Beiträge von Söckchen

    Hallo Cinderella,
    herzlich Willkomen hier im Forum.
    Da du ja nicht ohne Grund hier her gefunden hast, scheinst du innerlich zu wissen das dein Freund nicht im normalen Maße mit Alkohol umgehen kann.
    Ich bin Kind einer Alkoholikerin, und kann dir wirklich nur dringend raten an deine Kinder und an dich zu denken.

    Was ist es für eine Beziehung wenn er 2-3 mal die Woche alleine weggeht und seine Freizeit ohne dich verbringt???
    Es kam schon vor das er auf Partys zugeschlagen hat, da wird ja dann bald keine Einladung mehr geben!
    Warum sollst du auf den Herrn warten....bis er sich daran erinnert ein Zuhause zu haben???
    Was ist das für eine Liebe, wenn du ihm gegenüber ANGST verspürst???
    Deine Kinder haben Angst wenn er laut wird.....
    Deine Kinder sollen von dir bestraft werden, weil er mit deiner Art der Erziehung DEINER KINDER nicht einverstanden ist ???
    Es macht ihn noch böser wenn du weinst???
    Du ziehst ihn aus, und deckst ihn zu???

    Was ist das für eine Liebe, wenn Mann wütend wird weil seine Liebste vor ihm Angst hat, wegen ihm weint, der sie mit Worten verletzt?
    Vielleicht bin ich altmodisch, doch zu einer Liebe gehört für mich immer noch Vertrauen, Ehrlichkeit, Verläßlichkeit, Zweisamkeit und vieles mehr. Aber ganz bestimmt gehört nicht Angst dazu!

    Ganz ehrlich meine Meinung dazu....,
    der Mann ist es nicht wert von dir geliebt zu werden!!!! An deiner Stelle, kann es dir völlig egal sein ob er Alkoholiker ist oder nicht, er ist nicht gut für dich und die Kindern. Er hat seinem Benehmen nach gar keine Achtung vor dir. Er liebt sich am meisten und benutzt dich.
    Er hat aber begonnen dich irgendwie glauben zu machen das du ihn brauchst, was du als Liebe bewertest.

    Glaube nicht ihm, sondern Glaube an dich und handel so, dass es dir und den Kindern gut geht.

    In diesem Sinne
    Liebe Grüße
    Söckchen

    Hallo Stefka, ja ich finde du mußt etwas tun!!! Und zwar in dem Moment wo du weißt das er betrunken am Steuer sitzt.
    Ich weiß nicht ob du gerichtlich eine Mitschuld tragen würdest, aber moralisch gesehen finde ich es unverantwortlich nichts zu tun. Ich würde meines Lebens nicht mehr froh, wenn er einen Unfall verursacht und unter Umständen Menschen verletzt oder gar tötet.
    Also wenn der das nächste mal los fährt, und sich z.B. von dir nicht hat umstimmen lassen, ruf bei der Polizei an, und gebe das Kennzeichen durch. Sollte er tatsächlich einen Unfall verursachen, dann hast du wenigstens versucht das Schlimmste zu verhindern!!! Wenn sie ihn nicht finden, hat er noch mal Glück gehabt, ansonsten muß er halt mit der Konsequens des Führerscheinverlustes klar kommen. Zumindest aber kannst du ruhiger schlafen, nicht untätig gewesen zu sein. Ich habe weiß Gott viel Verständnis, aber bei Alkohol am Steuer ist es bei mir echt vorbei.
    In diesem Sinne
    Söckchen
    Stell dir doch einfach nur mal vor, dein Hund würde von so jemanden überfahren werden, weil da jemand glaubt betrunken das Auto zu beherrschen!!!!!! Von Menschenleben ganz zu schweigen...

    Angeregt durch den Thread "Gesunden" Umgang mit Alkohol?? von TotesHerz komme ich auf folgende Frage an Euch.
    Eventuell hat ja der ein oder andere schon die Erfahrung machen können/müssen.
    Was würdet ihr tun, wenn z.B. die beste Freundin auf euch zukommt und euch „beichtet“ Alkoholikerin zu sein? Es könnte auch der gute Kumpel, der super nette Kollege, oder gar Bruder oder Schwester sein!

    Beine in die Hand nehmen und ganz schnell weglaufen?
    Würde das Helfersyndrom wieder ausbrechen…und der Wahnsinn fängt wieder an einem neuen Punkt an?
    Wissen wir tatsächlich dass wir nicht helfen können?
    Was kann/muss man tun?
    Kontakt abbrechen,
    ins Gewissen reden,
    andere nahestehende Menschen informieren,
    Händchen halten,
    dieses Forum empfehlen (ist ja klar :roll: )
    oder, oder, oder..... :?:

    Weshalb ich darauf komme? Nun, ich habe diesen o.g. Thread mit großem Interesse verfolgt, da ich die verschiedenen Ansichten sehr gut finde, und irgendwie jede einzelne Meinung sehr gut nachvollziehen kann.

