Violet - Ratlosigkeit macht sich breit!

  • Hallo Violet,

    ich würde glaube ich damit anfangen, dass es bei mir keinen Alkohol mehr gäbe.

    Wenn ihr Besuch bekommt und alle trinken mit ist das irgendwie auch das falsche Zeichen. Hat für mich was aller, dann ist es okay und nervt nur wenn er alleine trinkt.

    Ansonsten kann ich nur aus eigener Erfahrung sagen, eine Trennung ist nicht so schwer wie man glaubt. Ja es ist was Arbeit und anstrengend, aber wenn alles rum ist und man in seinem Reich sitzt ist alles vergessen.

    Du kannst ihn nicht ändern. Also entscheide wie lange du die Situation noch ertragen willst.

    Lieben Gruß

    Hope

  • Hast du einen Überblick über eure finanzielle Situation? Hast du dich mal auf dem Wohnungsmarkt umgesehen?

    An der finanziellen Situation hängt es nicht, das wäre schnell geregelt. Wir wohnen zur Miete im Mehrfamilienhaus meiner Mutter, d.h. er müsste gehen und ich müsste dann in was kleineres ziehen.

    Wenn ihr Besuch bekommt und alle trinken mit ist das irgendwie auch das falsche Zeichen. Hat für mich was aller, dann ist es okay und nervt nur wenn er alleine trinkt.

    Ich weiß. Aber dadurch dass er bisher nicht als Alkoholkranker durchging, war das nicht das Thema.

    Mir ging es in diesem Fall jetzt auch eher darum, dass er am nächsten Tag liegen bleibt und ich nichts tun kann. Außer Theater machen, was ihn nicht juckt. In dem Moment.

    Ansonsten kann ich nur aus eigener Erfahrung sagen, eine Trennung ist nicht so schwer wie man glaubt. Ja es ist was Arbeit und anstrengend, aber wenn alles rum ist und man in seinem Reich sitzt ist alles vergessen.

    Ich hab keine Angst davor, ich mach mir nur am meisten Gedanken um ihn. Ich komm da nicht raus, weil er es absolut nicht will und ich Schwierigkeiten hab jemanden vor den Kopf zu stoßen. Obwohl er mich so oft vor den Kopf stößt.

    Und weil seine Mutter und seine Geschwister doch nur drauf warten, dass er es versaut. Er ist so bissle das schwarze Schaf der Familie.

  • Es ist schade, dass du dir mehr Sorgen um ihn als um deine Kinder machst.

    Er ist erwachsen, er ist für sich selbst verantwortlich.

    Die Kinder sind von euch abhängig. Sie können sich nicht alleine helfen.

    Mir ist aber auch noch nicht so ganz klar, was du dir eigentlich vorstellst und erwartest. Was stört dich denn genau? Dass dein Mann Alkohol trinkt? Dass er am Wochenende nicht aufsteht und dich mit den Kindern hängen lässt? Dass er sich nicht an die vereinbarten drei Tage ohne Alkohol hält?

    Er will offensichtlich nicht aufhören zu trinken. Jetzt musst du dir überlegen, wie du damit umgehst.

  • Was stört dich denn genau? Dass dein Mann Alkohol trinkt? Dass er am Wochenende nicht aufsteht und dich mit den Kindern hängen lässt? Dass er sich nicht an die vereinbarten drei Tage ohne Alkohol hält?

    Sehr berechtigte Frage.

    Ich weiß, ich erzähle nur, aber ziehe die Konsequenzen nicht. Ich musste einfach das Verhalten vom We loswerden.

    Mich stört, dass er zuviel trinkt, der Geruch danach, dass er liegen bleibt, dass er unfit und damit meist schlecht drauf ist, dass er mich dann noch blöd dastehen lässt, obwohl er Mist gemacht hat. Und es stört mich, dass er sich verbal oft unter der Gürtellinie befindet bzw leicht cholerisch ist.

  • Wenn er ein Alkoholproblem hat - und so klingt es ja - gibt es nur entweder oder. Ein Suchtkranker kann nicht nach einem Bier aufhören. Irgendwie scheinst Du die Situation ebensowenig wahr haben zu wollen wie er. Ansonsten kann ich mir den Unmut über den Ausgang eures gemeinsamen feucht-fröhlichen Abends nicht erklären.

  • Sehr berechtigte Frage.

    Ich weiß, ich erzähle nur, aber ziehe die Konsequenzen nicht. Ich musste einfach das Verhalten vom We loswerden.

    Mich stört, dass er zuviel trinkt, der Geruch danach, dass er liegen bleibt, dass er unfit und damit meist schlecht drauf ist, dass er mich dann noch blöd dastehen lässt, obwohl er Mist gemacht hat. Und es stört mich, dass er sich verbal oft unter der Gürtellinie befindet bzw leicht cholerisch ist.

    Violet ich kann dich sehr gut verstehen <3

    Es ist aber dein Leben

    Was möchtest du wie möchtest du Leben?

  • Hey Violet,

    ich verfolge dein Thema schon eine Weile.

    Ich kann mich nur den Ermutigungen einer Trennung anschließen.

    Ich glaube du weisst selbst, dass du das nicht mehr so willst. Wenn ich das so lese, bemüht er sich ja auch kein Stück um etwas zu ändern. Da ist ja nichtmal ein Funken.

