• Hallo Ilea,
    zunächst einmal herzlich Willkommen.

    Dein Posting hat, wie Du sicherlich selber bereits gemerkt hast, mit vielen anderen Menschen und ihren Geschichten sehr viel Ähnlichkeit.
    Wie Du in meiner Geschichte (danke, für Deine Worte :) ) gelesen hast, habe ich den Kontakt schon lange abgebrochen, so das ich bis heute Gott sei Dank den Werdegang meiner Mutter nur Abseits mitbekommen habe, die letzten zumindest. Auch hat meine Mutter bis Heute keine Zusammenbrüche o.ä. gehabt, so daß mir Gespräche mit den Ärzten bis jetzt erspart blieben. Aber ganz Ehrlich, ich wünschte es käme zu einem Zusammenbruch! Denn dann könnte ich endlich meiner Mutter beweisen das sie Alkoholikerin ist, könnte mit den Ärzten reden, könnte handeln.
    Auch ich bin sehr Egoistisch, in dieser Beziehung!
    Und ich bin ganz fest davon überzeugt, wäre ich nicht Egoistisch, dann würde es mir um einiges schlechter gehen als Heute.

    Du bist weder Kalt noch Egoistisch wenn Du solche Gedanken hast, ganz im Gegenteil, du hast ein gesundes realistisches Denkvermögen!!!
    Du hast geschrieben:
    Meine Kindheit war bescheiden,Hilfe von ihr bekam ich so gut wie nie,jedoch fordert sie immer.
    Stell Dir doch einfach vor was und wie viel sie Dir geben könnte wenn sie trocken ist.
    In laufe der Suchtjahre stirb so viel ab, das kann niemand wieder zurück holen. Die Jahre verändern jeden Menschen, auch uns Kinder, und so ist es auch unser gutes Recht uns zu schützen wo es geht.

    Liebe Grüße
    Söckchen

    „Geliebt zu werden kann eine Strafe sein. Nicht wissen, ob man geliebt wird, ist Folter.“

    Robert Lembke

  • hallo ilea

    Zitat

    Ich habe gar keine Gefühle mehr für sie,das macht mir angst,weil ich im grunde ein gefühlvoller Mensch bin und immer allen Helfen will und kann


    ich glaube dir das du ein gefühlvoller mensch bist, ich schätze deine kälte (wenn ich es so nennen darf) deiner mutter gegenüber ist über all die jahre nach und nach entstanden, ne art selbstschutz von dir. deine mutter ist nicht mehr der mensch den du in deiner kindheit kanntest, der alkohol hat sie verändert - und wie leider so üblich nicht zum positiven.

    Zitat

    Habe versucht zu erklären,dass ich das nicht kann und will,weil sonst ich diejenige wäre die Zugrunde geht. Sie schaute mich nur mit großen Augen an.


    na dann laß sie dumm schaun, jemand der noch nie mit einem alkoholiker zusammengelebt hat oder wenn es um die eigenen eltern geht, der kann sowas einfach net nachvollziehn. wobei man ihnen das ja eigentlich net übel nehmen kann, aber zeitweise bringt es mich dann doch auf die palme. du hast ihr deinen standpunkt erklärt, ob sie es versteht oder net spielt keine rolle - zwingen kann sie dich ja gott sei dank net. ich finde deine einstellung auf alle fälle in ordnung, anders würdest du sonst noch zu grunde gehn.

    wie ging es dir denn als du von der prognose der ärzte über die zu erwartende lebensdauer deiner mutter gehört hast? wie hast du dich dabei gefühlt?

    liebe grüße

  • Hallo Ilea! Weil ich dich gerade im Chat gelesen ahbe, kann ich doch noch nicht gleich in die Badewanne... Ich kann dir ganz vieles nachfühlen, ich kann auch irgendwo verstehen, dass du dich schlecht fühlst.... ABER: Deine Mutter lebt ihr Leben, wie SIE es will. Deshalb hast du auch gar keinen Grund, dich für sie aufzuopfern oder auch nur liebe Gefühle für sie zu haben. Wer uns mit Füßen tritt, den können wir nicht unbedingt lieben, oder? :cry: Aber uns Kindern wurde ja immer eingeimpft, dass wir perfekt sein müssen - auch im Gefühlsbereich. Und zu unserem Bild einer "perfekten Tochter" gehört halt auch das sich kümmern, gell? Was wäre denn, wenn du sie nicht besuchst? Kannst du irgendwas verändern, wenn du sie besuchst? Ich glaube, du musst deinen Frieden mit ihr machen, dann kannst du endlich auch anfangen, deinen Frieden mit dir zu machen. DU bist nämlich auch wer!!!!! Ist es dir denn wichtig, was andere Leute von dir denken? Du bist nciht auf Gedeih udn verderb an deine Mutter gekettet. Du musst dich nur vor dir selber rechtfertigen, udn sonst vor NIEMANDEM: Finde deinen Weg!!!

