Beiträge von Saphira

    Liebe Livia,

    ich möchte dir 2 Gedanken mitgeben.

    1.

    Ich habe mich vor 2 Jahren scheiden lassen. Beim ersten Gespräch mit meinem Anwalt hat er einen Satz gesagt, den ich nicht mehr vergessen habe: "2023 muss keine Frau mehr als finanziellen Gründen mit ihrem Mann verheiratet bleiben."

    Ich bin zwar noch jünger als du, habe aber 2 Schulkinder und war in meiner Ehe mit meinem Exmann beruflich verbunden und habe mich somit finanziell abhängig gefühlt. Es war anfangs gar nicht so einfach finanziell alles zu wuppen, denn ich DACHTE, es geht finanziell nicht mich zu trennen.

    2 Jahre später kann ich den Satz meines Anwaltes nur bestätigen.


    2.

    Vielleicht kennst du folgenden Spruch: "In giftigem Wasser kann ein kranker Fisch nicht gesund werden."

    Ich hatte vor Jahren auch den Plan, dass ich neben meinem damaligen Mann wieder zu Kräften kommen muss. Heute weiß ich, das ist unmöglich neben einem unberechenbaren, launischen, energiesaugenden Menschen.


    Möchtest du wirklich den Rest deines Lebens im aktuellen Umfeld verbleiben?

    Bei mir war es so, dass sich die Türen erst zu öffnen begonnen haben, als ich um Hilfe gebeten habe. Solange ich geschwiegen und ausgehalten habe, war es nur eins: unerträglich!

    Es ist viel mehr möglich, als du dir heute vorstellen kannst!

    LG, Saphira

    Liebe Zoezoe,

    ich ziehe meinen Hut vor dir und deinem Commitment für deinen neuen Weg. Ich habe deine Geschichte von Anfang an mitverfolgt. Aus deinen Zeilen lese ich eine starke Entschlossenheit. Du hast dich vom Opfer zu einer toughen Macherin entwickelt. Du kannst richtig stolz auf dich sein!

    Als meine Ehe vor knapp 3 Jahren endete, war mein Leben auch sehr chaotisch und es galt mein Leben, das nur noch einem Kartenhaus glich, wieder auf ein solides Fundament zu stellen. Sowas dauert und kann nur Schritt für Schritt abgearbeitet werden.

    Dass es dir zwischendurch schlecht geht und du das Gefühl hast doch nicht alles zu schaffen, halte ich für völlig normal. Das war bei mir genauso. Versuche nicht das große Ganze, das noch zu bewerkstelligen ist, zu sehen, sondern nur immer den nächsten Schritt. Auch damit kommst du ans Ziel und es macht es weniger bedrohlich.

    Es darf dir auch zwischendurch schlecht gehen nach allem, was du durchgemacht hast. Jedes gefühlte Gefühl wird nach und nach verschwinden und es wird dir allmählich besser gehen. Dein gesamtes System steht noch voll unter Strom. Das wird sich aber allmählich beruhigen, je sicherer du dich in deinem neuen Leben fühlen wirst. Das braucht etwas Zeit. Ich bin aber sicher, dass du das schaffen wirst!

    Alles Liebe, Saphira

    ich hab einfach das Gefühl, dass ich in einer Zwickmühle stecke. Ein Konstrukt aus Arbeit, Wohnung, Kindern.

    Ich sags noch mal: Wohnungszuweisung oder notfalls bei der nächsten Eskalation, bei der er die Kinder anschreit und beschimpft, die Polizei rufen und ein 14-tägiges Betretungsverbot erwirken. Dann bleiben dir die Wohnung, die Arbeit, die Wege, das Umfeld usw


    Egal, was du machst,es wird ALLES einen Rattenschwanz nach sich ziehen und du kannst im Vorfeld niemals alles kontrollieren. Du wirst Schritt für Schritt reagieren müssen.

    Noch länger in der Situation zu verharren wird nämlich auch einen Rattenschwanz nach sich ziehen. Du kommst dem so oder so nicht aus.


    Ich hatte damals ähnliche Gedanken und Ängste - du kannst dir gar nicht vorstellen...oder vielleich doch...wie viel Angst ich hatte. Ich wollte auch nur Sicherheit, mich besser vorbereiten, mehr sparen, eine neue Wohnung etc. Mein Leben war ein Kartenhaus durch meinen Exmann geworden. Sicherheit konnte ich aber erst wieder schaffen, nachdem er weg war. Dieser Mann hat mich tagtäglich sooo viel Energie gekostet, solange er noch da war. Neben ihm hätte ich niemals mehr Sicherheit schaffen können.

    Das kalte Wasser wird nicht wärmer, wenn du später springst!

    Wichtelmama, deine Kinder bräuchten einen Vater, der Verantwortung für sich übernimmt. Das tut er aber nicht. Alle Kinder lieben ihre Eltern. Sie sind abhängig von ihnen, sie haben keine Wahl. Sie lieben ihren Vater auch, wenn er gewalttätig ist. Ich weiß, dein Ex schlägt nicht. Aber ihr lebt in einem Umfeld psychischer Gewalt. Das ist kein bisschen weniger schlimm - im Gegenteil!

