Beiträge von Stromer

    Bei mir ist es so wie bei Pellebär . Ich kenne bisher keinen Suchtdruck und ich werde durch nichts getriggert. Bisher. Nun bin ich erst ganz am Anfang und sehr, sehr vorsichtig und wachsam und zwar bei allem. Ich würde niemals auf die Idee kommen, alkoholfreies Bier oder andere entalkoholisierte Getränke zu trinken. Nicht weil ich glaube, daß diese mir etwas anhaben könnten sondern weil ich keinen Grund sehe, sie zu trinken. Es gibt genug andere Getränke die mir schmecken. So muss ich mich keinem unnötigen Risiko aussetzen, falls wiedererwartend da doch etwas in mir hoch kommt. Aus reiner Vorsicht meide ich jegliche Gelegenheiten rein nach dem Motto: wehred den Anfängen.

    Ich habe mich sehr gut informiert und kenne die Gefahren sehr gut, die überall lauern. Ich bin damit bisher sehr gut zurecht gekommen, auf langjährige trockene Alkoholiker zu hören.

    Ihr ward aber sicher jünger als ich. Ich bin bald 60.

    Heute ist meine Frau 57 und ich 55 Jahre alt. Aber was hat das Alter denn dabei zu sagen? Es gibt Menschen, die haben mit 80 Jahren geheiratet.

    Das Alter spielt doch überhaupt keine Rolle - oder vielleicht doch? Ich habe die Erfahrung gemacht, daß Menschen im Alter zuverlässiger werden. Sie werden dankbarer und laufen mit offenen Augen durch das Leben. Oder anders zusammengefasst ausgedrückt: mit steigenden Alter wird der Mensch meistens weiser.

    Ich habe mich mit zunehmenden Alter sehr stark verändert und meine Frau sagt das von sich auch. Wir sagen beide, das wir mit 20 oder auch 30 Jahren keine Chance auf eine glückliche Beziehung gehabt hätten. Wir sind durch das, was wir erlebt haben, so gereift, daß wir heute halt da sind, wo wir sind und zwar so gereift, daß sich da auch nicht mehr viel ändert. Selbst meine Alkoholsucht konnte unserer Bezieung nichts anhaben.

    Auch Du kannst ganz plötzlich und unverhofft auf jemanden treffen, der der Richtige ist! Wie gesagt: niemals nie sagen. Es kommt so oft anders, als man denkt.

    sagen wir mal so, ich bin wieder single. Und zwar nun für immer, weil es reicht mir nun mit gescheiterten Beziehungen. Ich bleibe auch in dieser Hinsicht lebenslang abstinent.

    Sag niemals nie.

    Als ich meine Frau kennenlernte, hat sie ganz genau das gleiche gesagt, wie Du hier geschrieben hast, und zwar als erstes als wir uns kennenlernten. Sie hat damals jemanden zum Motorrad fahren gesucht, mehr nicht. Und ich hatte zu dem Zeitpunkt auch mal wieder die "Faxen dick" von Frauen, also alles save - dachten wir damals. Na ja, heute sind wir 11 Jahre zusammen und über 3 Jahre glücklich verheiratet. :)

    Also gehörst Du auch zu den "Usern, die im Nachhinein Gründe finden, warum sie getrunken haben", Stromer? 😉 Denn laut eigener Aussage war es ja auch bei Dir nicht nur die Lust am Trinken, die Dich zum Alkoholiker hat werden lassen, sondern das elterliche Vorbild sogar mit ein "Hauptgrund" ...

    Nein, ich habe das nicht im Nachhinein festgestellt. Es war für mich Normalität. Ich fand es immer ganz komisch, wenn andere erzählt haben, das sie keinen Alkohol zuhause haben. Ich fand das unnormal und konnte mir das gar nicht vorstellen. Als kleines Kind lernt man nun mal als erstes, was so die Eltern einem vorleben. Dennoch war es alleine meine Entscheidung, das so zu übernehmen. Ich habe ganz alleine die Entscheidung getroffen, Alkohol zu kaufen. Hätte ja auch mir deren Klamotten kaufen können. Da habe ich mich dann aber doch für andere Kleidungsstücke entschieden :wink: .

    Ich finde diese Diskussion allerdings müßig, wieso, weshalb, warum. Was für mich gilt, muss auf Dich nicht zutreffen. Wir Menschen sind zu verschieden und die Krankheit Alkoholismus hat zu viele Gesichter.

