Beiträge von Engel11

    Hallo Sternwarte,

    eine anwaltliche Beratung und ein Suchauftrag bei einem Immobilienportal könnte ja parallel laufen. Wichtig ist, erstmal überhaupt ins Handeln also in die Bewegung zu kommen. Am Anfang erschlägt einen der Berg aber vieles arbeitet sich Stück für Stück ab. Es gibt auch für vieles Checklisten im Netz, die man auf seine Situation anpassen und dann abarbeiten kann. Es gibt auch möblierte Wohnungen (kann man gesondert auf den Immobilienportalen selektieren. Für Menschen, die z.B. auf Montage arbeiten). Ich bin nach meiner Trennung vor 3 Jahren für 3 Monate in eine möblierte Wohnung gezogen um räumlichen Abstand zu bekommen.

    Das Zauberwort ist "Selbstwirksamkeit". Mit jedem kleinen Schritt bekommst du mehr davon, mehr Erfahrung, mehr Kontakte, mehr Möglichkeiten und Mut. Wichtig ist, den ersten Schritt zu machen.

    Update 13.09.2024

    Ich denke, ich werde meinen Faden etwas weiterspinnen, es tut mir gut, meine Entwicklung selbst nachzuvollziehen.

    Heute ist Tag 41 seit der Trennung und auch Tag 41 seitdem ich selbst keinen Alkohol mehr trinke. Ich habe rückblickend festgestellt, dass ich durch die Beziehung mit meinem Partner selbst sehr viel mehr Alkohol konsumiert habe, als ich es wahrscheinlich sonst getan hätte. Am Anfang unserer Beziehung habe ich selten konsumiert und nicht ich habe auf ihn abgefärbt sondern sein Konsumverhalten hat im Laufe der Zeit auf mich abgefärbt. Sein Umfeld war sehr alkohollastig und ich wollte mich anpassen, mich offen zeigen und irgendwie dazugehören. Ich dachte, der Fehler liegt bei mir, dass ich mit seinen Leute nicht so gut warm geworden bin, dass ich mich mehr anstrengen muss, um dazuzugehören. Naja...

    No Contact habe ich seit 41 Tagen nicht geschafft. Wir hatten letzte Woche telefonisch und per Whatsapp Kontakt. Aber mit Abstand habe ich gemerkt, wie mir der Kontakt nicht gut tat, wie mein Ex-Partner versuchte mich wieder einzulullen und mein Herz das gerne hören wollte. Mein Verstand aber ist sehr klar und will nicht in die Beziehung zurück, mein Herz hinkt da noch etwas hinterher. Jetzt ist er wieder auf allen Kanälen blockiert und diese "Schutzmauer" tut mir sehr gut und gibt mir innere Ruhe.

    Gefühlt befinde ich mich immer noch im "Niemandsland". Ich bin kein Teil mehr eines „Wir“ aber ich habe auch noch nicht mein „Ich“ wiedergefunden. Es gibt gute Tage und es gibt nicht so gute Tage. Ich habe überwiegend das Gefühl, als wenn ich meinen Alltag wie durch einen Grauschleier wahrnehme. Irgendwie fehlen die knalligen Farben in meinem Leben. Ich vermute, dass auch die Beziehung zu meinem Ex-Partner eine Art toxische Beziehung war. Mit dieser intermittierenden Verstärkung von guten Zeiten, der Nähe und schönen Momenten und dann eben diesen gefühlten Bergen, wenn wieder eine Party/Event bei ihm bevorstand, mit der darauffolgenden Erleichterung bei mir, wenn sowas wieder erstmal überstanden war. Das bedeutet, obwohl ich diejenige war, die sich getrennt hat, fühle ich mich deswegen trotzdem nicht besser und mache eine Art „Hormon-Entzug“ durch. Aber ein gutes hat das Ganze. Da mir ja klar war, dass ich mich von ihm trennen musste (früher oder später), bin ich jetzt immerhin schon 41 Tage weiter in meinem Prozess. Ich denke, das ist etwas, wofür ich dankbar sein kann.

    Und ich bin sehr froh darüber, dass ich noch rechtzeitig den Absprung geschafft habe, jetzt wo ich soviel darüber gelesen habe, was mit der Biochemie und den Hormonen im Gehirn passieren kann, wenn man Alkohol konsumiert. Es ist einfach gruselig, wie schnell man doch von "Gewohnheit" in "Abhängigkeit" rutschen kann, wenn erstmal an irgendeinem Zeitpunkt der Schalter im Gehirn umgelegt wird.

