Beiträge von Nova

    Hallo Sanni,

    Schön, dass du wieder hier bist und dich nun um dich selbst kümmern möchtest! (auch wenn der Anlass traurig ist)

    Während er nichts nachhaltig gegen seine Sucht unternommen hat, hast du wohl auch im vergangenen Jahr nichts gegen deine gemacht.

    Deshalb freut es mich, dass du nun damit angefangen hast.

    Es ist schade, dass es so kommen musste, war aber leider absehbar. Und wie hier schon geschrieben wurde, reicht es nicht, wenn nur einer sich bewegt.

    Der no-contact ist jetzt das beste, was du machen kannst, um dich von ihm zu lösen.

    Magst du Podcasts? Gib in YT mal co-abhängig ein. Da gibt es einen, der mir irre geholfen hat. Der heißt Liebling wir sind abhängig.

    Als Buch wurde mir hier Robin Norwood empfohlen ‚Wenn Frauen zu sehr lieben‘ irre viele Augenöffner! Gibts auch als Hörbuch.

    Und das Forum bietet ne Menge Input!

    Ich finde es toll, dass du dich damit jetzt richtig auseinandersetzen möchtest. So lernst du viel über deine Muster und wie du dein Leben selbst wieder bestimmen kannst.

    Aber Spoiler: das ist kein Spaziergang. Die Arbeit an einem selbst ist teilweise echt anstrengen und erfordert auch ne Menge Kraft. Aber es lohnt sich so sehr!

    Und bleib hier! Schreib, wie es dir geht, was du für dich tust, wenn es dir mies oder gut geht. Was dich bewegt. Dafür ist die SHG goldrichtig!

    Viele sind bereits durch diesen Prozess durch, viele befinden sich mittendrin und einige fangen gerade an. So kannst du von allen Entwicklungsschritten ne Menge hier für dich rausholen.

    Ich kann die Entscheidung der beiden absolut nachvollziehen! Es ist so viel passiert und hier haben sie bereits Großes geleistet. In ihrer realen Welt haben sie eine große Herausforderung angenommen und müssen nun auch auf sich selbst schauen!

    So viele Jahre begleiten sie das Forum schon und ich durfte jetzt etwas über ein Jahr von Auroras Erfahrungen profitieren.

    Sie hat mir so viel gegeben und so wertvolle Ratschläge erteilt. Erst heute wieder! Sie ist so einfühlsam und hat eine so große Tüte Verständnis im Gepäck!

    Danke dir so unendlich, liebe Aurora , dass du mich und meinen Weg begleitet hast. Und ich hoffe, dass du hin und wieder nochmal bei mir vorbeischaust.

    Mit Dante hatte ich eigentlich gar keinen Kontakt hier. Doch auch seine Beteiligung bei anderen empfinde ich als unendlich wertvoll!!!

    Es ist richtig irgendwann auch mehr auf sich selbst zu schauen und die Grenze zu erkennen, wann es zu viel wird!

    Das bekommen wir ja Tag für Tag von ihnen beigebracht. Also gilt das auch selbstverständlich für die beiden!

    Danke für Euer Engagement ❤️

    Mami, so wird das nix!

    Richte mal endlich deine Gedanken von ihm weg zu dir!

    Tu dir gutes, statt daheim rumzusitzen und dein Gedankenkarussell nicht zur Ruhe kommen zu lassen.
    Geh schwimmen, Sauna oder ins Kino. Besuch ne Freundin. Geh spazieren, nimm dir was zu hören mit. Mach ne Entspannungsübung-Meditation zu Panik.

    Das alles hat mir über meine schlimmste Zeit weggeholfen!

    Wenn ich da mal von mir berichten darf?

    Ich habe eine Weile wirklich sehr missbräuchlich getrunken. Als Alkoholikerin habe ich mich aber nicht gesehen. Ich konnte, wenn ich die Schnauze voll hatte, einfach aufhören.

    Es gab eine Phase, da war ich extrem stark gefährdet und auf dem besten Weg in die Sucht reinzurutschen. Viel hat bestimmt nicht gefehlt, denn ich hatte schon erste Anzeichen von Saufdruck Donnerstag mittags, wenn ich wusste, heute Abend Kneipe, Stammtisch.

