Beiträge von Schwesterherz_81

    Ja das werde ich auch tun. Nur manchmal ist es wirklich schwer, weil alles so normal erscheint. Wir unternehmen auch sehr viel mit unserem Sohn und eigentlich ist es sehr harmonisch hier Zuhause. Aber ich weiß dass er eben doch weiter trinkt. Auch morgens nach dem Nachtdienst steht immer eine leere Flasche Bier in seinem Versteck. Das zeigt mir dann doch immer wieder, dass ich eigentlich richtig gehandelt habe.

    Hallo Jenny!

    Ich bin ebenfalls Angehörige. Mein Ex Freund ist alkoholabhängig. Wir haben einen gemeinsamen Sohn. Ich habe auch versucht ihm zu helfen und wollte ihn nicht im Stich lassen. Schließlich hätte ich ihn bei einer anderen Erkrankung ja auch nicht verlassen. Leider kommt man gegen die Alkoholkrankheit nicht an. Wenn der Trinker nicht aufhören will, kann man ihm nicht helfen. Er alleine muss den Willen haben aufzuhören. Ich habe mich Ende 2020 getrennt.

    ich denke auch an Trennung aber die Angst ihn in Stich zu lassen und ihn noch mehr in den Absturz zu treiben macht mir Angst

    IN Wahrheit lässt er dich und eure Kinder im Stich, denn er säuft lieber als sich zu kümmern und es ist ihm egal wie es dir damit geht. Vielleicht ist es für ihn auch ein Ausweg aus der Sucht, wenn du mit den Kindern gehst. Wenn er die Konsequenzen seiner Sucht tragen muss.

    Liebe Steffi,

    auch mir tut es sehr leid zu lesen, was du schon all die Jahre ertragen hast. Das liest sich furchtbar!

    Meiner Meinung nach, wäre es wirklich ein guter Anfang, wenn du dich an eine Suchtberatung für Angehörige wendest. Du wirst dort Unterstützung bekommen, die du jetzt unbedingt brauchst. Vielleicht kann man dir dort auch zusätzlich Ratschläge für den Umgang mit deinem Sohn geben, denn auch das halte ich für sehr wichtig. Auch er wird in den ganzen Jahren sehr viel mitbekommen und gelitten haben.

    Würde den ein Frauenhaus für dich in Frage kommen? Wenn ich mir deine Beiträge so durchlese, würde ich das ernsthaft in Betracht ziehen. Dein Mann scheint unberechenbar zu sein und vielleicht wäre es für dich und dein Kind tatsächlich besser so schnell wie möglich aus der Situation rauszukommen?!

    Ich war in meiner Beziehung vermutlich sehr naiv. Ich habe ja ewige Jahre gar nichts vom Konsum meines Ex mitbekommen. Also schon dass er jeden Abend Bier getrunken hat, aber er sagte, dass das sein Genuß wäre und es schmeckt ihm einfach gut. Am Anfang habe ich auch mit getrunken. Wir waren frisch verliebt, haben schöne Abende miteinander verbracht. Ich hatte privat noch nie etwas mit Alkoholismus zu tun gehabt. Beruflich habe ich einige schwerst abhängige Alkoholiker kennengelernt, aber dadurch hatte ich ein völlig falsches Bild und habe die Sucht bei meinem Ex überhaupt nicht erkannt. Er hatte ja sein Leben im Griff, ist zur Arbeit gegangen und hat eben nur abends Bier getrunken.

    Als ich dann endlich gemerkt habe dass da was ganz stark aus dem Ruder läuft, war ich fassungslos. Dann kamen die Gedanken auf, dass ich ihm helfen muss die Sucht zu bekämpfen. Ich fühlte mich so verantwortlich für ihn. Mir ist erst gar nicht klar gewesen, dass er gar nicht aufhören will zu trinken. Das wäre ja absurd gewesen so etwas zu denken, denn er wollte doch seine Familie nicht verletzen oder womöglich verlieren. Da war ich mir so sicher.

    Er musste einfach einen Entzug und eine Therapie machen und dann wäre alles gut. Eine Paartherapie wollte ich gleich hinten dran hängen, denn es gab auch andere Probleme in unserer Beziehung. Und die war ich Schuld. Wegen mir hat er erst angefangen so viel mehr zu trinken. Das waren meine Gedanken zu der Zeit.