    Weiterhin gehe ich regelmäßig zum Sport, zu meiner Psychologin, lese viel, höre Podcasts, lese hier im Forum mit, "halte" mein ruhiges Leben aus und versuche mir ein neues eigenes Umfeld aufzubauen. Ich habe keinen supergroßen Freundeskreis, Freundinnen wohnen weiter entfernt und haben ihren eigenen Alltag mit Partner und Familie.

    Und irgendwie ist es auch eine gute Übung zu lernen, mit mir selbst auskommen zu müssen und ich habe das Gefühl in mir, dass das jetzt der richtige Zeitpunkt ist, das zu lernen und irgendwann auch zu genießen. Ich fühle mich optimistisch :)...

    Viele Grüße und bis bald...

    Ach so Hartmut, vielleicht verstehe ich deinen Text nun etwas besser. Tatsächlich habe ich nicht so einen ausgeprägten "Helferkomplex". Nein, Teilerfolge bringen mich nicht weiter, daran arbeitet man sich ja nur selbst ab.

    Letztendlich habe ich mich ja getrennt und arbeite mich nun durch meine Themen. Was wohl eher den Überbegriff "emotional nicht verfügbare" Partner betrifft. Mein Ex-Mann war damals beruflich sehr eingespannt (Workaholic?) und nun, Zufall ?, war mein letzter Partner dem Alkohol sehr zugetan und somit auch nicht unbedingt dauerhaft "verfügbar" für eine gesunde und stabile Beziehung. Meine Partnerwahl hat ja sehr viel mit mir und meinen Mustern (EKA?) zu tun und ich möchte zukünftig anders und gesünder für mich wählen.

    Hi Hartmut,

    das ist aber hier nicht mein Thread, sondern von C.K..

    Was ich damit erreichen will? Bei mir haben sich damals einige trockene Alkoholiker gemeldet und haben ihre Sicht und Lage mir mitgeteilt, was mir in meiner Situation die "andere Seite" gut dargestellt hat und so wollte ich meine Sicht als Angehörige darlegen. Dieses Forum beheimatet ja Alkoholabhängige, EKAs und auch Angehörige (u.a. in Co-Abhängigkeit). Falls es nicht erwünscht sein sollte, dann werde ich nicht mehr im "Alkoholbereich" schreiben. Und klar, lese ich hier noch mit. Ich habe mich von meinem Partner getrennt und bin natürlich auch noch nicht "über den Berg" und finde ich mich mit meinen Gefühlen und Zweifeln in manch anderen Beiträgen wieder.

    Ich war u.a. auch mal bei einem Treffen vom blauen Kreuz, da wurde mir gesagt, es können auch betroffene Angehörige teilnehmen. Beide Seiten könnten davon profitieren.

    Habe ich dich richtig verstanden? Mir ist nicht so wirklich klar, was jetzt dein Anliegen war.

    Hallo C.,

    du könntest versuchen eine möblierte Wohnung für das restliche Schuljahr zu finden. Dann bräuchtest du keine komplette Wohnung neu einrichten und hättest erstmal eine räumliche Trennung. Dann hast du Zeit und Ruhe, den Rest zu planen und zu organisieren. Also evtl. den Umzug wieder zurück in deinen ursprünglichen Wohnort, falls du das vorhaben solltest.

    Viele Grüße

    Mel

    Und dann? Diesen Geist bekomme ich doch nie wieder in die Flasche.

    Soll er denn wieder in die Flasche?

