Beiträge von RedFlag

    Ich bin voll dabei. Ich finde dafür dass es Dienstag das erste mal ausgesprochen wurde, dass er süchtig und krank ist, bin ich schon weit. Wahrscheinlich geht das für ihn alles viel zu schnell. Aber ich bestimmt jetzt das Tempo. Die Frau von der suchtberatung sagte allerdings ich soll geduldig und verständnisvoll sein. Ihr sagt mir hier alle, dass es keinen Sinn hat. Ich bin total neu in dem Thema. Lese was das Zeug hält. Und versuche auf meinen Bauch zu hören. Nur wenn man Jahre lang seine Wahrnehmungen in Frage gestellt hat, ist das eine arge Umstellung. Das ist wie Chinesisch lernen.

    Hallo Linde, ich habe grade eben deinen Thread gelesen und wollte dir schreiben als ich sah dass du bereits auf mich reagiert hattest. So vieles von dem was du schreibst trifft auch auf meine Situation zu.

    Grade das Thema mit den Kindern. Kein Interesse was extern zu unternehmen. Da wo es keine Quelle gibt. Ich würde den scheiss Keller am liebsten zu Mauern. Wenn er da unten verschwindet stellen sich meine Nackenhaare auf.

    Er hat gestern auswärts ein Bier getrunken und fühlt sich wie ein Sieger. Ich geh jetzt mit den Kindern raus und heute Abend rede ich wieder mit ihm. Bei mir ist jetzt eine Schranke gefallen, es ist wie ein Vulkan und vieles kommt hoch. Ich habe ihm eine Woche Bedenkzeit gegeben aber ich habe keine Geduld mehr. Ich hatte gehofft dass mehr von ihm kommt. Dass er Gespräche sucht, mir zeigt wo er sich überall Infos geholt hat oder so. Nichts.

    Es dreht sich schon alles (nach innen) um den Alkohol. Ich denke in meinem Umfeld merkt keiner was. Ich bin die die alles im Griff hat etc. Meine Schwester war schockiert als ich ausgepackt habe. Ich hatte ihr einmal vom Alkohol Problem erzählt vor einem Jahr. Als es nach guten Wochen wieder abwärts ging kompensierte ich das mit extremem Überspielen und vertuschen. Ich habe mich in den Sport gestürzt, der tut mir wahnsinnig gut. Ich habe vieles angefangen was mir gut tut. Ich hatte Migräne und schlimme Aura, das habe ich wegbekommen. Im Nachhinein betrachtet war das vielleicht auch ein Symptom der co abh.

    Das Bett beziehe ich in der Tat sehr oft, wegen der Ausdünstungen. Wenn ich abends nach ihm ins Bett gehe (sehr selten) Ekel ich mich vor dem Geruch im Schlafzimmer. Nicht Alkohol sondern so Dunst. Vielleicht kennt das jemand.

    Ich möchte mir nicht vorwerfen kampflos aufzugeben. Für mich ist die Ehe ein Versprechen. In Guten wie in schlechten Zeiten. Grade sind sehr schlechte Zeiten.

    Ich schließe eine Trennung aber auch nicht aus und in meinem Kopf rattert der survival Plan. Finanziell ist es kein Problem. Ich habe Angst dass die Kinder sich gegen mich stellen und das alles nicht verstehen. Wenn ich gehe bin ich schuld. Für sie ist ihr Papa „normal“..

    Du ziehst dich nicht aus der Verantwortung, da du sie gerade für dich übernimmst.

    Du hast erkannt, dass dein Mann ein Alkoholproblem hat und er leugnet es. Inwiefern da eure Eheprobleme reinspielen ist nicht relevant, denn er würde ohne diese Probleme eben andere Gründe für seine Trinkerei vorschieben.

    Mag ja sein, dass du als Partnerin zu den Problemen mit beiträgst, aber das Trinken belastet die Beziehung on top! Und irgendwann wird sich (wenn es das nicht schon tut) in deinem Kopf alles nur noch um den Alkohol drehen. Die Fragen, hat er getrunken, wieviel, wie oft muss das Bett diese Woche neu bezogen werden? Wieviel verheimlicht er? Was außer dem Alkohol verheimlicht er sonst noch. Wie ist seine Laune heute? Kann ich ihn mit den Kids alleine lassen usw usw…

    Und so wie du es schilderst, will er gerade daran nichts ändern.