    Irgendwann hab ich die Reisleine gezogen. Ich merkte, wie es mir gesundheitlich immer schlechter ging. Ich hab einfach aufhören können, weil ich es wollte.

    Liebe Mami,

    Deine Gedanken kreisen offensichtlich ausschließlich um ihn.

    Belese dich nicht in Depressionen. Versuchs mal mit Co-Abhängigkeit. Es gibt sehr gute Bücher, Podcast, und im Netzt auch einige Seiten sowie die Themen hier im Forum bei den Angehörigen.

    Da sollte nun dein Fokus drauf liegen!

    Dabei lässt sich sehr viel auf dich und deine Situation übertragen und vielleicht kannst du dann besser verstehen.

    Du willst verstehen und viele hier schreiben dir, woran sein Verhalten liegen könnte. Natürlich kann keiner hier wissen, wie es tatsächlich ist.

    Aber erstmal wäre es wichtig, dass du an dich denkst. Die Gedanken von ihm weglenkst und schaust, was du für dich tun kannst, damit es dir besser geht und du einen Umgang mit deiner Situation findest.

    Es gibt hier im Forum auch einige Buchempfehlungen. Zwei, die mir sehr gut geholfen haben zu verstehen waren: Alk-Fast ein medizinisches Sachbuch von Simon Borowiak und Wenn Frauen zu sehr lieben von Robin Norwood. (Beide gibt’s auch als Hörbücher)

    Empfehlungen, die ich selbst auch hier bekommen habe. Da waren viele Augenöffner für mich dabei.

    Hallo Mami,

    bisher habe ich nur still bei dir mitgelesen, weil du auch von vielen hier bereits die Antworten bekommen hast, die ich selbst auch gegeben hätte.

    Kann es sein, dass du dich bis jetzt noch gar nicht mit dem Thema Alkohol-Sucht umfänglich auseinandergesetzt hast? Aber vor allem mit deiner Co-Abhängigkeit? Liest du dir hier auch andere Bücher durch? Das hilft sehr, eine andere Perspektive einzunehmen. Denn wir Cos haben sehr viele ähnliche bis gleiche Geschichten.

    Wenn dein Partner Alkoholiker ist und sich in eine Langzeittherapie begeben hat, hat er ja schon erkannt, dass er seine Sucht nicht ohne Hilfe zum Stillstand bringen kann. Was da in der Therapie passiert, ist sicher von Patient zu Patient unterschiedlich und doch ganz gleich.

    Er lernt gerade, mit seiner Sucht umzugehen und diese zu stoppen. Das ist harte Arbeit und es kommt sicher auch sehr viel hoch bei ihm. Daher ja auch seine vermutliche Depression.
    Wenn nun alle Emotionen ungefiltert bei ihm ankommen, kann das total überfordern und es muss ein Umgang damit gelernt werden, ohne die altbewährte Strategie, es wegzutrinken. Sich betäuben zu müssen, um das auszuhalten.

    Du hast von vielen bereits den Anstoss bekommen, bei dir zu bleiben und das nicht persönlich zu nehmen. Denn das ist es nicht.

    Natürlich machst du dir Sorgen, aber lass sie dich nicht beherrschen. Mein Eindruck ist aber, dass du genau das tust.

    Gibt es in der Klinik deines Partners eventuell Angehörigen-Gespräche? Wenn dein Partner damit einverstanden wäre, könnte es Euch vielleicht helfen? Nur so ein Gedanke. Aber auch da, wenn er das nicht möchte, mach ihm keinen Druck. Er ist dazu nicht verpflichtet, wenn er dazu nicht bzw. noch nicht bereit ist.

    Er hat gerade wahnsinnig viel mit sich selbst zu tun. Gib ihm die Zeit, die er braucht.


    LG Nova

    Hallo Bernie und ein Frohes Neues!

