Beiträge von PittheBull

    Du hast wohl recht, ich bin wütend auf das System! Wenn ich so könnte wie wollte, wäre ich täglich 24h für sie da! Wir haben das schon durchgezogen, einschließlich längerem unbezahlten Urlaub! Ich kann sie abhalten vom Alkohol, ich müsste nur da sein können…. ich stand schon mehrfach vor der Entscheidung das zu tun, alles hinschmeissen und ihr helfen.

    Ich akzeptiere die Krankheit als das was sie ist, denke aber, dass man nicht NUR warten muss bis sich der / die Kranke von selbst entscheiden kann, manchmal braucht es einen starken Arm an der Seite! Das es nicht leicht ist kenne ich wirklich gut!

    Abwarten und zusehen ist aus meiner Sicht die einfache Lösung, man nimmt sich selber raus….ich kann ja nichts tun, mein Gewissen ist rein…..aber das bringe ich nicht zustande!

    Wenn selbst Profis mit ihr in schlimmen Phasen nicht umgehen können, ist das in meinen Augen schwach! Würde ich so meinen Job machen, wäre ich schon lange Arbeitslos!

    Warum er das macht kann ich wirklich auch nicht sagen. Schlimm. Aber für mich ist es nochmal eine unerwartete „Prüfung“, bei mir zu bleiben und mir den Schuh nicht anzuziehen. Auch wenn es schwer ist und traurig und kaum auszuhalten, dass er immer weiter abstürzt.

    Kenne ich leider, nur das ich meine Partnerin nicht sperren kann, glaub mir ich weiß was du fühlst, unglaublich schwer. Wenn du kannst bleib stark und bei dir, mehr kann ich dir nicht raten!

    Sorry, ich wollte dich nicht angehen oder anmaßend erscheinen. Aber ich denke was unsere Situation anbetrifft kannst du nicht mitreden, allein der Satz....für deinen Sohn würde sich eine Lösung finden.....sagt mir das sehr deutlich. Ich bin jetzt seit 25 Jahren in der Behindertenarbeit tätig, durch meinen Sohn, als "aktiver Vater", ich kenne zig Fälle der "möglichen Lösungen" leider nur zu gut. Lass gut sein, danke für deinen Beitrag!

    So einfach gehen kann man da ja auch nicht. Hast du das Gefühl dass dein Sohn bemerkt dass mit seiner Mutter etwas nicht stimmt? Dass sie sich anders verhält wenn sie betrunken ist? Ich selbst habe mit Behinderten Menschen zu tun und man ahnt manchmal nicht wie viel sie dennoch verstehen. Viele haben ganz feine Antennen.

    Aber sicher merkt er das! Die Veränderung ist so drastisch, es ist unmöglich es nicht zu merken. Ich spreche viel und regelmäßig mit ihm darüber, erklären kann ich es nicht, aber ich kann ihm sagen das ich ihn nie im Stich lassen werde....so schlagen wir uns dann durch!

    Das heißt also ich muss zusehen wie meine Frau sich vor meinen Augen umbringt? So in der Art hat sich auch schon der Hausarzt geäußert. Traurig und nicht akzeptabel!

    Bei ihrem letzten Aufenthalt war sie 3 Wochen nüchtern, kaum Therapiegespräche, eigentlich nichts. Ihr wurde gesagt was sie für eine tolle starke Frau ist, ihr Mann ist sicher schlau (ich) , aber sie sind schlauer......ein Spruch den ich wohl nie vergessen werde! Sie wurde von den ach so wunderbaren Profis entlassen mit den Worten, sie sind so stark, sie brauchen keine Langzeittherapie.....4 tage war sie zuhause und wieder im Volldelirium!

    Für die Alkoholiker mit Krankheitseinsicht und dem Wunsch, ihre Krankheit zum Stillstand zu bringen. Wenn jemand an dem Punkt ankommt, von sich aus Hilfe anzunehmen, dann greifen auch die angebotenen Hilfestellungen. Sowie der Mensch eigenverantwortlich die Hilfen annimmt und im Alltag umsetzt, kann er trocken werden und bleiben.

    Von außen kann weder Liebe noch ärztliche Kunst jemanden trocken bekommen.

    Lieber Gruß, Linde

    Aber die die Kraft haben es zu wollen brauchen kaum Hilfe, Anleitung dort hin zu kommen ist das was in meinen Augen Sinn macht, denn von alleine schaffen es diese kranken Menschen nicht!