    Das bist du, das ist dein Leben und deine Lebensrealität. Du hast sicher recht, erstmal musst du es "begreifen" und auch annehmen und du darfst dir auch verzeihen. Wenn du ab jetzt keinen Alkohol mehr trinkst, wärst du ab jetzt eine "trockene" Alkoholikerin. Und ob dein jetziger Partner das mitträgt oder nicht, bei einer evtl. nächsten Partnerschaft ist das auch eine wichtige Information für einen potentiellen neuen Partner. Ich höre mir gerne Podcast an, u.a. von 2 jungen Frauen, die auch jetzt trocken sind. Die eine sagte in dem Podcast, wenn sie jemanden datet, sagt sie es direkt beim ersten Treffen, damit die Karten auf dem Tisch liegen. Es geht sonst soviel Vertrauen flöten. Ich habe hier auch im Forum geschrieben und bin seit 5 Wochen getrennt. Bei mir sieht es jetzt so aus, dass ich tatsächlich stark an mir zweifel, ob ich mich unbewusst zu Menschen mit Suchtproblem hingezogen fühle, weil mir die Muster und Mechanismen vertraut sind. Ich war in meiner letzten Beziehung direkt auf dem Weg in die Co-Abhängigkeit, wie damals als Kind mit einem alkoholkranken Vater. Ich vertraue mir aktuell selbst nicht, brauche dazu noch Zeit und darf auch noch einiges aufarbeiten.

    Ich kann nur sagen, ich wäre tief enttäuscht, wenn mein Partner nicht das Vertrauen zu mir hätte, um sich mir anzuvertrauen. Ich würde die ganze Beziehung in Frage stellen und mich wahrscheinlich trennen, wenn mich jemand in einem so wichtigen Thema hintergangen hätte. Auch empfände ich "Verheimlichen" als eine sehr schwache Charaktereigenschaft, Allerdings bin ich familiär vorbelastet (EKA) und hätte schon gerne die Wahl, ob ich mir so eine Beziehung vorstellen könnte. Mit einem "nassen" oder "trockenen" Alkoholiker. Es ist ja auch meine Lebenszeit, die ich dann evtl. auf falschen Tatsachen verschwende und mein Vertrauen, welches ich wieder aufbauen müsste.

    Allerdings würde es mich wundern, wenn er bisher so gar nichts mitbekommen hätte, eine Fahne riecht man doch. Und falls er was ahnt und er spricht es selbst nicht an, dann spricht das, meiner Meinung nach, auch nicht für eine ehrliche, offene und vertrauensvolle Beziehung...

    Mein Partner weiß nichts von meinem Problem…zumindest bilde ich mir das ein. Ich möchte, dass das auch so bleibt.

    Guten Morgen NovaSol,

    meinst du nicht, dass dein Partner schon ein Recht darauf hat zu erfahren, mit wem er sein Leben teilt? Wie authentisch bist du, wenn du solch wichtige Geheimnisse vor ihm hast? Irgendwann kommt es vielleicht eh raus und dann ist der Schaden noch viel größer je mehr Zeit ins Land zieht und wird sehr viel Vertrauen und vielleicht auch die Liebe zerstören. Ich bin ein großer Fan von Ehrlichkeit. Auch wenn sie weh tut. Die Wahrheit kann nie verkehrt sein. Was ist das sonst für eine Basis für eine liebevolle Beziehung auf Augenhöhe? Auch nimmst du ihm sonst eine Entscheidung für SEIN Leben ab, wie er leben möchte.

    Weiter oben hast du geschrieben: "Keine Lügen, keine Ausreden, keine Heimlichkeit mehr"

    Viele Grüße

    Mel

    Was ich dir sagen möchte: es gibt noch mehr Menschen wie dich, die keine Lust auf einen benebelten Partner/in haben.

    Ja, das hast du gut ausgedrückt. Ich habe als Partnerin mein Empfinden und meine persönlichen Grenzen auch immer mehr verschoben und habe mich zunehmend in Frage gestellt, wenn mein Partner mir gesagt hat: "Aber ich werde doch nicht aggressiv und bekomme mein Leben gut hin". Ich kam mir zunehmend wie eine Spaßbremse und wie eine Spießerin vor, die ihm die Geselligkeit und den Spaß missgönnt.

    Aber ja, ich hatte einfach keinen Bock mehr auf seine "Wesensveränderung" durch den Alkoholkonsum. Das Lallen, die übertriebene Heiterkeit, die Ausdünstungen während und am Tag danach, die geistigen Aussetzer am Morgen darauf über das nächtliche Gesprochene und sein verquollenes Aussehen. Und was noch viel schlimmer war, ich habe mit ihm zusammen auch viel mehr konsumiert als ich eigentlich wollte und das wurde mir dann vorgehalten mit: "Aber es hat dir doch auch Spaß gemacht, du hast doch mitgetrunken".