    Tatsächlich hat es nichts mit der Unfähigkeit der Sozialdienste zu tun. Bei meinem Partner wird gerade alles so abgestimmt, dass es nahtlos von der Entgiftung in die LZT geht. Er will das so. Und diese Abstimmung dauert schon länger. Bis die ganzen Formulare ausgefüllt sind, Sozialplan erstellt und Reha-Antrag bewilligt ist. Und so lange hat er noch seine Schonfrist bzw. tritt auf der Stelle. Wenn man ihm glauben möchte, dann wird der Plan Mitte Ende Febraur in die Tat umgesetzt. Und so lange haben wir noch den Schwebezustand. Wenns nach mir ginge (was es selbstverständlich nicht tut) dann wäre er schon längst entgiftet und würde die Zeit bis zur LZT mit SHGs usw. überbrücken. Für ihn ist auch die Therapie im Anschluss wichtig.

    Und das alles ist aber nicht mein Problem. Er ist für sich selbst verantwortlich und ich mach gerade das Beste aus der Situation. Gehts dann doch nicht los, dann hab ich aber auch keine Lust mehr, weiter zu warten, zu hoffen und selbst in dieser Schwebe zu bleiben.

    Also für meinen Teil wird bis Ende Februar so oder so ein neues Kapitel aufgeschlagen. Gemeinsam oder alleine, das wird sich zeigen.

    Wichtig ist, dass du dich abgrenzt. Und nimm ihr da auch nichts aus der Hand. Es ist ihr Weg. Finde du deinen!

    Alles Gute für dich.

    Gruß Nova

    Hallo Jacaelli,

    Willkommen im Forum. Ich wünsche dir einen guten Austausch hier.

    So wie Cadda schreibt, ist es schon mal sehr gut, dass du dein eigenes Zuhause hast!

    Das mit dem Hund würde mir auch kein bisschen gefallen. Trotzdem hat er die Verantwortung, nicht du. Also mach sie nicht zu deiner!

    Und „nur“ Bier. Da bekomm ich die Krise. Wenn nur Bier literweise in sich reingekippt wird… es ist egal, welchen Alkohol er konsumiert. Rausch ist Rausch.

    Und du löst keine Eskapaden aus! Das verursacht die Sucht auch ohne dein Zutun.

    Gib dir nicht die Schuld und versuch nicht ihm zu helfen.
    Kein Aufräumen, keine Erledigungen abnehmen. Kauf nicht für ihn ein.
    So lange du um ihn rumschwirrst, hat er überhaupt keine Veranlassung etwas zu ändern. Also mach’s ihm nicht zu bequem.

    Und egal, was du tust, das weißt du ja bereits selbst, du kannst ihm nicht helfen.

    Was kannst du für dich tun?

    Zuerst einmal hat mir das Schreiben und vor allem das Lesen hier unheimlich geholfen.
    Gibt es Dinge, die du gerne tust? Die du gerne für dich alleine tust?
    Sauna, Kino, Museum, Freunde/Freundin…

    Ich find, dass DU das super machst. Das mein ich ernst. Du kamst in's Handeln. Du reflektierst ja permanent.

    Danke Hera :oops:

    aber er riecht soo gut "Ist wirklich mal hier geschrieben worden.

    Jaaa, von mir :oops:

    Der Typ riecht irre, wenn er keine alkoholischen Ausdünstungen hat. Und dieser Geruch macht mich echt verrückt. Da steht aber auch kein gemein, manipulativ oder sonst etwas davor und das ist ganz sicher kein Grund zu bleiben.

    Und ich geb dir wirklich Recht. Zum ständigen Jammern, wie schlimm es ist und selbst überhaupt nichts an sich zu ändern, dafür ist ein Selbsthilfe-Forum nicht da!
    Sich selbst wieder in den Fokus zu rücken und dann ins Handeln zu kommen, die eigenen Baustellen zu betrachten und zu schauen, was einem selbst gut tut, ohne es von einer anderen Person abhängig zu machen, dafür ist ein Selbsthilfe-Forum da!

    Der Unterschied ist aber doch der, dass die Halb-Trennungswilligen ewig hier in ihrem Nest verweilen dürfen, auch wenn sie nicht in die Puschen kommen. Bei den Alkis gibt es nur hop oder top. Ich weiss schon, dass das ein längerer Prozess ist, wenn Kinder oder Haus oder so dran hängen. Aber da gibt es keine Frist oder ne Voraussetzung, um hier zu bleiben. Da wird das dann manchmal zu ner Art Selbstmitleid- oder Liebeskummer-Forum.

