Was willst du erreichen?
Beiträge von Saphira
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Hallo Yuna,
es tut mir sehr leid, dass du gerade so etwas Schweres durchmachst, dass dir dein Mann so eine Bürde auferlegt und du noch immer das Gefühl hast, du würdest ihn im Stich lassen. Dabei verhält es sich genau umgekehrt. Er hat dich und euer Baby schon lange im Stich gelassen. Bitte lenke dein schlechtes Gewissen, das du seinetwegen hast, auf dich und dein Baby. Ihr beide braucht dein ganzes Mitgefühl! Ihr beide befindet euch in einer unerträglichen, zerstörerischen Situation. Ich kenne es selbst so gut, wie es ist, wenn man keinen Ausweg sieht und glaubt, bleiben zu müssen oder aus Mitleid für den kranken Partner immer wieder auf die eigene Gesundheit und das eigene Glück verzichtet. Yuna, es wird nicht besser, wenn du bleibst. Ich kenne auch die Angst vor den Konsequenzen so gut. Mich hat diese Angst auch lange gelähmt. Ich glaube, dass der Zeitpunkt, an dem man keine Angst mehr hat und wirklich bereit ist zu gehen, nie kommt. Man muss es einfach machen. Vielleicht kennst du die Aussage, dass Mut nicht die Abwesenheit von Angst ist, sondern die Überzeugung, dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst. Ihr beide - du und dein Baby und euer Leben in Gesundheit und Sicherheit - ihr seid wichtiger! Du stehst an einer Klippe und du kannst nur springen! Unten im Wasser warten in einem Boot deine Eltern und fischen dich und dein Baby aus dem Wasser. Deinem Mann kannst du nicht helfen. Du hast NICHTS davon in der Hand, was er macht.
Lies dir bitte deinen Text von gestern immer wieder durch.
Auch wenn es nicht angenehm für dich ist: Wenn ich die Mutter seines Sohnes wäre, würde ich mir von dir erwarten, dass du mir Bescheid gibst, wenn der Vater des Kindes so neben der Spur ist. Er ist in einem Zustand, in dem er nicht die Verantwortung für einen 8-Jährigen übernehmen kann.
Yuna, es ist wirklich schlimm bei euch! Denk nicht lange nach - gehe einfach! Du musst nicht jetzt schon wissen, wie du Schritt für Schritt vorgehen musst um ans "Endziel" zu kommen. Es reicht, wenn du einen Schritt nach dem anderen machst und nach und nach entscheidest, wie du weiter vorgehst.
Du bist nicht deinem Mann verpflichtet, sondern nur mehr dir und deinem Baby!
Ich drück dich aus der Ferne,
Saphira
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Er muss das allein schaffen.
Die Frage lautet anders: Will er es überhaupt schaffen?
Es ist zum verrückt werden, aber ich habe ein total schlechtes Gewissen, weil ich so misstrauisch bin.
Dein Misstrauen ist nicht unangebracht. Es ist nicht umsonst da.
Wenn ich ein leeres Glas in der Spüle finde und es nach Alkohol riecht, bin ich unsicher.
Was soll denn sonst im Glas gewesen sein, wenn es nach Alkohol riecht. Wer soll sonst daraus getrunken haben, wenn es nicht du oder eure Kinder benützt haben?
Ich habe mich lange (Jahre!!) gefragt, ob ich den Alkoholkonsum meines Ex zu sehr dramatisiere. Schließlich hat er ja immer gut funktioniert. Heute weiß ich: Nein, ich habe nicht dramatisiert, wohl aber falsch eingeschätzt. Ich habe seinen Konsum viel zu lange als nicht dramatisch genug eingeschätzt. Mein unsicheres Gefühl, dass sein Konsum nicht normal und nicht gesund war, war richtig. Aber ich habe lange an meinem unsicheren Gefühl gezweifelt und mich vertrösten, anlügen und einlullen lassen.
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Ich kann (oder will?) nicht glauben, dass er derart manipulativ ist.
Liebe Marli, den Gedanken kenne ich von mir auch in- und auswendig. Soll ich dir was verraten? Mein Ex war/ist noch viel viel manipulativer, als ich mir das je hätte vorstellen können. Dein Mann ist so, weil er krank ist. Er kann nicht anders. Es ist das Wesen seiner Krankheit.
Wie kann ich es schaffen, dass ich meine Stimmung, mein Denken, nicht mehr von seinem trinken abhängig mache? Wie finde ich wieder zu mir?
Durch Abstand! Ein kranker Fisch kann in giftigem Wasser nicht gesund werden.