    Ich bin jetzt gut 1 Monat getrennt (mit No contact) und die guten Zeiten mit ihm geben mir innerlich immer noch zwischendurch Stiche, aber ich bin weiterhin froh, mich getrennt zu haben und so einen Partner werde ich nie mehr in meinem Leben tolerieren. Wenn man irgendwann an einem Punkt anfängt, über das Konsumverhalten seines Partners nachzudenken und es wird Bestandteil der Partnerschaft, wird es Zeit zu handeln. Ich denke, man wird nie wieder alles auf "Anfang" zurückdrehen und einfach so weitermachen können.

    Meiner Meinung nach eierst du ziemlich rum. Willst du wirklich "bis zum Ende deines Lebens" so mit einer Partnerin zusammenleben. Eine Beziehung sollte Spass machen und sich überwiegend leicht und als Bonus anfühlen. Wenn du andauernd Grenzen setzen musst und sie nicht sehr einsichtig auf deine Bedürfnisse eingeht, was hält dich dann bei ihr? Das ist doch alles mehr Kampf als Partnerschaft. Hast du darauf wirklich richtig Lust und erfüllt dich so eine Art von Beziehung?

    Ich denke, dass Problem ist, wenn man den Focus schon drauf hat und beobachtet und auch innerlich mitzählt, was und wie der andere trinkt, wie will man bei sich selbst dieses (kontrollierende) Verhalten wieder rückgängig machen und zurück ins Vertrauen kommen? Da ist doch in einem selbst schon ein Automatismus angestoßen worden. Es sind Zweifel vorhanden. Und Zweifel sind kein klares "JA" für die Beziehung, geschweige denn für eine Heirat.

    Oder wie schätzt du das ein?

    Wir kennen uns ca. zweieinhalb Jahre, alles was davor war, kenne ich nur aus dem, was sie sagt: "Aber ich mache das doch schon seit Jahrzehnten so, es ist nie mehr geworden, und es hat doch auch nie Probleme bereitet."

    Guten Morgen,

    genau das hat mein Lebensgefährte (Mitte 50) auch genau so zu mir gesagt. Wir waren ca. 2,4 Jahre zusammen und auch ich habe diesen dicken Klotz im Bauch gehabt und eine starke Ambivalenz meiner Gefühle zu ihm. Ich habe mich nun vor 4 Wochen getrennt. Das 7. Mal in 2,4 Jahren (es war immer wegen seines Alkoholkonsums und immer bin ich wieder eingeknickt) und jetzt endgültig. Mir ist soviel klar geworden. Ich kann mir eine Zukunft mit ihm einfach nicht zuverlässig vorstellen. Ich habe hier auch im Forum geschrieben. Ich hatte mittlerweile ein Riesenproblem mit seinem missbräuchlichen Konsum und das war es jetzt für mich. Wenn man Zweifel bekommt, ist das eigentlich schon Zeichen genug. Man will das nur vielleicht nicht wirklich zulassen und wahrhaben. Aber wenn man ehrlich ist, hat man die ganze Zeit die Antwort in einem und der Klotz im Bauch wird nicht von alleine weggehen, wenn er bereits da ist. Meine Erfahrung....

    Wir haben ein Kind zusammen, ich liebe ihn und würde ihn ungerne im Stich lassen,

    Oh ja, mein Vater war auch alkoholkrank und er wurde unter Alkoholeinfluss meiner Mutter gegenüber aggressiv. Und meine Mutter und somit auch wir Kinder waren damals in der Co-Abhängigkeit. Sie waren früher mal kurzeitig getrennt und wir haben mit meiner Mutter woanders gewohnt. Letztendlich ist meine Mutter mit uns wieder zu unserem Vater gezogen. Es wäre für uns alle besser gewesen, es wäre nicht so gekommen. Es hat soviel psychischen Schaden bei uns Kindern angerichtet. Jetzt erst mit Ü50 habe ich selbst co-abhängige Tendenzen bei mir festgestellt und habe mir selbst einen (anscheinend) alkoholkranken Partner gesucht, den ich nun nach etwas über 2 Jahren mit 5x on/off verlassen habe, meine Trennungsgründe hatten immer seinen für mich missbräuchlichen Alkoholkonsum als belastenden Grund. Auch ich habe ihn geliebt und verarbeite nun die Trennung. Lies dir mal die anderen Berichte hier in Ruhe durch. Viele Ängste, Hoffnungen, Manipulationen vom Partner etc. ähnlich sich so sehr, als ob wir Co-Abhängigen ein ähnliches Drehbuch abspielen. Ich habe mich da selbst so oft drin wiedergefunden. Jetzt arbeite ich meine eigenen Baustellen aus meiner Kindheit auf und bleibe erstmal Single und setze mich an erster Stelle.

