Beiträge von Miata

    Ja das stimmt alles. Wie ich gesagt habe war es eine Päarchenfreundschft. Und jetzt? Mein Freund drückt sich fast vollständig vor diesen Treffen und überlässt sie zu 90% mir. Mit dem Argument dass es ja ursprünglich, vor 2 Jahrzehnten, Leute aus meinem Bekanntenkreis waren... Zu viert war es noch unterhaltsam genug für ihn mit ihnen. Zu dritt nicht mehr, also sieht er da keinerlei Verpflichtung mehr. Und überlässt das mir. Er schafft es als Pensionist so zu tun, als sei er wahnsinnig beschäftigt. Ob das wer glaubt sei dahingestellt.

    Da kannst dir was von deinem Freund abschauen, er macht´s einfach.

    Bin immer wieder überrascht, was für vielfältige Gründe verschiedene Menschen doch für´s trinken hatten.

    Wenn du getrunken hast, um den Menschen zu ertragen, ist es sicher Niemand, der dein Leben bereichert. So egoistisch muss man leider sein, die Menschen in sein Leben zu lassen, mit denen man sich wohl fühlt und diejenigen auszusortieren, die einem nicht gut tun.

    Wenn die Person dich nicht zum Alkohol verleitet, ist zumindest das kein Problem. Ob´s für die seelische Gesundheit auf Dauer so gut ist, ist eine andere Frage. Wie gesagt, mich haben schwierige Lebenssituationen getriggert. Ich kann gar nicht anders als zu selektieren.

    Wie entkommt man dem? Man kann ja nicht sagen, so, lieber Freund, jetzt ist der tragische Tod schon so und so viele Jahre her, nun ist meine Pflicht als Seelsorgerin getan, du brauchst mich jetzt nicht mehr. Aber eigentlich wäre das die unschöne Wahrheit.

    So einfach wäre es wohl.. Vllt solltest du aber noch dazu sagen, dass du selbst auf Abstand gehen magst.

    Keine Ahnung, im Zweifel wird halt auf PN ausgewichen. Denke aber schon, dass das Eine mit dem Anderen zusammenhängen kann. Zumindest lese ich bei dir Parallelen raus und auch mein Rückfall vor knapp 2 Wochen hing mit menschlicher Enttäuschung zusammen. Wer getrunken hat, um so was in sich abzutöten, hat vllt auch zukünftig damit Probleme. Ich zumindest hoffe in der Therapie zu lernen, damit anders umzugehen als die letzten 2 Jahre. Es gab Dinge, die mir leicht fielen, wie oben beschrieben. Aber sobald das Herz dazu kam.. Ohweia.. Deswegen halte ich mich erst mal von so was fern, bis ich mich stabiler fühle.

    Und das kann ich auch dir nur anraten. Emotionaler Stress ist nicht zu unterschätzen. Irgendwann wächst es einem über den Kopf und geht einem zu tief.. Und da ist jetzt die Frage, sind das für dich Trigger gewesen?

    Ob man sich das noch abgewöhnen kann? Mhhh. ich versuche es aber komme eigentlich nicht weiter.

    Schwierig, Menschen sind verschieden. Da ich aber früher auch der Ja-Sager war und es geschafft habe, würde ich das nicht ausschließen. Wenn man sich öfter traut und man merkt, dass es gut funktioniert, ist das dann oft auch nicht mehr schwer.

    Die beste Taktik ist jedoch ein ausgefülltes Leben mit Freunden und Beschäftigung. Dann sind´s nicht mal Ausreden sondern man hat schlicht wirklich keine Zeit. Essen mit der Schwester, Freizeitpark mit Freunden usw. Und manchmal sage ich auch einfach ab, weil ich meine Ruhe möchte, kommuniziere das dann aber auch und reagiere danach schlicht auf kein Drama mehr. Whatsapp Nachrichten lassen sich auch wegwischen. 2 Tage später erst gelesen.. Naja, wenn man keine Zeit hat? ;)

    Das kommt in der Serie auch gut raus. Die anderen Freunde von dem Darsteller, der seinen Freund nicht losbringt, verstehen das nämlich überhaupt nicht. Sie haben kein Problem mit dem nein sagen, nur er. Sie können sein Dilemma überhaupt nicht nachvollziehen. Er erfindet am Telefon alle möglichen absurden Ausreden, um den Freund nicht zu treffen und die anderen schütteln nur den Kopf und nennen sein Verhalten kindisch.

