Guten Morgen!
Meiner alten Katze geht es recht gut !
Wir genießen unsere gemeinsame Zeit, die uns noch bleibt.
Meine Tochter hatte kürzlich ihre 30 sten Geburtstag. Seit knapp 14 Jahren will sie keinen Kontakt. Über den Messenger von Facebook gratulierte ich ihr und schrieb ihr auch, dass ich sie sehr vermisse.
Obwohl ich mir sicher war, dass kein e Antwort kommt kommt, hat es trotzdem weh getan, weil es so war. Klingt paradox- im Hinterstübchen hofft man halt doch.
Ich kann das alles auch nicht verstehen, dass ein Kind überhaupt nicht wissen will, wie es der Mutter geht. Sie hat kein einziges Mal mit mir geredet.
Meine Tochter hat schon Jahre einen Freund, dessen Eltern in der Nähe sind.
Ich verstehe auch nicht, dass die der Wahrheit nicht auf den Grund gehen, ob ich wirklich so ein Monster bin.
Ich verstehe es nicht - und das macht es nicht leichter.
Meistens kann ich mehr oder weniger mit dem Schmerz umgehen. Vor Kurzem fragte mich eine Bekannte aus dem Dorf, wo ich wohnte, wie es meiner Tochter geht.
Ich musste sofort abbrechen- der Schmerz kam geballt und ich versuchte möglichst nicht die Fassung zu verlieren.
Die Vergangenheit, den Schmerz den ich fühlte - holt mich immer wieder ein.
Nachdem ich den Kontakt zu meiner Mutter aggebrochen hatte, suchte ich
sie wieder auf. Sie ist inzwischen im Pflegeheim und man sagte mir, sie sei sehr gütig geworden. Die Angst, die ich hatte, dass sie mir wieder nur Vorwürfe machen würde, sei unbegründet.
Als ich dann sie überraschend besuchte, freute sie sich sehr.
Mein Ziel war es, ihre letzte Zeit friedlich mit ihr zu verbringen.
Ich machte nicht einen Vorwurf (z.B. das Erbe war so geregelt, dass ich keinenCent sah - vor dem Tod meines Vaters verschenkten sie das Haus meinem Neffen- die Konten waren leer geräumt - und wo nichts ist, kann man auch nichts holen!).
Ich erzählte von meinem Alltag. Von meinem Mann will sie nichts wissen, weil er noch verheiratet war, als wir uns kennenlernten.
Von meiner Katze durfte ich nicht erzählen. Zitat:" Hör mit der Katze auf, ich kann es nicht mehr hören".
Als ich von meinem Opa etwas erzählte wie er agierte und dabei aber lachte, meinte sie, man erzähle nur gute Sachen.
Das alles schluckte ich ohne Widerrede.
Bis sie völlig auszuckte, sie schrie -ja sie tobte. Sie will nichts mehr hören, ich sei gegen alles, so sei ich immer schon gewesen, etc..
Ihre Sitznachbarin mahnte sie, sie solle aufhören - meine Mutter war nicht zu stoppen, ich durfte nichts mehr sagen.
Ich war nur noch schockiert, in Tränen aufgelöst, perplex.
Am nächsten Tag rief sie an sich zu entschuldigen, fing jedoch sofort mit Vorwürfen an.
Das ist jetzt 1 Jahr her. Ich habe sie nicht mehr besucht. Ich kann nicht mehr - ich muss mich selbst schützen.
Nach diesem Vorfall hatte ich wochenlang Alpträume und ständige Flashbacks.Und während ich das schreibe, kullern wieder die Tränen und drum höre ich auf. Muss mich wieder sortieren!
Gruß Berta