    Hallo, ich habe hier in der SHG interessiert gelesen, das hier User im Nachhinein Gründe finden, warum sie getrunken haben.

    Ich wusste von Anfang an ganz genau, warum ich Alkoholiker wurde: weil ich Alkohol trinken wollte. Mir hat niemand einen Trichter an den Hals gesetzt und den Fusel in mich rein geschüttet. Das war ich ganz alleine selber.

    Der Hauptgrund, warum ich das schon früh in meinem Leben gemacht habe, den weiß ich auch: weil meine Eltern mir das so vorgelebt haben. Die sind nicht mal Alkoholiker, die haben einfach gerne zu jedem Essen Bier oder Wein getrunken, das war total normal, Alkohol zu trinken. So wurde das bei mir auch ganz normal. Und so hatte ich auch kein schlechtes Gewissen, Alkohol zum Einschlafen zu missbrauchen, über Jahrzehnte, bis mein Körper auch tagsüber Alkohol gefordert hat. Erst da musste ich dann handeln denn tagsüber im Alltag trinken, das ging bei mir gar nicht.

    Zum Glück habe ich nichts mit Depressionen, Angststörungen oder anderes zutun. Da bin ich echt froh drüber.

    ‚Gegen den Alkohol‘ klingt für mich so ein bisschen nach ‚Kraftaufwand‘. :/

    Hallo Stern, nein ganz und gar nicht. Im Gegenteil. Ich sage immer, mit meinem heutigen Wissen würde ich heute auch keinen Alkohol mehr trinken, auch wenn ich kein Alkoholiker wäre.

    Ich will keinen Alkohol mehr trinken. Alkohol ist Zellgift welches durch die Blutbahn in jede kleinste Zelle des Körpers gelangt und dort Schäden hinterlässt. Auch im Kopf, Alkohol macht dumm. Ich will das nicht mehr.


    Ich finde es sehr gut, daß Du so genau liest und so fein hinterfragt, denn das ist richtig und wichtig, immer wachsam zu bleiben. Auch wenn man sich so sicher fühlt wie ich. Danke dafür.

    Hallo, gestern wurde ich aus der ambulanten LZT entlassen. Es war ein sehr schöner Moment mit durchweg positiven Komentaren der Mitpatienten. Es ist schon beeindruckend, wie ich damals die Terapie begann und wo ich heute bin. Das hat mir schon sehr geholfen und es stellt sich im Nachhinein ein etwas wehmütiges Gefühl ein da die Gruppe schon ans Herz gewachsen ist.

    Zuletzt hatte ich allerdings nicht mehr viel beizutragen, ich bin wieder voll im Alltag drin. Meine Arbeit steht wieder seit langem im Mittelpunkt, ich genieße meine 4 Tagewoche sehr. Ich habe nicht einmal Suchtdruck gehabt und festige jeden Tag meine innere Einstellung gegen den Alkohol.

    Ich kann zum Glück super schlafen, bin auch am Wochenende früh im Bett und früh wieder aus den Federn um den Tag voll zu genießen. Ich unternehme sehr viel mit meiner Frau, unternehmen Städtetouren, wandern sehr viel und ich freue mich auf den Sommer, wenn ich wieder Motorrad fahren kann.

    Ansonsten gibt es bei mir nichts neues. Ich genieße mein neues, trockenes Leben sehr, ich bin so glücklich, das ich nicht mehr trinken muss!!!

    Nun lese ich - meist still- hier weiter, wie jeden Tag

    Viele Grüße und frohe Ostern :)

    Hallo Maeron,

    siehe die Kündigung als Chance, etwas noch besseres zu finden. Ich weiß nicht, wo Du her kommst aber hier in unserer Region ist es so, das nicht mehr der Arbeitnehmer nach Arbeit sucht sondern der Arbeitgeber nach Angestellten. Das hat mir dazu verholfen, das ich seit 9 Monaten eine 4 Tagewoche habe - bei vollem Lohn. Übrigens ist auch dies ein Resultat meiner Trockenheit, saufend hätte ich das niemals hinbekommen!

    Du musst ja auch nicht das weiter machen, was Du vor Jahren mal gelernt hast sondern kannst Dir etwas neues in dem Bereich suchen, was Dir richtig viel Spass macht. Quereinstieg ist in vielen Bereichen möglich.

    Viel Erfolg!

    Danke für Deinen interessanten Bericht! Ich finde mich an ganz vielen Stellen wieder.

