Beiträge von Minihexe

    Hallo zusammen,
    lange war ich nicht mehr hier. Es ging mir auch Dank der Hilfe dieses Forums wirklich wieder gut.
    Zunächst das Positive: ich bin jetzt seit über 10 Jahren trocken und 99,9% der Zeit mega happy damit :)
    Letztes Jahr habe ich allerdings eine Zeit gehabt, wo es mich FAST wieder gepackt hätte, was die ewige Tücke der Alkoholabhängigkeit verdeutlicht.
    Ich habe seit Ewigkeiten ein Thema mit meiner Mutter. Letztes Jahr habe ich im zarten Alter von 52 endlich erkannt, welche Psychospielchen sie mit mir spielt, bzw. was ich im Umgang und im Geliebt-werden-wollen mit ihr selbst einfach nicht sehen wollte oder konnte. Es fühlte sich an, als ob ich meine Mutter verloren hätte.
    Letztendlich und unter´m Strich war das endlich eine innere Befreiung für mich.
    Aber die Tatsache DASS es so ist, hat mich erst mal fix und fertig gemacht.
    Ich habe tatsächlich mehrere Tage den kleinen Teufel gehört der mir vorgeschlagen hat: Mensch hau´ Dich doch einfach noch mal so richtig weg, dann brauchste das nicht ertragen. Ich bin mega froh, dass ich sofort mit meinem Mann drüber gesprochen und mit seiner Unterstützung eben das verhindert habe.
    Ich habe mich auch dran erinnert, dass ich eigentlich regelmäßig "dran bleiben" sollte und dass mir das Forum hier damals wirklich sehr geholfen hat.
    Daher bin ich nun wieder hier und würde gerne wieder teilhaben :)

    Liebe Belle,

    ich schreibe hier nicht oft, weil ich mir nicht anmaßen möchte, schlaue Tips zu geben.
    Aber wenn sich die Leberwerte normalisieren -gerade nach einer so langen Zeit des Trinkens- kann es durchaus sein, dass die Leber "am Ende" ist. Auch dann besser sich die Werte scheinbar wieder
    Bleibe bei Dir!

    LG,
    Minihexchen :)

    Hi Susi,

    das Thema "Wut" ist auch für mich immer wieder ein interessantes, bzw. wie man sie am besten kanalisieren und vor allem ablassen kann. Das habe ich sehr oft mit Ausdauersport bis hin zur Ko..grenze gemacht. Ist eine Möglichkeit.
    Aber was ich in einer früheren Reha 2005 wegen meiner damaligen Essstörungen auch gelernt habe, ist z.B.

    - in den Wald gehen und mit einem Stock auf einen Baum eindreschen, ruhig dabei alles raus brüllen, was einen belastet, heulen wenn nötig, weg mit allem Ballast
    - mach´ einen Knoten in ein Handtuch und hau´ damit auf´s Bett oder sonst wo drauf

    Mir hat es sehr geholfen, mich erst mal wirklich abzureagieren und dieses Wutgefühl raus zu lassen. Denn ansonsten hätte ich es auch wieder runter geschluckt, gefressen, und später eben getrunken.

    LG,
    Mini

    Hi Susi,

    Mensch, sei doch erst mal froh und stolz, dass Du gestern stark geblieben bist !!! Das finde ich super !!

    Und mit der Stelle, naja klar wäre das ein "Zuckerle" für Dich und Dein Selbstwertgefühl gewesen, gleichzeitig aber auch eine Gefahr, dass Du Dich dabei mit der Therapie verzettelst und Dich vielleicht nicht voll drauf konzentrieren kannst. So gesehen ist es sicherlich sinnvoller, wenn Du erst mal in aller Ruhe die Therapie machst, und dann gut aufgestellt und stabil Deinen beruflichen Weg weiter gehst.
    Egal was es war ... nach einer gewissen Zeit habe ich für mich fest gestellt, dass wirklich alles Negative irgendwann seinen Sinn bekommen hat - auch wenn man den im Moment noch nicht zu sehen vermag!

    Weiter so, und halt´ die Ohren steif !!!
    :lol:
    LG,
    Mini

    Hallo Rasko,

    kann mich Yvonne nur anschließen.
    Mit der "Macht" meine ich lediglich, dass ich (bildlich gesprochen) einen Kampf mit dem Alkohol verliere, er ist stärker. Das heißt aber nicht, dass ich ihn mir verbiete. Nö! Aber warum soll ich mich mit jemandem anlegen, von dem ich weiß, dass er über kurz oder lang wieder über mich siegen würde. So sadomasochistisch bin ich dann ja doch nicht (mehr).