    Ohne Schaden kommt ihr da so oder so nicht raus. Es ist ein bisschen wie die Wahl zwischen Pest und Cholera. Mit deinem Ex erleben deine Kinder einen unerreichbaren, unberechenbaren, instabilen Vater und ohne ihn erleben sie, dass etwas (also ein sicherer, stabiler Vater) fehlt. Der fehlt aber so oder so! Ist er nicht mehr so häufig in ihrer Nähe, kann er wenigstens weniger Schaden anrichten.

    Ich merke an meinen Kindern, dass ihnen weniger Kontakt zum KV besser bekommt als mehr Kontakt.

    Ich habe ja noch immer diesen irrwitzigen Gedanken, dass man alles friedlich lösen kann.

    Dann bitte ihn doch aus Vernunftsgründen um eine klare räumliche Trennung. Er zieht aus, du bleibst mit den Kids, weil sich so für sie am wenigsten ändert, es weniger Aufwand bedeutet, wenn nur einer anstatt drei übersiedeln und das dem Kindeswohl dienen würde. Er findet bestimmt vorübergehend irgendwo Unterschlupf.

    Die Voraussetzung für eine friedliche Lösung wäre auf beiden Seiten eine emotionale Reife und die Begegnung auf der Erwachsenenebene. Wenn ich an deine Beschreibungen denke, sehe ich da schwarz bei ihm.

    Woher soll ich eine Wohnung nehmen? Es gibt hier schlicht keine bezahlbare Wohnungen. Oder es kommen hunderte Bewerber auf die Wohnung sofern bezahlbar.

    Du könntest dich um eine Wohnungszuweisung kümmern!

    Ein Problem ist, dass sich in eurer Situation die Nulllinie immer weiter nach unten verschiebt. Schlimme Vorfälle werden weniger schlimm, weil sie zur Gewohnheit werden und weil noch schlimmere folgen.

    Die schönen Momente sind das größte Problem. Sie binden dich weiter an die Situation und die Hoffnung und führen dich nur in die Irre.

    Ich glaube übrigens nicht, dass bei deinem Mitbewohner der Alkohol das einzige Problem ist. Er dürfte schon auch eine spezielle Persönlichkeit haben.

    Deine Kinder sollten nicht ein Grund zum Bleiben und Ausharren sein, sondern einer zum Gehen! Ich glaube nicht, dass seine Stimmungsschwankungen verschwinden, nur weil er nicht mehr in derselben Wohnung wohnt wie du. Du wirst es nur nicht mehr so leicht erfahren, wenn die Kinder ohne dich bei ihm sind.


    Ich weiß - es gibt für dich irgendeinen Grund (noch) nicht das Jugendamt ins Boot zu holen, weil du ihn schützen möchtest. Schütze nicht ihn, er ist erwachsen! Schütze deine Kinder!!! Sie können sich selbst noch nicht helfen und sind der Situation ausgeliefert!

    Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwierig es ist sich aus einer solchen Situation zu lösen, wie verwirrt, erschöpft und verunsichert man sein kann. Der erste Schritt ist schwer, egal, ob du jetzt gehst oder erst in 3 Monaten. In 3 Monaten werden nur der Schaden an den Kindern und deine Erschöpfung größer sein.

    Liebe Wichtelmama,

    ich bin seit 3 Jahren von meinem Exmann getrennt und ich habe durch ihn viel psychische Gewalt erlitten. Ich habe es lange nicht als Gewalt erkannt. Auch meine Kinder waren zeitweise dieser Gewalt ausgesetzt. Es ist Gewalt unberechenbar zu sein, mal liebevoll und dann wieder herablassend behandelt zu werden. Das ist keine Kleinigkeit. Aus so einem Verhalten können Sucht und Co-Anhängigkeit entstehen (bei deinen Kindern).

    Als ich wie du an dem Punkt war mich trennen zu müssen, hatte ich lange den Denkfehler, dass ich zuerst eine bezahlbare Wohnung brauche. Auch in meiner Region ist das ein schier unmögliches Unterfangen. Mein Denkfehler war, dass ich als Erstes nicht eine neue Wohnung brauchte, sondern mein Einkommen sichern musste (was wesentlich einfacher war als eine Wohnung zu finden). Als mir das klar wurde, ist alles ganz schnell gegangen. Eines Tages hat mein Ex stockbesoffen herumgeschrien, mich wild beschimpft, gedroht und dadurch ein Kind maßlos verängstigt. Da sich der Ex nicht beruhigen ließ, habe ich die Polizei gerufen, um für mein Kind die Situation zu beenden. Natürlich hat auch das viel Aufregung verursacht. Aber dadurch musste der Ex die Wohnung verlassen und ich bin mit den Kindern geblieben. Eine neue Wohnung sowie die Strapazen eines Umzugs waren nicht nötig. Die Kinder konnten in ihrem Umfeld bleiben. Im Zuge einer Trennung sollte sich für die Kinder nur so viel ändern wie unbedingt nötig. Sowas begrüßen auch - falls nötig - ein Familiengericht und das Jugendamt.