    Gute Einwände, am Ende sagt ihr es geht nichts! Ein Alkoholiker in der "Qualität" meiner Frau wird von selbst nichts ändern, meine Hoffnung bestand darin, dass ich glaubte die Profis könnten erreichen, was ich nicht kann. Ab er das war wohl nur ein Traum und ich frage mich für was benötigt man sie dann?

    Hallo alle,

    wenn ich jetzt anfangen würde meine ganze Geschichte mit meiner Frau zu erzählen, müsste ich stundenlang schreiben. Wir sind 32 Jahre verheiratet, meine Frau hat mit ihrer Familie viel durch machen müssen, wir haben einen behinderten Sohn, sie sehr schlimme Eltern, einen narzistischen Bruder und und und.

    Seit 4 Jahren hat sie ihren Alkoholkonsum kontinuierlich gesteigert, Volldelirium, Blut, gebrochene Nase vom umkippen, hass gegen meine Person, völlige Verwahrlosung ich könnte stunden weiter machen.

    Ich bin mittlerweile komplett hilflos und sowas von platt, keine Hilfe von den sogenannten Profis in Entzugskliniken Psychotherapeuten oder Psychologen oder Krankenhäusern, alles zig mal durch, diese Herrschaften haben alles nur schlimmer gemacht. Eigentlich immer, was da professionell sein soll, ist mir nach ich weiß nicht wie vielen Anläufen völlig unklar.

    Ich wanke, aber kippe noch nicht, wir haben viel gemeinsam erlebt, ich kann sie NOCH nicht im Stich lassen. Glaub mir, ich weiß wie sich völlige Hilflosigkeit und auch echte Wut anfühlen. Ich fühle mich wie an einen Pfahl gefesselt, ich renne wie der Teufel und komme keinen Millimeter vorwärts, mir geht die Kraft aus.

    Aber los lassen schaffe ich auch nicht......

    Mir geht’s ähnlich, ich bin bei der Arbeit und meine Frau lässt sich mit Flaschenweise Vodka zulaufen! Ich komme nach Hause, versorge unseren dehinderten Sohn und werde täglich übel beschimpft, bin ja arbeiten und kümmere mich nicht, sagt sie!

    Ich verstehe was sie sagt und denkt, aber ich kann nicht einfach aufhören für unsere Existenz zu malochen, der Kreislauf endet nie….

    Hallo an alle,

    mein Weg hier zu euch war lang. Ich selbst bin kein Alkoholiker, habe aber seit Jahren mit extremer Alkoholsucht meiner Frau zu kämpfen. Nicht das ich mich als einen Heiligen bezeichnen möchte, natürlich trinke ich auch mal Alkohol, aber nie oft und schon gar nicht regelmäßig, von seltenen Fällen in meinem Leben mal abgesehen, war ich immer unter "meiner persönlichen Kontrolle" sodass es keine Ausfälle gab.

    Zu meiner Person, ich bin ein 61 jähriger Betriebsleiter im einem mittelständischen Unternehmen, Vater von 3 Kindern, eines davon geistig und körperlich behindert und ein leidenschaftlicher Biker von der "alten Schule" - Familie Ehre und Gewissen sind für mich sehr wichtig. Unser behinderter Sohn ist 30 Jahre alt und lebt noch bei uns.

    Um es hier nicht zu lang werden zu lassen bei der Vorstellung, meine Frau zerstört sich jetzt seit Jahren mit Alkohol, bis zu tagelangen Deliriumphasen in denen nichts mehr geht. Ich kämpfe für sie in der ganzen Zeit, es gab Klinikaufenthalte, Psychiater- und Psychotherapeutentermine diverse Entzüge und Notarzttermine, ohne Erfolg. Es wird schlimmer und nicht besser.

    Nun hasst sie mich seit einiger Zeit auch noch offen, Psychoterror, Bösartigkeiten, triefende Ironie und völlige Abwesenheit von Realität schon nach wenigen Schlucken Alkohol, alles was man sich vorstellen kann, oder eigentlich auch nicht.

    Schlicht ich bin am Ende meiner Kraft und nun hier. Keine Ideen mehr, Kopf, Herz und Seele platzen fast. Ich könnte etwas Hilfe brauchen.

    Gruß

    Pit