    Aber -und das ist das für mich Wichtigste- ich darf ihn nie aus den Augen verlieren !! Ich wappne mich davor, dass ER wieder "anfangen" will. Und dieses Wappnen geht nur, indem ich wachsam bin und ihn nicht völlig aus meinem Hirn streiche.

    Naja, schau mal wie Du klar kommst.
    Jedenfalls auch von mir noch mal alles Gute !!

    Mini :wink:

    ...schon "übel", wie sich das gleicht...

    Ich kann da noch mit dem Küchenkranz oben dienen (also da, wo oben die Strahler für die Arbeitsfläche drin sind), oder große Kochtöpfe und Backformen, Medizinschränkchen, hinter den Büchern ...

    Heute finde ich es fast schon witzig, dass ich mit meinem angetrunkenen Hirn versucht habe, beim Heimkommen meines Mannes schnell noch was zu verstecken, und dann wie blöde gesucht habe, wo es nun war...

    :oops::oops::oops:

    Huhu Rasko,
    das finde ich persönlich sehr schade.

    Denn mit dem Thema Alkohol werden wir uns unser ganzes Leben lang auseinandersetzen müssen, weil er uns immer und überall wieder begegnet und wir wirklich NIE NIE NIE vergessen sollten, welche Macht er über uns hat.

    Vielleicht ist es bei Dir anders - aber gerade mir hilft es ungemein, mir immer und immer wieder bewusst zu machen, wo ich mal war, wo ich niemals mehr hin will und wie schnell Leichtsinn, Übermut und Unbedachtheit wieder dahin führen.

    Schau´ halt einfach wieder mal rein, wenn Du merkst, dass Dir doch was fehlt... :wink:

    Alles alles Gute wünscht Dir
    Mini

    Moin usthund,

    es tut mir ehrlich leid, aber ich weiß nicht so wirklich, was Du erwartest. Wie schon geschrieben wurde, wimmeln die letzten Seiten vor lauter Tips für Dich, wo Du aber meist gar nicht so recht drauf eingehst oder verwirfst.

    Was ist mit einer LZT? Ambulant oder stationär? Selbsthilfegruppe real?
    Wie Du mit Dir am besten in´s Reine kommst, kann Dir hier niemand sagen.

    Ich formuliere es noch mal irgendwie anders.
    Dass Du den superfesten Willen hast, diesmal trocken zu bleiben, glaube ich Dir auf´s Wort. Aber den hast Du früher vielleicht auch schon gehabt. Zu oft haben wir gesagt "nie nie wieder" und sind trotzdem wieder umgekippt. Nun hast Du Deinen Vorsatz, Deine Therapeutin, die "nur" für Dein Alkoholproblem zuständig ist, dieses Forum, und das soll reichen?

    Warum soll das diesmal reichen? Was (außer Deinem erneuten festen Willen) ist diesmal anders?
    Du nimmst zwar diesmal Hilfe von außen an, aber in sehr, sehr, sehr geringem Umfang, sehr zögerlich und mit angezogener Handbremse.

    Wie Du mit Situationen wie z.B. Weihnachten oder sonstigen schwierigen Situationen umgehst, wäre Thema für einen Therapeuten und Dich, und das öfters als alle zwei Wochen!
    Hier kannst Du vielleicht mitnehmen, wie es andere in ähnlicher Situation gemeistert haben. Aber niemand kann Dir die Arbeit an Dir selbst abnehmen, dafür ist das zu "virtuell" hier!

    Was hindert Dich daran, noch aktiver im realen Leben Hilfe zu suchen und für Dich passende Strategien zu entwickeln?

    Ich wünsche Dir einen schönen Tag !!
    LG,
    Mini :wink:

    Huhu usthund,

    hmh, ich glaube ja, dass sich der Alkohol und die "sonstigen Probleme" so voneinander nicht trennen lassen. Vieles, was mit der Trinkerei zusammenhängt, hatte Auswirkungen auf andere Probleme, so wie die Probleme gewiss auch Auswirkungen auf das Trinkverhalten hatten.
    Also einfach "nur" das Thema Alkohol zu "bearbeiten" ... naja, also das halte ich nicht für sinnvoll.

    Und "nur" der eiserne Wille und guter Vorsatz ... bestimmt recht nützlich, aber alleine zu wenig, da gehört so viel mehr dazu.
    Zu einer sinnvollen Therapie gehört nicht nur das nicht-mehr-Trinken, sondern auch das Leben insgesamt, eben das Thema, wie Du ohne Deinen Mann erst mal für Dich selbst wieder auf die Füße kommst und zufrieden leben kannst.

    Wie gesagt, es ist mir persönlich vom Eindruck her ein wenig zu halbherzig...

