Unfreiwillig in der Therapie ?

Servus Bernd,

solche "Negativbeispiele" gibt es leider immer noch. Inzwischen geht es z.T sogar schon so weit, dass Betroffene vom Gericht die Auflage bekommen, eine SHG zu besuchen. Von den SHG wird dann gefordert, Besuchsberichte über den Patienten zu verfassen - der Hohn schlechthin. Ich habe mich geweigert, andere Bescheinigungen als die über das Datum des Besuchs auszustellen. Das alleine ist für mich schon grenzwertig, weil es die verbürgte Anonymität der SHG aushebelt.

Darüber hinaus sehe ich regelmässig Alkoholkranke, die (zumindest die Entgiftungsstationen) der Krankenhäuser als "Zufluchtsort" nutzen, um z.B. dem Gerichtsvollzieher oder anderen Dingen "aus dem Weg zu gehen". Men "persönlicher" Rekordhalter war letztens zu seiner 75sten Entgiftung in der gleichen Klinik - in nur 6 Jahren...

Aber wo will irgendjemand da die Grenze ziehen? Vielleicht hat er ja gerade bei diesem Entzug den Wink des Schicksals kapiert und holt sich wirklich Hilfe und wird trocken? Ich persönlich glaube zwar nicht daran, aber wer von uns kann sich da schon sicher sein? Ich würde ihm die medizinische Behandlung nicht verweigern wollen...

Gleiches gilt für die Zwangstherapien - ich halte sie auch durchwegs "für die Katz' ", aber wenn auch nur einer dadurch trocken geworden ist, dann ist das Ziel erreicht.

LG
Spedi