    Nach den schlimmen Abenden und Nächten gab es ja auch immer wieder Tage ohne Alkohol und Beteuerungen dass weniger trinken wird. Die wechselten sich ab mit dem Leugnen der Sucht. Das hat meine eigene Wahrnehmung getrübt. Vielleicht habe ich auch übertrieben und tue ihm unrecht? Es war doch gar nicht so schlimm. Oder doch?

    Und wenn er dann wieder getrunken hatte, zog es mir den Boden unter den Füßen weg. Mein Vertrauen war wieder tief erschüttert. Bis er sich wieder entschuldigt hat und versprochen hat nichts mehr zu trinken. Ich habe mich an jeden Strohhalm Hoffnung geklammert und bin jedes Mal wieder enttäuscht worden.

    Heute bin ich so froh, dass ich Kolleginnen und Freunde hatte, die zu mir gehalten haben. Das Forum und eine Therapeutin haben mir die Augen geöffnet. Ich habe verstanden wie das funktioniert mit der Sucht und der Co Abhängigkeit. Ich bin so froh, dass ich diese Zeit hinter mir habe und mir tut es immer sehr leid, wenn ich die Geschichten von Co Abhängigen hier lese, die sich noch nicht befreien konnten.

    Liebe Api,

    mein Sohn ist 10 Jahre alt. Ich habe ihm am Anfang, als es mal eskaliert ist gesagt, dass sein Papa zu viel Alkohol getrunken hat.

    Ich habe meinem Ex dann ganz klar gesagt, dass ich keinen Betrunkenen mehr neben mir im Bett liegen haben möchte. Den Geruch konnte ich schon lange nicht mehr ertragen. Ich bin auch immer wach geworden, wenn er betrunken durch die Wohnung gewandert ist und konnte dann vor lauter Wut und Herzrasen gar nicht mehr schlafen. Nachdem er dann aus dem Schlafzimmer ausgezogen ist, habe ich wieder wunderbar geschlafen.

    Felidae : Mein Partner hat starke Beruhigungsmittel in Kombi mit Alkohol eingenommen. Schmerzmittel ebenso täglich, ohne dass er Schmerzpatient war. Ich kann mir vorstellen, dass dein Mann evtl auch zusätzlich Medikamente konsumiert? Ohne die Medikamente und "nur" mit Alkohol hörten hier dann auch die schlimmen Nächte auf. Vorher habe ich ihn total oft nachts auf der Toilette sitzend und schlafend vorgefunden oder halt verwirrt durch die Wohnung laufend. Das hat dann aufgehört, als er die Medikamente weggelassen hat.

    Kannst du dich wegen deiner finanziellen Situation vielleicht an eine Beratungsstelle wenden? Caritas, Pro Familia oder auch das Jugendamt können dir vielleicht weiterhelfen.

    Hallo Feli,

    ich war zwölf Jahre mit meinem Mann zusammen. Wir haben auch einen gemeinsamen Sohn. Mein Mann hat auch schon immer sein Feierabendbier getrunken. Erst vor ca drei Jahren habe ich überhaupt bemerkt, dass er Alkoholiker ist.

    Er trinkt ebenfalls nur Bier. Eine Weile hat er zusätzlich Medikamentenmissbrauch betrieben. Das führte auch dazu, dass er nachts verwirrt durch die Wohnung lief und auch ins Bett gemacht hat.

    Ich habe meine Situation eigentlich erst richtig verstanden, als ich mich hier im Forum angemeldet habe und all die ähnlichen Geschichten von Angehörigen gelesen habe.

    Ich habe verstanden, dass es unmöglich ist einem nassen Alkoholiker zu helfen. Das muss er von sich aus wollen. Bei deinem Mann sieht das leider nicht danach aus. Er hat ja nicht einmal das Gefühl krank zu sein und möchte auch nichts ändern.

    Er wirft dir vor, dass du nicht mehr mit ihm schlafen möchtest...Wer möchte schon mit jemanden intim werden, der nach Bier stinkt und regelmäßig ins Bett pinkelt?! Von dem großen Vertrauensverlust mal nicht zu reden.

    Ich habe mich schließlich, nachdem all meine Kraft verbraucht und mein Vertrauen völlig verschwunden war,von meinem Mann getrennt.

