Beiträge von Yagi

    Hallo zusammen,

    ich habe schon lange nichts mehr geschrieben, lese aber fast jeden Tag im Forum.

    Am 10. Januar 2009 bin ich vier Jahre trocken. Ich habe jetzt einen großen Traum verwirklicht, den ich vor Jahren hatte, aber nie in Angriff genommen habe: ich habe gestern die Jägerprüfung bestanden und bin überglücklich! Es ist ein Beweis für mich, dass ich meinen Verstand doch noch nicht ganz im Alkohol ertränkt habe.

    Liebe Grüße

    Yagi

    Hallo zusammen,

    bei mir sind es jetzt auch über drei Jahre, die ich trocken bin. Ich fühle mich "saugut", bin gelassen und zufrieden.

    Jeder kann es schaffen, wenn er auch wirklich dazu bereit ist, mit allen Konsequenzen.

    Gruß Yagi

    Hallo Andi,

    ich arbeite daran. Manchmal frage ich mich, weit es denn noch kommen muss, bevor ich etwas unternehme, mir fehlt wahrscheinlich der Tritt in den Hintern! Aber das, was ich bis jetzt erreicht habe, lass ich mir nicht kaputt machen, von niemanden.

    Gruß Yagi

    Hallo Andi,

    ich habe ihm schon mehrmals gesagt, dass ich mein "restliches" Leben so nicht verbringen werde. Ich bin ganz ehrlich, ich habe Angst vor dem endgültigen Aus. Ich bin zwar allein, aber im Hintergrund ist er, wenn ich gehe, bin ich ganz allein und ich habe auch Angst, dass ich das nicht packe (auch in Bezug auf Alkohol). Im Geiste überlege ich schon lange, welche Möbel ich mitnehmen soll, aber einen richtigen Schritt habe ich noch nicht gemacht. Ich schiebe gerne vor, dass ich mit zwei Hunden und vier Katzen keine Wohnung finde, ernsthaft bemüht habe ich mich nie. Ich kenne das Zögern von vielen Co-Abhängigen, aber ich bin da auch nicht viel besser.

    Gruß Yagi

    Hallo Andi,

    irgendwie kurz vor dem Ende. Wir sind jetzt seit 20 Jahren zusammen und haben viele dieser gemeinsamen Jahre zusammen versoffen. Er war immer derjenige, der noch klarer denken konnte, aber wie weit wir (oder ich) schon waren, hat er auch nicht gesehen. Ich habe dann den Absprung gemacht, er hat gesagt, das schaffst du nie! Ich habe es bis heute geschafft und ich werde es weiter schaffen. Ihm wäre es vermutlich am liebsten, wenn wir beide noch auf dem gleichen Level wären, dann gäbe es dieses Problem ja nicht.

    Gruß Yagi

    Hallo zusammen,

    ich bin seit zweieinhalb Jahren trocken und habe das Problem, dass mein Mann weiter Alkohol trinkt. Er trinkt nicht regelmäßig und auch nicht viel, doch aber so, dass ich es merke. Er trinkt oft tagsüber mit der Begründung, ich wolle ja keinen Alkohol in der Wohnung, alllerding weiß ich schon lange, wo er seine Verstecke hat. Ich hab ihn schon so oft darauf angesprochen, aber er steht auf dem Standpunkt, dass mir in der Therapie das Hirn rumgedreht worden sei und ich nur neidisch sei, dass er trinken darf und ich nicht. Ich komme einfach nicht weiter, versuche ihm zu erklären, wie das für mich ist, einen nicht mehr ganz nüchternen Partner zu ertragen. Aber er geht nicht darauf ein, Bier schmeckt ihm und er lässt sich das Trinken nicht von mir vermiesen. Ich komme einfach nicht weiter.

    Gruß Yagi

    Hallo Me-myself,

    deine Strategie ist ja schon mal gut. Mir ging es am Anfang vor allem darum herauszufinden, warum ich trinke. Ich habe in meiner SHG ein Jahr lang daran gearbeitet, so dass heute kein "Grund" zu trinken mehr da ist. Alles andere hat sich von selbst ergeben.

