Beiträge von Robyn

    Ich würde gerne noch was zum Therapieplatz ergänzen.

    Es gibt einen Kostenerstattungsantrag bei den Krankenkassen. Wenn dich eine gewisse Anzahl an Therapeuten mit Kassenzulassung abgelehnt haben oder es eine nicht zumutbare Wartezeit gibt (unbedingt Datum und Uhrzeit des Telefonats notieren) und eine Therapie ist absolut notwendig, dann kann man diesen Antrag stellen und die Krankenkasse übernimmt die Kosten für einen Therapeuten, die sonst privat bezahlt werden müssen. Würde mich da bei deiner Krankenkasse mal informieren.

    Das wäre auch mein Versuch gewesen, wenn ich nicht doch jemanden gefunden hätte.

    Ich kann gar nicht so genau sagen wie lange ich getrunken habe. Ich habe irgendwie schon sehr früh Drogen konsumiert und bin dann später Anfang 20 zum Alkohol gewechselt.

    Vor ca. 5-6 Jahren (ganz ehrlich, ich habe ein Zeitproblem und weiß es einfach nicht mehr genau) fing es an, dass mein Konsum stieg und alles immer schwieriger wurde zu händeln. Das Leben, Job usw. Alles wurde nur schlimmer, die Psyche, die körperlichen Beschwerden.

    Jede Diagnose werde ich jetzt nicht aufzählen. Über meine PTBS habe ich, schon hier im Forum geschrieben und die Endometriose.

    Aber erst jetzt wo ich Trocken bin kann ich überhaupt was tun, damit es mir besser geht. Einige körperlichen Symptome sind wieder weggegangen, einige haben sich verbessert und auch mit meiner Psyche geht es bergauf, zumindest im Bereich Angst ist es nicht mehr ganz so schlimm, da hat der Alk so einiges angerichtet, ich würde sogar behaupten, dass der Bereich überhaupt nur durch meinem Alkoholkonsum entstanden ist. Aber dafür kommt meine PTBS jetzt voll raus. Aber gut jede Erkrankung hat eigene Herausforderungen und man kann nichts wegsaufen. Entweder es schlummert, wird schlimmer oder kommt überhaupt erst dadurch.

    Ich habe mir außerdem sehr viel Hilfe geholt und bin auch zu mehreren Ärzten.

    Jetzt wo ich darüber schreibe und nochmal ein bisschen Revue passieren lasse, muss ich sagen, dass ich so froh bin mich für die Abstinenz entschieden zu haben. Verdammt ging es mir dreckig und ich dachte so oft ich sterbe jeden Augenblick 🥲

    Ich wünsche dir viel Kraft für deinen Weg und dass auch du bald Verbesserungen erkennst, die dich bestärken. Die kommen ganz bestimmt. Alles ist besser ohne Alkohol.

    Hallo Nori,

    auch von mir ein herzliches Willkommen.

    Ich hatte und habe teilweise auch heute noch so negative Gedanken wie, "jetzt ist alles zu spät", "hätte ich doch mal früher aufgehört", "Ich habe einfach meine besten Jahre versoffen" usw. Heute hatte ich auch einen Tiefpunkt und viel geweint. Der Weg ist keine gerade Linie, sondern eher ne Welle. Höhen und Tiefen.

    Ich stecke nicht in deiner Haut und will dir jetzt nicht die großen Ratschläge geben, wie du was machen sollst.

    Aber im Bezug auf mich: mir hat es schon sehr geholfen mein Denken zu ändern. Das geht nicht von heute auf morgen, aber unser Mindset kann teilweise schon dafür sorgen, wie gut es uns geht oder wie wir mit Situationen umgehen.

    Über deine Diagnose weiß ich jetzt nichts. Ich bin aber selbst auch krank und ich weiß mittlerweile, dass wir trotzdem oft auch selbst dafür sorgen können, ob unsere Lebensqualität steigt. Mit Zeit, Geduld, Wissen sammeln über die eigene Krankheit und zwischdurch auch mal Tränen, die sein dürfen.

    Und noch zu deinem Aussehen, das wird dich nicht davon abhalten, dir die nächsten Jahre ein für dich lebenswertes Leben aufzubauen. Das werden aber deine Gedanken dazu.

    Naja, irgendwie sind's ja doch Ratschläge 🙂🙃

    Fragt sich nur, wie lange ...

    Warum wurmt dich das? Sieh es eher als Zeichen, dass Du kapiert hast, was Sucht bedeutet - und dass Du es dir wert bist, kein unnötiges Risiko einzugehen, auch nicht anderen "zuliebe".

    Ich finde es nicht schwach, sondern im Gegenteil sehr stark, wie klar du sofort "nein" gesagt und Dein alkoholfreies Zuhause ohne Rumeiern geschützt hast.

    Und auch gut, auch für andere, dass Du hier davon schreibst!