    Du schreibst, dass du selbst als Kind durch psychische Gewalt traumatisiert wurdest. Das ist der Grund, warum du es jetzt nicht so schlimm findest. Es ist dir vertraut. Deinen Kindern ist es aber nicht vertraut. Sie erleben es jetzt. Sie haben kein sicheres Zuhause. Tief drinnen werden Kinder niemals den (gewalttätigen) Elternteil ablehnen. Sie werden sich selbst ablehnen, an sich zweifeln, permanent Schuldgefühle in sich tragen, unsichtbar oder aggressiv werden.


    Ich weiß, wie schwer es ist sich aus einer solchen Verbindung zu lösen, mit wie vielen Sorgen, Ängsten und Nöten sowas verbunden ist. Es ist zeitweise wie in FlipFlops auf den Himalaya zu spazieren. Aber ich kann dir versprechen, dass es eine riesige Entlastung ist so einen Mann nicht mehr in seiner Nähe zu haben. Du weißt gar nicht, wie schwer die Last für dich und deine Kinder ist, bis ihr sie nicht mehr tagtäglich mitschleppt.


    Vielleicht macht es auch bei dir keinen Sinn nach einer neuen Wohnung zu suchen, weil du bereits eine hast. Vielleicht musst du "nur" eine Wohnungszuweisung an dich beantragen.

    Vielleicht musst auch du "nur" Rahmenbedingungen schaffen, um alles zahlen zu können.


    LG, Saphira

    Außer: das Leben danach wird in vielen Bereichen vielleicht ungemütlicher, sei es finanziell oder auch Wohnungsmässig, aber das ist auch alles.

    Vorübergehend! So wars zumindest bei mir. Es war eine Weile echt hart und ich hatte starke Existenzängste, aber mittlerweile ist das wieder anders. Es ist alles bergauf gegangen (allerdings nicht von heute auf morgen). Es ist so viel Positives in Bewegung gekommen, seit mein Exmann kein Teil meines Lebens mehr ist.

    Liebe Jacquy,


    Ich komme hier nur noch selten vorbei, aber auf deine Geschichte muss ich nun antworten.

    Vieles von dem, was du schreibst, kenne auch ich...zum Glück nur noch aus der Vergangenheit. Ich möchte dir ein paar Gedanke da lassen.


    Dass du unter den gegebenen Umständen kein Bedürfnis mehr nach körperlicher Nähe hast, ist deinerseits eine absolut GESUNDE Reaktion! Du kannst dich neben und von deinem Mann nicht mehr sicher und wertgeschätzt fühlen und somit keine Nähe mehr zulassen. Dein Mann dreht einfach alles um und schiebt dir seine Schuld oder Verantwortung in die Schuhe. Das verwirrt dich total und du zweifelst an dir anstatt an ihm. Sowas nennt man Gaslighting und ist eine Form der emotionalen Gewalt.

    Nicht alle Alkoholiker demütigen und beschimpfen ihre Angehörigen, während sie nach außen angeblich tolle Menschen sind. Alkohol verstärkt nur manchmal unangenehme Verhaltensweisen und Charakterzüge.

    Solche Charakter- bzw Persönlichkeitszüge bleiben durchaus auch ohne Alkohol übrig.


    Ich kenne den Gedanken den Kindern die Familie erhalten zu wollen nur zu gut. Ich sehe es heute als Denkfehler meinerseits. Ich war wie du mit allen häuslichen und familiären Pflichten allein. Das ist mir erst so richtig nach der Trennung bewusst geworden...es hatte sich für mich nämlich nichts geändert, als er weg war. Ich habe im Alltag alles weiterhin so gemacht wie noch während der Beziehung, nur dass kein 3. (erwachsenes) Kind mehr da war, das Unordnung verursacht und miese Stimmung verbreitet hat. Als ich so unbedingt die Familie erhalten wollte, habe ich allerdings übersehen, was ich meinen Kindern vorgelebt habe - nämlich dass es ok ist sich von Papa so behandeln zu lassen, mich zu verbiegen, zu schlucken, Raubbau an meinem Körper und meiner Seele zu betreiben. Ich habe ihnen vorgelebt, dass man einen Menschen, der sich einem angeblich geliebten Famiienmitglied gegenüber wiederholt miserabel verhält, immer wieder bittet von ihm besser behandelt zu werden, anstatt endlich wegzugehen. Mein größter Widersacher dabei war mein Mitgefühl für meinen Exmann. ICH habe es nicht ausgehalten ihm auch nur im Ansatz zuzumuten, was er den Kindern und mir tagtäglich zugemutet hat. Das hat aber nicht nur etwas über ihn ausgesagt, sondern auch über mich. Darum geht es, liebe Jacquy! Ich habe meinen Kindern vorgelebt, dass man etwas macht, was man vielleicht eigentlich gar nicht will, nur um dem Druck, der emotionalen Erpressung, den Vorwürfen oder einem Donnerwetter des Ehemanns/Papas auszukommen.

