Verbesserungen durch Abstinenz

  • Hallo morgwai,

    Zitat

    Beim Rauchstopp gibt es ja diese nützlichen Verbesserungen

    Zitat

    Gibt es ähnliches auch beim Alkoholstopp?

    was verstehst du darunter ?

    Mir geht es, seit ich nicht mehr trinken muss, sehr viel besser.

    Ich kann mein Leben jetzt wieder selbst bestimmen und muss mir keine Gedanken mehr um meinen Konsum machen.

    All die Überlegungen, wo bekomme ich was her, darf ich noch/schon Auto fahren usw. fallen jetzt weg.

    LG Martin

  • Hallo morgwai,

    was nutzten dir denn irgendwelche wissenschaftliche Belege ?

    Was ist wenn du nicht der "Norm" entsprichst ?

    Ich muss keinen Alkohol mehr trinken und bin für alles was sich dadurch ergibt dankbar.

    Nach ca. 20 Jahren saufen war mir egal ob sich eine Besserung nach 2-4 Wochen oder 6 Monaten einstellt.

    Ich halte es auch für gefährlich wenn ich mich nach kurzer Abstinenz an den Fortschritten Anderer orientiere.

    Wenn es bei mir anders läuft kann das sehr frustrierend sein.

    LG Martin

  • Hallo morgwai & Willkommen im Forum! :D

    Es ist in der Tat ein herrliches & ungemein belebendes Gefühl, welches sich nach nur wenigen Tagen Abstinenz einstellt. Man spürt seinen Körper viel intensiver & hat auch Freude daran.

    Allerdings ist das nur EIN Vorteil einer trockenen Lebensweise, & noch nicht 1 x der wesentliche. Der steckt nämlich in der ganz neuen Art, sein Leben zu gestalten, andere Sichtweisen zu entwickeln & seine wahren Bedürfnisse zu erkennen, anzunehmen & auszuleben anstatt sie mit Zellgift (nichts anderes ist Alkohol nämlich) zu ertränken.

    Die körperlichen Veränderungen, die Alkohol hervorrufen kann, entwickeln sich zudem längst nichts so schnell zurück wie bei anderen Suchtstoffen. Vieles bleibt. In Sachen Polyneuropathie z. B. ist es eher unwahrscheinlich, dass sich die Nerven wieder völlig erholen. Das "Trinkerbein" bleibt einem einem dauerhaft erhalten. Allerdings kann man lernen, damit zu leben & sich dennoch sicher zu bewegen. Die Geschichte mit den Gehirnzellen stimmt nicht: Was da 1 x kaputtgesoffen wurde, ist irreversibel. Allerdings können sich die noch heilen Gehirnzellen neu vernetzen - so genug davon vorhanden sind.

    Ich will damit andeuten, dass es für eine körperliche Regenerierung keinerlei Garantiescheine gibt. Manches geht gut, manches nicht so gut, manches gar nicht; & das alles in Abhängigkeit vom Schädigungsgrad (sprich vom Umfang des Alkoholabusus).

    Was ich noch damit zum Ausdruck bringen will, dass eine (scheinbar) gut voranschreitende Regenerierung kein Hinweis auf Wiederholbarkeit ist, frei nach dem Motto: "Hab ich zu viel gesoffen, dann höre ich eben für eine Zeit auf; bin ich dann wieder fit, kann ich wieder saufen:"
    Dieses Karussel würde sich nicht allzulange drehen.

    Die Frage ist vielmehr, WARUM du aus dem Alkoholdunstkreis ausbrechen willst. Geht es dir nur um die körperlichen Beschwerden?

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Hallo morgwai.

    bevor Verbesserungen auftreten müssen ja zwangsläufig Schädigungen da sein. Welche es bei dir sind, weißt du ja , ob es besser wird, kannst du bei deinem Arzt nachfragen- Alles andre sind Spekulationen und helfen dir auch nicht weiter . Wie das bei anderen aussieht ,hängt auch vom jeweiligen Gesundheitszustand des einzelnen und dessen eventuellen anderen Vorerkrankungen ab. .

