Beiträge von Aurora

    Hallo,

    Matthias und Gotti :D:D , na, jetzt ist bei euch auch Sonne, oder? Ich geh gleich raus, habe bis vor kurzem gearbeitet und will noch die Sonne genießen.

    Hallo Nanni :D , danke!

    Heute habe ich wieder einen Jahrestag. Vor 3 Jahren nämlich habe ich den Mietvertrag für meine Wohnung unterschrieben. Wow, ich hatte da mit großen Schritten was in die Wege geleitet und war ganz zitterig.

    Zuerst hatte ich ja gewollt, das Exmänne auszieht. Aber der stellte sich ja "tot" und somit blieb mir keine Wahl. Denn ich konnte und wollte einfach nicht mehr so leben. Also hatte ich mir eine Bleibe gesucht und ja auch schnell gefunden. Und es ist schön hier, immer noch! :D . Exmänne machte noch ein paar Tage, um am 8.6. seine Saufzeit zu beenden. Da ging er in's Krankenhaus. Und ich?

    Ich war natürlich völlig hin- und hergerissen. Wie oft hatte ich mir genau das gewünscht? Boah. Und nun, nun wusste ich nicht, soll ich alles rückgängig machen? Och, irgendwie - nööööö. Ich dachte, ich zieh trotzdem erstmal aus und warte, was passiert. Es sind ja Viele nach der anfänglichen Euphorie wieder rückfällig geworden. Ich hatte kein Vertrauen in ihn...

    Andererseits war ich gebeutelt von Schuldgefühlen. Ich hatte ihn ja oft versucht, von Saufen abzubringen, indem ich ihm erklärte, ich würde ihm dabei helfen, also beistehen. Trocken müsste er selbst werden, aber ich würde ihn unterstützen, dann.

    Hm, auf einmal hatte ich garkeine Lust mehr dafür, so richtig. Zu oft war ich ja betrogen worden, zu oft hatte er mein Vertrauen missbraucht, zu oft mich ausgelacht, im Suff, wie blöd ich doch wäre. Nun war er endlich so, wie ich es gerne wollte, also nüchtern. Und es war mir im Prinzip egal :roll: . Aber auch wieder nicht, oder doch, oder nicht, oderoderoder...

    Mein Tagebuch im Geschlossenen hat über 200 Seiten, ein Teil voll mit den Zweifeln, wie ich es nun machen würde. Schuldgefühle, falsche Verantwortlichkeiten, Angst vor Grenzen und Konsequenzen und Anzuecken... Es hat ja gedauert, bis ich mir eingestehen konnte, dass es nicht mehr gehen kann mit uns.

    Tja, 3 Jahre ist es her, seit ich gewählt habe. Freiheit und Leben, Lachen, Lieben. Im Gegenzug zu Angst und Druck, Schmerz und Hass, Kontrolle und Suff. Dafür bin ich gegangen, aus der schönen Eigentumswohnung, aus der ich nie ausziehen wollte. Im Haus mit meinen Eltern, sie wohnen ja oben drüber. Da bin ich gegangen, es ist mir echt schwer gefallen. Aber auch nicht :roll: .

    Zuerst war alles so fremd hier in meiner Wohnung, ich habe über 1 Jahr gebraucht, bis ich hier auch gewohnt habe. Emotional. Na, es dauert so lange, wie es dauert.

    Und nun geh ich los, bissi Britzer Garten mit Dante :D . Ist schön da!

    Aurora

    Hallo Claudia,

    es ist wahnsinnig schwer, es zu akzeptieren, und dann loszulassen.

    Ich kenne die Gefühle der Enttäuschung zu gut. Es ist mir x Mal passiert. :( . Jedes Mal, wenn es so war und ich sah, ich war angeschissen worden, angelogen worden, ist ein Stück mehr in mir gestorben. An Liebe zu Ex, aber auch an Hoffnung. Und etwas anderes kam an der Stelle. Immer mehr Wut, regelrecht Hass. Auf ihn, auf den Alk und auf mich, weil ich immer wieder seinen Beteuerungen geglaubt hatte und reingefallen war.

    Schlussendlich war ich irgendwann mal unten angelangt. Da, wo ich keine Kraft, keine Hoffnung, keine Liebe mehr hatte. Nur noch Wut und Hass. Und Angst. Angst davor, mit ansehen zu müssen, wie er sich tot säuft, oder sich umbringt, wie er es so oft angedroht hatte.

    Da konnte ich endlich auch aufstehen und anfangen, für mich was zu machen.

    Die Sucht ist stärker als alles andere! Er wird dich immer wieder täuschen. Um weiter machen zu können. Das ist einfach so! Als ich das endlich akzeptieren konnte, ging es mir besser und ich konnte immer mehr loslassen. Ja, er hat seine Chancen gehabt, hat sie ja noch. Wenn er es wirklich will, kann er sich Hilfe suchen und aufhören, zu saufen. Aber nur, wenn er es will! Darauf zu warten, ist für dich verschwendete Zeit, die du nutzen kannst, selbst für dich den Weg zu finden und dann auch zu gehen!.

    Viele Grüße
    Aurora

    Hallo Nici,

    ich hoffe, das Sohn-mit-Mutter-Gespräch war gut! Ich finde es toll, dass du es machst. Ich hatte mit meinem Sohn auch so Zeiten, wo wir das gemacht haben. Das war gut für ihn und auch für mich. Ich habe da schon viel Zeit investiert, um's mal so zu sagen, ich bereue es nicht, nicht eine Minute davon!

    Und heute? Ein neuer Tag, na, ist die Sonne angekommen? Hier strahlt sie :D . Ich schick dir mal'n paar Strahler rüber, für alle Fälle.

    Viele Grüße
    Aurora

    Hallo Fini,

    ich war damals auch beim Anwalt, ein Jahr, bevor ich mich richtig trennen konnte. Das hat mir aber schon sehr viel Mut gemacht, da beim Anwalt, weil ich endlich wusste, woran ich bin, auch finanziell. Er hat mir auch damals erst mal einige Tipps gegeben.

    Informationen sind immer gut! Denn es gibt große Sicherheit, zu wissen, was die Rechte und Pflichten sind! Du hast ja dann konkret was in der Hand.

    Ich wünsche viel Erfolg bei der Wohnungssuche.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Hallo Anesa,

    ich verstehe deine Angst schon. Denn es ist ja schwierig, jemandem, der einem mal so nahe stand, solche für ihn unangenehme Mitteilung machen zu wollen. Und du musst ja damit rechnen, dass er nun keine Luftsprünge vor Freude machen wird. Da ist Angst vor den Reaktionen, den Konsequenzen, die nun entstehen, dadurch, dass du klare Ansagen machen wirst.

    Du redest ja hier darüber und wirst im Kopf schon einige Dinge zurecht gelegt haben. Das ist hilfreich, so hast du eine Art Konzept. Was kann dir nun schlimmsten Falls passieren? Es ist auch gut, sich darüber Gedanken zu machen, dann ist es nicht so unvorbereitet.

    Mein Exmänne ist ziemlich ausgetickt damals. Er war dann dauerbesoffen :( . Das war wohl seine Art, das für ihn nun Böse nicht merken zu müssen. Und er hat mich massiv sexuell unter Druck gesetzt. Das war wohl auch seine Art, seine Macht zeigen zu wollen. Und er hat mich beschuldigt, mich beschimpft, mich verbal nieder gemacht...Ich war damals viel unterwegs, habe mich zurück gezogen, mich auf keine Diskussionen eingelassen. Ich habe hier im Forum geschrieben, Menschen gehabt, mit denen ich reden konnte.

    Ich wünsche dir viel Kraft für das Gespräch
    Aurora

    Hallo,

    nici :D und Monty :D , und alle anderen, die hier vorbei segeln :D ,

    die Sonne scheint :D:D:D . Es besteht also doch noch Hoffnung auf ein wenig Sommer. Puh, ein Glück. Leider muss ich heute nachmittag arbeiten, aber vorher werde ich noch bissi rausgehen, Sonne tanken. Frau kann ja nie wissen, wie lange sie da ist...

    Aurora

    Hallo Sternenzauber,

    ich sag dir mal "Hallo" hier im Forum. Schön, dass du da bist!

    Deine Gefühle kann ich gut nachvollziehen! In meiner Ehe war ich auch immer die Schuldige, mein Exmann musste trinken, weil ich dies und das und jenes nicht machte, oder machte, oderoderoder, es gab immer Gründe. Für ihn.

    Es hat mich sehr lange Zeit sehr schuldig fühlen lassen, ich hatte im Laufe der Jahre tatsächlich die ganze Verantwortung auf mich genommen!

    Du machst nichts falsch! Das sind die Dinge, die er dir einredet, um dich klein zu halten, um dich schuldig und verantwortlich fühlen zu lassen. Und er hat im Laufe der Zeit sicher auch deine Wahrnehmungen verdreht, indem er dir sagte, es stimmt nicht, habe nix getrunken, du bildest es dir ein usw. Das ist auch eine häufige Taktik, um dich unsicher und klein fühlen zu lassen, unfähig (angeblich), um etwas zu erkennen.

    Zitat

    da ich in dieser hinsicht noch echt "naiv" bin und an das gute glaube

    - ja, das habe ich auch, und viele von den Anderen hier auch! Es ist immer wieder die Hoffnung, etwas verändern, bessern, beeinflussen zu können, wenn wir uns nur richtig verhalten.

    Aber das geht nicht! Am Alkoholkonsum kann nur derjenige selbst was ändern, der trinkt! Niemand anderes wird es schaffen, wenn er es selbst nicht will. Da kannst du sonstwas machen... Ändern, dass kannst für dich auch nur du! Dir gefällt dein Leben so nicht? Du bist furchtbar unglücklich, unsicher... Na gut, dann musst du was daran ändern. Denn es ist dein Recht, glücklich zu sein! Und du hast die Kinder, auch sie haben ein Recht darauf, Kinder sein zu dürfen, mit einer Mutter, die sie stützt, fördert, behütet, bis sie flügge sind. Das kannst du nur, wenn du selbst stabil bist und zufrieden.

    Er hat sich getrennt, ist doch prima! Lass ihn nicht wieder rein, in dein Leben, in deine Wohnung. Leicht gesagt, ich weiß... Der Austausch hier kann dich aber sehr gut dabei unterstützen, deinen Weg zu finden!

    Grüße von
    Aurora

    Hallo Claudia,

    so in der Art kenne ich es auch mit dem Ärgern. Und mit dem Gefühl, wieder in was reingezogen worden zu sein, als Sündenbock da zu stehen.

    Mein Ex hat das wohl gemacht, um sich selbst wieder besser fühlen zu können, um sich selbst zu demonstrieren, dass er die Macht über mich hat. Und außerdem war es dann immer ein guter Grund für ihn, wieder zu saufen...

    Auch nach unserer Trennung ging das Spiel oft so weiter (er ist seitdem ja trocken). Ich suchte das Gespräch mit ihm, um irgend etwas zu verarbeiten. Ich hatte ja noch die Hoffnung, dass in mir wieder Liebe wachsen könnte (hat nicht geklappt...). In diesen Gesprächen konnte ich, wie schon immer, zuerst keine Grenzen setzen und ihm Stopp-Schilder zeigen! Ich habe mich jedes Mal an die Wand drücken lassen! Und hinterher habe ich geheult, mich schlecht, schuldig gefühlt und unfähig, mich richtig zu verteidigen. Wir waren nicht auf gleicher Höhe, er war oben auf, ich unten.

    Langsam, sehr langsam konnte ich mir aber immer mehr selbst erarbeiten! Ich konnte immer mehr Selbstwert fühlen und aufbauen, und Selbstvertrauen! Und ich lernte, dass ich "nein" und "Stopp" sagen darf, wenn ein Gespräch, eine Situation für mich aus dem Ruder läuft!

    Ich habe ihm immer öfter Grenzen setzen können, mich entfernen können. Wenn es situationsbedingt ging, bin ich gegangen, habe mich also körperlich entfernt. Ich habe es sogar geschafft, irgendwann, ihn dann aus meiner Wohnung rauszuschmeißen! Bei Diskussionen konnte ich immer besser durch ganz klare Ansagen meine Grenzen setzen, ihm, wenn nötig, den Wind aus den Segeln nehmen.

    Das ist aber ein Prozess, das geht eben nicht von jetzt auf gleich. Aber es geht! Du hast in deiner Tasche, in deinem Rucksack oder in deiner Hand eine Menge Stopp-Schilder! Die kannst du immer zeigen, wenn es anfängt, weh zu tun! Du kannst leise sagen:"Stopp." Und die Hand hochhalten. Oder du kannst laut sagen:" Stopp, es reicht!". Oder du kannst es langsam oder schnell sagen. Oderoderoder.

    Es funktioniert gut. Probier's mal...

    Und dann wirst du dich nicht mehr schwach, schuldig, fehlerhaft oder sonstwie fühlen, denn du merkst ja, auch du hast das in der Hand, wie ein Gespräch, eine Situation verläuft. Auf das Karussell musst du nicht mehr aufsteigen, soll er selbst doch seine Runden drehen. Wird er aber nicht, denn wenn du nicht mehr aufspringst, wird es ihm auch keinen Spaß machen...

    Mit dieser Methode habe ich es geschafft, zu meinem Exmänne eine gleichwertige Basis zu erreichen, auf der wir kommunizieren können. Er weiß, er kann mich nicht mehr reinziehen, wo er mich gerne reinziehen würde, nicht mehr mit mir umspringen, als wäre ich ein Gegenstand...

    Liebe Grüße
    Aurora

    Hallo,

    Monty :D , Matthias :D und Welia :D , vielen Dank für eure Rückmeldungen. Na ja, ich hoffe eben auch, dass solche Blitzmomente immer weniger werden. Dass es mich noch so heftig treffen könnte, nach solch (im Prinzip) langer Zeit, hätte ich eben nicht so vermutet :? . Hm, es dauert wohl eben so lange, wie es dauert...

    Sonst ist alles im grünen Bereich bei mir zur Zeit. Ich bin immernoch dauernd schrecklich müde, gäääähn, es wird wohl am Wetter liegen :? . Denn es ist duster hier, seit Montag Sprühregen, jetzt gerade wird es laaaangsam heller da draußen. Ich will Sooooommmmmmer!

    Aurora

    Hallo BinIchMachtlos,

    jaaaaaa, das kenne ich, leider :( .

    Mein Ex hat mir oft gesagt, zum Schluss, als er sah, ich mache jetzt ernst mit der Trennung, er würde sich jetzt mit Alkohol eben langsam totsaufen, er hängt sich auf, dann hätte ich ein Problem weniger usw. Oft hat er Selbstmorddrohungen auch schon vorher ausgesprochen. Das hat mich dann sehr unter Druck gesetzt, klar. Ich hatte schon Schuldgefühle, das war so bezweckt von ihm.

    Und dann hat mein Ex mir auch immer wieder gesagt, ich würde ihn, würde uns in den finanziellen Ruin treiben mit meinem Auszug. Würde schon sehen, was ich finanziell davon hätte...

    Das sind alles Dinge, die sollen Schuldgefühle erzeugen, damit du es dir anders überlegst und da bleibst. Es ist zwar sehr schwer, aber zieh dir diesen Schuld-Schuh nicht an! Und übrigens, er macht ja eh schon Selbstmord auf Raten, denn etwas anderes ist Saufen in meinen Augen nicht.

    Viele Grüße
    Aurora

    Hallo Nici,

    deine Ängste, die du hast, die haben dich ziemlich lange festhalten lassen. An der alten Beziehung. Und dann kommen tatsächlich noch die Gedanken an die auch guten Zeiten hoch. Ich kenne das zur Genüge, diese Teufelchen :evil::twisted: .

    Die Ängste, die kannst du dir ansehen, denn nun hast du sie ja aufgeschrieben und siehst sie schwarz auf weiß. Mit ging es jedenfalls dann so, dass ich sie dann auch nach und nach abbauen konnte, die Ängste machten mir keine Angst mehr. Als ich sie endlich deutlich vor mir sah. Denn mit jedem Schritt sah ich ja, dass ich es konnte, dass es Lösungen gab. Das war manchmal ganz komisch, ich sah die Angst und dann plötzlich eine neue Tür, die sich öffnete.

    Mach mal schön langsam erstmal für dich, der Prinz wird dann kommen, wenn es soweit ist 8) ... Auf alle Fälle gibt es Prinzen...

    Und zu deinem Thema heute morgen fällt mir was ein. Ich habe auch immer solche Dinge gemacht, damit Exmänne nicht trinkt, also nichts zum Saufen zuhause hat. Trotzdem war er immer dann besoffen, wenn er besoffen sein wollte... Denn es gibt immer Möglichkeiten, sich den Stoff zu besorgen, wenn er es will!

    Ich schick dir ganz liebe Grüße
    Aurora

    Huhu,

    und hallo Welia :D , du wirst bestimmt 'ne super Omi! Und es ist sooooo schön, als Oma kannst du das Kind abgeben, musst nicht mehr großartig erziehen, darfst genießen. Meine kleine Erbse kuschelt soooo oft an meinem (großen, kuscheligen :oops: ) Busen. Das ist das Schönste...

    Hallo Monty :D , ja, deine Kinder sind schon bissi älter als meine, na ja...Und danke für das Kompliment, kann ich uneingeschränkt zurück geben!

    So, die Feier ist rum. Und ich habe gemerkt, wie wenig mich zum Teil noch verbindet mit den Verwandten. Ich habe gar kein richtiges Gesprächsthema, zum großen Teil. Denn früher habe ich rumlamentiert, wie schlecht es mir geht, was Exmänne wieder so getrieben hatte. Und ich habe mich über meine Ex Schwiegersippe ausgelassen. Die waren ja auch nervig :twisted: , und das ist noch harmlos ausgedrückt... Na gut, aber alle diese Probleme habe ich nicht mehr... Zum Glück für mich! Tja, und somit auch kein rechtes Thema mehr :roll: .

    Denn, und das ist der nächste Punkt, ich trinke ja auch keinen Alkohol mehr. Und der spielt in meiner Sippe schon eine Rolle! Früher, da habe ich genügend mitgesoffen :oops: , und dann hatte ich auch Gesprächsthemen, nämlich so besoffenes Rumgelaber :oops: , keine rechten Hemmungen mehr... Wie das so ist :? . Heute setze ich mich nicht mehr an die Bar zu den Angeknallten, denn es ist mir zu blöde, so besoffenes Gelaber zu hören. Geb ich zu...

    Also ich sehe, es ist schon eine Menge anders geworden in meinem Leben. Zuerst war ich schon traurig deswegen. Ich habe eben so garnicht rechten Draht gefunden. Aber dann dachte ich gestern so, es ist so, wie es ist, und ich hatte trotzdem Spaß. Mit meinen Kindern, zum Beispiel, und der kleinen Erbse, die hat soooo niedlich getanzt :D .

    Gestern haben wir hier ein wenig rumsortiert, und mir sind alte Unterlagen in die Hände gefallen, von 2006. Da hatte ich mir was aus dem Net runtergeladen, ausgedruckt, über Co-Abhängigkeit. Und da war eine Liste dabei, wie ich mich verhalten kann, Motivationstipps, das hing damals in meinem kleinen Zimmer an der Wand. Und das sah ich nun - und bamm...

    Da war alles wieder so, als wäre es gestern gewesen. Das gleiche Gefühl, irgend ein Geruch von damals und Schmerz ohne Ende... Boah, ich musste weinen, auf einmal, es kam nochmal wieder alles hoch. Ich denke immer, ich bin schon soooo weit, es geht mir auch super und ich bin sehr glücklich jetzt. Trotzdem ist in meinem Gehirn noch nicht alles verarbeitet, denke ich. Sooo hätt ich es nicht gedacht. Zum Glück hatte ich zwei starke Arme, die haben mich aufgefangen. Und es wurde mir gesagt, ich bin nicht verrückt. Weil, ich hab's schon fast gedacht...

    Es dauert eben doch seine Zeit, das Verarbeiten. Aber es wird schon... Es wird ja auch immer weniger und seltener, aber es ist eben noch bissi da.

    Aurora

    Hallo Nici,

    also ich kann von mir schon sagen, dass ich mich auch verändert habe! Als ich aus der Ehe ausbrach, begann ich nach und nach mich selbst wieder zu spüren. Und ich konnte sehen, wie gut ich auch alleine klar kam! Also ohne meine "Schutzhülle" Ehe, in der ich mich versteckt hatte. Denn es war auch ein Schutz für mich, diese Ehe, auch wenn sie für mich nicht gut war. Denn so hatte ich einen Wert in der Gesellschaft, dachte ich.

    Ich habe meinen Wert immer nur so sehen können. Ich bin Ehefrau von..., ich bin Mutter von..., ich bin die Familienbewahrerin. Und sowas alles. Und ähnlich wie du hatte ich einen Schutzpanzer um mich, für die Welt da draußen. Ich habe oft auf meine (angeblichen) Mängel schon im Vorfeld hingewiesen, um damit nicht hintenrum über mich gelacht würde. Ich habe am Rand gestanden in Gruppen, auf meiner Arbeit, schon in der Schule, auf Veranstaltungen, weil ich dachte, ich habe eh nix zu sagen, bin zu unwichtig, will mich nicht aufdrängeln, will nichts Falsches sagen, will nicht, damit nicht über mich gelacht wird, schlecht gedacht wird.

    Damit habe ich ein Image gehabt, hinter dem ich versteckt war, weil ich mich zu unsicher, zu wenig wert fand. Andere waren immer besser...schneller...hübscher...schlanker...schlauer... Mein Ex hat es gut verstanden, mich auch auf dieser Schiene zu behalten, es noch zu verstärken. Ich habe zwar die Regie gehabt in der Ehe, dachte ich, aber eigentlich habe ich nur für alle funktioniert. Damit ich einen Wert habe.

    Das habe ich geändert, nach und nach. Ich kann jetzt meinen Wert sehen und stehe nicht mehr am Rand, bei Gesellschaften. Ich kann meinen Platz im Beruf verteidigen. Ich weise nicht mehr unbedingt gleich auf vermeintliche Mängel hin, die ich habe. Denn keiner ist perfekt. Und es will doch auch keiner wissen. Ich kann immer besser dazu stehen, zu sein, wie ich bin!

    Das konnte ich alles für mich erreichen, weil ich aus der Beziehung gegangen bin, in der ich starr feststeckte, in der keine Entwicklung mehr möglich war. Meine neue Beziehung sieht völlig anders aus! Denn ich bin jetzt anders! Mein Lebensgefährte ist 30 cm größer als ich, aber trotzdem sind wir auf gleicher Augenhöhe. Denn was anderes lasse ich einfach nicht mehr zu.

    Es ist also möglich, sich zu verändern. Das geht langsam, aber es geht. In kleinen Schritten, du wirst Erfolge merken und das wird dich anspornen.

    Hm, soweit, so gut, das waren meine Gedanken zu Veränderungen am Montag morgen. Hoffe, du kannst was anfangen damit.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Hallo Honey,

    ja, die Entscheidung war richtig, deshalb tut es aber trotzdem weh! Das ist einfach so...

    Er schiebt die Schuld am Scheitern, an allem, auf dich. Das ist typisch, so muss er nicht bei sich hinsehen und selbst auch Verantwortung übernehmen. Schuld oder nicht, Schuld ist immer was... Irgendwann fängt es an und wird dann immer hin- und hergeschoben. Fakt ist doch aber, er will nicht auf's Trinken verzichten, du willst ihm nicht zusehen dabei. Mal grob gesagt.

    Es funktioniert nicht mehr zwischen euch, also ist es doch besser, die Beziehung zu beenden. Er sieht jetzt wohl, dass es wirklich zueende geht und versucht noch ein wenig, da was zu drehen. Und seine schlechten Gefühle auf dich abzuschieben. Klare Ansagen und Grenzen setzen, auch wenn es noch so schwer fällt. Dich nicht in Diskussionen verwickeln lassen. Konsequent sein. Das ist nicht immer leicht, aber es wird ihm zeigen, es ist dir ernst!

    Ich wünsche dir einen guten Tag
    Aurora

    Hallo Clama,

    Erstmal "Guten Tag" hier im Forum!

    Diese Ohnmachtsgefühle kenne ich auch gut... Und die Suche nach Verstecken, das heimliche Trinken und die Schuldzuweisungen. "Ich muss ja heimlich trinken, du machst ja sonst jedes Mal ein Fass auf..." Und so weiter.

    Nachzuvollziehen, was im Kopf eines Trinkenden vorgeht, ist schwierig. Obwohl, im Prinzip dreht sich ja bei demjenigen alles darum, wann es die nächste Gelegenheit zum Saufen gibt. Die Sucht schränkt das Leben des Süchtigen immer mehr ein. Es ist schwierig, das zu akzeptieren und die Konsequenzen für sich selbst daraus zu ziehen.

    Du schreibst nun, dass du mit deinen Kindern gehen wirst. Diese Entscheidung ist ein schwerer Schritt, aber oft die einzige Lösung für den/die Angehörigen. Ich hab's auch gemacht, nach vielen Jahren, in denen ich immer zwischen Hoffnung und Verzweiflung hin und her schwankte. Für mich war das die beste Entscheidung, die ich treffen konnte.

    Wie werden denn deine nächsten Schritte aussehen? Hast du schon Wohnungen geguckt?

    Ich wünsche dir viel Kraft zum Weitergehen.

    Grüße von
    Aurora

    Hallo,

    liebe Gotti :D , ja, an irgendwas hat es gelegen, dass wir ausharren wollten. Ich kann von mir aus sagen, es war auch freiwillig, denn niemand hat mich gezwungen, das so zu machen, nur ich selbst... Ich nehme es hin, ich konnte eben nicht anders als ich es tat, damals, ich empfand es als richtig für mich, so zu leben.

    Hallo Matthias :D , danke!

    Hallo Monty :D , ich werde die Glückwünsche ausrichten, unbekannterweise. Ich habe ja auch noch eine Tochter, die wird am 13.6 28 Jahre alt - ich glaub, ich werde alt :roll::?:lol: . Bin ja auch schon Oma...

    Hallo Welia :D , ja, mein Sohn ist schööööön jung. Deine Kinder sind ja wirklich schon "groß", hast früh angefangen. Irgendwie finde ich es aber auch gut. Selbst noch so jung zu sein... Ich bin immer irgendwie stolz, wenn Menschen sagen, waaaas, sie haben sooooo erwachsene Kinder, sie sehen doch noch sooooo jung aus... :lol: . Da werd ich immer so :oops: vor Freude...

    Demnächst geht es los hier. Freu mich schon.

    Aurora

    Hallo Candygirl,

    echt, all deine Gründe zu bleiben, die waren auch meine :shock: , außer der Punkt "Schwiegereltern", meine Ex SchwieMu ist eine böse Frau... aber ich mochte meinen Schwiegervater sehr gerne, der ist aber schon lange verstorben. Es gab immer wieder Gründe, hinter denen ich mich versteckte, warum ich angeblich nicht aktiv werden konnte. Es waren aber meine Ängste und meine Feigheit, mein Leben selbstverantwortlich zu leben, die mich verharren ließen. Denn Liebe empfand ich irgendwann auch nicht mehr für meinen Ex, nur Gewohnheit...