    Ein großes Laster von mir ist das negative Denken, vor allem über mich. Deswegen direkt so Gedanken wie, "bin ich zu schwach" usw. und der Vergleich dann mit anderen.

    Aber ich bin gerade sehr froh, dass hier kommuniziert zu haben. Das hat mich weitergebracht und falls das auch gut für andere ist, dann freut mich das.

    Ich hab auch nicht richtig verstanden, was Stern geschrieben hat."Man kann nur nüchternen leben,wenn man Akoholiker ist" Ich denke eher, man kann auch nüchtern leben, wenn man kein Alkoholiker ist.Das ist wahrscheinlich auch so gemeint und ist nur etwas unglücklich formuliert. LG Bono.

    Ja, ich hab das nicht gut formuliert 🙃🙂

    Danke für eure Nachrichten ich fühle mich schon ganz anders. Besser. Blicke darauf jetzt auch aus einem etwas anderen Winkel und fühle mich jetzt auch wieder gefestigter.

    Hallo Robin

    Das Wort "Angst "tausche ich beim drübernachdenken durch "Respekt "aus.

    Das fühlt sich für mich dann besser an.

    Da bin ich mir gerade noch nicht sicher, ob ich die Wörter für mich so austauschen würde. Ich habe mich gedanklich damit auseinander gesetzt, ob ich Rückfällig werden könnte, wenn jetzt Alkohol da wäre, im Haus, stundenlang und ich kann das nicht mit Nein beantworten. Ich glaube, da käme mein Suchtanteil und wäre sehr laut. Hätte ich Alkohol im Haus , dann ist das für mich und meine Abstinenz eine große Gefahr und das macht mir schon Angst.

    6 Monate trocken sein ist für mich schon ein erster Meilenstein, aber es sind dennoch erst 6 Monate und das hat sich durch die Situation gestern brüchig angefühlt.

    Aber so wie ich es heraus lese, habe ich auch richtig reagiert und das stärkt mich jetzt auch wieder etwas.

    Danke für die Glückwünsche und netten Beiträge 🙃🙃

    Ich hatte dann gestern doch eine Begegnung, die mich jetzt länger beschäftigt hat. Jemand wollte für einen Tag was in meinem Kühlschrank zwischenlagern, wegen Platzproblemen. Da ging es auch um Sekt. Das hab ich zuerst gar nicht registriert. Kurz darauf fiel es mir wie Schuppen von den Augen und ich sagte kein Alkohol. Alles gut, natürlich kein Problem. Die Person hatte in dem Moment auch nicht mehr an meine Abhängigkeit gedacht, ist ja auch nicht deren Aufgabe.

    Aber jetzt zu meinen Gedanken. Hier liest man ja öfters, dass trotzdem noch Alk im Haus ist und ich frage mich, wie schafft man das. Ich will nicht mehr trinken, ich möchte leben und das so gut und lange wie möglich und wie Stern schon richtig schrieb, man kann nur nüchtern leben, weil man Alkoholiker ist. Da gibt es keinen Zwischenraum.

    Der Gedanke gleich Alkohol hier zu haben hat mir große Angst gemacht. Klar, hab ich schnell reagiert und nein gesagt, aber ich hab mich trotzdem gefragt, wie es mir gehen würde und mir würde es nicht gutgehen. Er wäre wahrscheinlich ständig in meinen Gedanken. Und jetzt Frage ich mich, ob ich einfach zu schwach bin, mein Wille doch nicht groß genug ist. Klar, es ist ne Sucht und nicht nur der Wille zählt, aber irgendwie wurmt mich das.

    Für mich war von Anfang an klar, kein Alkohol im Haus. Das wäre für mich ein viel zu großes Risiko. Ich glaube sogar, das ich dann keine 6 Monate geschafft hätte. Letztendlich weiß ich nicht wie ich in dieser Situation reagiere, aber meine Angst sagt mir schon, dass es ein großes Risiko ist. Und dass jetzt nach 6 Monaten und manche haben von Anfang an Alkohol im Haus und können die Finger davon lassen.

    Hallo an Alle,

    bin jetzt 6 Monate trocken und das fühlt sich sehr gut an und ich bin Stolz darauf.(und Rauchfrei, muss ich erwähnen, weil auch darauf bin ich sehr stolz 😌)

    Sonst geht's mir OK, nicht schlecht, aber auch nicht so richtig gut. Bin mich immer noch am sanieren. Hatte schmerzen im Körper, die sich aber jetzt schon durch Sport und Spaziergänge verbessert haben. Liegt einfach an einem muskulären Defizit und da hilft nur Bewegung. Mache verschiedene Therapien, die auch schon ihre Wirkung zeigen. Aber ich habe noch einiges vor mir, vieles dauert auch einfach und lässt sich nicht von heute auf morgen lösen.