    Gruß Yagi

    Hallo Bernhard,

    kommt mir irgendwie bekannt vor, vor allem das "abgestandene Reste trinken", egal wie es schmeckt, hauptsache Alk! Und dann erst mal los und Nachschub holen, hoffentlich begegnet mir keiner und hoffentlich fange ich an der Kasse im Supermarkt nicht das Zittern an. Ich bin jetzt seit zweieinhalb Jahren trocken, denke aber noch sehr oft an meine "Glanzzeiten".

    Gruß Yagi

    Hallo zusammen,

    Rosamunde hat geschrieben:

    "Ich vermute mal, für die Langzeittrockenen ist die Abstinenz schon längst zum Alltag geworden, sie haben sich geistig vom Alkohol verabschiedet, ein Kapitel ihres Lebens geschlossen, und sich ein neues Leben fernab vom Alkohol aufgebaut."

    Stimmt für mich, aber auch nach zweieinhalb Jahren arbeite ich an mir. Ich lese fast täglich hier im Forum und kann noch viel lernen. Nicht stehen bleiben, sondern immer weiter entwickeln, jeder neue Tag lohnt sich!

    Gruß Yagi

    Hallo Zoe,

    als ich an dem Punkt war, an dem du jetzt bist, hab ich das Gleiche gedacht (Versagen etc.), hab mir aber auch gesagt, jetzt liegt es nur an mir, an diesem Zustand etwas zu ändern. Und ich hab es geändert - mit Hilfe einer ambulanten Therapie. Das ist jetzt schon über 2 Jahre her und mir geht es sehr gut. Wäre jetzt nicht die Gelegenheit, den 4-monatigen Klinikaufenthalt in Angriff zu nehmen? Ich hätte sicherlich genau so viel Angst wie du, aber es ist gleichzeitig ein Weg, aus diesem Kreislauf auszubrechen.

    Gruß Yagi

    Hallo esgehtanders,

    tja, weiß ich auch nicht oder wenn ich ehrlich bin, weiß ich es schon länger, aber ich trau mich nicht und irgendwie will ich meine Ehe auch nicht aufgeben. Aber wenn ich sehe, dass sich eben nichts tut, muss ich wohl oder übel die Konsequenzen ziehen. Es ist halt immer ein auf und ab, es ist auch nicht so, dass er lallend durch die Wohnung torkelt. Aber Fakt ist, dass ich immer misstrauischer werde, weil ich eben oft genug angelogen wurde. Ich frag mich ja oft selbst, ob ich nicht überreagiere, aber ich kann es auch nicht einfach übergehen und so tun als wäre nichts. Na ja, ich wurschtel einfach mal so weiter wie bisher. Es "stirbt" halt immer mehr und vielleicht ist der Tag gar nicht mehr so weit, an dem ich mir sage so, das war es, jetzt gehe ich.

    Gruß Yagi

    Hallo zusammen,

    ich muss es loswerden, da ich gerade alleine zuhause sitze: ich bin so was von wütend auf eine Person, die jetzt gerade ziemlich knülle in unserem Wohnwagen sitzt, eine Person, die von Anfang an nicht daran geglaubt hat, dass ich den Absprung schaffe, die mich in diesen fast 2 Jahren nicht wirklich unterstützt hat, der es lieber gewesen wäre, wenn ich es nicht geschafft hätte, weil wir dann wieder auf dem gleichen Level gewesen wären, die meine Entwicklung in diesen 2 Jahren nicht mitgemacht hat und einfach stehen geblieben ist, die laut meiner Therapeutin kein Alkoholproblem hat (schriftlicher Test), die komischerweise Bierflaschen in der Wohnung versteckt, die immer wieder trinkt und mich auf meine Frage, ob sie etwas getrunken hat, anlügt, mit der ich über dieses Thema, egal in welcher Form, nicht sprechen kann, da ja dann alle, die "mal" was trinken, Alkoholiker seien, zu der ich langsam aber sicher kein Vertrauen mehr habe, weil immer wieder, auch wenn es drei, vier Wochen gut geht, eine Entäuschung kommt, auf die ich mich nicht mehr verlassen kann - meinen Mann.