    Ausreden erfinden müssen? Kenn ich nicht.. Keine Zeit/Lust... Punkt.. :D Was auch wirkt, sind kurze, späte Antworten. Desinteresse passiv signalisieren. Wenn einem Menschen nicht gut tun, halte ich das auch nicht für gemein. Interesse zu spielen wäre das schon. Mindestens gegenüber dir selbst.

    Bei Freunden würde mir sowas natürlich nie einfallen, sonst hätte ich diese nicht verdient.

    Gut, da hab ich andere Erfahrungen, vllt hab ich´s als Eigenbrödler aber auch von Natur aus einfacher. Zumindest hab ich für mich meine Taktiken gefunden, die sehr gut funktionieren. Z.B Direktheit. Die Kunst dabei ist allerdings, dass man damit dann auch selbst umgehen können muss. Ist ja nur fair. ;)

    Natürlich ist es hier unbekannter Weise schwer, punktuelle Tipps zu geben. Aber den Versuch war es mir Wert.

    vielleicht liegt es ja an mir, aber ich bin ein Magnet für narzisstische Plaudertaschen. Ich bin auch in einer ehrenamtlichen Gruppe. Aber wie bei jedem Idealismus ist es auch dort ein bisschen sektenhaft. "Wir sind die besseren, moralisch überlegenen Menschen". Und auch dort ist die Gruppendynamik von einer selbsdarstellerischen Plaudertasche beherrscht, die die netten Leute nicht zu Wort kommen lässt. Somit bleibt alles relativ oberflächlich. Ach herrje, das Leben ist hart ;)

    Hallo Unvergoren.

    Mag hier nur mal ein paar Tipps zum Thema Freunde geben. Zum Glück hatte ich nie Freunde oder Bekannte in meinem Umkreis, die ein lockeres Verhältnis zum Alkohol hatten/haben. Hab nur für mich alleine getrunken um die Ängste zu betäuben, wie du. Zwischen Freunden und Bekannten kann man unterscheiden, halte ich schon länger so. Wirkliche Freunde kann ich an einer Hand abzählen, diese Freundschaften pflege ich allerdings vorzugsweise und ich bin für diese dankbar.

    Man muss lernen, sich von Menschen konsequent zu distanzieren, die einem nicht gut tun. Hab auch lange dafür gebraucht. Den Hang zu Menschen, die mir nicht gut tun, kenne ich nur zu gut. Mittlerweile lasse ich Kontakte sofort einschlafen, die mir nicht gut tun. Zu Narzissten z.B.

    Nicht mehr als nötig mit ihnen beschäftigen und wenn möglich, aus dem Leben verbannen. Selbstreflektion ist dabei aber trotzdem wichtig um sich auch persönlich weiterentwickeln zu können. Die Freunde zu finden, die auch mit 80 Jahren noch einen Kaffee mit mir trinken, ist für mich der Sinn des Lebens. Sogar Liebesbeziehungen werden dem untergeordnet.

    Menschen einschätzen kann man erlernen. Ironischer Weise besser, wenn man seinen Hang zu denen erkannt hat, die einem nicht gut tun.

    Grüße, Miata

    Da musst dich um ein Raucherforum anmelden . Hier geht es um Alkoholiker.

    Wenn du die Erkenntnis hast Alkoholiker zu sein und alle zwei Jahre ein Glas Bier trinkst, dann bist du Alkoholiker. Nur nicht trocken, sondern wieder rückfällig. Oder siehst du das anders?

    Ich mag da gar keine Antwort drauf geben weil ich keine hab. Dazu bin ich wohl noch zu unerfahren. Aber ich könnte meinen Dad fragen, wie er das sieht.

    Wenn du dir etwas nicht vorstellen kannst, heißt da ja noch lange nicht, das es das nicht gibt.

    Ich bin mal nach 8 Monaten der Abstinenz durch ein mon cheri in einen Rückfall geschlittert.zuerst nur eins-nix passiert, dann nächstens mal ein paar- nix passiert. Trügerische sicherheit.überheblichkeit,das gefühl die sache im griff zu haben. Dabei war ich schon mittendrin.