    Ich hoffe das Forum kann dir helfen klarer zu sehen.

    Ich bin so unsicher. Mein Freund findet ja, ich übertreibe völlig. Es sei Quatsch, er habe kein Alkoholproblem

    Dazu möchte ich dir auch noch etwas sagen. Ich habe meinen Freund irgendwann dazu bekommen, dass er eine Suchtberatung und einen Arzt aufsucht. Das hat er für mich gemacht. Er selbst hat sein Problem bis heute nicht eingesehen. Ab und zu hat er Mal zugegeben, dass er zu viel trinkt. Dann hat er es wieder abgestritten. Natürlich habe ich übertrieben. Er hat gar kein Problem. Das wechselten sich dann ab mit Schuldzuweisungen. Natürlich war ich Schuld dass er so viel auf einmal trinkt. Er konnte ja nicht mal ein Bier aufmachen ohne dass ich sauer werde. Deswegen müsste er ja heimlich auf Vorrat trinken.

    Lass dir sowas nicht einreden. Deine Wahrnehmung täuscht dich nicht! Sein Alkoholkonsum stört dich. Er beeinträchtigt euer Leben und dein Freund ist nicht bereit das zu ändern.

    Liebe Api!

    Mein Freund trinkt auch mittlerweile nur noch spät abends. Eine zeitlang fing er gegen 17 Uhr an. Wir wohnen ja noch bis April zusammen, da keiner von uns früher eine andere Wohnung gefunden hat. Wir wohnen im Flutgebiet...

    Seit die Trennung ausgesprochen ist, trinkt er nur noch wenn wir im Bett sind, weil er wohl denkt, ich merke es nicht und mache vielleicht die Trennung auch wieder rückgängig. Aber ich weiß dass er weiterhin trinkt. Mein Vertrauen in ihn ist völlig erschöpft. Ich habe in den letzten Jahren so viel Energie daran verschwendet ihm zu helfen. Denn wenn man jemanden so unheimlich liebt, dann muss man es doch schaffen ihn vom Alkohol zu befreien. So dachte ich die ganze Zeit über. Leider funktioniert das aber nicht. Er ist Alkoholiker und er möchte trinken. Er sieht das Problem nicht und möchte nichts ändern. Nicht für seine Frau, nicht für sein Kind und auch nicht für die eigene Gesundheit.

    Mein Freund hat mir oft versprochen mit dem Trinken aufzuhören. Meistens wenn es mal wieder einen Absturz gab. Und dann war ich unglaublich erleichtert und habe gehofft, dass er diesmal die Wahrheit sagt. Denn in den kurzen Phasen ohne Alkohol, hatten wir immer eine schöne Zeit. Es ist auch sehr schwierig sich zu trennen, wenn es immer wieder diese schönen Tage zwischen den Suff gibt. Mein Freund ist z.b. tagsüber ein völlig anderer Mensch als abends nach dem ersten Bier. Das hat mir lange vorgegaukelt, dass es doch so schlimm gar nicht ist. Aber es war schlimm. Ich hatte immer Angst vor dem nächsten Fest, dem nächsten Urlaub, dem nächsten freien Wochenende und irgendwann auch vor dem Abend.

    Und so ist es bei deinem Mann ja leider auch. Du kannst all deine Energie daran verschwenden ihn zum Aufhören zu bewegen. Du kannst drohen, schreien und flehen. Es wird nichts bringen, wenn er nicht von sich aus aufhören will und sich sein Problem überhaupt erstmal eingesteht. Und selbst dann ist es ja fraglich, ob er es schafft einen Entzug durchzuziehen und danach trocken zu bleiben.

    In der schlimmsten Phase hat meine Chefin mich zu einer Therapeutin geschickt. Das erste was ich zu ihr sagte war, dass eine Trennung nicht in Frage kommt. Ich wollte doch meinen Freund nicht im Stich lassen. Er war ja krank und ich hätte ihn doch auch wegen einer anderen Krankheit nicht einfach verlassen. Zudem hatte er auch ein paar Mal angedeutet sich etwas anzutun.