    Du kannst nichts, absolut gar nichts für deinen Mann tun. Solange du so viel aushältst, trägst du sogar dazu bei, dass er weitersaufen muss, weil alles um ihn herum viel zu bequem für ihn läuft. Er kann gar nicht spüren können, was er bei euch anrichtet, solange so weiterhin alles am Laufen hältst. Trotzdem hast du absolut keine Schuld an seiner Suchterkrankung. Niemand im Außen kann etwas dagegen tun, wenn er das nicht will. Aber das Außen - spruch das Umfeld - kann dazu beitragen, dass die Erkrankung für ihn länger erträglich bleibt. Unerträglich kann sie erst werden, wenn er die Folgererscheinungen wirklich spürt. Bei vielen sind die Folgeerscheinungen leider nie schlimm genug, um etwas zu ändern.

    Ich kann dir sagen, was mir mein langes Funktionieren, um den Kindern die Familie zu erhalten, gebracht hat: massive Schlafstörungen über lange Zeit, Depressionen, eine chronische Hauterkrankung, körperkiche und emotionale Erschöpfung, eine Gewichtszunahme (was ich vorher außer in den Schwangerschaften nie hatte und nun zum Glück auch wieder weg ist), Ängste, die mich fast verrückt gemacht haben...und die Regeneration davon hat sehr lange gedauert. Der Preis dafür war sehr hoch.

    Neben einem Vater, der entweder durch Abwesenheit glänzt oder unberechenbar ist, wenn er mal da ist, können deine Kinder nicht sicherund gesund aufwachsen. Ich bin sicher, dass du alles für deine Kinder tust, was du kannst. Du bist für sie wahrscheinlich viel zu oft nicht nur Mama, sondern auch Papa. Stell dir vor, wie viel Energie und Raum du für sie hättest, wenn du nur eine glückliche Mama wärst, deren Gedanken nicht mehr um einen saufenden, pöbelnden Ehemann kreisen.

    Ich würde lügen, wenn ich behaupte, dass die Trennung einfach war. Ich kann mir nicht vorwerfen nicht alles versucht zu haben, um unsere Familie/Ehe zu retten. Aber dazu gehören 2 und ich sehe nicht, dass dein Mann irgendwas dazu beitragen möchte, dass eure Familie wieder gesund und glücklich werden kann.

    Du bist eine wahnsinnig starke Frau, wer sowas "aushält" und dabei auch noch so lange funktioniert, ist eine Powerfrau. Du setzt derzeit deine Kraft nur leider noch an der falschen Stelle ein. Für ihn kannst du nichts tun, wohl aber für dich und deine Kinder!

    Du schaffst das!

    LG, Saphira

    Will einfach nur noch gehen. Wie schaffe ich den Absprung?

    Indem du mit dem ersten Schritt losgehst.

    Der erste Schritt kann eine Suchtberatung, ein Anwalt, eine eingeweihte Freundin, eine kleine Wohnung nur für dich oder oder sein.

    Weitere Schritte ergeben sich dann nach und nach. Du musst nicht jeden einzelnen Schritt im Voraus kennen.

    LG, Saphira

    Marli und Volka

    Ich verstehe euer - ich sags jetzt so frech - Herumeiern total gut. Ich hab das ja auch gemacht. Ich verstehe sogar das Argument mit dem Garten. Allerdings gibt es genug Kinder, die ihre gesamte Kindheit ohne Garten aufwachsen und die deswegen keinen psych. Schaden nehmen.

    Ich möchte noch eins in den Raum stellen: eine Trennung mit größeren Kindern ist nicht unbedingt einfacher als mit kleineren Kindern. Meine waren bei der Trennung 6 und 10. Das größere Kind hat sowas von rebelliert und macht das auch jetzt oft genug noch. Je älter Kinder werden umso mehr eigene Meinung haben sie. Das kann ein erheblicher Belastungsfaktor werden, den ihr dann auch noch stemmen müsst. Denn die Entscheidung sich vom Alkoholiker zu trennen ist ja in erster Linie eine Vernunftsentscheidung die u.U. für den Co schon sehr schwer durchzuhalten ist. Dem Kind fehlen diese Vernunft und das Durchhaltevermögen noch. Mit meinem 6-Jährigen war das alles viel viel einfacher.

    Beim Warten geht auch wahnsinnig viel Kraft verloren, welche dann möglicherweise für die Trennung fehlt.

    Ich sehe das so: man steht auf einem Sprungturm und wartet darauf, dass das Wasser im Becken wärmer wird. Das kann aber echt lange dauern....vor allem diesen Sommer, in dem es so oft regnet und kalt ist. Selbst wenn das Wasser im Becken plötzlich beheizt wird, müsst ihr immer noch springen. Es bleibt also so oder so nicht aus sich zu überwinden.

    Vieles ergibt sich, wenn ihr anfangt den Weg zu gehen. Ich habe in der ersten Zeit so vieles gegen meinen Willen und mein Herz gemacht, sondern stattdessen nur mit dem Kopf. Es hat sich so falsch angefühlt. Heute, ein Jahr später, kann ich sagen, es war alles richtig! Es waren die richtigen Schritte und ich bin froh, dass ich sie gegen meinen Willen trotzdem gegangen bin.