    Als nicht abhängiger macht das nix.als Alkoholiker ist es ein Rückfall ,der danach erst richtig Fahrt aufnimmt .Selbst erfahren und erlebt, denn es ist nicht die winzige Menge Alkohol, sondern der risikohafte Umgang mit der sucht,mit der Krankheit. Hat bei mir zwar ein paar Wochen gedauert, aber der Anfang war gemacht und dann rollt der Zug und ist nicht mehr aufzuhalten.

    LG Bolle

    Seh ich auch so. Genau wie dein Fall, der wsl auf 99% aller Suchtkranken zutrifft, gibt es aber noch die 1%. Auf die 1% zu hoffen, wäre ziemlich leichtsinnig. Meinen dad zähle ich halt zu den 1%. Damit sage ich aber nicht, dass ich automatisch auch dazu gehöre. Es zeigt mir nur, es gibt sowas.

    Wenn jemand bewusst Alkohol, egal in welcher Form zu sich nimmt, ist nicht trocken. Zumindest, wenn er sich als Alkoholiker sieht.

    Wo fängt es an, wo hört es auf? Was ist dann die nächste Stufe? Ein Glas Sekt?

    Die nächste Stufe lässt seit 30 Jahren auf sich warten


    Man kann als Warnung sagen: esst lieber kein Mon Cheri, ihr könntet darauf möglicherweise rückfällig werden. Aber jemanden, der dadurch nicht rückfällig wurde, als "nicht trocken" zu bezeichnen finde ich fragwürdig.

    Das ist genau das, wo ich auch Augen bekomme. Klar, jeder hilft sich, wie es für ihn am besten ist, absolut richtig. Aber warum müssen das Andere dann auch tun? Nein, meine Mom isst die an und wann und mein Dad klaut sich dann gerne mal eine. Wird dann aber nicht zum Alkoholmonster. Die Intention verstehe ich, dass Viele damit schlechte Erfahrungen gemacht haben und somit davon abraten. Wenn aber jemand über 30 Jahre nicht mehr trinkt und sich dann den bösen Finger zeigen lassen muss, finde ich auch zumindest bemerkenswert.

    Beispielsweise rauche ich seit 10 Jahren nicht mehr. Rauche aber so alle 2 Jahre ne Shischa mit. Bin ich demzufolge noch Raucher?

    Oder wie nahe siehst du dich an einem weiteren Rückfall?

    Aktuell hab ich keinen akuten Wunsch zu trinken. Hatte ich seit meinem Rückfall nicht mehr.


    Dann ist er kein trockener Alkoholiker.

    Ich kann mich noch gut an die Kindheit erinnern, wo mein Vater teilweise auf mich losgegangen ist. Mir ist egal, wie ihr ihn nennt. Ich bin froh, dass er sich auf eine Mon Cheri beschränkt. Auch Melatonin-Spray (12% Vol) nimmt er ab und zu. Und trotzdem besäuft er sich seit über 30 Jahren nicht mehr. Auf Verurteilungen Anderer können wir beide somit verzichten ;)

    Und wie es Bolle schon geschrieben hat, je länger Du abstinent bist, desto mehr verstehst Du unsere Worte.

    Davon gehe ich aus. Stecke ja quasi noch in den Kinderschuhen und mehr als meine Gedanken zu äußern kann ich z.Z sowieso nicht. Aber wie schon erwähnt, den Alkohol zu vergessen, nie wieder den Wunsch danach zu haben, das wäre schon genial. Vllt sehne ich mich auch danach, an früher, wo ich teilweise unbewusst auch mal über 1 Jahr nichts getrunken habe.

    Was ich noch nicht begriffen habe, was genau meinst Du mit "stigmatisieren"?

    Auf meinem Einweisungsschein stand "Alkoholismus". Das zu lesen und sich selbst eingestehen zu müssen war schon echt hart. Mich nun bei jedem als Alkoholiker vorstellen zu müssen und wenn ich das nicht mache, werde ich mit meiner Sucht nicht akzeptiert, ist es genauso. Es wirkt zumindest so, auch wenn die Intention vielleicht eine andere ist. So nehme ich das auf.

    Im Übrigen, dass dieser Wunsch gefährlich ist, habe ich verstanden. ich möchte aber ehrlich und offen damit sein. Der verschwindet nicht, wenn ich euch oder mich dahingehend belüge und schreibe, dass ich ihn nicht habe. Hoffentlich ist die offene Kommunikation diesbezüglich hilfreich.

    So lange noch irgendwo im Hirn der Gedanke herumspukt, man könne irgendwann mal wieder "moderat" was trinken, wird es schwer mit der dauerhaften Abstinenz.