    Hallo Hera, ich hol das mal zu dir rüber, weil ich Hartumts Faden damit nicht blähen möchte. Möchte da aber gerne auch drauf eingehen.

    Denkst du, dass es bei den Cos zielführend wäre, wenn es da nur hop oder top gäbe, wie bei den Alkoholikern?

    Da ist ja ganz klar, entgifte und dein Austausch fängt an.

    Sollen Cos das gleiche geraten bekommen? Trenn dich und der Austausch fängt an?

    Ich muss dir aber auch Recht geben, dass ein jahrelanges Rumgeeiere hier im Forum auch keinen Sinn macht. Und über den Alkoholiker und die Situation zu Hause rumzujammern finde ich auch dauerhaft, ohne im eigenen Verhalten etwas zu ändern, unsinnig.

    Falls du bei mir noch ein wenig im Thema bist, weißt du ja, dass auch ich noch ein bisschen eiere. Ich hatte mich letztes Jahr hier angemeldet und 2 Wochen später bin ich ausgezogen. Nach der Trennung haben wir uns ein paar Monate später wieder angenähert. Ich hatte da dann eine völlig andere Haltung eingenommen und kann das Thema Alk losgelöst von den anderen Themen und vor allem losgelöst von mir anschauen. Früher habe ich bei mir die Schuld gesucht. Meinen Wert in Frage gestellt. Mein ganzes Sein. Heute bin ich diesbezüglich, vor allem Dank des Forums, viel weiter. Ich bin durch den Austausch hier viel gefestigter und konnte dadurch lernen, trotzdem mit einem Alkoholiker zusammen zu sein, ohne irgendwelche Anteile an seiner Sucht bei mir zu suchen.

    Da er irgendwann von sich aus mit Entzugswunsch angefangen hat, geb ich zu, hat er mich allerdings auch wieder mehr eingefangen. Nun eiert er rum. Und ich mach das so dann nicht mehr lange mit. Dachte eigentlich, dass sich unsere, wie auch immer gelagerte, Beziehung in diesem Jahr irgendwann ausschleichen würde. Durch sein verändertes Verhalten blieb ich aber auch noch stecken. Nun wird es die nächsten paar Wochen zeigen, ob ich ganz den Absprung mache.

    Warum ich das alles schreibe ist einfach, dass ich als Co dieses Jahr so irre viel hier durch den Austausch gelernt habe, dass ich das nicht mehr hergeben möchte und unendlich dankbar dafür bin.

    Liebe Paulina, Willkommen im Forum. Ich wünsche Dir einen guten Austausch und die Erkenntnis, dass du dir und deinen Kids keinen Gefallen tust, bei einem Alkoholiker zu bleiben.

    Hier sind viele Erfahrungsberichte von EKA's (Erwachsene Kinder von Alkoholikern) und ich empfehle dir, da auch mal reinzulesen.

    Deine Kinder mögen im Moment den Eindruck erwecken, dass sie nichts mitbekommen. Vergiss das ganz schnell wieder. Es ist nicht unfair, sie aus diesem Suchtsystem rauszuholen. Es ist unfair, sie darin zu halten!

    Ich selbst bin ein EKA, und ich bin Co-abhängig, da bereits in der frühsten Kindheit diese Muster bei mir angelegt wurden. Es ist ein Leidensweg, den man keinem wünscht. Und ich bezweifle, dass du dir eine solche Zukunft für deine Kinder vorstellst.

    Ich verstehe schon, dass die finanzielle Unsicherheit ein großes Thema ist. Ist aber zu schaffen. Es gibt Hilfe! Hol sie dir!

    Ich verstehe auch, dass du das Gefühl hast, deine Kinder besser zu schützen, wenn du die Kontrolle hast. Das ist ein Irrtum. Du schützt sie, wenn du Euch da rausholst. Es wird auch da Möglichkeiten geben, Einfluss auf den Umgang zu nehmen. Lass dich beraten!

    Meine Erkenntnisse sind grade ein Jahr alt und ich weiß, dass ich meiner Tochter keinen Gefallen getan habe, solange ich an meiner Ehe festgeklammert habe. Sie hat es auch nicht unbeschadet überstanden.