    Am Anfang der Therapie habe ich nur über meinen Freund und seine Sucht gesprochen. Aber die Therapeutin wollte ja mir helfen. Das habe ich dann auch irgendwann verstanden. Ich war wegen mir da. Damit es mir besser ging und nicht ihm. Mit Hilfe der Therapeutin und einem Antidepressivum habe ich dann wieder zu mir selbst gefunden. Ich konnte nachts endlich wieder ruhig schlafen und habe angefangen mir mein Leben wieder schön zu machen und nach einer neuen Wohnung für mich und meinen Sohn gesucht. Leider hat die Suche über ein Jahr gedauert. Jetzt habe ich eine Wohnung für meinen Ex Freund gefunden. Er zieht im April aus.

    Wie hast Du / habt ihr das alles denn mit eurem Sohn besprochen? Das würde mich SEHR interessieren!

    Unser Sohn hat ihn einige Male betrunken erlebt. Da gab es vor allem an Silvester sehr unschöne Erlebnisse. Mein Sohn hasst seitdem Silvester. Er weiß dass der Papa betrunken war und hat seitdem Angst, wenn jemand in seiner Nähe Alkohol trinkt. Meine Therapeutin war der Meinung, dass ich unserem Sohn sagen soll, dass der Papa alkoholkrank ist. Der Meinung bin ich nicht. Ich habe im Allgemeinen mit ihm darüber gesprochen was Alkoholismus ist und was Alkohol mit Menschen macht. Auch wenn der Papa betrunken ist, habe ich ihm das gesagt und wir sind dann raus aus der Situation. Er weiß dass wir uns getrennt haben (wir schlafen natürlich in getrennten Schlafzimmern), aber ich habe nicht explizit gesagt, dass es wegen dem Alkoholkonsum seines Papas ist. Ich habe ihm gesagt, dass das Erwachsenenprobleme sind und wir uns noch mögen, aber die Liebe nicht mehr reicht um noch zusammen zu leben. Ich denke das reicht erstmal.

    Und was genau meinst Du mit "endlich wieder auf mich zu vertrauen": Deinem Gefühl, dass er nicht nur aus Genuss trinkt, zu vertrauen?

    Da mein Freund nur heimlich getrunken hat, habe ich oft meinen eigenen Gefühlen nicht mehr getraut. Er hat mir ja immer wieder versprochen nicht mehr zu trinken. Ich habe das immer wieder geglaubt, aber er hat sein Versprechen immer wieder gebrochen. Am nächsten Tag war dann ja wieder alles normal. Und so war ich mir irgendwann gar nicht mehr sicher, ob er wirklich trinkt oder ich mir das alles einbilde. Und es vielleicht auch gar nicht so schlimm ist. Tatsächlich habe ich auch Sachen verdrängt und vergessen, die passiert sind. Seit ich hier im Forum schreibe und auch durch die Gespräche mit der Therapeutin, kommen diese Dinge wieder hoch. Mein Gefühl hat mich nie getäuscht. Ich hoffe das war jetzt irgendwie verständlich erklärt.

    Hallo Chrissi!

    Vielleicht würde es dein Gewissen etwas beruhigen, wenn du wüsstest dass deine Tante gut betreut und versorgt wird. Ich kann dir raten dich an den sozialen Dienst des Krankenhauses zu wenden. Du kannst die Situation dort schildern und sie kümmern sich z.b. um eine gerichtliche Betreuung oder beantragen einen Pflegegrad für deine Tante. Sie können auch einen Pflegedienst beauftragen, der täglich nach deiner Tante schaut und ihr ggf. hilft. Vielleicht würde es dir damit etwas besser gehen.

    Hallo Api!

    Ich sehe ein paar Parallelen bei uns beiden. Ich war 12 Jahre mit meinem Freund zusammen. Unser Sohn ist ebenfalls 10 Jahre alt und wir arbeiten beide im Gesundheitswesen.

    Vor 2-3 Jahren habe ich bemerkt, dass mein Freund ein Alkoholproblem hat. Wahrscheinlich hatte er das schon seit seiner Jugend. Das kann ich aber auch erst jetzt rückblickend sagen. Er hat während unserer Beziehung schon immer täglich Bier getrunken. Vor 2-3 Jahren wurde der Konsum extremer. Ich hatte ihn am Anfang der Beziehung mal darauf angesprochen, warum er täglich Bier trinkt, aber er sagte nur dass er aus Genuß trinkt, weil ihm Bier einfach so gut schmeckt.