    LG, Saphira

    Liebe Marli,

    ja - du hast nur 2 nicht gar so attraktive Möglichkeiten. Aber immerhin HAST du Möglichkeiten - eine passive und von einem anderen abhängige und eine aktive, bei der du die Gestalterin deines Lebens sein könntest. Du entscheidest dich bisher aber weiterhin für die passive, bei der andere dein Leben gestalten.

    Trennen ist absolut sch...., aber immerhin hättest du damit die Möglichkeit dein Leben nach einem traurigen Tal wieder besser zu machen. Stattdessen wählst du durch dein Abwarten den scheinbar einfacheren Weg, der auf lange Sicht aber definitiv der schwerere frustrierendere Weg sein wird. Das finde ich eigentlich noch trauriger als deine aktuell traurige Situation.

    Das für dich Gemeine daran ist nämlich zusätzlich, dass dein Mann gar nicht in die Gänge kommen muss, während du nur wartest. Der geht davon aus, dass du noch 50 Jahre wartest und belügt sich selbst, dass er etwas im Griff hat. Meine Oma war ihr ganzes Leben mit ihrem trinkenden Ehemann zusammen und hat viel Leid mit ihm erlebt. Vor kurzem ist mein Opa gestorben und meiner Oma wird jetzt mit Ende 80 bewusst, dass sie ihr ganzes Leben verschwendet hat.

    Fühle dich umarmt! Es gibt Hoffnung!! Für dich!

    LG, Saphira

    Ich verstehe dich so gut! Ich hab das genau gleich durchgemacht. Das Blöde ist nur, dass dich dieses "Ich wünsche mir sooo....." rein gar nicht weiterbringt. Im Gegenteil! Ich glaube ganz fest daran, dass ihr euch wiederfindet, wenn ihr als gesundes Paar zusammengehört. Nur so kann es gerade nicht weitergehen. Das macht dich auf Dauer wirklich kaputt. Ich habe mir, als es mir wie dir gegangen ist und ich noch gehofft habe, immer wieder gesagt, dass die Beziehung jetzt enden muss, damit sie ev später neu, anders und gesund werden kann. Sie muss aber wirklich enden mit allem, was man loslassen kann. Du kannst jetzt nur ganz viele Dinge gegen dein Gefühl und deinen Willen tun und alles nur mit dem Verstand und nicht mit dem Herzen. Nur so kann es wirklich besser werden....für dich und deine Kinder!

    Hallo Nuria,

    vieles, was du schreibst, hätte auch von mir kommen können. Es gibt in den diversen Geschichten immer wieder so unfassbar viele Parallelen.

    Es ist gut, dass du dich hier angemeldet hast. Vielleicht ist es bei dir beides - Liebe und Abhängigkeit. Andererseits wäre es normal, wenn man so oft von seinem Partner schlecht behandelt wird, dass irgendwann die Liebe einfach vergeht. Dann wär es eher Abhängigkeit.

    Ich habe auch sehr gelitten, als wir uns getrennt haben und ich habe sehr lange gehofft, bis ich eines Tages den Entschluss gefasst habe, die Hoffnung bewusst aufzugeben. Auch das war ein Prozess, aber es war das Beste und Klügste, was ich tun konnte. Denn er hat bis zum heutigen Tag nichts geändert und ich bin mehr als froh, dass wir inzwischen geschieden sind....auch wenn ich es mir für mich und die Kinder anders gewünscht hätte. Aber es war eben Wunschdenken und hatte nichts mehr mit der Realität zu tun.

    Jeden Tag 1,5-2l Bier ist viel. Wenn es um die Definition geht, ab welcher Konsummenge jemand Alkoholiker ist, dann ist er es. Aber das spielt eigentlich keine Rolle. Es geht darum, wie du dich damit fühlst. Dich stört es und nur das zählt. Du merkst ja, dass er durch den Konsum nicht der Partner war, den du dir gewünscht hättest...eben weil er wenig Interesse an euch hatte und lieber geschlafen oder mit den Nachbarn gegrillt hat. Das sind deine Grenzen, die er ständig überschritten hat.

    Es gibt übrigens viele funktionierende Alkoholiker, die fleißig ihrer Arbeit nachgehen und nie blau machen. Mein Exmann war auch so einer. Das hat mich oft verunsichert und ich habe mich gefragt, ob ich übertreibe. Am Ende ist es so, dass der Weg aber immer nur abwärts geht, wenn der Alkoholiker seine Krankheit nicht stoppt. Irgendwann greift das Nervengift Alkohol spürbar. Aber bis es soweit ist, kann es lange dauern und solange lebst du in einer absolut unbefriedigenden Partnerschaft.

    Für die Kinder ist das auch alles schlimm....ihr Papa ist durch den Alkohol emotional nicht erreichbar, die Mama oft traurig. Der Papa kreist um den Alkohol und die Mama um den Papa und um die Kinder kreist niemand. Um ihn kannst du nicht kämpfen, ihn kannst du nicht beeinflussen oder dazu bringen mit dem Trinken aufzuhören. Aber du kannst dich und deine Kinder retten. Hast du Hilfe? Hast du im real life jemanden, der dich unterstützt?