    Nach der Trennung von meinem Mann vor 4 Jahren bin ich nun wieder mit einem Alkoholiker zusammen. Und in dieser Beziehung kam erst die Erkenntnis, dass ich Co bin und wie lange schon. Woher das alles kommt und wie ich nun damit umgehe.

    Ich bin noch in meinem Prozess. Aber hier sind keine Kinder involviert. Meine Tochter ist Erwachsen und mein Partner hat keine Kinder. Und gemeinsame wird es nie geben.

    Ich hoffe, dass du die Not deiner Kinder begreifen kannst. Sie werden es dir nicht sagen, sie sind Kinder. Sie wissen es nicht besser und kennen es nicht anders. Die eigene Not wird ja gerne übersehen und man leidet still weiter.

    Als meine Eltern sich damals trennten, war ich totunglücklich, aber auch unendlich froh, dass der Alkoholiker weg war. Ich musste keine Angst mehr haben. Keine ständigen Streitereien der Eltern. Keine Mutter, die aus Hilflosigkeit und Depressionen sich selbst abgeschenkt hat, wenn der Vater wieder so ein A..... war.

    Es kehrte Ruhe ein und ich empfand es nach der Anfangstrauer, als das Beste, was uns passieren konnte! Damals war ich 11 Jahre alt. Und es hat massive Spuren hinterlassen.


    Ich wünsche dir sehr, dass du für dich und deine Kinder die richtige Entscheidung treffen kannst.


    LG

    Nova

    Guten Morgen Siri

    So symmetrisch wie Du Deine Aussage jetzt umformuliert hast, erscheint sie ja nun in völlig neuer Form. Was sollte ich an dieser neuen Form auszusetzen haben? Das wäre ja OK gewesen. Doch in der ersten Formulierung ist mir eben eine Asymmetrie und Relativierung aufgefallen. Nach der ersten Freude über Deine Zustimmung, hat dies bei mir dann eben doch ein ungutes, schales Gefühl hinterlassen.

    Ich kann da für mich tatsächlich keine andere Aussage von mir erkennen. Für mich war da keine Relativierung. Ich schreibe, wie ich denke und mach mir darüber vielleicht nicht Gedanken, dass man das falsch verstehen könnte. Also kann ich damit tatsächlich nicht viel anfangen. Es tut mir aber trotzdem leid, wenn es bei dir ein schlechtes Gefühl erzeugt hat!

    Aber wenn ich bemerke, dass meine Kommunikation in die Irre gegangen ist, weil jemand es offensichtlich falsch verstanden hat, dann versuche ich nicht zu lavieren. Ich versuche es zu akzeptieren, auch wenn mich persönlich so ein Vorwurf natürlich immer sehr trifft, weil mir selbst Sprache sehr wichtig ist.

    Ich versuche auch nicht zu lavieren. Ich akzeptiere, dass etwas falsch rüber gekommen ist und entschuldige mich dafür auf meine Weise. Ich mache mir da auch tatsächlich nicht solche Gedanken, dass auch die Entschuldigung dann falsch rüber kommt. Und trotzdem versuche ich ja auch mich zu rechtfertigen, zu erklären. Bin aber mit meiner Ausdrucksweise wohl nicht so versiert, dass mir sowas auffallen würde. Mir ist da nicht unbedingt die korrekte Sprachverwendung wichtig, sondern das, was ich ausdrücken möchte. Dazu fehlt mir vermutlich die nötige Bildung.

    Ich kann akzeptieren, wenn ich auf dem Holzweg bin. Ich ziehe mir den Schuh auch an, wenn ich merke, dass der mir passt.

    Ich möchte auch nicht mit dir jetzt eine ausufernde Diskussion über Ausdrucksweisen. Ich denke wir lassen das jetzt so stehen. Denn im Grunde hast du meine Zustimmung bekommen und das ist es doch, worauf es letztendlich ankommt.

    Guten Morgen Kendra.

    Ich möchte dir hier auch nochmal ein paar Gedanken dalassen.

    Weißt du, die Sache mit dem mir selbst verzeihen und der „Schuld“, ist etwas kompliziert.

    Denn ich hatte einfach keine Schuld.

    Trotzdem habe ich immer mal wieder Momente, an denen ich Schuldgefühle habe und da ist das mit dem mir Verzeihen einfach sehr schwer.