    In meinem Umfeld ist seit etwa 2 Jahren eine Person, von der ich stark vermute das sie Alkoholikerin ist. An manchen Tagen traf ich sie, und sie war sternhagelvoll, erkannte mich nicht, torkelte des Nachts über die Straßen……, und einiges mehr. Es ergab sich in einem Gespräch, das sie mir erzählte psychischen Probleme zu haben, und gerade versucht in eine Klinik zu kommen.
    Nun, in meinem Eifer habe ich ihr gesagt, das wenn sie Hilfe braucht, ein Ohr zum Zuhören, Bestand oder sonst was, dann soll sie einfach rüber kommen. Jetzt geht mir dieses Gespräch nicht mehr aus dem Kopf, hoffe irgendwie das sie meine Hilfe nicht braucht und will, denn im Ernstfall weis ich gar nicht was ich tun kann. Hinzu kommt, das ich durch meine Angst und Panikerkrankung selber gehandikapt bin, und manche Dinge nicht so erledigen kann, wie ein „Normalo“. Sie weiß um meine Probleme, weiß meine Therapieerfahrungen, weiß das ich keine Vorurteile zum Couchbesuch beim Psychiater habe, darum hat sie sich mir ja auch anvertraut, wie sie mir selber sagte.
    Also, nun hoffe ich auf ein paar gute Vorschläge!!!!
    Liebe Grüße
    Euer Söckchen

    Hallo TotesHerz,
    als stille Mitleserin habe ich den dringenden Wunsch dich mal zu loben. Dein Schreibstil, die Wortwahl und deine Ehrlichkeit kommen verflixt gut rüber. Wenn das Thema nicht so traurig wäre...,man könnte in vielen Passagen herzlich darüber lachen, wie wahr sie doch sind! Du kannst scheinbar die Menschen sehr gut beobachten, und noch viel besser beschreiben.
    Vieles erkenne ich wieder, sehe meine Mutter direkt vor mir...., höre ihre unverständlichen Worte klingen in meinen Ohren, das alle anderen (VaterStaat voran!!!) Schuld sind an ihrem Elend, wir Kinder sie im Stich lassen, die Enkelkinder völlig unerzogen sind, ihre Schwester ja so selbstherrlich ist, die Exmänner alles Schweine sind, ihre Kindheit ja so hart war, und und und....

    Sehe ihr "gepflegtes" Erscheinungsbild, ihre fettigen Haare, das aufgequollende Gesicht, das fehlende Gebiss, von der netten Kleidung mal abgesehen.
    Und weißt du was? Die netten Familienfeiern waren damals für mich der Anlass den Kontakt abzubrechen. Ich konnte es nicht mehr ertragen, wie sie innerhalb kürzester Zeit auf dem Sofa zusammen sank, anfing zu heulen und die Gläser umwarf. Muß dazu sagen das sie damals ja noch wirklich gepflegt war, und das die Feiern nicht nur mit Familie statt fanden, sondern auch Freunde und Bekannte das Elend und den Verfall sahen. Jedes Jahr zu Geburtstagen, Ostern und insbesondere an Weihnachten erfreue ich mich mit der Bestätigung, das meine Entscheidung richtig war!!!
    Entschuldigung, ich bin abgeschweift..... :oops:
    mach weiter so, sei nicht zu streng zu unserer Gesellschaft, konzentriere dich auf deine kleine Familie und geniese die Schwangerschaft.
    In diesem Sinne
    Alles Gute
    Söckchen

    Hallo Krümelmonster,

    puuuhhhh, da hast du aber mal die Luft raus gelassen.
    Prima wenn es dir jetzt besser geht. :)
    Du machst dir das Leben ziemlich schwer, auch wenn natürlich einige Hintergründe zu deinem Handeln beigetragen haben.
    An deiner Stelle würde ich aber nicht aufgeben, sondern weiter daran arbeiten, einigermaßen entspannt auch mal alleine auszugehen. Am einfachsten wäre es wenn du mit einer Freundin zunächst mal in kleinen Schritten etwas unternimmst, wie z.B. ins Kino, zum Sport oder was auch immer zeitlich begrenzt ist. Ich meine halt das der Film im Kino so etwa mit An- und Rückfahrt ca. 2-3 Stunden dauert. Auch eine Massage dauert ihre begrenzte Zeit, so das du und dein Partner sich ungefähr deine Abwesenheit selber errechnen können. Wenn du dann selber merkst wie alle Familienmitglieder keine Beschwerden dir gegenüber äußern, wirst du bestimmt auch mal auf einer Fete, beim Betriebsausflug oder sonst irgenetwas etwas lockerer umgehen.

    Deine Unruhe in Bezug deines Sohnes und den Wochenendbesuchen beim Vater kann ich voll und ganz nachvollziehen. Nur leider scheint es kaum eine Möglichkeit zu geben, daran etwas zu ändern. Einzig das du auf deinen Sohn achten kannst, wenn er irgendwann von selbst seine Wünsche äußert und nicht mehr hingehen möchte. Kinder sind in diesem Alter leider sehr einfach zu manipulieren, da reichen wirklich schon kleine Geschenke. Wenn dein Sohn aber älter wird, und sich seine eigene Meinung bilden kann, wird er erkennen das seine Mutter die Vertrauensperson ist, auf die er sich verlassen kann! Sei für ihn da, höre ihm aufmerksam zu, und antworte auf seine evt. Fragen ehrlich.
    Mehr kannst du im Moment nicht tun, außer du würdest um das alleinige Sorgerecht kämpfen wollen!?!?

    Freue dich das dein Partner zu dir steht. Er gibt sich größte Mühe dich zu unterstützen. Du darfst endlich selbststängiger werden, und er hilft dir dabei es in die Tat umzusetzen :roll:
    Nimm die Unterstützung an, und vertraue ihm

    Liebe Grüße
    Söckchen

    Hallo Lara,
    herzlich Willkomen hier im Forum.