    Ja, also irgendwie ist es schwierig darauf zu antworten... Ich will es mal so formulieren, in meinem Leben wusste ich eigentlich immer was Alkohol aus mir gemacht hat und auch was es aus mir machen wird, aber ich habe die Sprache nicht verstanden...

    Ich war in einem Land dessen Sprache ich nicht verstanden habe.

    Ich bin immer noch in dem selben Land, habe aber nun einen Übersetzer.

    Das Forum ist mein Übersetzer.

    Weil ich nun die Sprache verstehe kann ich auch antworten. Das ist mein neuer Schlüssel.

    Das hast du bildlich sehr gut beschrieben, da finde ich mich wieder. So erging es mir mit meiner Co-Abhängigkeit und emotionalen Abhängigkeit mit meinem Partner. Ich habe hier im Forum auch ein Post dazu. Ich bin irgendwie nun in der Lage, die Sache von "oben" zu betrachten und habe meine "Schlösser" ausgetauscht. Seine Schlüssel passen nun nicht mehr. Es hat an irgendeinem Zeitpunkt in mir "klick" gemacht und nun darf ich heilen und meine eigenen Muster bearbeiten. Die Berichte hier im Forum, von anderen Betroffenen, waren auch eine große Hilfe für mich.

    Update 14.08.24

    Guten Tag zusammen,

    ich war also mit meinem Partner im Urlaub. Es war wie erwartet wunderschön, so in unserer Blase, ohne Umfeld und ohne unsere Familien, abends gab es am Stand auch wieder die Dosen Bier etc.. Zu dem Zeitpunkt konnte ich mir trotzdem überhaupt nicht mehr vorstellen, die Beziehung zu beenden. Als wir dann aber wieder zurück in der Heimat und wir wieder in unserem Umfeld waren bzw. ich wieder mit in seinem Umfeld war, kamen postwendend meine ganzen schlechte Gefühle zurück und ich war wieder dort innerlich angekommen, wo ich vor dem Urlaub gefühlsmäßig stand. Also, dass ich mir die Zukunft und ein mögliches Zusammenziehen (dann auch bei ihm in seinem Haus, weil er sich keine Veränderung vorstellen kann) so mit ihm nicht vorstellen kann.

    In der Woche drauf hatte ich dann 2 Coachingtermine und auch Gespräche mit 2 guten Freundinnen, die sehr eng an mir dran sind und schon viel davon mitbekommen haben.

    Lange Rede, kurzer Sinn, seit Samstag 03.08.24 bin ich nun getrennt von ihm. Einige Whatsapp Nachrichten seinerseits (Sprachnachrichten habe ich direkt ungehört gelöscht) habe ich ihn seit letztem Sonntag nun auch blockiert. Es machte keinen Sinn mehr. Ich habe mich immer wieder inhaltlich und meine Entscheidung erklärt und er hat darauf nie Bezug genommen, sondern immer nur an meine Gefühl appelliert und mir vorgeworfen, dass ich unsere Zukunft einfach so wegwerfe, wie gut wir doch zusammen passen, wie sehr er mich lieben würde und dass er an sich arbeiten würde (was auch immer das heißen sollte...). Es hat mir soviel Energie abgezogen, deshalb dann das Blocken.

    Ich nehme noch das Coaching in Anspruch (heute ist wieder ein Termin), heute bin ich auch erstmalig bei einer Zoom SHG von Co-Abhängigen dabei, höre zwischendurch verschiedene Podcasts bezgl. Alkoholsucht und Co-Abhängigkeit, lese Bücher über das Thema Alkohol und was es für Schäden u.a. im Gehirn (Nervensystem, Dopamin und Serotonin etc) verursacht, lese hier im Forum immer noch die Posts von anderen mit und habe mir mal den Whatsapp Verlauf mit meiner besten Freundin innerhalb der letzten 2 Jahre durchgelesen (ist fast wie ein Tagebuch). Dort hatte ich auch die anderen 5 Trennungen von ihm mit ihr besprochen. Es ist erschreckend, wie ähnlich sich die jeweiligen Nachrichten sind, wie wenig sich letztendlich seinerseits (und auch bei mir) geändert hat und ich immer wieder eingeknickt bin, weil ich immer wieder zurückgegangen bin.