    Ich war krank. Ich war nicht in der Lage, mich für eine Weile richtig um mein Kind zu kümmern. Klar war ich immer für sie da. Hab die nötigen Dinge getan, die eine Mutter eben tut. Essen machen, mich um Schulangelegenheiten, Arzttermine usw gekümmert. Sogar Unternehmungen mit ihr gemacht. Ich habe schon funktioniert.

    Doch ich war hochgradig depressiv. Meistens Mittags, wenn ich nach meinem Job heimkam (sagt dir smiling Depression was?) die nötigen, wichtigen ToDos erledigt hatte, lag ich im Bett und habe meine Welt (und alles was sich darin befand) ausgesperrt. Meine Tochter hatte viele Freundinnen, die auch bei uns zu Besuch waren. Während ich im Bett lag und nicht in der Lage war, mich zu kümmern.

    Deshalb hat sie es damals auch nicht als so schlimm wahrgenommen. Das kam erst etwas später bei ihr hoch.

    Das! Zum Beispiel, ist etwas, dass ich in Erinnerung schwer aushalte.

    Am schlimmsten aber ist es für mich, daran zu denken, wie ich 2021 komplett fertig war. Es ging nichts mehr. Hab mich auf Akut einweisen lassen und es hat bis heute gedauert, diese Zeit richtig zu verstehen. Und dann bin ich übergangslos so richtig Co geworden. Und das war tatsächlich schlimmer für meine Tochter. Ich habe einfach keine Ressourcen gehabt. Und sie war ja bei ihrem Vater gut aufgehoben (mehr oder weniger). Hat ein super Familien- und Freundenetzwerk, welches für mich dann beruhigend war, dass sie nicht alleine ist und ich mich nicht kümmern brauchte. Denn das ging einfach nicht! Letztes Jahr um diese Zeit bin ich mir allmählich bewusst geworden, was da in meinem Leben gerade passiert. Im Dezember habe ich mich hier angemeldet und langsam aus meinem Loch rausgekämpft.

    Also nochmal. Ich war nicht Schuld daran, dass ich krank war. Ich war nicht Schuld, dass ich ein schlimmes traumatisierenden Erlebnis hatte. Nicht Schuld, dass ich Co-abhängig war.(bin….aber es wird immer besser!)

    Es war nicht leicht für sie. Sie sieht aber, dass ich krank war und deshalb kann sie mir verzeihen. Vor allem, weil ich in diesem Jahr wieder erreichbar für sie bin. Sie sieht, wie hart ich an mir arbeite. Nur wieder gut machen kann ich’s eben nicht.

    Und ich. Ich bin in der Akzeptanz angekommen. Auch wenn’s mich immer mal einholt. Auch wenn ich es manchmal vorgehalten bekomme, so kann ich heute damit umgehen.
    Es ist, wie es ist!!!!


    Ich denke, auch du solltest jetzt erst einmal damit anfangen, deine Erlebnisse zu verarbeiten und das Leben zu bejahen. Mit allem was dazugehört.

    Wenn du mit dir wieder im Reinen bist, wird das irgendwann auch dein Umfeld merken. Die Menschen gehen dann wieder ganz anders mit dir um. Und das ist diese Chance, dass es wieder gut werden kann.

    Hi, ich brings mal hier her. Hab eben erst gemerkt, dass du es bei mir nicht lesen kannst.

    Das ist doch totale Wortklauberei. "und" "oder"

    1. Es ist scheinbar falsch bei dir angekommen

    2. Ich habe mich auch scheinbar unglücklich ausgedrückt

    Wirst du jetzt kritisieren, warum 1. u .2. nicht andersherum stehen?

    Was ist das gerade bei dir, dass du so darauf anspringst?

    Fakt ist, dass wir doch auf einen Nenner gekommen sind, bzgl. der "gemeinsamen Aufarbeitung".

    Zitat

    Warum kann jemand nicht einfach akzeptieren, dass er/sie sich unglücklich ausgedrückt hat? Denn offensichtlich ist ja etwas falsch angekommen beim Gegenüber!

    Gegenfrage: Wieso soll es denn an meiner Ausdrucksweise liegen, dass mein Gegenüber etwas falsch auffasst?

    Es tut mir leid, wenn dich das pikst, aber das ist nicht mein Schuh, der da drückt.

