Hallo,
Matthias und Gotti , na, jetzt ist bei euch auch Sonne, oder? Ich geh gleich raus, habe bis vor kurzem gearbeitet und will noch die Sonne genießen.
Hallo Nanni , danke!
Heute habe ich wieder einen Jahrestag. Vor 3 Jahren nämlich habe ich den Mietvertrag für meine Wohnung unterschrieben. Wow, ich hatte da mit großen Schritten was in die Wege geleitet und war ganz zitterig.
Zuerst hatte ich ja gewollt, das Exmänne auszieht. Aber der stellte sich ja "tot" und somit blieb mir keine Wahl. Denn ich konnte und wollte einfach nicht mehr so leben. Also hatte ich mir eine Bleibe gesucht und ja auch schnell gefunden. Und es ist schön hier, immer noch! . Exmänne machte noch ein paar Tage, um am 8.6. seine Saufzeit zu beenden. Da ging er in's Krankenhaus. Und ich?
Ich war natürlich völlig hin- und hergerissen. Wie oft hatte ich mir genau das gewünscht? Boah. Und nun, nun wusste ich nicht, soll ich alles rückgängig machen? Och, irgendwie - nööööö. Ich dachte, ich zieh trotzdem erstmal aus und warte, was passiert. Es sind ja Viele nach der anfänglichen Euphorie wieder rückfällig geworden. Ich hatte kein Vertrauen in ihn...
Andererseits war ich gebeutelt von Schuldgefühlen. Ich hatte ihn ja oft versucht, von Saufen abzubringen, indem ich ihm erklärte, ich würde ihm dabei helfen, also beistehen. Trocken müsste er selbst werden, aber ich würde ihn unterstützen, dann.
Hm, auf einmal hatte ich garkeine Lust mehr dafür, so richtig. Zu oft war ich ja betrogen worden, zu oft hatte er mein Vertrauen missbraucht, zu oft mich ausgelacht, im Suff, wie blöd ich doch wäre. Nun war er endlich so, wie ich es gerne wollte, also nüchtern. Und es war mir im Prinzip egal . Aber auch wieder nicht, oder doch, oder nicht, oderoderoder...
Mein Tagebuch im Geschlossenen hat über 200 Seiten, ein Teil voll mit den Zweifeln, wie ich es nun machen würde. Schuldgefühle, falsche Verantwortlichkeiten, Angst vor Grenzen und Konsequenzen und Anzuecken... Es hat ja gedauert, bis ich mir eingestehen konnte, dass es nicht mehr gehen kann mit uns.
Tja, 3 Jahre ist es her, seit ich gewählt habe. Freiheit und Leben, Lachen, Lieben. Im Gegenzug zu Angst und Druck, Schmerz und Hass, Kontrolle und Suff. Dafür bin ich gegangen, aus der schönen Eigentumswohnung, aus der ich nie ausziehen wollte. Im Haus mit meinen Eltern, sie wohnen ja oben drüber. Da bin ich gegangen, es ist mir echt schwer gefallen. Aber auch nicht .
Zuerst war alles so fremd hier in meiner Wohnung, ich habe über 1 Jahr gebraucht, bis ich hier auch gewohnt habe. Emotional. Na, es dauert so lange, wie es dauert.
Und nun geh ich los, bissi Britzer Garten mit Dante . Ist schön da!
Aurora