    Ich kann dir von mir sagen, ich dachte vor einem Jahr, ich werde nie wieder aus diesem Schmerz herauskommen und nie wieder lachen, nie froh darüber sein, dass mein Mann nicht mehr bei mir ist. Heute, ein Jahr später schaut alles ganz anders aus. Vor genau einem Jahr war der ganze August ein einziger Horror und heuer ist es ganz anders. Viel besser! Es ist kein einfacher Weg, aber er lohnt sich!

    Alles Gute, Saphira

    Aus meiner Sicht, macht er es dir mit seinem benehmen leicht, dass du dich trennst. Nimm wahr, was er dir antut. Du siehst es ganz konkret im Alltag.

    Ich habe selbst viel psychische Gewalt erlebt. Das ist der Blickwinkel von Außenstehenden. So sehe ich das heute selbst auch, wenn ich solche Geschichten von anderen lese. In der Situation selbst ist es aber etwas völlig anderes. Frauen (Männer) bleiben bei ihren (psych.) gewalttätigen Männern (Frauen) nicht trotz der Gewalt, sondern WEGEN!

    Es ist so hart sich einzugestehen, dass man in so einer üblen Situation steckt. Die Beleidigungen und Beschimpfungen beginnen in der Regel nicht bereits beim ersten Date. Das schleicht sich alles erst so nach und nach ein und die Intensität wird langsam erhöht. Bis es soweit ist, dass es ziemlich schlimm ist, ist schon ganz viel Verzeihen und ein immer wieder Nachjustieren der Nulllinie passiert. Vieles wird zu Gewohnheit. Ich habe mich ab einem gewissen Zeitpunkt gefragt, was er denn noch machen muss, damit es mir endlich reicht und ich gehe. Aber da war in mir einfach keine Wut. Null! Nur Trauer. Das war mein Selbstschutz. Hätte ich aufbegehrt, wäre es wohl noch schlimmer geworden UND ich hätte mich dem Thema Verlust stellen müssen. Das wollte ich unbedingt umschiffen....nur ja keinen weiteren Verlust erleiden. Zudem habe ich mich unfassbar geschämt, dass ich "so einen Mann" habe, dass meine so süße kleine Familie doch nicht so heil ist, dass mein Mann doch kein Traummann war, sondern ein einziger Albtraum, dass ich so kolossal gescheitert bin.....viele Gründe um immer wieder zu hoffen und die Augen zu verschließen. Erniedrigungen machen viel mit dem Selbstbewusstsein. Ich musste so viel verändern und lösen. Heute vor einem Jahr hatte ich das Gefühl diese Berge niemals bewältigen zu können. Dabei waren die Berge am Ende noch viel höher, als ich heute vor einem Jahr dachte. Aber man schafft wahnsinnig viel, wenn man muss.

    Meine Wut ist erst nach der Scheidung gekommen. Dann aber so heftig, dass ich zeitweise nicht wusste, wohin damit. Wahrscheinlich war ich zu dem Zeitpunkt erst sicher genug wütend sein zu dürfen.

    Sich aus einer Beziehung, in der es zu psychischer Gewalt kommt, zu befreien, ist ein wahrer Kraftakt, allerdings ein unbedingt notwendiger Kraftakt. Ich habe auch lange herumgeeiert. Aber durchs Warten wurde es später nicht einfacher. Ich war nur entkräfteter, als ich es zu einem früheren Zeitpunkt gewesen wäre.

    Ich weiß, was du mit dem Mitleid meinst, das plagt mich auch. Aber das müssen wir abschütteln.

    Unbedingt! Als ich mein Mitleid anders zu sehen begonnen habe, nämlich dass es eine riesige Warnlampe ist, dass ich gleich schon wieder total coabhängig reagieren würde, konnte ich bessere Grenzen setzen. Dabei habe ich mich wie eine schreckliche Verräterin gefühlt. In Wahrheit hat mich aber nur mein Ex verraten...auf ganz ganz üble Weise (nicht den Alkohol betreffend). Durch diese Gefühle könnt ihr nur durchgehen, auch wenn ihr euch dabei schrecklich fühlt. Aber nur so kann sich etwas ändern.

    LG, Saphira

    Mit Alkohol hat sie kein Problem, da braucht sie keine Hilfe. Ich solle ihr eine Chance geben, das zu beweisen.

    Eine der wichtigsten Aussagen, die ich hier aufgeschnappt habe, war, dass ich meiner Wahrnehmung vertrauen soll. Es spielt keine Rolle, ob mein Ex Alkoholiker ist oder nicht. Es spielt nur eine Rolle, dass mich sein Konsum und sein daraus resultierendes Verhalten gestört hat, dass seine Stimmungsschwankungen mein Leben immer unerträglicher gemacht haben.

    Sie setzt dich mit ihrem "Du gibst mir ja gar keine Chance" massiv unter Druck und drückt ganz fest deine Co-Knöpfe. Sie spielt dir dabei den Ball zu, damit sie in Ruhe weitermachen kann. Lass dich davon nicht beeindrucken!

    Mehr aber wieder, um Zeit zu haben, mich weiter vorzubereiten und zu informieren. Denn, nach all dem was ich hier gelesen habe, habe ich kein Vertrauen darauf, dass es möglich ist, von alleine aufzuhören.

    Das ist sehr klug und vorausschauend von dir! Es geht nicht darum mit einem Wumms alles von heute auf morgen umzukrempeln, sondern darum beharrlich vorwärts zu gehen. Es ist auch nicht so einfach seine eigenen Illusionen aufzugehen. Aber man kann sich dafür entscheiden das zu tun. Das sehe ich bei dir!

    LG, Saphira

    Nun ist meine Befürchtung, dass sie die Beziehung vielleicht von sich aus beendet und die Kinder mitnimmt.

    So einfach geht das nicht, wie du befürchtest. Im Grunde musst du ihr zustimmen, damit sie mit den Kindern aus eurer gemeinsamen Wohnung ausziehen darf.

    Ich kann mir vorstellen, dass du gerne alles ohne Eskalation und Behörden haben willst. Wäre auch wirklich wünschenswert. Aber nur um irgendwie eine Harmonie zu wahren, kannst du ihr nicht "kampflos" die Kinder überlassen. Dafür geht es um zu viel. Außerdem ist ja nicht gesagt, dass es deine Frau nicht aufwecken würde, solltest du wirklich Ernst machen.

    Es ist nicht unbedingt üblich, dass im Falle einer Trennung die Kinder beim Papa bleiben. Aber manche Situationen erfordern unübliche Maßnahmen. Das Wohlergehen deiner Kinder sollte an oberster Stelle stehen. Deine Frau könnte sich ja für eine Abstinenz und Therapie entscheiden um wieder gut für eure Kinder da sein können. Sie hätte ja eine Wahl.

    Lass dich von ihren Sticheleien und der Schuldumkehr nicht beeindrucken. Sie macht das, weil sie merkt, dass ihr langsam die Felle davon schwimmen. Damit versucht sie dich zu manipulieren und klein zu kriegen/halten. Es ist ihre Not.

    LG, Saphira

    siehst du eine andere Option, als sich geistig mit einer Trennung zu beschäftigen?

    Guten Morgen Volka,

    nein! Mit meinem heutigen Wissen und meinen eigenen Erlebnissen: definitiv nein! Du siehst ja auch ganz klar, nämlich dass zu viele Dinge passiert sind, die du eher nicht mehr vergessen kannst und die dein Vertrauen nachhaltig geschädigt haben. Wahrscheinlich ist auch schon viel Liebe kaputt gegangen. So war es zumindest bei mir. Ich wollte zwar einerseits nicht wahrhaben, dass unsere Ehe/Familie gescheitert ist und dass meine große Liebe zerbrochen ist. Aber andererseits war in ruhigen Momenten klar, dass ich diesen Mann nicht mehr liebe. Ich hatte allerdings sehr viel Mitleid mit ihm und war sehr besorgt um ihn. Ich durfte aber zum Glück in den Monaten nach der Trennung lernen, dass mein Mitleid und Mitgefühl für ihn meine persönlichen Alarmglocken sind. Denn sobald ich Mitleid gespürt habe, war ich bereit es mir selbst total unbequem zu machen, nur damit es ihm ein bisschen besser ging. So hatte ich dann 10000 Erklärungen und Entschuldigungen für sein mieses Verhalten mir gegenüber. Das habe ich inzwischen zum Glück abgelegt.

    Was die Kinder betrifft, ist das alles noch mal eine andere Hausnummer. Ich weiß schon, dass Kinder üblicherweise im Falle einer Trennung bei der Mutter bleiben. Niemand hier würde im umgekehrten Fall (also Vater Alkoholiker, Mutter Co) mit dem Rat zögern, dass die Kinder selbstverständlich nicht beim trinkenden Vater im Haushalt bleiben können. In einem Fall wie deinem (also Mutter trinkt, Vater Co) scheint sich im Hirn ein Knoten aufzutun, weil es grundsätzlich eben nicht die Regel ist, dass nach Trennungen die Kinder beim Vater bleiben. Ich bin zu dem Thema gerade aber auch noch etwas befangen, da mein Ex mir mit vielen Lügen 2x innerhalb des letzten Jahres gerichtlich die Kinder wegnehmen wollte, obwohl die Kinder während der aufrechten Ehe immer "mein Geschäft" waren.

    Es steht mir auch nicht zu darüber zu sprechen, wie eine alkoholkranke Mutter für ihre Kinder empfindet. Das können andere hier im Forum viel besser. Ich bin sicher, sie lieben ihre Kinder wie nun mal eine Mama liebt. Nur Sucht ist stärker als Liebe (solange die Sucht nicht bekämpft wird).