    Es tut mir leid, dass du traurig bist, und es tut mir so leid, dich nicht in dem Wunsch nach Rettung aufzumuntern.

    Dienstag war das Gespräch wo ich ihm gesagt habe, dass ich keinen Schritt weitergehe ohne Therapie (ich hatte mich morgens an eine Art Krisentelefon gewandt und mit einer Suchtberatung erstmalig gesprochen und überhaupt auch von dem Thema co abh. Erfahren)

    Bis gestern Abend hat er wohl nichts getrunken. Dann war Training. Ich habe ihn vorher gefragt was er vor hat. Ein Bier. Er sieht das so wie bei einer Frau die plötzlich nichts trinkt und alle fragen ob sie schwanger sei. Wenn er kein Bier trinkt werden alle hellhörig. Also das soll keine Entschuldigung sein nur verdeutlichen dass mein Mann und Bier eine Symbiose sind.

    Das mit dem einnässen war dreimal. in zwei Jahren. Er sagte „das kann doch mal passieren, ich habe halt so einen festen Schlaf“..

    nein andere Vorkommnisse gab es keine.

    Er ist sehr vorsichtig. Wenn er am leisesten ist, ist er Am vollsten.

    Ist dein Mann denn überhaupt noch mal nüchtern oder trinkt er quasi täglich?

    Und wie oft ist das denn mit dem Einnässen schon vorgekommen? Was sagt er denn dazu, wenn sowas passiert? Das kann er doch nicht normal finden? Und wenn er öfter so sturztrunken ist, dass sowas vorkommt, dann muss es doch auch schon andere furchtbare Vorkommnisse gegeben haben?

    Und noch was, wenn er nur eine Therapie macht, weil du das gerne hättest, wird das sicher nicht viel bringen :(

    Hallo Eisregen,

    Ich habe deine Situation gelesen und sehe so viele Parallelen..

    auch das Thema Urlaub. Wir fahren nicht mehr mit der Familie damit keiner den Konsum sieht. Natürlich nur all in damit ich keine Rechnungen sehe. Meiner kann den Konsum gut verschleiern weil er heimlich raucht (Die Kinder wissen es nicht) und ich ihn gedeckt habe. Ich bin so ein Dummkopf.

    Ich habe sehr lange an meiner Wahrnehmung gezweifelt.. habe gegoogelt dass die Heide wackelt.. wie viele Flaschen sind normal? Etc. Dann das Flaschen zählen.. bemerken dass er schon nachmittags eins getrunken hat, und sich sann eiskalt ins Gesicht lügen zu lassen…

    Er hat mich heute gefragt ob ich ihn rausschmeisse wenn er keine Therapie macht. Ich habe gesagt ich möchte nicht darüber nachdenken.

    Er sagt es ist kein Verbrechen zu trinken. Er hätte mich nicht geschlagen oder vergewaltigt, aber ich würde so tun als sei er ein Schwerverbrecher.. wtf?!

    Ich fühle mich grade nicht gut.

    Ich frage mich einfach wo die Ehekrise anfängt und wie sehr der Alkohol schuld ist. Ich möchte mich nicht aus der Verantwortung ziehen, dass wir an diesem Punkt stehen.

    Mich haben einige Dinge traurig gemacht: er hatte keine Lust auf Aktivitäten, alles ist anstrengend für ihn. Was wiederum für mich Stress bedeutet. Die Kinder sind außer Haus eine Last für ihn. Er ist müde und möchte ausruhen. Kein Sex, keine Körperhygiene.. ich frage mich was an ihm alles vom Alkohol kommt. Und was ohne übrig bleibt 😢

    Die ständige Sorge um den Partner und um seine Befindlichkeiten, seine Launen, Vorwürfen dir gegenüber, Angst vor dem nächsten Konsum, kaum noch Nerv für alltägliche Dinge, die früher mal so leicht gefallen sind. Angst, was es für Auswirkungen auf das Leben deiner Kinder haben wird. (Und das wird es).

    Wenn du es schaffst, dich zu lösen, bekommst du dafür etwas sehr wertvolles: deinen Frieden, das Erkennen deines Selbstwertes. Und glaub mir, dieses Gefühl ist unbeschreiblich gut, nachdem man das eigene Wohlfühlen, das eigene Leben, Ewigkeiten davon abhängig gemacht hat, wie es dem Partner geht und wie man ihm helfen kann.