Ich weiß, du suchst nach Auswegen, wie du das Unvermeidliche doch vermeiden kannst. Ich habe das auch lange so betrieben. Ich bin hier her gekommen, weil ich auf der Suche nach Erfolgsgeschichten war. Diese Erfolgsgeschichten gibt es nur ganz ganz selten.
LG, Saphira
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Hallo Flower,
ich habe auch Erfahrung mit psychischer Gewalt. Es ist wirklich schlimm in so einer Situation festzusitzen: Angst, Aussichtslosigkeit, immer und immer wieder durchhalten und hoffen, permanentes auf rohen Eiern laufen, ständiges Abchecken seiner Stimmung, Verzweiflung, Schuldgefühle, Scham, Herzrasen, Schlafstörungen, Gedankenkarussell, Hoffnungslosigkeit und Hoffnung im Wechsel, Mitleid mit dem "armen" Mann mit seiner schlimmen Kindheit - ich hab das alles durch. Es ist ein Kraftakt sich aus so einer kranken Beziehung zu lösen, aber es ist der einzige Weg. Ich kann dir nur eines sagen - sorge dafür, dass du da so schnell wie möglich rauskommst (bzw. dass er geht, es ist ja dein Haus). Das ist die einzige Möglichkeit, wie es besser werden kann. Wirf alle Hoffnungen über Board und handle! Je länger du bleibst, umso kraftloser wirst du und umso schwerer wird es zu gehen. Der Tag, an dem alles passt um zu gehen, wird nicht kommen.
Wenn er euch so bedrängt und nicht schlafen lässt, rufe die Polizei! Du kannst eine Wegweisung beantragen. Dann darf er sich euch 14 Tage nicht nähern. In der Zeit kannst du einiges regeln.
Bitte verabschiede dich von dem Gedanken, dass du wegen deinem Kind bleiben musst. Das Zusammensein mit einem Vater, der so viel Psychoterror an euch ausübt, schadet dem Kind wesentlich mehr als ohne ihn zu sein.
Nimm alle (kostenfreien) Hilfsangebote an. Es gibt Frauenberatungsstellen, Suchtberatungsstellen, psychologische und juristische Beratungen. Falls du eine Rechtsschutzversicherung hast, hast du pro Monat eine anwaltliche Beratung inklusive und musst nichts oder nur einen geringen Betrag bezahlen.
Es ist nicht einfach, aber du wirst das schaffen! Für dein Kind und dich!
LG, Saphira
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Mein Mein herzliches Beileid dir und deinen Kindern und viel Kraft für die kommende Zeit! Hier ist immer jemand, der dir zuhört!🖤
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Hallo Nici,
es ist echt bemerkenswert, in welcher Geschwindigkeit du durch die Misere durchgegangen bist und vor allem wie stark aufs Positive ausgerichtet.
Auch dass du das für dich Wertvolle an dieser Beziehung sehen kannst, erleichtert dein Weiterkommen und es wird eine neue Beziehung mit einen anderen Mann stärken. Denn es macht dich frei! Du siehst dich nicht als Opfer, sondern als Lernende und Wachsende. Ich finde, das ist die beste Einstellung, die man zum Leben haben kann. So geht der Weg immer vorwärts und noch näher zu dir hin. Denn wir wachsen und lernen ja unser ganzes Leben (sofern wir das zulassen).
Du bist für mich eine mutige, zielstrebige, positive Frau💖
LG, Lara
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Yuna, dein Mitleid mit ihm ist ein mieser Verräter! Sei besonders wachsam, wann immer du Mitleid für ihn verspürst. Dieses Mitleid hält dich und ihn in der jetzigen Situation gefangen! Er hat eher die Chance etwas zu erkennen, wenn du ihm die Konsequenzen seines Handelns überlässt. Solange du deinem Mitleid nachgibst, muss er rein gar nichts ändern.
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Liebe Sanni,
ich kann mich Kintsugi nur vollumfänglich anschließen! Lauf, solange du noch laufen kannst! Es wird nicht von selbst besser!
Ich kann dir aus eigener Erfahrung genau wie Kintsugi bestätigen, was für ein Kraftakt es ist sich mit Kindern und allem drum und dran aus so einer kranken Beziehung zu lösen.
Du denkst vielleicht, so wie er sich nüchtern und in guten Zeiten zeigt, ist sein wahres Gesicht. Das Gegenteil ist der Fall. Die Beschimpfungen und Beleidigungen zeigen, wer er wirklich ist.
Wie stellst du dir deine Zukunft vor? Würdest du gerne einmal Mama werden? Könntest du dir ihn als Vater deiner Kinder vorstellen, wenn er so bleibt, wie er ist?
Du bist noch so jung - dir steht noch die ganze Welt offen! Erobere sie!
Lass ihn los und halte an dir selbst fest!