    Ich wusste halt, woran ich war und es war so bequem. Ich konnte meckern und ihm die Schuld geben, warum ich nicht handeln konnte. Mir ging es finanziell super, für mich ein wichtiger Grund. Aber, irgendwann merkte ich, erstmal wurde es immer schlimmer mit der Sauferei. Und ich wurde immer unzufriedener, frustrierter, unglücklicher. Da war dann sogar Hass... Und all das Finanzielle gab mir keine Liebe, Wärme...

    Und ich ein Jammerlappen, achachach, ich kann doch nix machen, weil...

    Irgendwann sah ich mich im Spiegel an. Ich sagte zu mir:"Hör auf zu flennen, du Blöde! Es kommt keiner und rettet dich! Jetzt hör mal auf zu lamentieren und mach endlich was! Sonst bist du irgendwann alt und dann denkst du, war es das gewesen...?" Ich schimpfte mich ziemlich aus, damals. Und dann machte ich endlich was, für mich, denn es ist mein Leben! Die anderen leben ihr's ja auch nach ihrer Facon, ohne auf mich Rücksicht zu nehmen. Im Groben gesagt. Das gleiche Recht hab ich, hast du auch!

    Du tust nicht das, was du am liebsten tun würdest. Weil...Der erste Schritt ist sehr schwer, ich weiß. Mach mal gaaaanz langsam die ersten Gehversuche! Mitleid ist keine Basis für eine gleichberechtigte Beziehung!

    Liebe Grüße
    Aurora

    Hallo Nici,

    da hast du ja schon eine Menge Resumée gezogen. Da ist was drinnen zum Nachdenken.

    Es gibt dieses Co-Verhalten nicht nur zwischen Menschen, von denen einer süchtig ist. Ich hatte z.B. meine Verhaltensweisen schon bei meiner Jugendliebe, der trank nicht... Und bei mir auf Arbeit habe ich mich auch so verhalten. Es hat eine Menge mit meinem Selbstwert, mit meinem Selbstvertrauen, mit meinen Grenzen zu tun.

    Ich kann auch verstehen, wie du dich fühlst, wenn du deine Kinder beobachtest, wie sie mit ihrem Vater umgehen und so. Und es war ja auch mal Liebe zwischen euch. Das ist es, was es mir zum Beispiel auch die Trennung so sehr erschwert hat. Irgendwo ist einem ja der Partner doch nicht gleichgültig, auch wenn es ungesunde Gefühle sind, die da mitspielen. Es ist sehr schwierig, sich daraus zu lösen!

    Und Vertrauen - hm. Zuerst einmal ist es wichtig, dass du dir wieder selbst vertraust! Dass du lernst, wieder auf deine eigenen Gefühle zu hören, dass du dir vertraust, dass du es schaffen kannst. Und dass du weißt, du bist es ja auch wert! Wert, ein Leben zu haben, in dem du dich wohl fühlst, in dem du dich selbst ernst nimmst und ernst genommen wirst! Das bedeutet, Grenzen ziehen zu lernen, für Sachen, die du nicht mehr zulassen wirst. "Du bist zu gut für diese Welt" waahhhhh, den Spruch hörte ich auch öfter :? . Würde mir heute Bauchweh machen, geb ich zu. Damals fand ich mich toll, ich, die Starke, Glorreiche, Alleskönnerin, Allesaushalterin... Heute denke ich, wer mir sowas sagt, der meint, ich habe ja eh keine Grenzen, lasse mich maßlos ausnutzen...Aber da fällt mir ein, sowas sagt keiner mehr zu mir :roll: .

    Hm, fang mal langsam an mit den Waschungen, und nimm lauwarmes Wasser. Und mach langsam damit. Nur keine kalten Güsse. Du hast eine Menge Dinge, die du bearbeiten willst. Das geht immer Schritt für Schritt, denn es baut sich immer eins auf dem anderen auf! Diese Erfahrung habe ich jedenfalls so gemacht! Du machst das doch toll! Es dauert eben seine Zeit, und es tut immer wieder auch mächtig weh... Aber hinterher merkst du, dass du wieder ein wenig mehr Stärke gewonnen hast.

    Liebe Grüße
    Aurora