    Da du scheinbar eine kleine Vorstellung von dem Leben eines Alkoholikers hast, liegst du schon ganz richtig, dass das Verhalten der Familie nicht OK ist.
    Ich weiß ja nicht wie lange du mit deinem Freund schon zusammen bist, bzw. wie gefestigt eure Beziehung ist, doch ich finde du solltest deinen Standpunkt auch klar und deutlich vertreten. Alles andere wärst doch nicht DU!!!!
    So wie dein Freund sich äußert, so denke ich das er schon vor langer Zeit resigniert hat. Er hat wahrscheinlich schon einige Entzüge mit erlebt, und auch die pflegende Familie ertragen, ohne jemals zu einem Erfolgserlebnis gelangt zu sein.
    Rede mit ihm über deine Ansichten, und entscheidet gemeinsam wie ihr in Zukunft mit dem Vater, und der Familie in diesem Zusammenhang umgehen wollt.

    Bleib Deiner Meinung treu, und verstelle dich nicht um irgend jemanden zu gefallen. Das lohnt sich nicht, und kann irgendwann als Schuss von hinten losgehen.

    Liebe Grüße
    Söckchen

    Hallo Marvin, herzlich Willkommen hier im Forum. Schön das du den Weg hierher gefunden hast, denn du wirst einige Tipps und Ratschläge bekommen.

    Deine Geschichte gleicht vielen von uns, und dennoch ist jede Geschichte ein Unikat.
    Wenn ich gut aufgepasst habe, bist du gerade erst um die 18 Jahre jung, und ich finde deinen Schreibstil sehr genau und gewissenhaft. Auf eine gewisse Weise kommt es mir so vor, als ob du von deinem Vater bereits Abstand genommen hast. Und wenn dem so ist..., dann ist es gut für Dich.
    Deine Mutter hat sich scheinbar gar nicht erst in die Co- Abhängigkeit drängen lassen. Hat Chancen gegeben und Enttäuschung erlebt, um nun ihre Entscheidung zu treffen und zu gehen.

    Zitat

    Jetzt hat meine Mutter die Nase voll...Sie hat keine Lust das ganze nocheinmal durch zu machen, ich glaube, das sie ihn nichtmehr liebt. Sie will jetzt umziehen mit meiner Schwester...


    Wo bist du bei ihrem Entschluß? Hat sie dich vor eine Wahl gestellt, oder hast du bereits deinen Unwillen geäußert?

    Ich kann durchaus verstehen, das du 1.) deinen Vater nicht im Stich lassen möchtest, und 2.) das du das Elternhaus nicht aufgeben möchtest.

    Da sich dein Vater nur alleine helfen kann, indem er seine Alkoholsucht annimmt, akzeptiert und sich in ärztliche Behandlung begibt, läßt du ihn nicht im Stich!!!

    Tja und die Sache mit dem Elternhaus, das ist so eine Sache! Du bist ein erwachsener junger Mensch, der auf dem besten Weg ist sich sein eigenes Leben aufzubauen. Dein ureigenes Leben, mit allem was dazu gehört!! Irgendwann wirst du doch sowieso in deine erste eigene Buder ziehen, evt. mit der ersten Freundin.
    Würdest du bei deinen Eltern ewig wohnen bleiben wollen, wenn es diese Probleme nicht gäbe? Hättest du dann ein schlechtes Gewissen?
    Bestimmt nicht, denn es gehört zum erwachsen werden dazu, und macht sogar auch Spaß.

    Es ist schwer, und mit einem gesunden Menschenverstand nicht zu begreifen, warum Alkoholker so sind wie sie sind. Doch sie sind schwer krank, und der Alkohol macht sie zu dem was sie sind und wie sie handeln! Wir Nichterkrankten können ihnen nicht helfen, denn die Sucht hat mehr Willenskraft als wir jemals anwenden könnten.

    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, Mut und Energie deinen Weg zu gehen, und hoffe das du mit deiner Mutter eine für Euch zufriedenstellende Lösung kommt.

    Liebe Grüße
    Söckchen

    Hallo JaKlar,
    zunächst möchte ich dich ganz herzlich hier im Forum begrüßen. Sicherlich wirst du hier sehr viele Ähnlichkeiten zu deinem Leben finden, die oft helfen, aber auch manches mal sehr an den Nerven zerren.

    Aus deinem Geschriebenen lese ich eine große Portion Wut heraus. Sicherlich weil die Geburtstagsfeier gerade erst gewesen ist, und alles noch sehr frisch ist. Aber eben auch die Wut, welche du schon seit Jahren mit Dir rumschleppst!

    Zum anderen lese ich auch eine Menge Enttäuschung und Verachtung heraus. Enttäuschung darüber, das keiner der Familienmitglieder auf deiner Seite steht, und dich quasi abgestempelt hat. Abgestempelt als ewig undankbares und ungerechtes Kind!
    Verachtung, deshalb, da du vom Erzeuger sprichst!

    Glaube mir, du darfst wütend und enttäuscht sein, das steht dir als Kind der Eltern zu. Jedes Kind sollte die Eltern als Vorbild sehen, und stolz sein. Doch leider haben wir Kinder von Alkoholikern nichts, auf das wir stolz sein können, geschweige denn als Vorbild sehen könnten.

    Soweit wie ich verstanden habe, sind die Oma (Mutter deines Vaters?) , deine Mutter, sowie dein Bruder sehr tief in der Co-Abhängigkeit, und empfinden dich als Querschläger, da du in ihrer Welt nicht mitmachst. Daran wirst du nichts ändern können, leider!
    Sicherlich kann man der schlechten Kindheit nicht alles zuschustern, wie dein Lebensweg verlaufen ist oder noch verlaufenwird, denn ab einem gewissen Zeitpunkt ist jeder seines Glückes Schmied!
    Doch manch undankbaren Vererbungen kann man nicht einfach über Bord schmeißen, aber man kann und muß daran selber arbeiten.
    Ich habe z.B. seit einiger Zeit mit Agoraphobie zu kämpfen, was ich auch als Erbe (da mir von Kindesbeinen an das Selbstbewusstsein genommen wurde) meiner Eltern sehe, doch daran arbeiten muß ich ganz alleine.