    Zum Thema Alkohol gibt es nicht viel zu schreiben. Manchmal, eher selten, kommt schon der kurze Gedanke, dass ich den Rausch vermisse und es gibt Dinge an die ich jetzt auch nicht mehr teilnehmen kann oder möchte, wie z.B. Karneval. Aber ehrlich gesagt, der Rausch war ja nicht mehr toll. Auf so nen Rausch mit Panikattacken kann man schon verzichten und war Karneval wirklich so toll? Naja, auch das nicht wirklich. Ich glaube, der Mensch fängt schnell an Dinge zu romantisieren, zu verklären, sobald etwas nicht mehr ist oder immer länger zurück liegt. Und deswegen bin ich hier im Forum, um mir das was Alkohol wirklich ist, was er mit mir gemacht hat und wie schlecht es mir damit ging, präsent zu halten.

    Sonst denke ich meistens nicht an Alkohol und ich sehe den auch nicht. Im Geschäft ist er für mich nicht da. Wenn ich Essen gehe, ist er nicht präsent. Ich bin vielleicht auch einfach nur gut im ignorieren. Meistens begegne ich den Alk auch einfach nicht.

    Nur als ich vor kurzem auf einer Taufe war musste ich mich durchfragen, ob da Alkohol im Kuchen ist. "Ja, aber nur ein bisschen" Naja, ein bisschen Alkohol ist auch Alkohol 🥲.

    Ich meine Hartmut. Als ich angefangen habe zu schreiben waren da noch keine anderen Beiträge unter seinem letzten Post hier.

    Ist aber auch egal. Es ist wahscheinlich auch einfach nur ein Empfänger (ich) Problem.

    Ich fühle mich tatsächlich von deiner Wortwahl angegriffen. Ich hatte eben schon bei meinem Text überlegt, ob ich wirklich so offen was dazu schreiben soll. Das war auch ein bisschen im Affekt. Normlerweise überlege ich mehr und schreibe eher nicht. Ich werde mich jetzt hier auch wieder abgrenzen.

    Vor ein paar Monaten konnte ich mir noch gar nicht vorstellen, so wenig an Alk zu denken, wie im Moment. Mal kommt noch der Gedanke daran hoch, in Situationen, in denen ich mir auf jeden Fall was geholt hätte. Wird aber immer weniger und leiser.

    Ich bin ziemlich mit mir beschäftigt. Therapie, EMDR, Sport, Ernährungsumstellung usw. Volle Sanierung. Gut geht's mir im Moment nicht, aber das ist normal. Es zieht mich nicht runter, kein Selbstmitleid und ich denke, nur so wird es mir irgendwann richtig gut gehen. Ich bin gespannt in einem Jahr auf diese Zeit zurückzublicken und festzustellen, wie gut es war diesen Weg zu gehen.

    Guten Morgen,

    so, letzte Nacht hatte ich auch meinen ersten Alk-Traum. Richtig unangenehm, als hätte ich was falsch gemacht. Den muss ich jetzt erst mal wieder abschütteln. Er verblasst auch schon, aber das Gefühl bleibt.

    Wünsche einen einen schönen trockenen Tag. Ich schaue jetzt, dass ich das schlechte Gefühl wieder loswerde.

    Wird mal Zeit wieder hier zu schreiben. Im Moment denke ich sehr wenig an Alkohol. Meistens vergesse ich den. War deswegen auch ein paar Tage nicht hier, sonst bin ich so gut wie jeden Tag hier. Es war mal schön sich damit nicht zu beschäftigen. Einfach so ein bisschen Kraft tanken für die Zeit in der er wieder präsenter wird.

    Vor ca 2 Wochen habe ich jemanden von einer Veranstaltung abgeholt. Ich dachte mir da nichts bei. Aber derjenige war betrunken und da schlug mir ne ziemliche Fahne entgegen. Hab ich so vorher noch nie wahrgenommen und das hat schon was mit mir gemacht. Ich hab dann gesagt, dass ich das nicht mehr machen werde. Aber es ist auch einfach mein Fehler gewesen, weil ich mich für den Notfall angeboten habe. Er hatte noch gesagt, er könnte ein Taxi rufen. Ich hab damit so nicht gerechnet.

    Auch als ich mal an eine Gruppe Rauchende vorbei ging, hab ich das noch meterweit gerochen. Roch so richtig nach Raucherbude an der frischen Luft.

    Naja und sonst gibt es nicht viel. Hormone sind wieder abgesetzt und ich hab meine Ernährung auf entzündungshemmende Lebensmittel umgestellt. Das tut mir sehr gut und gibt mir mehr Lebensqualität.

    Hallo Kazik,

    herzlichen Glückwunsch zu 5 Monaten ✨💐.

    Ich habe dich immer irgendwo gelesen und dann war da plötzlich Stille. Schön, dass du in einer Zeit, in der es dir nicht so gut geht, es schaffst deine Abstinenz zu sichern.