    In deiner Post gibst du einen Gründe an, warum du rückfällig geworden oder rückfällig werden kannst.

    Zitat

    Ich hatte nach Monaten Abstinenz meinen Rückfall, weil ich immer noch an Schlaflosgikeit litt und Depressionen.

    Zitat

    Das kann ja nunmal nicht alles gewesen sein, dass man alles für immer zerstört hat. Da könnte ich ja glatt weiter saufen, versteht ihr?

    wenn du saufen willst , wirst du immer Gründe für dich finden . Sogar keinen Grund. Deswegen solltest du die Option " Grund " schnellstmöglich aus deinem Kopf schlagen. wenn du abstinent leben möchtest. Denn es gibt keine außer du selbst. Schließe mal diese Tür .

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Guten Morgen morgwai,

    ich denke die Hauptverbesserung wird sein, dass du mit deinen 26 Jahren endlich erwachsen wirst. Das ist doch schon mal ein sehr guter Grund die Sauferei sein zu lassen!

    Ich habe die Sauferei mit 29 aufgegeben und bin jetzt mit 33 noch lange nicht so weit wie andere, die ihre Entwicklung niemals verzögert haben, doch zumindest habe ich mich auf den Weg gemacht und werde auf ihm bleiben.

    Denke daran, jedes Besäufnis, jede Flucht in den Alkohol ist Regression in die Kindlichkeit. Erwachsen zu werden bedeutet es Verantwortung für sich und sein Leben zu übernehmen und nicht in die Elternschaft eines Nervengiftes zu geraten, dass einen in die Träume wiegt und heimlich zerfrisst und blockiert.

    Schönen Mittwoch wünsche ich Dir :)

    Scrooge

    "Was du bekämpfst, das bleibt bestehen und verstärkt sich, was du dir genau anschaust, das verschwindet."

  • Zitat von morgwai


    Ich hab durch die Sauferei zuletzt nur noch 45 kg gewogen, weil ich kaum noch gegessen habe. Das waren keine wirklichen körperlichen Beschwerden, gesundheitlich war bei mir immer alles topfit (auch GGT). Aber ich merke mittlerweile, dass ich wieder Appetit habe und schon wieder knapp 60 kg wiege (was mich wirklich freut).

    Ich bin ja auch nicht viel älter und prinzipiell ist es so, dass jüngere Alkoholiker nach dem Trockenwerden und während des dauerhaften Trockenseins schneller regenerieren als ältere Alkoholiker.

    Dies ist auf simple biologische Gründe der "Freshness" des gesamten Organismus zurückzuführen.

    Jemand, der sich 30 Jahre lange exzessiv dem Alk hingegeben hat, wird nach dem Trockenwerden sicher nicht mehr so regenerieren (physisch und psychisch) wie jemand, der Ende 20 ist und beispielsweise 5 Jahre exzessiv getrunken hat.
    Pauschal ist dies sicher nicht zu deuten, da es Ausnahmen gibt, aber prinzipiell ist es eben so.

    Ich persönlich habe 25 Kg während meiner Suff-Zeit zugenommen, weil ich nach dem Saufen wie ein Schwein gefressen habe und darüber hinaus kein Sport gemacht habe, geschweige denn mich um gesunde Ernährung gekümmert habe.

    Jetzt habe ich wieder mein persönliches Idealgewicht und etwa 25 Kg abgenommen.
    Das ist eine Veränderung, die mir persönlich sehr viel bringt und mich motiviert, weiterhin so zu leben, wie ich lebe.
    Weitere Veränderungen sind Ruhe, die ich wieder verspüre, ein sicherer Umgang mit Menschen und einfach klare Gedanken, die ich so nicht mehr missen möchte.

    Grüße

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