalten Entzug abraten und warum es so viele Hilfsangebote für Alkoholiker gibt: weil der Alkohol ein unfassbar mächtiger Gegner ist.

    Lege die Scham und die Angst ab- du bist schon soviel weiter als viele andere Alkoholiker. Mache den nächsten Schritt und vertraue dich einem Arzt an. Dieser kann auch erst mal checken, wie es dir organisch geht, das ist auch wichtig.

    Du bist nicht allein, viele sind diesen Weg schon gegangen. Du kannst ihnen einfach folgen 💗

    Hi seb24, erst mal ein herzliches Willkommen. Auch wenn es albern klingt: sei stolz auf Dich dass Du jetzt diesen Weg gehst. Viele Alkoholiker kommen niemals an diesen Punkt, sie verbleiben im Suff. Sich einzugestehen, dass man Alkoholiker ist, braucht Stärke- trage das in Dir!

    Mein Mann ist trockener Alkoholiker, seit zwei Jahren- er hat mehrere Anläufe gebraucht. Letztlich hat sich der Schalter umgelegt, als ich ihn rausgeschmissen habe. Erst dann hat er verstanden, dass er FÜR SICH aufhören muss. Solange man FÜR ANDERE trocken bleiben will, ist es meist zum Scheitern verurteilt.

    Willst Du für Dich aufhören? Hast Du verstanden, dass dies Dein Treiber ist?

    Meinem Mann haben auch die AA sehr geholfen. Gerade in der Anfangsphase haben die regelmäßigen Meetings ihm viel Stabilität gegeben.

    Auch Deine Frau sollte sich einen "Safe Space" suchen, wo man sich als Angehöriger austauscht. Als Angehöriger ist man meist Coabhängig und häufig braucht man hier auch Unterstützung um raus zu kommen.

    Alles gute Euch!

    Ergänzung: am Anfang der Reise zum "trocken sein" Schämt man sich - das ist wahrscheinlich der Grund warum 90% der Forums Neulinge es erst mal alleine versuchen. Dabei sollte man stolz auf sich sein- und sich möglichst viele professionelle Begleiter an die Seite holen, die einen unterstützen. Neben deinem Arzttermin eben zB Beratung bei Diakonie oder Caritas und eben der Austausch bei uns hier oder/und im realen Leben bei den AA

    Hi Yasmin, wie schön dass du hierher gefunden hast- du wirst Dich in vielen Geschichten wiederfinden und vieles Lesen, das Mut macht.

    Ich kenne diese Wut, dieses laute WARUM??? Warum uns, warum ihm, warum meinen Kindern, warum mir?

    Es mag albern klingen- mir hat ein Buch sehr geholfen, den ersten Schritt weg von der Wut und in Richtung Akzeptanz zu gehen: "Alk" Von Simon Borowiak. Er beschreibt als trockener Alkoholiker nicht nur was er durch gemacht hat, sondern was physiologisch in einem nassen Alkoholiker vorgeht. Das hat mir sehr geholfen, Alkoholismus als das wahrzunehmen, was es ist: eine Sucht Erkrankung, und die Betonung liegt auf Erkrankung.

    Für eine Erkrankung kann der Erkrankte ja erst mal nichts- deswegen lohnt sich die Wut nicht.

    Gleichzeitig ist es aber so, dass nur der Erkrankte sich bei der Genesung helfen kann. Als Angehöriger nimmt man ja auch nicht die Medikamente des Kranken.

    Das Buch spricht auch über Angehörige. Es hat mir geholfen zu verstehen, dass ich mich um mich selbst und meine Kinder kümmern muss- nicht um den nassen Alkoholiker an meiner Seite.

    Ich wünsche Dir alles Liebe ❤