    Es geht mir gut, ich habe bisher keinen großen Liebeskummer und arbeite nun an meinen eigenen Themen, die natürlich einen roten Faden in meine Kindheit und die Alkoholabhängigkeit meines Vaters und unserer familiären Co-Abhängigkeit haben. Mein Wunsch ist es, dass ich irgendwann einen Partner finde, der besser zu mir passt und dass ich nicht wieder in gleiche Muster reinrutsche. Aber erstmal bleibe ich alleine, gestalte mein eigenes Leben (habe mich im Fitnessstudio angemeldet und plane im Herbst eine Yoga-Reise) und kann mir eine neue Partnerschaft aktuell überhaupt nicht vorstellen. Alles braucht erstmal seine Zeit.

    Vielen Dank für eure tatkräftige Unterstützung hier im Forum, ich lese hier immer noch gerne mit und habe für mich beschlossen (nachdem ich ein spezielles Buch über Alkohol gelesen habe) dass ich ab jetzt selbst auch keinen Alkohol mehr trinke. Erstmal als Challenge für 1 Jahr und dann sehe ich mal weiter. Letztendlich ist ein Nerven-Gift, eine Droge, die leider gesellschaftlich legitim und anerkannt ist und jeder von uns kann davon süchtig werden, auch wenn wir nur "genuss"- trinken".

    Es bleibt somit spannend.

    Viele Grüße. Engel11

    Guten Morgen,


    Heute sehe ich meinen Partner wieder (er war selbst ein paar Tage verreist) und morgen fliegen wir wie geplant 1 Woche zusammen in Urlaub. Mein ganzes System spielt verrückt. Ich war die letzten Tage ihm gegenüber sehr reserviert und auf Abstand, obwohl alles in mir die Bindung zu ihm sucht. Ich habe große Angst vor dem Urlaub, weil wir uns dann wieder so nah sind.
    Ich möchte nicht mehr, dass Nähe entsteht und trotzdem sind wir dort 24/7 zusammen und es sollte ja ein glücklicher Pärchenurlaub werden.

    Er ist weiterhin lieb und nett und geduldig mir gegenüber auch wenn er merkt, etwas arbeitet in mir und es gibt eine Distanz. Ich habe große Angst vor unserem Zusammentreffen heute Nachmittag. Es fällt mir immer sehr schwer gute Miene zum bösen Spiel zu machen und mein Innenleben zu überspielen. Ich bin keine gute Schauspielerin.

    Gleich meldet sich ein Coach bei mir, die sich mit Co Abhängigkeit und emotionaler Abhängigkeit auskennt. Ich brauche in all dem Unterstützung und Mut.


    Mir ist vom Verstand her sonnenklar, dass nur eine Trennung sinnvoll ist, da er ja sein Leben so weiterführen will und wird und nichts schlimmes daran findet. Wer kann Ausgelassenheit, Spaß, Freude und Lachen auch verteufeln. Ich aber psychisch immer mehr drunter leide und keine gemeinsame Zukunft mit ihm sehe zusammen alt zu werden. Ich kann also zwangsläufig nur die Reißleine ziehen, da ich mir selbst in der Beziehung zu ihm überhaupt nicht mehr gefalle. Ich war mal stabil, strahlend, kraftvoll und gefühlt innerlich frei. Das alles ist in mir verschüttet, ich mag mich selbst nicht mehr.

    Es fällt mir aktuell nur so schwer, die schönen Seiten mit ihm wegzuschieben. Ich habe mich ja bereits schon 5x wegen dem Alkoholthema von ihm getrennt und bin immer eingeknickt, ein 6. mal muss sitzen, sonst verliere ich auch immer mehr den Respekt vor mir und er und mein Umfeld auch vor mir.

    Der Gedanke wieder alleine zu sein und neu anzufangen fühlt sich aktuell beängstigend und trostlos für mich an.

    Lieben Dank für eure Unterstützung und lieben Antworten.