    Dasselbe kann ich aber auch dem Co unterstellen - auch ich hätte von mir immer behauptet, dass ich stets die Kinder im.Blick hatte und alles für sie getan habe. Aber für die Kinder zu gehen (natürlich MIT ihnen) hatte ich lange nicht als bessere Variante im Blick...da war die Sucht meinen Exmann retten zu wollen, für ihn eine Lösung finden zu wollen absolut tonangebend.

    Ja, ich habe gelesen, dass ich im Grunde nichts tun kann. An den Gedanken muss ich mich allerdings noch gewöhnen.

    Das war auch für mich lange schwer zu begreifen. Aber so ist es tatsächlich. Hier im Forum findest du viele trockene Alkoholiker. Das hier ist quasi die Zentrale. Es ist aber kein Bild der Realität. Sie sind in der Realität nämlich die Ausnahme. Das kannst du hier an den Cos sehen. Davon gibt es hier nämlich nicht so viele, deren Partner es geschafft hat die Sucht zu stoppen.

    Die einzige Hilfe, die vielleicht helfen könnte, ist keine Hilfe! Aber auch das geht leider ziemlich oft ins Leere.

    Du kannst nur für dich und die Kinder etwas bewirken.

    LG, Saphira

    Hallo Volka,

    gut, dass du dich angemeldet hast. Ich war auch mal in einer ähnlichen Lage wie du. Ich kann also die verzwickte Lage, die Sorgen und das Gedankenkarussell gut nachempfinden.

    Wenn du in anderen Geschichten liest, wirst du feststellen, dass viele Alkoholiker ihren Partnern unterstellen, sie seien unzufrieden, kompliziert, nörglerisch usw. Auch bei mir und meinem Exmann war das so. Süchtige Menschen schieben gern die Schuld oder Verantwortung anderen in die Schuhe. So stellen sie sicher, dass sie nicht allzu viel verändern müssen.

    Mit Kindern ist die Lage noch mal verzwickter. Ein alkoholkranker Elternteil ist für sie, auch wenn er alles Organisatorische und Versorgerische erledigt, leider emotional nicht erreichbar....und eigentlich der coabhängige Elternteil ebenfalls nicht, denn der ist in erster Linie gedanklich mit dem trinkenden Partner beschäftigt.

    Du hast bestimmt schon in anderen Beiträgen gelesen, dass du für deine Frau im Grunde nichts tun kannst, sehr wohl aber für dich und eure Kinder. Ich finde es super, dass du bereits einen Termin zur Suchtberatung hast.

    Meistens kommen hier her Mütter, die verzweifelt nach einem Ausweg suchen. Ich kann es gut verstehen, dass du dir nicht vorstellen kannst die Kinder in ihrer gesundheitlichen Situation bei ihr zu lassen, falls es dazu käme die Beziehung zu verlassen. Das wäre auch Wahnsinn!

    Du denkst da zum Glück vorausschauend.

    Hier findest du jedenfalls immer jemanden, der online ist.

    LG, Saphira

    Das Ding ist, er hängt jetzt nicht tagsüber besoffen zu Hause rum. Es geht mir um diese Regelmäßigkeit, dass er fast jeden Abend mind. 3 Bier trinkt.

    Noch viel schlimmer als die 3 täglichen Bier ist doch die verbale und psychische Gewalt. Sie erzeugt zwar keine sichtbaren blauen Flecken, aber deswegen ist sie nicht weniger schlimm. Im Gegenteil! Es ist das eine, wenn du dich dem weiterhin aussetzt. Für die Kinder ist es aber eine Zumutung. Sie sind von uns Eltern zu 100% abhängig. Sie können keine eigenen (rettenden) Entscheidungen treffen. Wer bleibt, stimmt zu!😔

    Ich schätze, für mich ist es gerade noch schwer zu akzeptieren, dass er zu den Kranken gehört.

    Was muss denn passieren, damit du es akzeptieren kannst? Etwas zu akzeptieren ist ein Prozess und sowas kann wertvolle Zeit dauern. Ich gebe dir einen Satz mit, der mir schon oft geholfen hat: Start, before you are ready! Der Weg entsteht beim Gehen!

    Bitte glaube nicht, dass mir mein Weg aus meiner toxischen, co-abhängigen Ehe leichter gefallen ist als dir. Es war das Härteste, das ich jemals gemacht habe. Ich musste im letzten Jahr Dinge bewältigen, das willst du gar nicht wissen. Es ist verdammt schwer sich aus so einer Beziehung zu lösen. Aber es ist das einzige, das man TUN kann...alles andere ist ein Dahinfristen und es erzeugt nur noch mehr und noch größeren Schaden. Und leider kann man nicht unbedingt alles wieder "reparieren".

    wie gesagt, es ist nicht die Angst, alleine zu sein. Es ist am meisten das Problem, dass ich Angst um ihn habe

    Du kannst ihn weder retten noch beschützen! Ich kenne und verstehe diese Ängste. Sie sind nur leider völlig umsonst. Du bewirkst damit rein gar nichts, außer dass er in Ruhe so weitermachen kann wie bisher. Ich hatte auch Angst um meinen Exmann. Ich hätte aber besser früher Angst um meine Kinder und mich haben sollen.