    Mein Blutdruck hat sich auch ganz toll stabilisiert. Allerdings nasche ich deutlich mehr als früher. Früher habe ich praktisch gar nicht genascht, heute hat sich das etwas bei mir eingeschlichen. Aber ich war diesbezüglich nicht sooo streng zu mir, Hauptsache trocken bleiben.

    Ich schlackere auch immer wieder mit den Ohren, wie viel andere getrunken haben. Ich bekomme ja auch vieles in meiner ambulanten LZT mit. Da komme auch ich mir immer wieder vor, wie ein Alkoholiker light. Allerdings gibt es den ja nicht. Durch meine heftigen Entzugserscheinungen über eine lange Zeit weiß ich ganz genau, das ich stark alkoholabhängig war und für den Rest meines Lebens achtsam sein muss. Ich brauche diese Schmerzen nie wieder und bin sehr froh darüber, daß ich noch mal gerade so die Kurve bekommen habe und praktisch nichts verlieren musste. Und ich lese auch immer wieder, daß es bei denen, die es wieder versucht haben, massig zu trinken, es nach kurzer Zeit schlimmer als vorher wurde. Immer. Da gibt es gar nichts zu diskutieren, es geht nie mehr. Der Alkoholhat seine Unschuld verloren.

    Der innere Hartmut ist gut :mrgreen: Ich finde es sehr gut, wie kritisch er vieles hinterfragt. Er hat extrem viel Erfahrung, sein erhobener Zeigefinger tut mir sehr gut und hilft mir sehr.

    Mit Deinen Schwierigkeiten liest sich schlimm aber es ist ja noch keine in Stein gemeisselte Diagnose und kann auch etwas ganz harmloses sein. Ansonsten wird das ganz sicher wieder alles gut da wir ja in einem der tollsten Länder mit einer der besten Versorgung leben, die es weltweit gibt. Und nüchtern lässt sich das alles viel, viel besser angehen als wenn Du noch trinken müsstest!

    Ich wünsche Dir alles Gute und bin gedanklich ganz nah bei Dir!

    Wie meinst du das?

    Ich habe mein Leben lang Alkohol missbraucht um einzuschlafen. Ohne ging nicht. Ich habe ausschliesslich abends nach 18:00 Uhr getrunken. Ich habe mich deshalb nie als Alkoholiker gesehen denn es war ja nicht so viel.... selbst bei der Suchtberatung habe ich denen als erstes erzählt, das die mir kontrolliertes Trinken beibringen sollen :roll: Ich konnte mir da beim besten Willen noch nicht vorstellen, nie mehr zu trinken.

    Anderseits habe ich es nicht akzeptiert, tagsüber zu trinken. Auch als die Entzugserscheinungen echt heftig wurden, habe ich nicht getrunken. Es passte nicht in mein Leben, nicht zu meiner Arbeit, nicht zu meinen Hobbys auch nicht am Wochenende. Das hatte zur Folge, daß ich Anfang letztes Jahr nicht mehr konnte. Entweder ich trinke oder ich muss aktiv gegen den Alkohol vorgehen. Es hatte sich aber sonst gar nichts bei mir geändert. Niemand ahnte, das ich Alkoholiker bin, ich war nie irgendwo übermäßig dicht, hatte bis zum Schluss alle meine Soziaklontakte die nicht gesoffen haben gepflegt. Nach dem Entzug bin ich gleich wieder arbeiten gegangen. Ich war insgesamt 6 Wochen krankgeschrieben. Mir ging es eigentlich die ganze Zeit gut.

    Wenn ich dann die vielen Menschen höre, zwischen denen ich sitze, ist meine Situation ganz anders. Viele haben alles verloren. Da ging oft nichts unter einer Flasche Vodka am Tag, oft noch viel mehr. Einige sitzen den ganzen Tag zuhause und wissen nichts mit sich anzufangen da ihr Leben sich ausschliesslich um Alkohol drehte. Sie freuen sich auf die LZT da sie dann endlich wieder jemandem zum Reden haben. Sie werden noch sehr lange Hilfe benötigen um wieder ins Leben zu kommen, das ich nie verlieren musste. Das meinte ich damit.


    Hallo Nayouk, da haben wirvon der Trinkmenge einen ähnlichen Verllauf gehabt nur habe ich nie tagsüber getrunken. Ich habe ab 2021 dann tagsüber immer stärkere Entzugserscheinungen bekommen, bis ich einfach nicht mehr konnte. Das kannst Du ja ganz vorne lesen. Bei mir war es ein alter, ganz toller Arzt, der mir die Augen geöffnet hatte. Dem werde ich für immer dankbar sein. Er hat mir mein Leben gerettet.

    Vielen Dank euch allen für die Glückwünsche! :)


    Hallo, ich habe mich unklar ausgedrückt oder wurde falsch interpretiert. Ich meinte, das dieses Jahr für mich nicht wichtig ist, da dies keinerlei Sicherheit bedeutet. Ich empfinde es für mich auch nicht als Leistung. Ob ein Jahr oder 10 oder 20 Jahre trocken. Es gibt keine Sicherheit mehr. Wird man leichtsinnig, überheblich oder einfach unachtsam, und zack, ist man wieder am Boden. Deshalb finde ich die Zeit meiner Trockenheit nicht wichtig. Wichtg ist nur eins im Bezug auf meine Krankheit: ich trinke heute nicht.


    Hallo Nayouk,

    Klasse das Du die Kurve bekommen hast. Es lohnt sich! Mir fällt es allerdings schwer Dir zu antworten da ich von Dir zu wenig weiss. Ich habe ja ambulant entzogen und hatte bis auf ärztliche Untersuchungen keinerlei Imput. Deshalb bin ich parallel zur Suchtberatung und zur Kreuzbundgruppe gegangen. Ich habe mir bei allem das mitgenommen, was mir half, den Rest habe ich einfach liegen gelassen. Die Kreuzbundgruppe hilft mir mehr, da sitze ich unter Profis, die wissen, was Sache ist, wie halt hier auch. Die Therapeuten sind halt leihen die nur theoretisch was über die Alkoholkrankheit wissen aber eben nicht mehr. Ich habe halt alles mitgenommen, die LZT hätte ich aber denke ich heute auslassen können. Die ziehe ich aber nun durch. Das betrifft aber jetzt nur mich. Ich bin ja nicht voll abgestürzt. Es gibt da Menschen in der LZT die brauchen noch viel, viel mehr Hilfe.

    Hallo, gestern vor einem Jahr habe ich die letzten Reste an Alkohl weggesoffen, seit dem 13.02.2023 bin ich nun trocken.


    Es war eine sehr anstrengende, aufregende Zeit. Aber es war bisher leichter, als ich dachte. Vielleicht lag das daran, das ich ganz viel Hilfe gesucht habe und wirklich alle Hilfe angenommen habe, die ich angeboten bekam.

    Das Jahr bedeutet mir im Prinzip nichts, klar ist das schon mal etwas wert. Wichtiger ist mir allerdings, das ich heute nüchtern bleibe, das ist das wichtigste für mich.

    Ich habe in dem Jahr sehr viel erreicht, was ich nüchtern nass niemals geschaft hätte. Im Gegenteil, hätte ich vor einem Jahr nicht diese Entscheidung getroffen, hätte ic hnicht auf meinen Arzt gehört, das würde ich jetzt sicher nur noch alleine, nur mit einer Flasche Wein in dem kleinen Raum sitzen, von de mmir mein Arzt damals erzählt hatte. Ich hätte alles verloren. Das blieb mir zum Glück erspart.

    Ich bin weiterhin noch bis Juni in der ambulanten LZT und habe eine tolle Kreuzbundgruppe für mich gefunden.

    Es lohnt ich so sehr, den Weg der Abstinenz zu gehen!

    Hallo, heute vor einem Jahr sass ich in der Suchtberatung und habe mich dort angemeldet. Damals war noch mein Plan, das die mir kontrolliertes Trinken beibringen sollen :mrgreen:

    2 Tage später sass ich bei einem Arzt und habe ihm erklärt, was mit mir los ist und das ich dringend Hilfe brauche. Nach einer Stunde erklärte er mir dann, daß sein Wartezimmer voll sei und ich in 2 Tagen wieder kommen soll. Nach 2 Tagen hat er dann Tacheles mit mir geredet und mir erklärt, wo ich stehe, nämlich am Abgrund. Und das hat er so dermassen ruhig und trocken erklärt, vollkommen empatielos, da habe ich echt Angst bekommen und das erste mal verstanden, wie krank ich bin. Ich bin sehr froh darüber, daß ich genau an diesen Arzt geraten bin. Das war mein großes Glück.

    Wie die Zeit vergeht.