    Kannst du nicht. Leider.

    Ich habe letztes Jahr zweimal einen Deal mit ihm gemacht; nur noch am Wochenende trinken. Das hat vielleicht zwei Wochen geklappt. Dann habe ich gemerkt dass es heimlich wieder anfing. Als ich es ansprach kamen die üblichen Sätze wie „ein Bier wird jawohl erlaubt sein“, ich hatte einen harten Tag etc.

    Ich weiß nicht was mit mir passiert ist; ich bin nicht mehr zu Deals bereit.

    Ich bin sehr gespannt ob und welche Therapie er machen wird. Noch hat er nicht erkannt dass er krank ist.

    Ich habe nichts davon meinen Mann zu outen. Es ist eine Krankheit. Wenn wir das als Paar überwinden macht uns das stärker.

    Inwiefern ist das eine Belastung für die Kinder? Also die Frage meine ich ganz ernst, vielleicht liest das auch jemand dessen Elternteil süchtig war und Kanns mir erklären..

    die Kinder haben ihn noch nie betrunken gesehen, wo er keine extremem Abstürze hat. Er hat einen Wohlfühlpegel nehme ich an. Sie merken eine Distanz zwischen mir und ihm. Vielleicht bin ich zu naiv, kann mir jemand helfen? Ich möchte meine Kinder schützen natürlich

    Hallo 9Leben, danke für deine Antwort und Anregungen.

    Es war schon immer ein sehr wichtiges Thema das Bier. Sein Vater ist Alkoholiker. Das habe ich ausgesprochen sonst redet keiner so über ihn. Das er für meinen Mann schon schwierig. Er hat zu sein Vater keinerlei Bindung. Allgemein ist alles emotionale schwierig. Mein Mann hat auch keine Freunde, also niemanden mit dem er sich trifft ohne Alkohol. Er hat seine Mannschaft, wenn er den Verein wechselt hat er dann einfach nichts mehr mit denen zu tun. Er tauscht sich mit niemandem aus und auch mit mir ist das schwierig. Gefühle und so sind für ihn ein heikles Thema.

    Ich habe den Traum einer glücklichen Ehe und Familie. Das möchte ich nicht kampflos hergeben. Die ersten Schritte sind getan. Ich habe mir Telefonische Hilfe geholt und es laut ausgesprochen. Ich habe nächste Woche einen Beratungstermin. Ich biete ihm an mitzukommen. Für mich gibt es nur den Weg ohne Alkohol und mit Therapie.

    Wenn er kämpft kämpfe ich mit.

    Danke euch.

    Er geht noch ganz normal arbeiten. Das ist ja das komische. Er „funktioniert“ wie er das formuliert.

    Ich habe mir einen Termin bei einer Stelle gemacht. Ich bin sehr gespannt wie sich das entwickelt.

    Ich schäme mich, dass ich das nicht hin bekomme. Ich kriege alles geregelt. Ich helfe anderen und bin für jeden da und jetzt ist es andersrum.

    Hilft es ihm wenn ich ihn decke? Oder hilft es eher wenn es rauskommt? Wie verhalte ich mich am besten für ihn?

    So dass er eine Chance auf gesellschaftliche Rehabilitation hat?

    Ich habe folgende Fragen:

    Ich habe ihm gestern gesagt dass ich von ihm erwarte dass er sich Hilfe holt. Ich habe ihm die Hand gereicht und meine das auch so. Ich bringe ihn zu jeder Therapie und er kann das mit oder ohne mich machen. Aber er muss was tun.

    Er hat sich eine Woche bedenkzeit erbeten wie „er das Problem löst“..

    Gestern Abend hat er wohl nichts getrunken. Ich befürchte er sagt nach der Woche: schau mal ich kann ohne, ich bin nicht süchtig.

    Was sag ich dann?

    Außerdem bin ich mit Schuld sagt er. Ich bin kalt, kommandier nur rum. Leben mit mir wäre wie an einer Autobahn stehen.

    Er hat zu nichts Lust, es fängt morgens an dass er nicht aus dem Bett kommt. Er ist unfassbar schnell gestresst. Ich gebe mir so eine Mühe ihm alles stressige Abzunehmen. Wie erkläre ich ihm dass auch das ein Symptom ist?

    Wo ist der Übergang von problematischem Genuss und Alkoholsucht? Ich fühle mich noch nicht safe mit der „Anklage“..