    Schönen Abend wünsche ich Dir,
    Mini :wink:

    Huhu usthund,

    ich glaube schon, dass Du Dich deutlich genug ausdrückst.
    Aber es kommt wohl nicht nur mir vor, als ob das alles in allem doch recht halbherzige Unternehmungen sind und einfach schleppend vor sich hinplätschern - ohne dass es Dich letztendlich irgendwie weiter bringt.

    Vielleicht steht´s schon irgendwo .... dann entschuldige die Frage: gehst Du in eine Selbsthilfegruppe? Also eine reale?

    Langzeittherapien werden im übrigen auch ambulant angeboten.

    Als ich noch in meiner "wackligen" aber trotzdem trockenen Anfangsphase war, bin ich mindestens einmal wöchentlich zu meiner Therapeutin, und dann auch zur realen Selbsthilfegruppe! Und das war auch bitter nötig!
    Denn auch wenn mir meine Baustellen auch bestens bekannt waren - wenn man sie versucht alleine zu lösen, beschummelt man sich oft selbst, weil´s hie und da unangenehm wird.

    Kann sein, dass ich da "falsch" liege, aber für meine Begriffe bist Du zu wenig "aktiv" bei der Problematik... :?

    LG,
    Mini :wink:

    Na also :D , das war doch schon mal ein guter, wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Und Du hast ja selbst gemerkt, wie schön der heutige Morgen ohne Kater und Selbstvorwürfe ist !!
    Das, was wir glauben mit Alkohol betäuben zu können, kommt ja eh bei Ernüchterung doppelt und dreifach negativ wieder auf uns zurück, und das kann´s ja nicht sein.

    Warte mit Deinem Mann einfach ab und gibt ihm Zeit. Genauso, wie Du DIR Zeit geben solltest.
    Wie gesagt, was man in monatelanger Kleinarbeit kaputt gemacht hat, kann man nicht von jetzt auf gleich wieder kitten. Manches lässt sich auch gar nicht kitten.
    Aber Dein Leben kannst Du wieder lebenswert machen, und das ist der Anfang von allem weiteren.

    Ich wünsche Dir einen schönen Tag,
    Mini :wink:

    Hi Susi,
    wie wird denn Dein Weihnachten aussehen? Feierst Du alleine - mit Familie - Freunden? Wäre es nicht machbar, dass Du vorher durch Gespräche mit den Beteiligten klärst, dass Du Dir ein alkfreies Weihnachten wünschst?
    Denn wenn andere um Dich herum was trinken, fällt es Dir wahrscheinlich genauso schwer wie neulich, als Dein Vater mit dem Bekannten Bier getrunken hat.

    Was sonst macht Dir Angst vor den Feiertagen?

    Ich genieße dieses Jahr die Adventszeit ganz bewusst. Ich hab glaube ich schon woanders geschrieben, dass ich sie auch nicht mehr als dunkel, traurig und trist ansehe, sondern wie ein schützender warmer Mantel, in dem ich Zeit für mich habe und zu mir kommen kann.

    Ich habe auch seit Ewigkeiten endlich mal wieder vernünftige Plätzchen, Lebkuchen und Stollen gebacken. Die letzten Jahre hat man meine Backversuche fast ausnahmslos in die Tonne werfen können, weil ich betrunken war.

    Ich unternehme viel, treffe Freunde und Bekannte, mache Sport, gehe gemütlich in die Sauna - und es ist einfach wunderschön.

    LG,
    Mini

    ...geh doch mal raus, mach einen langen Spaziergang mit Deinem Hund, das wird Euch beiden sicher gut tun.

    Was könntest Du Dir sonst noch Gutes tun?
    Ein schönes Vollbad mit Kerze und Musik?
    Ich bin auch schon alleine ins Kino gegangen, um mich abzulenken und war erstaunt, wie viele andere auch alleine drin waren.

    Aber grübel nicht vor Dich hin.

    Ich bin in einer Meditationsgruppe, und da war neulich das Thema Dunkle(?) Adventszeit. Seitdem versuche ich die "triste" Jahreszeit nicht mehr als solche zu sehen, sondern als eine Art Ruhezeit, in der ich mich sammeln und auf mich beschränken und konzentrieren kann.
    Ich musste auch erst lernen, mit mir alleine sein zu können. Aber es geht, und es ist sogar eine sehr schöne Erfahrung!

    LG,
    Mini :wink:

    ...ein Vorschlag wäre z.B. Geduld zu haben - eine Disziplin, in der ich selber nicht die Beste bin :roll:

    Aber es ist nun mal so, dass man das, was man in vielen Monaten/Jahren "versoffen" und zerstört hat, nicht von einem Tag zum anderen wieder kitten kann.
    Gib Dir zunächst einmal Zeit, für DICH SELBST gesund zu werden. Und dann denke an Deine Familie. Sie müssen auch erst mal wieder Vertrauen in Dich finden können.