    Mir wurde aus dem Nichts ganz arg schwindelig, mein Herz schlug mir aus dem Hals und ich zitterte an den Händen und auch innerlich wie verrückt. Das Zittern hörte aber nach ein paar Minuten auf, geblieben ist die fiese Unruhe im Körper und leichte bis mittlere Schwindelanfälle.


    Hallo und herzlich willkommen. Diese Symtome kommen mir sehr bekannt vor. Ich habe nie tagsüber getrunken. Irgendwann bekam ich diese Entzugserscheinungen nachmittags ganz leicht, dann immer stärker und immer früher bis es schon morgens los ging und ich echt nicht mehr wusste, wie ich auf der Arbeit den Tag überstehen soll. Es war echt ganz, ganz schlimm, eine furchtbare Zeit für mich, der blanke Horror. Mein Arzt sagte mir später, das ich großes Glück hatte, das ich diese Zeit überlebt habe, ich hätte dabei auch sterben können. Entzogen habe ich unter Überwachung mit Medikamenten.

    Heute hilft mir diese schlimme Zeit von damals sehr. Ich möchte da niemals wieder hin.

    Hallo und herzlich willkommen.

    Auch ich bin "aufgeflogen", meine Frau hatte mich erwischt, ich hatte aber eh schon solche schlimmen Entzugserscheinungen tagsüber, wo ich nicht trinken konnte, das bei mir eh nichts mehr ging. Nahdem wir gemeinsam geredet haben, bin ich zum Arzt gegangen und habe entgiftet. Mein Arzt sagte mir, ich solle mir alle Hilfe holen, die es gibt, dann hätte ich eine Chance, trocken zu bleiben. Das habe ich auch gemacht. Zur Zeit bin ich noch in einer ambulanten Langzeitterapie, habe eine tolle SHG vor Ort und bin seit kurzem hier in dieser tollen online SHG aktiv. Ich bin nun etwas über 10 Monate trocken und fühle mich absolut stabil, bin aber immer wachsam.

    Ich habe mir meine eigene Meinung über den Konsum von Alkohol und Alkohol selber gebildet, mich sehr viel belesen, wie zerstörerich Alkohol im menschlichen Körper ist und würde heute - Alkoholiker hin oder her - nicht mehr auf die Idee kommen, Alkohol zu trinken, erst recht nicht, weil es alle machen.

    Ich wünsche Dir alles gute und einen tollen Austausch hier

    Wenn ganz unten bist, ist auch gut. Sagte mir mal jemand. Denn ab da kann es nur noch nach oben gehen.

    Ganz genau :thumbup: Mir ging es ja zuletzt auch so schlecht. Der Kater ist gestorben, der war wie ein Kind für mich. Ihn pallitativ zu begleiten war die Hölle für mich und ich habe oft an den Tag gedacht, an dem er geht denn ab da geht es ja wieder aufwärts. Bis dahin war wirklich schlimm. Heute ist Tag 14 seit es ihn nicht mehr lebendig gibt. Seit 14 Tagen geht es besser. Ganz langsam aber es wird.

    Wir hatten dieses Jahr gar keinen Weihnachtsbaum, nicht mal Schmuck, gar nichts. Vor Weihnachten die Woche hatten wir Urlaub mit dem Plan, es etwas weihnachtlich zu gestalten und Weihnachtsmärkte zu besuchen. Durch die Situation haben wir gar nichts geschafft. Weihnachten hat für uns praktisch nicht stattgefunden und ich bin froh, wenn ich ab morgen wieder arbeiten gehen darf.

    Tags über pennt er und nachts geht er in die Katzendisko 8)

    Vormittags ist er so ein wenig auf dem Rein-Raus-Trip und vergisst leider jedes Mal beim Reinkommen, dass er bereits Unmengen gefressen hat :)


    Mein Kater wollte eigentlich im Winter nie raus. Nur wenn meine Frau zum Rauchen auf die Terrasse geht, ging er mit ihr raus und legte sich auf ihre Beine. Im Sommer lassen wir die Balkontüre einen Spalt auf, dann konnte er rein und raus, wie er wollte. Er war (leider) schon immer sehr schwerfuttrig, er hatte immer eine sehr sportliche Figur. Oft war es schwierig, zu Fuß das Haus zu verlassen da er uns dann oft hinterher gelaufen ist und wir Angst hatten, das er uns bis zur entfernten Hauptstraße folgt. Heute ist er 13 Tage tot. Der Zeitpunkt seiner Krankheit ist echt nicht schön aber das hat er sich ja nicht ausgesucht. Er fehlt an allen Ecken und Enden und das Wetter und die Feiertage machen das echt nicht besser :cry:

    Auch Dich verstehe ich.