    Eines kannst du ganz sicher für dich tun. Indem du einfach so ehrlich und grade weiter deine Meinung äußerst, wie du es bisher mit der Familie pratizierst hast!
    Also wenn die Oma sich über deinen Vater mangels Benehmen beschwert, das du dann sagst, das er nie anders war, oder halt immer schon so war! Für dich also nichts besonderes ist, und somit klar angibst, das du dafür der falsche Ansprechpartner bist.

    Allerdings solltest du nie damit rechnen, das dich ein Familienmitglied tröstend in den Arm nimmt, und dir Recht gibt!

    Sprichst du denn mit deinem Vater noch? Oder warum befindet er sich in einem anderen Zimmer, während der Feier?

    Liebe Grüße
    Söckchen

    Hi Gwendoline,
    ist es nicht irre, wie es unsere Eltern irgendwie geschafft haben uns Kinder ein schlechtes Gewissen zu machen? Eigentlich haben wir doch gar keinen Grund dazu, schließlich konnten wir uns die Eltern nicht aussuchen, bzw. haben wir doch keine Schuld an ihrem Lebensverlauf. Und doch lese ich bei den Kindern immer wieder dieses schlechte Gewissen heraus.

    Nein, deine Fragen sind nicht mir nicht unangenehm.
    Ich habe vor vielen Jahren (etwa 15Jahre) den Kontakt abgebrochen, weil ich mir dieses Trauerspiel nicht mehr mit anschauen konnte. 2 Jahre später hat auch meine ältere Schwester den Kontakt abgebrochen, und nun im letzten Dezember auch meine jüngere Schwester. Meine Mutter sitzt nun mit ihrem 3.Mann, der ebenfalls Trinker ist, am Rande des Ruins. Es kann nicht mehr lange dauern, dann werden sie die Miete nicht mehr zahlen können, die selbstständige Berufstätigkeit ist gescheitert, so das auch an Rente kaum etwas zu erwarten ist.
    Verarbeitet habe ich das alles bis Heute nicht wirklich, doch an jedem Familienfest bin ich froh das es so ist, wie es ist. Ich muß mir das Drama nicht mehr mitanschauen, brauche nicht mehr Ekel verspüren, da ich mein Elternhaus nicht mehr betrete. Auch für meine kleine Familie mußte ich handeln, obwohl mein Sohn erst später geboren wurde, aber ich erspare ihm diese Oma gerne.
    Erst kürzlich hat meine Mutter sich bei meiner kleinen Schwester schriftlich sehr übel über mich geäußert. Das machte mich unbeschreiblich wütend und traurig, denn bis dahin habe ich nie vergessen, das sie meine Mutter ist! Wollte für sie da sein wenn sie mich braucht...doch diese Äußerung von ihr machte nun endgültig für mich einen gewissen Schlußstrich.
    Ich habe sehr gelitten, und erst durch Zwiegesprächen mit mir selbst, habe ich für den heutigen Zeitraum einen großen Abstand von ihr bekommen. Denn mir wurde sehr klar, wenn es auch grausam ist...., sie hat keine andere Wahl als sich ins Grab zu saufen.
    Sie ist 63Jahre,
    vom Alkohol und Tabletten stark angegriffen und völlig uneinsichtig,
    der Partner ebenfalls abhängig und uneinsichtig,
    keine Geld,
    keine Chance auf Anstellung,
    kaum Rentenansprüche, da zuwenig eingezahlt, bzw. nichts gespart,

    was hat der Mensch da noch vom Leben zu erwarten?

    Entschuldige, ich wollte nicht von Deinem Thema abschweifen!

    Was du als Kind erleben musstest ist verdammt schlimm, und doch gibt es immer noch Kinder die viel schlimmeres erlebt haben. Und dennoch, empfinde ich es von Eltern eine absolute unverschämtheit, den Kindern Verständnis oder gar Dankbarkeit abzuverlangen. Auch wenn sie es nicht so deutlich in Worten sagen, es kommt bei Kindern so an!

    Glaubst Du heute auch noch das deine Stiefmutter nur der Kinder wegen geblieben ist? Sie war selber Abhängig vom Alkohol und Co- Abhängige. Sie konnte sich beim besten Willen nicht von deinem Vater trennen, und schob euch Kinder als Grund vor.
    Wahrscheinlich hat sie es sogar wirklich so empfunden und geglaubt! Aber auch damals gab es schon einige Hilfsprojekte für Suchterkrankungen, Eheberatung, Familienfürsorge und Jugendämter. Also dürftet ihr Kinder nicht wirklich ein Hinderungsgrund gewesen sein, damit sie ihr Leben selbst in die Hand hätte nehmen können.
    Löse dich von jeglicher Form des schlechten Gewissen, tu dir gutes und baue ein Leben ohne Stiefmutter auf.
    Du wirst genug andere Sorgen haben, da brauchst du nicht noch ihre selbstauferlegten Probleme.