    Der Gedanke, der Wunsch.. Streite ich nicht ab. Allerdings habe ich kommuniziert, dass mir durchaus bewusst ist, dass das so recht sicher nie eintreffen wird. Vllt ist der Wunsch irgendwann auch verschwunden, ich hoffe es sogar. Am liebsten gar nicht mehr dran denken und völlig automatisiert dem Alkohol abwinken. Vor 2022 waren es 2 Bier im Jahr, auf die kann es doch nicht so schwer sein, zu verzichten?! Rhetorisch gemeint.


    Da hast Du recht. Wenn Du eben trinken willst, dann ist das so. Ein ewiger Kampf. Unzufriedenheit. Irgendwann wieder Rückfall.

    Da kommen wir zum nächsten Punkt. Solche Aussagen sind vllt nett gemeint, ist mir bewusst. Aber man bekommt zu Hauf Schreckensszenarien in den Kopf gesetzt, als müsse man nun in ständiger Angst vor Triggern, Saufdruck und Rückfällen leben. Die Feierabend-Bionade triggert mich nicht, also warum soll ich keine Bionade trinken dürfen? Hab ich erwähnt, dass Angst der Hauptauslöser für meinen Konsum war?

    Für mich persönlich klingt es so, als wenn Du doch noch die Hoffnung hast kein Alkoholiker zu sein

    Nächster Punkt. Muss ich wirklich täglich das Alkoholikergebet aufsagen? Langt es nicht, dass ich schon mehrmals geschrieben habe, dass ich meine Sucht anerkenne? Über meine (leider) vorhandenen Wünsche habe ich ja nun offen geschrieben. Und auch, dass der Wunsch größer ist, zukünftig völlig automatisiert auf das Zeug zu verzichten, so wie ich nie in meinem Leben harte Drogen konsumiert habe, weil´s mich einfach null juckt.

    Aber als Alkoholiker wirst Du den Rest Deines Lebens auf Dich schauen und auf Dich achten müssen. Alles andere wird mit sehr großer Wahrscheinlichkeit früher oder später zu einem Rückfall führen.

    Da das sehr viele so kommunizieren, möchte ich das auch gar nicht anzweifeln. Steht mir absolut nicht zu, ihr seid die Erfahrenen. Allerdings sehe ich auch anhand meines Vaters, dass das nicht zwingend so sein muss. Der trinkt seit 32 Jahren keinen Alkohol mehr, bezeichnet sich als trockener Alkoholiker und isst hin und wieder auch mal ne Mon Cheri, ohne dass es Ihn zum nächsten Getränkemarkt zieht.

    Ich stelle mal die These in den Raum, dass ich nicht alleine mit dem Wunsch bin, irgendwann doch mal wieder "gesund" zu konsumieren. Klar ist der da, streite ich nicht ab. Mich belügen oder euch, hilft ja sicher nicht. Dass mir der Wunsch mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit nicht erfüllt wird, ist mir allerdings bewusst. Auch in der SHG meinte man zu mir, dass man nur vereinzelt Menschen kenne, die das können. Gut, die, die das können, brauchen wsl auch keine SHG? Fliegen unter dem Radar?

    Keinen Plan, ist mir aber auch erst mal egal. Momentan und noch eine relativ lange Zeit muss ich erst mal auf mich schauen und da nehme ich gerne jede Hilfe an. Mich beschleicht aber öfter das Gefühl, dass ich mich erst selbst stigmatisieren muss, um mir diese zu verdienen. Hinterlässt einen faden Beigeschmack.

    Natürlich habe ich auch den Wunsch, solch Hilfe irgendwann nicht mehr zu benötigen und damit gut alleine klarzukommen. Dieser Wunsch ist im Grunde on Top, wenn ich ehrlich bin.

    LG, Miata

    Ja, bei mir war es auch, auf den letzten Drücker.
    Trocken merkte ich erst richtig, wie schlecht es mir eigentlich schon gegangen ist. Auch psychisch.

    Auch das hatte ich noch nicht. Also mir ging es nicht schlechter als eh schon. Trotzdem machte mir mein Konsum Weihnachten 2024 mehr Angst, als ich ohnehin schon hatte. Also wollte ich handeln. Hab schon gesehen, wo der Alkohol Menschen hinführen kann. Dort will ich nicht hin.

    Freut mich, dass du es geschafft hast!