    Es tut mir gut hier zu sein. Tief in mir drin, weiß ich schon lange die „richtige“ Antwort und ärger mich über mich, bei einer der vergangenen 5 Trennungen nicht standhaft geblieben zu sein. Jetzt hänge ich ziemlich tief in der Bindung und emotionalen Abhängigkeit zu ihm drin.

    Wir haben jetzt diese Woche noch einen Urlaub vor uns, der sicher schön werden wird, ich ihn aber nicht richtig genießen werde, weil das Damokle Schwert drüber schwebt. Danach habe ich schon einen Termin bei einem Coach gemacht, die ich bereits kenne. Ich brauche mentale Unterstützung bei der nächsten, hoffentlich endgültigen, Trennung. Das alles wird nicht leicht und einfach für mich werden.

    Aber ja, seine Fahrten und Partys werden weiter in regelmäßigen Abständen stattfinden, wie seit 30 Jahren. Die Termine stehen ja bereits schon fest. Liebe hin oder her, dass ist zu tief mit ihm verwoben. Und durch die Erfahrung mit meinem Vater weiß ich auch, dass man einen Suchtkranken aus seiner Sucht nicht „herauslieben“ kann.

    Das alles tut einfach nur weh…

    Vg, Engel11

    Liebe Solom,


    Ja, mein Partner sagt sehr deutlich, dass er auf seine Aktivitäten mit seinen Jungs nicht verzichten wird. Auf der anderen Seite ist er wirklich nie blöd, gemein, ungeduldig oder gehässig zu mir. Weder nüchtern noch betrunken.

    Ich hatte in den letzten Jahren nie blödes Verhalten von ihm mir gegenüber. Das macht mir alles so schwer. Er ist in der Beziehung zu mir stabil, respektvoll und immer gleichbleibend wertschätzend.

    Aber auch ja, ich kann mir diese sehr regelmäßigen Feiern nicht für Jahre oder für immer vorstellen. Er verliert die Kontrolle über die Menge die er trinkt, wenn er unterwegs ist und dann wird er zu dieser anderen, für mich erbärmlichen, Person. In diesen Augenblicken verliere ich den Respekt vor ihm. Dann ist er nicht mehr der starke Mann für mich.

    Er überschüttet mich mit Liebe. Aber vielleicht ist genau das das Muster, das mich bindet und hält. Ohne die mag ich nicht mehr leben, ich fühle mich von ihm geliebt und wichtig. Ich empfinde immer mehr eine emotionale Abhängigkeit ihm gegenüber. Früher konnte ich Alleinsein genießen jetzt fehlt mir etwas, wenn wir nicht zusammen sind.


    Wenn er weggeht plane ich mittlerweile auch etwas für diesen Zeitraum. Ich würde aber nie von mir aus was am Wochenende planen. Er mag es nicht alleine zu sein und würde sich dann mit seinen Jungs verabreden und auch feiern gehen. Mit den üblichen Folgen. Das lässt mir keine Ruhe.

    Ich gefalle mir selbst in dieser Beziehung immer weniger und habe aber auch Angst wieder alleine zu sein und nie wieder die „schöne“ Seite dieser/seiner Aufmerksamkeit zu bekommen.
    Ich hänge da irgendwie drin und weiß keinen Ausweg bzw. nicht den Mut dafür.

    😔

    Was mich nur wundert. Er streitet ja ein Alkoholproblem kategorisch ab, ist immer die Ruhe selbst, selbstbewusst und hat ja Spaß.

    Um mich bewusst an sich zu binden müsste er sich doch seines Problems bewusst sein. Aber klar, er hat mich 5x zurückgewonnen. Das hat ja funktioniert.


    Ich frage mich halt immer, ob ich mir mehr Mühe geben muss, alles entspannter zu sehen. Die gelassene Partnerin sein, die ihren Partner sein lässt wie er ist und ihm seinen Freiraum gibt. Darf ich Ansprüche an ihn stellen, sich meinetwegen zu verändern? Aber es fühlt sich in mir nicht gut an. Hat er ein Problem oder ist es nur meins. In meinen Kopf kommt keine Ruhe mehr rein.

    Hallo Morgenrot,


    Machen das denn nasse Alkoholiker unbewusst? Dass sie einen brauchen?


    Und ja, ich fühle mich wichtig und habe nun andersherum Angst wieder alleine zu sein. Obwohl ich früher gut und gerne Single war. Ich stecke wohl schon in einer Art Abhängigkeit fest.