    Gute Nacht
    Söckchen

    Guten Morgen :)

    Das freut mich sehr, das Du mit deinem Halbbruder eine Aussprache hattest. Ich nehme an das er Dir auch eine Bestätigung und auch eine Fürsprache gegeben hat, sich von ihr zu lösen.
    Auch das Du mit deinem Bruder ein so gutes Verhältnis hast, finde ich Klasse! So bist du nicht alleine, und hast Menschen um dich herum, die Deine Gefühlswelt mehr verstehen, als Aussenstehende.
    Allerdings habe ich festgestellt, das es viel mehr solcher Dramen gibt, als wir alle annehmen! Nur das nach aussen hin alles hübsch arrangiert wird, damit bloß nichts auffällt! Auch ich dachte immer, das es nur meine Mutter ist, aber beim genaueren Betrachten, sah ich viel mehr Freunde und Bekannte, welche ähnliches Zuhause erlebt haben. Nur das es bei mir etwas anders gelagert war, ich war bereits Erwachsen als meine Mutter Alkoholikerin wurde! Meine Kindheit ist nicht durch traumatische Erinnerungen belastet. Nur das ich heute sicher weiß, das es mit meiner Mutter zwangsläufig so kommen mußte, aufgrund ihrer Erlebnisse und ihres Lebenslaufes! Spätestens seit ein Arzt ihr vor etwa 20-25 Jahren bis Heuet ohne Untersuchungen Beruhigungstabletten verschreibt, und sie diese in Verbindung mit Bier und Wein zu dem gemacht hat, was sie heute ist! Wenn ich wüßte welcher Arzt das ist...., den würde ich sofort anzeigen!!! :twisted:


    Eine schönen Tag wünsche ich Dir!

    Liebe Grüße
    Söckchen

    Hallo mUPFEL, herzlich Willkommen hier im Forum.
    Deine Geschichte finde ich sehr traurig und schlimm zugleich.
    Hast du denn nicht vorher schon bemerkt das dein Mann dem Alkohol verfallen ist?
    Sei mir nicht böse, aber ich kann mir nicht vorstellen das er ganz plötzlich so ein auffälliges Trinkverhalten hat.
    Spontan würde ich dir raten, an dich und das Baby zu denken! Gibt es nicht die Möglichkeit zu deiner Familie zu gehen, und um Hilfe und Unterstützung zu bitten?
    Ich würde ihm quasi die Pistole auf die Brust setzen, und erst wieder näheren Kontakt zu ihm aufnehmen, wenn er tatsächlich in Therapie geht, und wahrhaftig trocken ist.
    Sorry, dies ist wirklich sehr spontan von mir, doch ich finde gerade bei Suchterkrankungen gibt es nichts zu beschönigen.
    Und besonders wenn es um Kinder geht, da kenne ich kein Pardon :evil:
    Lies dich mal bei den Kindern von Alkoholikern durch, vielleicht kannst du mich dann verstehen.

    Liebe Grüße
    Söckchen

    Hallo Gwendoline, zunächst möchte ich Dich recht herzlich hier begrüßen. Du hast den Weg hier her gefunden, und wirst sicherlich viele Anregungen und Hilfen bekommen.

    Deine Geschichte ist sehr traurig und schlimm. Du schreibst das deine Kindheit mit Gewalt, Alkohol und vor allen Dingen Lieblos verlaufen ist.

    Warum hast du ein schlechtes Gewissen? Wenn hier jemand ein schlechtes Gewissen haben müßte, dann ja wohl deine Stiefmutter!

    Ich vermute, das du dein ganzes Leben lang nach Vertrauen,Anerkennung und Liebe von deinen Eltern gesucht hast.
    Was du aber nie bekommen hast!
    Denkst du, wenn du dieser Frau heute helfen könntest, das du Dankbarkeit ernten würdest?
    Soweit wie ich dein Geschriebenes verstehe, denke ich das sie bereits dabei ist sich um den Verstand zu trinken. Dafür sprechen die Vergewaltigunsgeschichten und Überfälle, sowie die Tierhaltung und Zustand der Wohnung.
    Was wäre diesbezüglich deine Idee dort einzuwirken? Möchtest du dort mehrmals die Woche hingehen und dich kümmern? Ganz bestimmt nicht, das Drama guckt sich niemand freiwillig an und versucht irgendetwas zu retten, was nicht zu retten ist!

    Du kannst leider wirklich nichts machen, so schlimm es auch für dich sein mag.
    Kümmere dich ganz besonders um DICH, denn deine angeschlagene Gesundheit ist wichtiger als deine Stiefmutter!!!!!
    Denke an deine eigene kleine Familie, die braucht dich und dort bekommst du Vertrauen, Anerkennug und besonders LIEBE. Alle deine Energie braucht deine winzige süße Tochter, und du wirst Liebe ernten!

    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, und ganz viele liebevolle Stunden mit Deiner Familie.
    Liebe Grüße
    Söckchen

    Herzlich Willkommen hier im Forum liebe Maxxxi. Fühl Dich wohl hier, und wenn Dir danach ist, schreib Deine Gedanken einfach hier auf, du wirst merken, dass es sehr gut tun kann.

    Tja....., da bist Du extra im jugendlichen Leichtsinn in die Ferne gegangen, um dem Drama Zuhause zu entfliehen, und nun hast Du viele Jahre später das gleiche Problem wie früher!
    Du hast einmal gelernt das eine Distanz DIR gut tut, also was spricht dagegen wieder eine Distanz zu deiner Mutter herzustellen?
    Was vor Jahren gut war, kann Heute nicht schlecht sein.

    Da du ihr ja bereits gesagt hast das du ihre Trinkerei nicht duldest, also besitzt du schon eine gute Menge gesunden Egoismus! Und das ist gut so!
    Wie hat deine Mutter denn eigentlich darauf reagiert? Sieht sie ein, das sie schwer Krank ist?

    Du kannst deiner Mutter leider nicht helfen, so schlimm es auch für Dich ist! Der Prozess ist so schleichend und undurchsichtig, da kann niemand den rechten Zeitpunkt finden, außer der Kranke Mensch selbst.

    Kinder bleiben immer Kinder, und Mütter bleiben immer Mütter. Wir Kinder sind nicht für den Lebensverlauf der Eltern zuständig.
    Bei jeder x-beliebigen Erkrankung können wir unterstützen, pflegen und helfen, doch bei jeglicher Art von Sucht ist uns dieser Weg versperrt.

    Ziehe deinen Weg durch, auch wenn es schwer fällt.

    Liebe Grüße
    Söckchen

    Hallo Catti,

    ehrlich...du hast mich irgendwie gerührt.
    Ich finde es großartig das du für dich selber die Entscheidung getroffen hast, in einer neuen Stadt ein neues Leben beginnen zu wollen.

    Außerdem ist es lobenswert das dein Freund ebenfalls den Wunsch hat trocken zu werden.

    Ob ihr eine Zukunft habt, tja...das hängt für mich von folgender Frage ab!

    Habt ihr euch nüchtern kennengelernt, und seit dann erst Alkoholiker geworden?

    Wenn ihr euch bereits als Alkoholiker kennengelernt habt, dann muß ich sagen hat das ganze für mich keine Zukunft.
    Aus folgenden Grund:
    Ihr kennt euch gar nicht wirklich, ihr kennt euch nicht ungeschminkt. Ihr kennt euch nur als als kranke Menschen die tagtäglich damit beschäftigt waren/ sind ihre Sucht zu befriedigen. Dazu gehören u.a. Beschwichtigungen, Unwahrheiten, Abhängigkeiten zum Partner.
    Ihr würdet euch nach den Therapien erst neu kennenlernen und müßtet euch neu verlieben! Was unter Umständen nur einem von Euch gelingt!

    Solltet ihr euch als gesunde Menschen über den Weg gelaufen sein, so kann ich mir ganz gut vorstellen gemeinsam aus diesem Sumpf heraus zu kommen. Denn dann kennt ihr das wahre Gesicht des anderen, wißt voneinander die wahren Schwächen und echten Stärken. Kennt die wahren liebenswerten Seiten des Partners.

    Die Frage nach den Kindern ist zwar nicht unwichtig, finde ich aber im Moment noch verfrüht sich jetzt schon darüber die Gedanken zu machen. Du hast momentan viel wichtigere Dinge zu bewältigen, da haben die Kinder noch viel Zeit.
    Kinder in die Welt zu setzten, birgt immer ein gewisses Risiko! Wir alle wissen nicht was Morgen ist, und dennoch macht es Sinn sich bei angemessener Zeit die Gedanken zu machen.


    Dies ist meine spontane Meinung zu deinem Posting.
    Egal wie auch immer deine Entscheidung ausfällt, ich wünsche dir von ganzen Herzen ganz viel Erfolg und Glück für deine Zukunft.

    Liebe Grüße
    Söckchen

    Hallo Neela,
    nur zu gut kann ich Deine Wut und Angst verstehen. Summerdream und Nicole haben wirklich schon alles gesagt, so das ich Dir nur wirklich 2 Tipps geben möchte.
    Der eine Tipp ist,
    sprich mit Deinem Mann über deine momentane Gefühlslage. Beschönige nichts, sondern lasse alles raus! Klar hast du das Gefühl ihn zu erdrücken, auch wird er vielleicht nicht so reagieren wie du es dir wünschen würdest. Er wird vielleicht etwas Zeit brauchen, damit umzugehen, doch letztendlich kann er auch durchs "nur" zuhören, eine Menge Druck von Dir nehmen.
    Du würdest doch im Umkehrfall auch zu ihm stehen, und versuchen zu verstehen und helfen.

    Der 2 Tipp wäre folgender:
    Wenn Du das Gefühl hast das alles zuviel wird, du kaum mehr einen klaren Gedanken fassen kannst, gehe irgendwo hin (Feld, Wald und Wiesen) und schreie, weine, schimpfe und/oder spreche zu dir und deinem Inneren.
    Am Anfang kommst du dir vielleicht blöde vor, schämst dich, doch du wirst sehen, es läuft plötzlich ganz von alleine. Es kommen Dinge zum Vorschein welche für dich schon ewig scheinbar abgeschlossen waren. Du wirst vielleicht auch erkennen, warum deine Mutter die Ehe damals ausgehalten hat, und scheinbar dies der Grund war selbst die Probleme zu ertränken.
    Ich habe auf diese Weise sehr viel Wut und Trauer abgearbeitet. In Selbstgespräch viele Antworten von meiner Mutter bekommen, auf Fragen die ich ihr nicht persönlich stellen kann, da ich den Kontakt abgebrochen habe.
    Anhand meiner Kindheitserinnerungen konnte ich verschiedene Erlebnisse mit dem Verstand einer erwachsener Tochter besser verstehen. Aus heutiger Sicht habe ich erkennt, das niemand hätte verhindern können, das meine Mutter auf dem besten Weg ist, sich ins Grab zu bringen.

    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft.

    Liebe Grüße
    Söckchen

    Hallo Yvonne,

    mein aller herzlichstes Beileid.
    Du hast eine wichtige Person aus deinem Leben verloren, und es gibt keine Worte die den Schmerz verringern könnten.
    Ich wünsche dir ganz viel Kraft, und hoffe das du viele vertraute Menschen um dich herum hast, die dich in der Trauer unterstützen und dir helfen.

    Liebe Grüße
    Söckchen

    Hallo Kerstin,
    herzlich Willkommen hier im Forum. Schön das Du hergefunden hast, und fühl Dich wohl hier.
    Sicherlich hast Du hier schon vieles gelesen, und sehr wahrscheinlich auch einige Parallelen entdeckt.
    So schlimm und schwer es uns Kindern auch fallen mag, wir können unseren Eltern nicht helfen. Das was Deine Eltern "Leben" nennen und an Leben führen, ist ihre ganz eigene Geschichte. Auch ist es für euch Kinder völlig unrelevant, warum und weshalb Eltern zu Alkoholiker geworden sind.
    Jeder Mensch hat die Wahl, wie er mit den verschiedenen Hürden des Lebens umgeht, und deine Mutter hat sich nicht getrennt, sondern irgendwann den Alkohol als Lösung der Probleme gefunden. Dein Vater hätte ebenfalls frühzeitig die Notbremse ziehen können, doch auch er fand im Alkohol die Problemlösung.
    Leider ist das ein so schleichender Prozess, das niemand frühzeitig genug versuchen könnte einen Menschen auf die Gefahren hin zu weisen. Wir kennen alle diese Gefahr, doch niemand kann sich sicher sein, das es ihn nicht treffen könnte.
    Du weißt das der Kumpel Alkohol keine Probleme löst!

    Aber wir können uns selber helfen! Indem wir uns aus der Rolle des Kindes befreien, und unser eigenes Leben in die Hand nehmen.
    Ich denke, das es allgemein für euch Kinder (Du und deine Schwester)das beste ist Abstand zu gewinnen und auszuziehen. Alleine schon das man sich das Drama nicht Täglich anschauen muß, ist schon hilfreich. Vielleicht gebt ihr den Eltern einen Denkanstoß, wenn ihr die Mitteilung verkündet auszuziehen. Denn bisher seid ihr ja immer für sie da gewesen, habt euch immer wieder in verschieden Situationen gekümmert, und nun müssen sie alleine existieren und miteinander klar kommen.

    Für Dich auf der Arbeit ist es nicht ganz so einfach Distanz zu schaffen, zwischen Dir und deinem Vater. Denn die Kollegen haben Dich wahrscheinlich nicht ohne Grund angesprochen! Ich weiß nicht was sie von Dir erwarten, doch mir zeigt dieses Verhalten das man davon ausgeht das Du irgendwie handelst. (So ein Mist, mir fällt gerade auf, das selbst die Gesellschaft davon ausgeht das wir Kinder uns um die Eltern kümmern müßten!)
    Doch ich glaube, das wenn in der Firma bekannt wird das du nicht mehr im Elternhaus lebst, und ggf. bei einigen vertrauten Kollegen auch den wahren Grund dazu angibst, wird sich schon eine Distanz abzeichnen.

    Für die Kinder deiner Schwester ist es sicherlich auch nicht wünscheswert die Großeltern tagtäglich auf diese Art und Weise zu erleben. Und glaube mir, sie bekommen viel mehr mit als ihr es ahnen könnt. Ihr könnt nicht immer die Gespräche so heimlich und leise führen, ohne das die Kiddys nichts mit bekommen. Und je älter sie werden, desto schwieriger wird es! Mal abgesehen davon, das man die Großeltern nicht mit ruhigen Gewissen auf die Kinder loslassen kann.
    Deine Schwester dreht sich im Kreis, kümmert sich um die Kinder, kümmert sich um die Eltern, und muß gleichzeitig so tun als wäre ALLES völlig normal.
    Dein Schwager wird sich sein Leben wahrscheinlich auch anders vorgestellt haben, als sich um seine Schwiegereltern sorgen zu müssen!
    Und nun möchtest Du deinen Freund auch noch mit ins Boot ziehen?
    Wenn Ihr Kinder euch gut versteht, und jedem das beste Wünscht, dann sucht euch eine neues ZUHAUSE, vielleicht zusammen!?

    Liebe Grüße
    Söckchen

    Hallo Estrellita,

    zunächst einmal möchte ich Dich hier ganz herzlich Willkommen heissen.
    Wahrscheinlich wunderst Du dich darüber, bisher keine Antwort bekommen zu haben, doch keine Angst das wird schon. Die meisten Schreiber(ich auch :oops: ) hier brauchen immer erst noch Zeit sich über das geschriebene Gedanken zu machen, um wirklich mit Rat und Tat antworten zu können.

    Was Du geschrieben hast, ist sehr Umfangreich, aber letztendlich das ähnliche Bild wie der meisten Alk- Kinder.

    Du kannst Deiner Mutter nicht helfen, sie muß und kann sich nur selber helfen, indem sie ihre Krankheit erkennt, annimmt und behandeln läßt.

    Aus Deinem Geschriebenen lese ich heraus, das Du zwar mit Deinem Leben sehr zufrieden bist, nur der Schatten auf Dir lastet. Und ich glaube das jeder Schatten belastet, wenn auch zunächst nicht sichtbar, aber es zerfrisst einen irgendwann.
    Ich schätze es so ein, das Du wütend, traurig und enttäuscht bist von Deiner Mutter, statt sich geborgen zu fühlen wenn du nach Hause kommst.
    Du hast selber für Dich erkannt,, das die Verdrängungstaktik nicht funktioniert, bzw. das Du doch viel tiefer drin hängst als Dir lieb ist.
    Tja, und genau ist das Problem, denn da es sich nicht um irgend jemanden in Deinem Umfeld handelt, sondern Deine Mutter kannst du nicht so ohne weiteres die Sichtweise wechseln.

    Den trinkenden Freund würdest Du vermutlich irgendwann nicht mehr Freund nennen.

    Der ständig betrunkene Chef ist nur der Chef, Du könntest den Job wechseln.

    Der unter Strom stehende Kollege ist nur der Kollege, der fliegt vermutlich bald.

    Doch die lallende, torkelnde, besoffene und Mutter ist und bleibt für Ewig die Mutter, die Du durch nichts und niemanden ersetzen kannst.
    Und wie auch immer unsere Eltern es anstellen, sie schaffen es grandios, uns Kindern das schlechte gewissen einzuimpfen.

    Ich habe es geschafft mich von meiner Mutter zu distanzieren, weil ich das Drama Zuhause nicht mehr sehen konnte, weil es mir unangenehm war sie in meinem Freundeskreis zu präsentieren, weil ich soooo...wütend, traurig und enttäuscht war. Und jedes Jahr zu Geburtstagen, Weihnachten, Ostern und sonstigen Treffen weiß ich das meine Entscheidung richtig war. Denn sonst wäre ich vor die Hunde gegangen, ich habe sie zu sehr geliebt um mir das Elend und den Verfall hautnah und hilflos mit an zu sehen. Meine Mutter hat nun alle 3 Töchter verloren, und glaubt immer noch das sie völlig gesund ist und keine Probleme hat. Zwei ihrer 4 Enkelkinder hat sie nie kennengelernt, aber wir Kinder sind ihrer Ansicht nach im Unrecht!

    Ich würde Dir empfehlen zu einer ortsansässigen Beratungsstelle für Angehörige zu gehen. Dort kannst Du dich beraten lassen, an Gruppengesprächen teilnehmen und so versuchen mit der Situation fertig zu werden.

    Liebe Grüße
    Söckchen

    Hallo Cindy,
    zunächst möchte ich Dich recht herzlich hier im Forum begüßen.
    Schön das Du den Weg hier her gefunden hast, das ist schon ein großer Schritt!
    Ich kann sehr gut nachempfinden was Du gerade durch machst. Das ist eine reines Gefühlschaos, und man weiß nicht mehr wo man hin gehört.
    Caro und Tanja haben schon das wichtigste gesagt, so das mir nur noch bleibt Dir zu sagen das Du nicht alleine bist. Es gibt eine Menge Kinder von Alkeltern, man sollte sich nur mal im näheren Umfeld genau umhören. Schade finde ich es, das es für die meisten Betroffenen heute noch ein Tabuthema ist.
    Den Spruch von Tanja´s Oma finde ich übrigens Genial und einfach zugleich. Er trifft den Nagel auf den Kopf! Ich werde ihn mir jedenfalls gut merken und sehr zu Herzen nehmen, im Bezug auf mein Kind.

    Liebe Cindy, es ist noch alles sehr frisch und neu für Dich, leß Dich ganz in Ruhe hier durch, und Du wirst für Dich neue Möglichkeiten zur Verarbeitung bekommen.
    In diesem Sinne

    Söckchen

    Hallo Trauerkloß, zunächst mal herzlich Willkommen hier im Forum. Lese Dich ordentlich hier durch, und Du wirst ganz viele Gleichgesinnte treffen, und einige Geschichten werden Dir bekannt vorkommen.

    Als ich mich gerade bei Deiner Geschichte durchgelesen habe, muß ehrlich sagen das mir die Hutschnur droht zu platzen.
    Keine Angst..., nicht gegen Dich sondern vielmehr gegen Deinen Vater.

    Sag mal, wenn er schon nicht in der Lage ist, alleine auf die Toilette zu kommen, wer besorgt ihm denn dann den Alk?
    Deine Mutter hat sich scheinbar leider mit ihrem Schicksal abgefunden, doch warum auch Du?
    Warum übernimmst Du dann nicht die Rolle des "Herrn" im Haus? Was will Dein Vater denn ohne Euch machen????
    Er ist auf Euch angewiesen, er braucht Euch, um zu existieren, gerade was den Alkohol angeht.
    Jedem Kind bringt man bei, lieb und nett zu sein, dann gibt es auch das Eis!!!!!

    Ich schwanke im Moment, ob ihr ihm des lieben Friedens wegen alles versucht recht zu machen, oder warum er es schafft Euch so zu kontrollieren und zu bevormunden?
    Was deine Mutter macht ist letztendlich ihre Eigene Entscheidung, doch ich glaube das wenn Du das Zepter in die Hand nehmen würdest, wäre sie Dir Dankbar. Auch finde ich das Dein Bruder zwar richtig gehandelt hat, und frühzeitig gegangen ist, doch gemeinsam könnt ihr ALLE 3 + Schwägerin dem Vater deutlich zu verstehen geben das ihr Euch nicht alles von ihm bieten lasst.

    Meine Worte werden Dich wahrscheinlich zunächst hart treffen, dafür möchte ich mich auch entschuldigen.
    Du bist so tief in der Co-Abhängigkeit, das Du noch nicht erkannt hast, das Du sehr wohl viel für eine Menge Veränderungen sorgen könntest. Und zwar so, das alle Beteiligten einen Vorteil daraus hätten.
    Wenn Du es dann sogar noch schaffen würdest Deinen Vater zum Entzug zu bringen, na das wäre der Hammer!!!!

    Ich weiß, meine Worte sind leichter geschrieben als in die Tat umgesetzt. Doch aufgrund meiner Erlebnisse, habe ich lange mit mir gerungen, und konnte feststellen, das ich meine Mutter sehr liebe, aber ihr nicht helfen kann. Hinzu habe ich für mich beschlossen, das es besser wäre sie würde es bald schaffen sich tot zu saufen, denn in ihrem Alter und der zu erwartenden finanzieller Not, bleibt ihr fast nichts anderes übrig!

    Wenn ihr also dem Vater eh bisher mit Alk versorgt habt, kommt es darauf in der Zukunft auch nicht mehr darauf an. Aber wie sagt man so schön.... Der Ton macht die Musik....


    Ich würde mich freuen, wenn Du auf einen für Dich akzeptabelen Weg kommst, und endlich beginnst Dein Leben zu leben und zu genießen. Man lebt nur einmal....

    Liebe Grüße
    Söckchen