Hallo, vielen lieben Dank für euer Mitgefühl. Das hat mir bisher sehr geholfen.
Natürlich fehlt mein Kater mir weiterhin an allen Ecken und Enden. Immer wieder denke ich, ich höre ihn herum tapsen oder an einer Türe kratzen. Ich vermisse seine Haare, die er hier und da verloren hat, ich vermisse die Katzenstreu, die er aus seinem Klo an seinen Pfötchen rausgeschleppt hat. Die Stellen wo sein Futterteller, seine Kratzbrettchen und seine Schlafkörbchen standen, sind so leer, wie alles hier. Ab und zu finde ich etwas von ihm. Eine Kralle, ein Schnurrhaar, Spielzeug hinter einem Schrank... Ich schaue immer wieder die vielen Bilder und Videos von ihm und bin noch weit davon entfernt, ihn loslassen zu wollen. Mittlerweile ist er wieder bei uns zuhause, seine Urne, eine weiße, unscheinbare Pyramide, steht in unserem Wohnzimmer, daneben ein Bild von ihm. Er war ein lieber, ruhiger und schöner Kerl.
Thalia1913 Weißt Du, ich habe Jahrzehnte, seit meinem 16. Geburtstag getrunken, damals habe ich mir sehr gerne den Kopf weggeschossen. Wie das halt so ist, wenn man jung ist. Im Gegensatz zu den meisten anderen Menschen habe ich aber nicht irgendwann das eingestellt oder wenigstens weniger getrunken. Ich brauchte Alkohol hauptsächlich zum Einschlafen. Und irgendwann kam dann bei mir so ein Punkt, an dem ich das alles nicht mehr toll, schön, entspannt fand sonder es ein Ballast wurde, der immer schwerer wurde. Es war nicht mehr schön sondern ein Zwang. Ich weiß nicht, wie viel Du von mir hier gelesen hast, ich bin ja nicht total abgestürzt sondern habe ein"normales" Leben geführt in dem ich nur abends trank und schon lange trinken musste, dabei mich aber nie ganz abschoss sondern mir das fast nicht anmerkte, das ich getrunken hatte. Dann kamen tagsüber die schlimmen Entzugserscheinungen dazu, die das ganze für mich zur Hölle auf Erden gemacht haben, jeden Tag aufs neue. Du kannst Dir gar nicht vorstellen, wie froh ich bin, das ich dies hinter mir lassen konnte und nicht anfangen musste, auch tagsüber zu trinken. Das hätte ja bedeutet, daß ich alles aber auch alles verloren hätte.
So sitze ich heute nun in unserer Wohnung, musste nichts verlieren und mir ist so dermaßen bewusst, wie knapp das Anfang des Jahres war, ich bin einfach nur dankbar, das ich damals an einen solch tollen Arzt geraten bin, der so schnell und mutig reagiert hat!!! Er hat mir mein Leben gerettet. Das werde ich garantiert nicht mehr wegschmeißen. Nicht wegen einer harten, legalen Droge, die nur erlaubt ist, weil diese sich in den letzten Jahrhunderten in unserer westlichen Kultur so festgesetzt hat. Es gibt für mich nicht einen Grund mehr, Alkohol zu trinken.