    So, jetzt geht es mir besser!

    Gruß Yagi

    Hallo zusammen,

    erst Mal Danke für das herzliche Willkommen.

    Zur ambulanten Therapie kann ich nur sagen: empfehlenswert! Es geht ja nicht nur darum, das Trinken aufzuhören, sondern auch um die Frage, warum trinke ich? Am Anfang der Therapie dachte ich nur, oh Gott, ich darf nie wieder trinken und hab das Ganze als furchtbaren Zwang empfunden. Aber schon bei unserem ersten Treffen (wir waren 10 Personen) hat jeder sofort von seinem Werdegang erzählt und jeder war froh, es vor den anderen gesagt zu haben. Die Therapie ging genau ein Jahr, war teilweise vom Zeitlichen her sehr stressig, da Mittwochs die Hautgruppe stattgefunden hat und dann kamen noch die Zusatzgruppen dazu, teilweise hatten wir drei Termine die Woche. Natürlich hatten wir auch mal "Ferien". In der Hauptgruppe wurden zuerst immer aktuelle Themen angesprohen, wenn jemand ein größeres Problem hatte, z.B. einen Rückfall, hat man sich viel Zeit genommen, um die Sache zu besprechen und herauszufinden, wie man damit das nächste Mal umgeht. Bei jedem wurde versucht herauszufinden, woher das Alkoholproblem kommt, bei fast allen von uns lag es in der Kindheit/Familie. Ich kann jetzt leider gar nicht alles beschreiben, aber es ist so, dass ich Dinge jetzt mit anderen Augen sehe, ich akzeptiere Dinge, ich finde mich damit ab. Sind jetzt vielleicht sind die richtigen Worte, aber mir geht es wirklich so, dass ich mit bestimmten Themen in Ruhe abgeschlossen habe, ich habe meinen Frieden damit gemacht, akzptiere sie so wie sie sind. Von unserer Gruppe haben es 7 geschafft, einer ist freiwillig gegangen, weil es nichts für ihn war, zwei sind wegen zu vieler Rückfälle rausgeflogen. Ich habe gelernt, mit meinem Problem offen und ehrlich umzugehen. Jetzt glaubt bloß nicht, dass ich nicht manchmal denke, mensch, jetzt ein schönes kaltes Bier, aber ich weiß, entweder nichts oder alles und ich weiß, welche Folgen nur ein Bier für mich hat. Mit der Zeit wird das aber auch immer weniger, Alkohol in der Werbung zum Beispiel nehme ich gar nicht mehr wahr, ich kann jederzeit irgenwo Essen gehen, wenn meine Tischnachbarn Alkohol trinken, schön, wenn es ihnen schmeckt, mir schmecken dafür andere Sachen. Ich denke auch sehr oft an die Zeit, als ich noch voll drauf war, wie schlecht es mir ging, wie fertig ich war, wie mir alles egal war, Hauptsache, was zu trinken und wehe, es war nicht genug da, das war der Horror. Diese Zeit werde ich nie vergessen und will sie auch nicht vergessen. Ich kann jetzt nur von mir sprechen, aber man muss selbst an den Punkt kommen, an dem man weiß, ich muss jetzt was ändern oder ich gehe kaputt. Ich konnte niemanden um Hilfe bitten, also hab ich es eben auf meine Art gemacht und es hat geklappt. Vor meiner Therapie habe ich ca. 2 Jahre getrunken und die 7 Jahre davor war ich trocken, ohne jede Hilfe. Warum ich nach 7 Jahren wieder angefangen habe, weiß der Geier, aber wahrscheinlich so in der Art "ich hab doch alles im Griff, ich kann doch aufhören, wenn ich will!" Schöne Träumerei. Ich habe relativ früh mit dem Trinken angefangen, so mit 12/13 Jahren. Als ich die 7 Jahre aufgehört habe, habe ich zwar nichts getrunken, aber das "Grundproblem" war ja immer noch da. Deshalb meine ich, dass auf jeden Fall nach der Ursache, den Ursachen gesucht werden muss. Bei mir hat es jedenfalls geholfen.