    Auch die verbalen Entgleisungen, wie hälst du das aus? Das tut doch weh, wenn das die Person ist, die dir mit am wichtigsten sein soll.

    Ich kenne das gut, in der Anfangszeit des Alkoholmissbrauchs meiner Frau hat sie auch kreative Beleidigungen ausgepackt. Ich weiss gar nicht, warum sie damit aufhörte :-/.

    Aber dennoch: das hätte ich nicht länger ausgehalten. Das trifft bis ins Mark.

    Aus meiner Sicht, macht er es dir mit seinem benehmen leicht, dass du dich trennst. Nimm wahr, was er dir antut. Du siehst es ganz konkret im Alltag.

    Ich weiß, was du mit dem Mitleid meinst, das plagt mich auch. Aber das müssen wir abschütteln. Die Situation/Vergangenheit unserer Partner darf uns nicht auf Dauer herunterziehen. Es ist auch keine Entschuldigung mehr für das Trinken.

    Ich finde es übrigens gut, dass du runterschreibst was war und dich beschäftigt. Nimm dir die Zeit für deine Entscheidung :-).

    Ich wünsche dir alles alles Gute und viel Entschlusskraft.

    LG

    Volka

  • Aus meiner Sicht, macht er es dir mit seinem benehmen leicht, dass du dich trennst. Nimm wahr, was er dir antut. Du siehst es ganz konkret im Alltag.

    Ich habe selbst viel psychische Gewalt erlebt. Das ist der Blickwinkel von Außenstehenden. So sehe ich das heute selbst auch, wenn ich solche Geschichten von anderen lese. In der Situation selbst ist es aber etwas völlig anderes. Frauen (Männer) bleiben bei ihren (psych.) gewalttätigen Männern (Frauen) nicht trotz der Gewalt, sondern WEGEN!

    Es ist so hart sich einzugestehen, dass man in so einer üblen Situation steckt. Die Beleidigungen und Beschimpfungen beginnen in der Regel nicht bereits beim ersten Date. Das schleicht sich alles erst so nach und nach ein und die Intensität wird langsam erhöht. Bis es soweit ist, dass es ziemlich schlimm ist, ist schon ganz viel Verzeihen und ein immer wieder Nachjustieren der Nulllinie passiert. Vieles wird zu Gewohnheit. Ich habe mich ab einem gewissen Zeitpunkt gefragt, was er denn noch machen muss, damit es mir endlich reicht und ich gehe. Aber da war in mir einfach keine Wut. Null! Nur Trauer. Das war mein Selbstschutz. Hätte ich aufbegehrt, wäre es wohl noch schlimmer geworden UND ich hätte mich dem Thema Verlust stellen müssen. Das wollte ich unbedingt umschiffen....nur ja keinen weiteren Verlust erleiden. Zudem habe ich mich unfassbar geschämt, dass ich "so einen Mann" habe, dass meine so süße kleine Familie doch nicht so heil ist, dass mein Mann doch kein Traummann war, sondern ein einziger Albtraum, dass ich so kolossal gescheitert bin.....viele Gründe um immer wieder zu hoffen und die Augen zu verschließen. Erniedrigungen machen viel mit dem Selbstbewusstsein. Ich musste so viel verändern und lösen. Heute vor einem Jahr hatte ich das Gefühl diese Berge niemals bewältigen zu können. Dabei waren die Berge am Ende noch viel höher, als ich heute vor einem Jahr dachte. Aber man schafft wahnsinnig viel, wenn man muss.

    Meine Wut ist erst nach der Scheidung gekommen. Dann aber so heftig, dass ich zeitweise nicht wusste, wohin damit. Wahrscheinlich war ich zu dem Zeitpunkt erst sicher genug wütend sein zu dürfen.

    Sich aus einer Beziehung, in der es zu psychischer Gewalt kommt, zu befreien, ist ein wahrer Kraftakt, allerdings ein unbedingt notwendiger Kraftakt. Ich habe auch lange herumgeeiert. Aber durchs Warten wurde es später nicht einfacher. Ich war nur entkräfteter, als ich es zu einem früheren Zeitpunkt gewesen wäre.

    Ich weiß, was du mit dem Mitleid meinst, das plagt mich auch. Aber das müssen wir abschütteln.

    Unbedingt! Als ich mein Mitleid anders zu sehen begonnen habe, nämlich dass es eine riesige Warnlampe ist, dass ich gleich schon wieder total coabhängig reagieren würde, konnte ich bessere Grenzen setzen. Dabei habe ich mich wie eine schreckliche Verräterin gefühlt. In Wahrheit hat mich aber nur mein Ex verraten...auf ganz ganz üble Weise (nicht den Alkohol betreffend). Durch diese Gefühle könnt ihr nur durchgehen, auch wenn ihr euch dabei schrecklich fühlt. Aber nur so kann sich etwas ändern.

    LG, Saphira

  • Liebe Saphira,

    danke für den Einblick und die Erläuterungen. Das ist wirklich wertvoll. Was oftmals als Aussenstehender logisch und klar erscheint, ist in der Situation als Betroffener total anders.

    Ich weiß es ja :-/

    LG

    Volka

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