Alles Gute, Saphira
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Liebe Zoezoe,
ich kann verstehen, was dich bewegt zurück gegangen zu sein. Weil er sich vorgestern so kooperativ verhalten hat, schöpfst du Hoffnung. Die Hoffnung ist in dem Fall aber eine miese Verräterin. Im schlimmsten Fall wird sie dich dein Leben kosten. In jedem Fall wird sie dein Leiden verlängern. Es gibt keine Hoffnung. Leider! Es gibt nur die Hoffnung für dich, nämlich dass du dein eigenes Leben wieder glücklich erleben kannst. Allerdings nur ohne ihn.
Warum kann ich nicht meinem Verstand folgen?
Weil du süchtig nach ihm bist, wie er süchtig nach Alkohol ist.
Wie lange will ich das noch mitmachen?
Bis du es stoppst. Es kann niemand für dich stoppen. Das kannst nur du. Es gibt Hilfe, aber es stoppen und konsequent gehen kannst nur du!
LG, Saphira
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Zoezoe, bist du wieder zu ihm zurückgegangen??????😱😱😱😱
Es sollte dir egal sein, ob er gebrochen ist, die Küche eingeräumt hat oder nüchtern oder besoffen ist!!!
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Zoezoe bedeutet dein letzter Post, dass du die Nacht in seinem Haus verbracht hast?
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Liebe Zoezoe,
vielleicht gehst du morgen einfach mal zu deinem Hausarzt. Mit Psychopharmaka ist das nicht so einfach. Die kann man nicht einfach starten und nach 30min ist alles gut wie nach einer Kopfschmerztablette. Sie sind auch keine "Allein-Lösung". Es geht darum herauszufinden, warum du überhaupt in so eine Situation gekommen bist.
Wieso ist es schlecht, sich in dem einen Moment gut zu fühlen, wenn man merkt, dass die schlimmsten Befürchtungen zu seiner weiteren Reaktion nicht eingetroffen sind? Was soll daran ein "Missstand im Gehirn" sein, wenn man ohnehin noch nicht 100% weiß, in welche Richtung man auf Dauer will?
Es ist nicht schlecht sich gut zu fühlen. Dieses Gutfühlen ist aber das Ergebnis von einem ständigen Wechsel von Heiß-Kalt oder Zuckerbrot und Peitsche. Es ist doch nicht normal, dass sich Zoes Mann am einen Tag aufführt wie ein Irrer, ihr Angst macht, sie beschimpft, beleidigt, erpresst und am nächsten Tag so tut, als wäre nichts gewesen. Ich kenne das leider von meinem Ex. Ich habe mich, als wir noch zusammen waren, nicht nur einmal gefragt, was noch passieren muss, bis es mir endlich reicht. Nach der Trennung war ich wie in einem emotionalen Entzug. Er war eiskalt und gemein und mein Gehirn erinnerte mich nur an die allerschönsten Begebenheiten, die wir zusammen erlebt haben, an jeden Liebesschwur usw. - total coabhängig.
LG, Saphira
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Ich weiß nicht, ob dieser "Service" möglich wäre, aber vielleicht könnten dich Polizisten begleiten um den Hund, dein Auto und ein paar Sachen zu holen. Ich weiß, du willst keine Polizei involvieren, aber was willst du denn sonst machen?
Würde er sich normal benehmen, müsstest du dir ja solche Wege gar nicht überlegen.
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Vielleicht hast du ihm so viel Geld gegeben oder Rechnungen für ihn übernommen, weil du Angst vor den Auswirkungen hattest, wenn er finanziellen Stress bekommt, weil dann seine Wut stärker herauskommt und du die Leidtragende gewesen wärst. So war es bei mir! Ich habe meinen Ex geschont, weil ich wusste, wenn ich seinen Anteil an unseren Kosten verlangen, wird er verzweifeln und in eine noch tiefere Depression fallen, mich beschimpfen, noch schlechter gelaunt sein etc.
Ich könnte heulen, ich würde alles dafür geben, dass er mich in den Arm nimmt und sagt, dass alles gut wird. Das ist nicht normal! (...)
Wie kann es sein, dass man so abhängig wird? Trotz gesundem Menschenverstand? Kann das wirklich mit der Chemie im Gehirn zusammen hängen?
Ja, das kommt von der Chemie im Gehirn. Es hat nichts mit Liebe zu tun. Rein gar nichts. Das ist eine traumatische Bindung, die du zu ihm hast (Stichwort: Traumabonding)
Und ich traue mich nicht, jemandem, der mich kennt, die Wahrheit zu sagen. Ich schäme mich und möchte ihn gleichzeitig weiter schützen. Kann das jemand verstehen?