    Ich habe keinerlei Probleme mit Alkohol, er gehört zu meiner Vergangenheit und ist dort ein fester Bestandteil.

    Ich verstehe die Menschen, die im Kopf ganz anders zum Alkohol stehen, warum auch immer. Die Saufdruck bekommen, die durch ihre Vergangenheit oder Psyche immer wieder zum Alkohol getrieben werden und sich deshalb konsequent vom Alkohol abgrenzen.

    Ich kann aber nur von mir sprechen. Ich fühle eine tiefe Abneigung dem Alkohol gegenüber. Und diese festigt sich immer mehr. Ich habe meine Vergangenheit, meine Erfahrung, schlimme, sehr lange Momente des Schmerz und des Leid, zumürbend, alleine durch Alkohol verursacht! Mir fällt echt in diesem Moment nichts und niemand ein, der mich wieder zum Alkohol bringen könnte. Egal wo der steht.

    Hallo, vielen lieben Dank für euer Mitgefühl. Das hat mir bisher sehr geholfen. <3

    Natürlich fehlt mein Kater mir weiterhin an allen Ecken und Enden. Immer wieder denke ich, ich höre ihn herum tapsen oder an einer Türe kratzen. Ich vermisse seine Haare, die er hier und da verloren hat, ich vermisse die Katzenstreu, die er aus seinem Klo an seinen Pfötchen rausgeschleppt hat. Die Stellen wo sein Futterteller, seine Kratzbrettchen und seine Schlafkörbchen standen, sind so leer, wie alles hier. Ab und zu finde ich etwas von ihm. Eine Kralle, ein Schnurrhaar, Spielzeug hinter einem Schrank... Ich schaue immer wieder die vielen Bilder und Videos von ihm und bin noch weit davon entfernt, ihn loslassen zu wollen. Mittlerweile ist er wieder bei uns zuhause, seine Urne, eine weiße, unscheinbare Pyramide, steht in unserem Wohnzimmer, daneben ein Bild von ihm. Er war ein lieber, ruhiger und schöner Kerl.


    Thalia1913 Weißt Du, ich habe Jahrzehnte, seit meinem 16. Geburtstag getrunken, damals habe ich mir sehr gerne den Kopf weggeschossen. Wie das halt so ist, wenn man jung ist. Im Gegensatz zu den meisten anderen Menschen habe ich aber nicht irgendwann das eingestellt oder wenigstens weniger getrunken. Ich brauchte Alkohol hauptsächlich zum Einschlafen. Und irgendwann kam dann bei mir so ein Punkt, an dem ich das alles nicht mehr toll, schön, entspannt fand sonder es ein Ballast wurde, der immer schwerer wurde. Es war nicht mehr schön sondern ein Zwang. Ich weiß nicht, wie viel Du von mir hier gelesen hast, ich bin ja nicht total abgestürzt sondern habe ein"normales" Leben geführt in dem ich nur abends trank und schon lange trinken musste, dabei mich aber nie ganz abschoss sondern mir das fast nicht anmerkte, das ich getrunken hatte. Dann kamen tagsüber die schlimmen Entzugserscheinungen dazu, die das ganze für mich zur Hölle auf Erden gemacht haben, jeden Tag aufs neue. Du kannst Dir gar nicht vorstellen, wie froh ich bin, das ich dies hinter mir lassen konnte und nicht anfangen musste, auch tagsüber zu trinken. Das hätte ja bedeutet, daß ich alles aber auch alles verloren hätte.

    So sitze ich heute nun in unserer Wohnung, musste nichts verlieren und mir ist so dermaßen bewusst, wie knapp das Anfang des Jahres war, ich bin einfach nur dankbar, das ich damals an einen solch tollen Arzt geraten bin, der so schnell und mutig reagiert hat!!! Er hat mir mein Leben gerettet. Das werde ich garantiert nicht mehr wegschmeißen. Nicht wegen einer harten, legalen Droge, die nur erlaubt ist, weil diese sich in den letzten Jahrhunderten in unserer westlichen Kultur so festgesetzt hat. Es gibt für mich nicht einen Grund mehr, Alkohol zu trinken.