    Irgendwann waren es dann bis zu sechs Liter am Abend und zeitweise waren auch Medikamente im Spiel. Es gab verschiedene Vorfälle, die mich dann letztendlich dazu gebracht haben mich zu trennen. Das ist jetzt ein Jahr her.

    Ich habe in der schlimmsten Zeit Hilfe durch eine Psychologin in Anspruch genommen. Allerdings war es eine Psychotherapeutin ohne Kassenzulassung. Meine Chefin hat die Sitzungen für mich bezahlt. Bei den privaten Therapeuten bekommt man eigentlich recht schnell einen Termin und mir hat es sehr geholfen mit jemanden Unbeteiligtem zu sprechen.

    Aber auch das Lesen und Schreiben hier im Forum hat mir sehr geholfen endlich wieder auf mich selbst zu vertrauen.

    Hallo Rosa!

    Herzlich Willkommen hier im Forum. Ich bin auch Angehörige eines Alkoholikers. Mein Freund trinkt und ich habe es erst vor ca. 3 Jahren bemerkt. Vermutlich trinkt er schon ewig. Als ich ihn am Anfang immer mal wieder darauf angesprochen habe, hat er auch angefangen heimlich zu trinken. So wie du es berichtest, trinkt dein Freund ja schon ziemlich viel und oft Alkohol und dich stört das verständlicherweise sehr. Ich denke schon, dass es doch wichtig ist das nochmal ganz deutlich anzusprechen, wenn er nüchtern ist!

    Mein Freund hat leider nicht eingesehen, dass die Trinkerei unsere Familie zerstört. Deswegen habe ich mich letztes Jahr getrennt. Das ist ganz und gar nicht einfach, denn die Liebe ist ja nicht einfach so weg. Ich habe auch lange versucht ihn zu einer Therapie zu überreden, leider ohne Erfolg.

    Ich melde mich auch nochmal zu Wort.

    Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich mich von meinem Freund getrennt habe. Die Trennung ist jetzt über ein Jahr her. Wir wohnen noch bis März zusammen, weil keiner von uns eine Wohnung gefunden hat, schlafen aber in getrennten Zimmern. Jetzt hat er den Mietvertrag für eine Wohnung hier in der Nähe unterschrieben.

    Mein Sohn ist 10 Jahre alt und weiß dass sein Papa auszieht. Er hat vom Alkoholmissbrauch nicht so sehr viel mitbekommen, glaube ich jedenfalls.

    Mein Exfreund trinkt täglich ab dem Abend. Seit die Trennung ausgesprochen ist und er gemerkt hat dass es mir wirklich sehr ernst damit ist, trinkt er erst wenn ich im Bett bin. Vorher habe ich öfter leere Bierdosen gefunden oder gehört wie er spät abends Bier aus dem Auto geholt hat. Jetzt gibt's es keine Anzeichen mehr für den Konsum, außer dem widerliche Alkoholgeruch, der morgens in seinem Schlafzimmer schwebt.

    Und jetzt ist es so, dass wir uns immer noch gut verstehen. Wir unternehmen Dinge gemeinsam mit unserem Sohn und waren sogar nochmal alle drei zusammen im Urlaub. Er nimmt sich sehr zusammen und alle denken, dass bei uns alles wunderbar ist.

    Manchmal glaube ich es fast selbst. Ich zweifle im Moment immer wieder Mal, ob ich das Richtige tue. Aber dann lese ich auch wieder hier die Geschichten der Angehörigen und fühle mich wieder bestätigt in meiner Entscheidung mich zu trennen.

    Ich denke mein Exfreund ist schon länger alkoholabhängig als unsere Beziehung dauert. Es wurde nur in den letzten Jahren erst so schlimm, dass ich es bemerkt habe.

    Ich will die letzten Jahre nicht nochmal erleben und denke nicht, dass er es schaffen würde ohne Hilfe vom Alkohol loszukommen. Er möchte es ja nicht mal. Aber manchmal so wie jetzt, fühlen sich diese ganzen Alkoholexzesse so weit weg an, dass sie schon fast gar nicht passiert sind. Ich weiß auch gar nicht was genau ich hören will. Manchmal reicht es auch einfach seine Gedanken mal loszuwerden um wieder klarer zu sehen.

    Tut mir leid dass du in so einer Situation steckst.