    Gruß Yagi

    Hallo Ari,

    wo soll ich anfangen, ich nehme am besten die letzten zwei Jahre, was davor war, dauert zu lange, aber wird im Großen und Ganzen dasselbe sein, wie viele andere auch erlebt haben. Vor zwei Jahren war ich an einem Punkt angekommen, an dem ich wusste, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Um Hilfe bitten konnte ich nicht, dazu war ich noch nicht bereit. Ich habe oft mit dem Gedanken gespielt, mir das Leben zu nehmen, aber ich war zu feige oder vielleicht wollte ich doch leben? Ich dachte, jeder merkt, dass ich ein Problem habe, aber keiner hat was zu mir gesagt. Ich wäre zu diesem Zeitpunt froh gewesen, wenn mir einer auf den Kopf zugesagt hätte, dass ich ein Alkoholproblem habe, ich hätte mich zwar in Grund und Boden geschämt, aber es wäre der erste Schritt gewesen. Da also nichts kam, habe ich ein bisschen mit dem Messer an meinen Handgelenken geritzt und bin ins Krankenhaus. Dort musste ich über Nacht bleiben und wurde am nächsten Tag in die Psychatrie verlegt. Dort schön mit Taletten vollgestopft und ansonsten alleine gelassen, ich sollte ja zur mir selbst finden. Am meisten geholfen haben mir die nächtelangen Gespräche mit den anderen "Insassen", die das gleiche Problem haben. Nach drei Tagen hatte ich die Schnauze voll, hab gefordert, dass die Tabletten abgesetzt werden und ich nach Hause kann, da ich die Sache jetzt selbst in die Hand nehmen will. Widerwillig wurde ich Freitags entlassen mit den Worten, am Montag sei ich eh wieder da. Montags bin ich dann wieder ins Büro und habe allen dort erzählt, welches Problem ich habe und wo ich die vergangene Woche war. Es war nicht einfach, aber ich wollte ehrlich sein. Es hatten eigentlich alle Verständnis (mein Chef wurde schon bei meiner Einlieferung auf meinen Wunsch hin informiert). Ich habe mich dann für eine ambulante Therapie entschieden. Dieses Jahr hat mir sehr viel gegeben, ich habe an mir gearbeitet und arbeite auch heute noch an mir. Ich habe viel gelernt, viel über mich nachgedacht und mein "ich" entdeckt. Seit Mai bin ich fertig und unsere Gruppe (wir sind wirklich ein ganz besonderer Haufen) trifft sich locker einmal im Monat. Ich bin froh, dass ich den Absprung geschafft habe, mir geht es gut, ich fühle mich wohl und ein kleines bisschen bin auch stolz auf mich. So, das war mein Werdegang in kurzen Worten, ich hätte noch ewig weiterschreiben können.

    Gruß Yagi

    Hallo Bernd,

    da hast du recht, man darf nicht aufhören und sagen jetzt habe ich es geschafft, sondern es geht immer weiter.

    Ich freue mich jedenfalls, wenn ich hier anderen weiterhelfen kann und ich genauso um Hilfe bitten kann.

    Gruß Yagi

    Hallo alle zusammen,

    durch Zufall bin ich auf euer Forum gestoßen und muss mich doch gleich mal vorstellen. Ich in seit fast zwei Jahren trocken und fühle mich rundum wohl. Ich habe vor zwei Jahren selbst die Notbremse gezogen, habe ein Jahr lang eine ambulante Therapie gemacht und bin so wieder zu dem Menschen geworden, der ich früher einmal war, wenn nicht sogar besser wie vorher :lol: .

    Gruß Yagi