Hallo Pauli,
Respekt nochmal, Du ziehst Dein Ding ja wirklich konsequent weiter durch. Klasse. Was macht eigentlich Dein Saufdruck?
Dein Erlebnis in der Gruppe sollte Dich nicht schrecken. Hauptsache ist, dass Du überhaupt mal persönlich in eine SHG gegangen bist und Dich zu Deiner Krankheit bekannt hast. Ich denke, dass dies auch für Dich ein anderes Gefühl war als hier so ein Geständnis in die Tasten zu klopfen, oder? Wie hast Du denn die Reaktionen empfunden? Bei den nächsten Besuchen wirst Du vermutlich kennen lernen, dass Du Dich selber einbringen musst, wenn Du möchtest, dass Dein Problem Gegenstand der Unterhaltung/Besprechung sein soll. Ansonsten ist es durchaus üblich, den Neuen erst einmal ankommen und sich eingewöhnen zu lassen. Es soll ja schließlich gerade nicht die allseits befürchtete "Vernehmung" und die "Blosstellung" des neuen Gruppenmitglieds stattfinden. Dass in so einer Gruppe auch mal über Brieftaubenzucht, Urlaubserlebnisse oder andere Dinge geplaudert wird, ist normal, solange keine akuten Probleme vorgebracht werden. Ich persönlich fühle mich in solchen Gruppen aber nicht wohl, sondern suche mir heute - nachdem ich ja einige ausprobiert habe - die kleine Gruppe, in der neben den akuten persönlichen Problemen der Teilnehmer auch fachliche Themen aus dem Bereich der Suchterkrankungen diskutiert werden.
Aber in allen Gruppen - hier im Forum genau wie draußen - gilt, dass die Mitglieder/Teilnehmer selbst das Wesen der Gruppe gestalten!
Wenn Du Dich daran gewöhnt hast, auch im Umgang mit anderen Menschen wirklich offen mit Deiner Krankheit umzugehen, ist es sicherlich eine Überlegung wert, die 1,5 Stunden SHG + Fahrzeit und -kosten lieber hier im Forum zu verbringen.
Wie fühlst Du Dich gerade?
Halt uns weiter auf dem Laufenden
Gruß Michael