    Sind die Handgreiflichkeiten von deinem Mann ausgegangen? Ich habe es immer versucht zu vermeiden mit meinem Freund zu diskutieren oder zu streiten wenn er getrunken hatte. Er war nie gewalttätig, aber er war bösartig, ausfallend und gemein. Ich bin dem immer aus dem Weg gegangen.

    Wenn es dir im Moment nicht möglich ist dich räumlich zu trennen, kann ich dir nur empfehlen das ebenso zu tun. Ich würde ihn nicht mehr kritisieren was seinen Konsum angeht. Schau auf dich und nicht auf ihn.

    Als es mir so richtig schlecht ging, weil ich völlig drin steckte in meiner Co Abhängigkeit, bin ich zum Arzt gegangen. Für mich drehte sich alles nur noch um den Alkoholkonsum meines Freundes. Ich konnte nicht mehr schlafen und mich auf nichts anderes mehr konzentrieren. Mir wurde dann ein Antidepressivum verschrieben. Zusammen mit ein paar Stunden Gesprächstherapie habe ich dann auch einfach wieder zu mir selbst gefunden. Damit ging es mir wesentlich besser und nach einiger Zeit konnte ich die Medikamente wieder absetzen.

    Vielleicht wäre es auch für dich eine Möglichkeit dir Unterstützung zu holen?!

    Schwesterherz: ich habe mich bis vor einem Jahr um meinen Mann gekümmert, der eine Todesdiagnose hatte, bis er gestorben ist.

    Ich habe nicht die Kraft, mich am Suchtproblem von meinem Ex abzuarbeiten. Außerdem könnte jetzt doch wieder Mal eine schöne Phase kommen... War so gedacht mit meinem Ex-Freund. 😔

    Jetzt wird es anders.

    Das mit deinem Mann tut mir sehr leid. Umso schlimmer dass du jetzt noch in so eine Situation gekommen bist.

    Ich denke durch die Erfahrung mit deinem Mann weißt du wie wertvoll unser Leben ist. Vergeude es nicht mit einem Alkoholiker, der keine Hilfe annehmen möchte. Er muss sich selbst helfen.

    Das ist übel, ich hätte lieber nicht Recht mit meinen Vermutungen. 😱

    Lügen scheinen auch dazu zu gehören. Ich hatte den Eindruck, wenn ich mich verunsichern lasse glaube ich bald meiner eigenen Wahrnehmung nicht mehr... Dabei bin ich in diesen Situationen ja stocknüchtern und klar.

    Dinge sind einfach nicht passiert, Äußerungen gab es so nicht und ich bilde mir das nur ein.

    Mein Ex möchte jetzt wo er Vater wird auswandern. Und ich denke: gute Reise! Ich bin bitter.

    Ja, Lügen gehören auch dazu. Ich habe mich oft dabei ertappt, wie ich mir selbst nicht mehr getraut habe. Manchmal hatte ich das Gefühl dass es vielleicht doch alles gar nicht so passiert ist, wie ich es wahrgenommen habe. Tatsächlich habe ich einige schlimme Vorkommnisse sogar vergessen und sie sind mir erst später wieder ins Bewusstsein gekommen. Ich musste mich dann immer selber davon überzeugen dass mein Freund wirklich alkoholabhängig ist und ich nicht übertreibe. Deswegen habe ich immer nach seinem Alkoholvorrat gesucht und ihn auch immer gefunden. Manchmal war ich regelrecht froh, wenn er mal wieder richtig gesoffen hat und es irgendeine Eskapade gab. Dann wusste ich wenigstens wieder dass ich nicht falsch lag und nicht verrückt werde.

    Ich habe meinem Freund dann ganz klar gesagt, dass ich keine Lust habe mit ihm den Abend zu verbringen, weil er betrunken ist und bin dann ins Bett gegangen.

    Hallo Sophia,

    ich finde es sehr stark von dir, dass du es geschafft hast, dich von deinem Freund zu trennen. Dabei wirkst du auch sehr entschlossen.

    Ich war fast zwölf Jahre mit meinem Freund zusammen und habe erst nach neun Jahren bemerkt dass er Alkoholiker ist. Ich habe fast drei Jahre versucht ihm zu helfen und musste doch letztendlich einsehen, dass alles vergebens war.

    Ich wünsche dir dass du deine Stärke behältst. Alles Gute für deine Schwangerschaft 🙃