    Ich hoffe, wir können bald mehr voneinander hören, aber für heute muss ich jetzt Schluss machen. Machs gut!! tini

    Kleine Schritte sind besser als gar keine!

  • Hallo Ilea,

    ich weiß, daß "Kinder" es besonders schwer haben sich abzugrenzen.

    Und doch:

    Zitat von Ilea

    ihr die steine aus dem weg räumen.
    immer wenn es brennt,sie ganz unten ist,DANN komme ich und meine schwester zum zug.
    wohnung herrichten,möbel kaufen,renovieren,behördengänge erledigen,mit ärzten und betreuern reden, ihr finanzen orden, einkaufen,sauber machen ect.

    Damit unterstützt Ihr den Leidensweg Eurer Mutter noch.

    Warum sollte sie etwas ändern, wenn doch die Töchter ihr immer wieder den Weg ebnen. Es geht ihr doch gut, denn Ihr haltet ihr ja (unbewusst) den Rücken frei zum Trinken.

    Natürlich ist es sehr schwer, jemanden in seinem "Dreck" liegen zu lassen, leider ist es aber der einzige Weg um sie vielleicht doch zu Nachdenken zu bringen.

    Jeder Alkoholiker braucht seinen persönlichen Tiefpunkt. Wie der aussieht in sehr verschieden, aber vielleicht hilft es ja bei Eurer Mutter, einfach mal nicht mehr für sie da zu sein!

    Oh ja... ich weiß genau, wie Alkis es immer wieder schaffen, einem ein schlechtes Gewissen einzureden oder sogar versuchen, uns (Euch) die Schuld zuzuschieben.

    Aber noch bist Du Schuld daran, daß sie trinkt und klein und unbedeutend bist Du schon mal gar nicht.

    Das sind alles Taktiken, damit Ihr funktioniert, wie sie es für sich am besten braucht!

    Versucht Euch von ihr zu distanzieren, denkt an Euch und was Euch gut tut.

    Ihr seid die Kinder und somit nicht für das Leben Eurer Mutter verantwortlich.

    Sie ist erwachsen und selber für ihr Leben verantwortlich!!!

    Lieben Gruß
    Speedy

  • Ja, Ilea, Speedy hat völlig recht. Aber es ist erstmal hart das zu akzeptieren, weil man es ja andes gelernt hat, gell? Man ist doch Schuld am Leid seiner Eltern, oder? Eben weil man auf der Welt ist, gell? :!::!:
    Halt Halt Halt!!!!!! So ist es nicht! So weit kommts noch, dass wir uns entschuldigen, weil wir auf der Welt sind. Du musst bei deiner Mutter nichts "abarbeiten", du bist ihr eben gerade nichts schuldig, egal, wei jung sie bei deiner Geburt war! Und egal, wie viel du für sie tust, die Anerkennung, die du brauchst, wrid sie dir nicht geben. Hol sie dir selber! Tu was für dich! Erkenne du dich mal an! Sei nett zu dir! Und dann erst kannst du wieder nett sein zu anderen!!! :D:D:D LG tini

    Kleine Schritte sind besser als gar keine!

  • hi ilea

    Zitat

    frage mich,ob ich zuviel erwarte,verlange vom leben.anderen ergeht es viel schlimmer,schlechter als mir. könnte doch froh sein,tolle jungs und nen wundervollen mann zu haben,stimmt auch,nur können sie sich nicht in mich hineinversetzen.


    es wird immer andere geben denen es schlechter geht, das spielt aber keine rolle. fakt ist das es dir schlecht geht, vergleiche sind da nicht relevant. dein mann und deine kinder können dir zwar ne stütze sein bzw sollen es sein, aber das allein sorgt nicht dafür das es dir auch wirklich gut geht.

    geduld müssen wir scho auch ham, das alles zu akzeptieren, wirklich zu verinnerlichen das braucht seine zeit. du bist jahrelang gewohnt, das du dich nach den bedürfnissen und wünschen anderer richtest, dein wohl hinten an stellst, es ist ein schwieriger und langwieriger prozess, das zu ändern. aber möglich! mit geduld und kleinen schritten...

    liebe grüße

    Einmal editiert, zuletzt von summerdream (19. Februar 2008 um 21:11)

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