Trau dich! Es wird dich vielleicht nicht jeder verstehen. Aber es gibt Menschen, die dich verstehen werden.
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Vermutlich würde ich ernsthaft überlegen, wenn er sich melden würde und mir verspräche, das alles wieder gut wird. Das ist doch nicht normal! Was stimmt bei mir nicht?
Ja, diese Gefahr besteht leider! Durch den ständigen Wechsel zwischen guten Phasen und der Entwertung deiner Person produziert das Gehirn einen Cocktail an Hormonen, das dich süchtig nach ihm werden lässt. Das ist höchst manipulativ.
Aber du kannst es da raus schaffen! Nimm jede Hilfe an!
Du kannst dich bei deiner Polizeidienststelle erkundigen - dort gibt es Experten für häusliche Gewalt und deren Prävention. Du kannst auch anonym anrufen.
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Bin ich wirklich einfach faul, bequem und eine Schmarotzerin, so wie er es mir vorwirft?
Menschen wie dein Mann beziehen ihre Macht daraus ihre Partnerinnen glauben zu lassen, sie wären dumm, schwach, faul, hilflos...whatever! Das ist übelste Manipulation.
Du hast heute etwas extrem Schwieriges gemeisert. Du warst sehr mutig und bist gegangen.
nimm alle Hilfsangebote, die du jetzt bekommen kannst, an!
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Liebe Zoezoe,
es ist gut, dass du da raus bist und es spielt keine Rolle, ob du noch einen Versuch gewagt hast. Hauptsache, du bist jetzt weg von dort!
Du fühlst dich wahrscheinlich gerade einfach nur schrecklich. Es bleibt nicht so, wie es jetzt ist, auch wenn du dir das im Moment vielleicht nicht vorstellen kannst.
Gehe bitte mit dir selbst im jetzigen Moment so hart ins Gericht, weil du nicht früher gegangen bist. Jetzt bist du raus und das ist das einzige, das zählt!
Lass dich von ihm nicht einschüchtern. Ich lege dir auch schwer ans Herz, alles aufzuschreiben, keine SMS und Whatsapps löschen, falls sie Beleidigungen, Drohnungen usw. enthalten. Du weißt nicht, ob du diese Dinge nicht womöglich noch brauchst.
Vielleicht kann morgen jemand den Hund für dich abholen? Gehe keinesfalls alleine hin!
Lass dich von seinen Drohungen wegen der Parkgebühr nicht einschüchtern. Diese idiotischen Aussagen zeigen doch nur, wie hilf- und machtlos er sich jetzt fühlt.
Du wirst das schaffen!!
LG, Saphira
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Biffi, es gibt keine Grund sich zu schämen, dass du neben deinem Energieräuber kraftlos geworden bist. Ich glaube, die meisten Mütter, die in einer ähnlichen Situation gesteckt haben, wissen genau, wovon du sprichst.
Es wird nur ziemlich sicher nicht der Tag kommen, an dem du NEBEN ihm wieder fit wirst und du das Gefühl hast, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist zu handeln.. Du kannst nur in diesem angeschlagenen Zustand, in dem du jetzt bist, Schritte setzen. Der richtige Zeitpunkt dafür ist jeden Tag in jeder einzelnen Minute.
Es gibt Stellen, die dir helfen werden. Aber um Hilfe fragen musst du selbst!
Und ja - du wirst in der ersten Zeit durch die Hölle gehen, aber es wird zwischendurch immer wieder die Sonne aufgehen. Die Zeit der Hölle wird begrenzt sein. Wenn du bleibst, hört die Hölle nicht auf!
Denke an deine Kinder und hole Hilfe! Du schaffst es!
LG, Saphira
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Hallo NurBier,
in eine narz. Missbrauchsbeziehung kann jeder Mensch kommen. Verurteile dich nicht dafür.
Du hast dich da nun Schritt für Schritt rausgeholt, was ein Knochenjob ist.
Wenn ich eines gelernt habe, dann ist das ruhig und besonnen zu bleiben - zumindest nach außen hin.
Du musst dich nicht sofort scheiden lassen, wenn für dich die Scheidungsbedingungen nicht stimmen. Da dein Ex bereits eine Neue hat, wird ihm seine Freiheit etwas wert sein. Lass dich von deinem Anwalt beraten und überstürze nichts.
Was du in sein Haus gesteckt hast, würde ich auch versuchen zurückzubekommen, vor allem wenn es gerade deine finanzielle Existenz erleichtert oder sichert.
Sei ihm bitte dankbar, dass er dich nicht kontaktiert! Das macht es dir einfacher auf deinem Weg zu bleiben und zu heilen.
Du hast so viel geschafft in den letzten Monaten - gönne dir eine Verschnaufpause!
LG, Saphira