    Du hast dir verziehen, oder? Erst nachdem deine Tochter das auch getan hat? Oder extra, für dich?

    Ne, verzeihen kann ich mir das nicht. Und wenn es meine Tochter nicht könnte, wäre das ihr gutes Recht.
    Ich habe es akzeptiert, dass ich es zu der Zeit nicht anders konnte. Und das noch vor ihrem Verzeihen. Ich will mich auch nicht mein Leben lang für Dinge selbst zerfleichen, die einfach geschehen sind, die ich heute nicht mehr ungeschehen machen kann.

    Alles, was ich tun kann, ist, das zu fühlen. ich habe es nicht getan, und das ist Scheiße. Punkt. So ist es.

    Punkt!

    Ich war noch nie so unsicher, wie ich mich verhalten soll...

    Gestern haben wir uns in der Küche getroffen und einfach nur 'Hallo' gesagt. Weil ich mich nicht aufdrängen wollte, nachdem sie ja nicht einmal meine Nachricht gelesen hatte. Hätte ich das tun sollen?

    Ich glaube, es ist besser, wenn du sie das Tempo bestimmen lässt. Kleine Annäherungen, Signale, die Bereitschaft ihr zuzuhören und nichts unter den Teppich zu kehren. Offen für ihre Worte sein, ohne in Verteidigungshaltung zu gehen, sondern tatsächlich auch aushalten, was gesagt wird.
    Aber es sollte wirklich von ihr aus kommen. Du kannst ihr mitteilen, dass du da bist, wenn sie dazu bereit bist mit dir zu reden. Aber einmal langt. Es ist dann an ihr, darauf zurückzukommen. Mit ständigem Bitten, wann sie endlich reden möchte, wirst du das Gegenteil erreichen. Denn das kenne ich auch noch von mir selbst in Bezug auf meine Mutter.

    Wenn ihr bisher eigentlich eine liebevolle Beziehung hattet, dann denke ich, dass sie irgendwann auch wieder einen zumindest normalen Umgang mit dir haben möchte.

    Sie hat gerade mit dem Erlebten ihre Schwierigkeiten und sie empfindet diese Wut. Und das ist ihr gutes Recht.

    Und trotzdem finde ich, dass wir uns als Mütter nicht alles gefallen lassen müssen, bloß weil wir uns so schuldig fühlen. Da gibt es trotzdem noch Grenzen. Auch wenn wir eine Weile aus unserer Rolle rausgefallen sind, haben wir noch Respekt verdient. Mehr als entschuldigen und es von nun an besser zu machen, geht eben nicht. Ich muss mich nicht wie ein Fußabtreter behandeln lassen und meiner Tochter jeden Mist durchgehen lassen, weil ich Schuldgefühle habe. Damit kann ich es ja auch nicht wieder gut machen.

    Liebe Siri, ich denke da ist etwas bei dir falsch angekommen oder ich habe mich total unglücklich ausgedrückt.

    Um Himmels Willen, ich wollte nicht dazu raten es "gemeinsam" aufzuarbeiten. Und auch ich will keine Absolution von meiner Tochter. Es geht mir darum, dass wir es jede für sich, mit ihren entsprechenden Empfindungen, Wahrnehmungen aufarbeiten können. Darüber reden können um es vielleicht irgendwann loslassen zu können.

    Aus meiner Sicht muss es darum gehen akzeptieren zu lernen, dass es zwei sehr unterschiedliche Sichtweisen gibt: Zu lernen, dass das, was in der Vergangenheit passiert ist, zu radikal unterschiedlichen Folgen geführt hat und deshalb für die Beteiligten auch unterschiedliche Bedeutung hat. Es gab damals eine Asymmetrie: die Kinder waren dem Ganzen ausgeliefert, die Erwachsenen nicht. Zwar sind Eure Kinder heute erwachsen und der Situation deshalb nicht mehr ausgeliefert, eine Begegnung auf Augenhöhe kann aber nur stattfinden, wenn das Elternteil die individuelle Sicht des Kindes aushält und gelernt hat, diese Sicht der Dinge stehen zu lassen. Aus meiner Sicht ist nur dann eine respektvolle Begegnung möglich.

    Da bin ich zu 100% bei dir!