    Nicht verzweifeln, und sich über kleine Fortschritte freuen! Jeder Tag, den Du trocken erlebst, bringt Dich auf Deinem Weg weiter! Und der lohnt sich - in welcher Form auch immer!

    Nur Mut :wink:

    Guten Morgen,

    das mit dem "wieder-gut-machen-wollen" ist im Prinzip schon eine gute und auch wichtige Geschichte. Man kann versuchen, mit den Menschen, denen man durch seinen Alkoholismus geschadet hat, seinen Frieden zu schließen (wie auch immer das für Dich aussehen kann, einfach entschuldigen, ein klärendes Gespräch, eine nette Geste usw.). Aber wie Feengesicht sagt - irgendwann muss gut sein mit der Büßer-Rolle!

    Wir haben als Alkoholiker viel Mist gebaut, das ist nun mal so. Aber wir haben das ja erkannt! Es ist eine Krankheit, kein böser Wille oder Boshaftigkeit den anderen gegenüber.

    Aber wenn Du mit Dir wieder im Reinen bist, dann lebe das auch nach außen hin! Versuche Dein Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein zu stärken!
    Jemand in der Opferrolle ist oft ein dankbares Opfer für Menschen, die eins suchen - also raus da!

    Du bist wieder aufgestanden, Du gehst Deinen Weg, also gehe ihn mit erhobenem Kopf! Das ist nicht arrogant oder überheblich, sondern einfach normal.

    ...wobei es mir auch ab und an immer noch sehr schwer fällt zu erkennen, was für mich normal ist. Aber das kommt im Laufe der Trockenheit jeden Tag ein Stückchen mehr zurück... :wink:

    Als ich auf Entwöhnung war, hatten wir mal eine Gruppendiskussion darüber, warum so viele das Wort "Alkoholiker" nicht benutzen. Es lag überwiegend daran, dass mit diesem Wort unglaublich viel Negatives verbunden wird (asozial, nicht menschenwürdig etc.). Da habe ich mich auch das erste mal so richtig damit auseinander gesetzt.

    Das Wort "Alkoholkrank" verwende ich für mich seither. Damit fühle ich mich noch am ehesten wohl. Ich bin krank, und zwar alkoholkrank.

    Alki würde ich für mich persönlich als zu flapsig sehen.

    Aber ich denke, das ist individuell ... :)

    Hallo Alpenrose,

    ich habe Dir zwar noch nie geschrieben, aber natürlich neugierigerweise schon mitgelesen :wink:

    Auf mich machst Du einen absolut zuversichtlichen und glaubhaften Eindruck, das kommt bei Dir von innen heraus. Und deshalb auch von mir einen superlieben Glückwunsch zum 5-monatigen :D

    Hallo Usthund,

    auch mich hat meine Erkenntnis über die bedingungslos notwendige Kapitulation vor dem Alkohol nicht vor diversen Rückfällen bewahrt. Das ging bei mir immer eine zeitlang gut, in der ich auch glaubte, das nur-nicht-trinken langt.
    Aber irgendwas passierte dann doch, was alles wieder schlagartig über Bord gekippt hat. Irgendein Hintertürchen war immer noch offen.

    Ich habe mir (nachdem mir die AA´s nicht zusagten) auch eine andere SHG gesucht - und gehe da gerne jede Woche hin.
    Ich führe meine verhaltenstherapeutischen Sitzungen fort - wenn auch jetzt nicht mehr so engmaschig.
    Ich habe mir für jeden Tag einen Plan gemacht.
    Ich widme mich meinen Hobbies, auch wenn ich mal gerade keinen Bock drauf habe (joggen, Kochbuch schreiben etc.).
    Und was ganz wichtig war - ich habe endlich meine Vertrauensperson angerufen, wenn ich gemerkt habe, ich könnte gerade doch mal wieder.
    Ich habe mich halt aktiv abgesichert, so gut es eben geht.

    Und ich habe nicht nur die eine Vertrauensperson, denn die könnte ja mal nicht erreichbar sein, ich habe drei davon, und alle stehen mir bedingungslos und gerne zum "Kopfwaschen" zur Verfügung.
    :wink:

    Ich freue mich auch schon auf mein erstes alkfreies Silvester.

    Wir werden wohl erst mal irgendwo schön essen gehen (mein Mann trinkt in meiner Gegenwart und auch sonst nix) und danach mit unserem Wauwi zu einem schönen Aussichtspunkt fahren, wo man einen tollen Blick über die gesamte Gegend hat und das Feuerwerk angucken kann.

    Da braucht´s null Alk, um wirklich mal gut ins neue Jahr zu rutschen :wink: