Wie bleibe ich auf meinem Weg?

  • Hallo zusammen!
    Ich lese jetzt seit einiger Zeit schon hier im Forum und erkenne mich ganz oft selbst wieder. Allerdings hab ich erst heut den Mut auch selbst zu schreiben.
    Ich möchte mich erst einmal kurz vorstellen.

    Ich bin seit 7 1/2 Jahren mit meinem Mann zusammen.
    Zu Anfang wußte ich nicht, daß er Alkoholiker ist. Ich habe zwar immer gedacht, mein Gott, der trinkt ganz schön viel, aber daran, daß er
    Alkoholiker sein könnte, dachte ich überhaupt nicht. Mit der Zeit wurde es jedoch immer schlimmer mit der Trinkerei und dann ging selbst mir ein Licht auf. Seine Familie hat mir dann nach und nach immer mehr Eskapaden von ihm aus seiner Vergangenheit erzählt. Nach ca. einem Jahr hat er dann eine Therapie gemacht. Ich war wieder total verliebt in ihn und dachte immer nur: Boah, was ein toller Mann!"

    Es ging dann ca. 2 Jahre gut. Wir haben geheiratet und sind in ein Haus gezogen. Das Geschäft von ihm lief wieder gut und alles war bestens. Dachte ich zumindest. Dann fing er wieder an zu trinken. Zu Anfang nur ein Radler dann wieder Bier ohne Ende. Alles Reden half nichts. Es wurde immer mehr.
    Beschimpfungen, rasende Eifersucht, Demütigungen, Aggressivität, das ganze Programm.
    Zuletz war es so schlimm, daß er mir gedroht hat, er würde mich umbringen.

    Silvester Nacht hatte er dann (zum Glück) die Idee, die Polizei anzurufen. Er könne denen ja sagen, ich hätte zwei scharfe Hunde die ich auf ihn hetzen würde.
    Als die Polizei kam, habe ich schon draußen auf den Streifenwagen gewartet. Mit meinen "scharfen Hunde". Die Polizisten haben aber sofort gemerkt, was los ist und haben meinen Mann dann in Handschellen abgeführt. Am nächsten Morgen kam er dann wieder heim und hat sofort wieder angefangen mich zu bedrohen und zu erpressen.
    Ich bin daraufhin erst mal mit allen drei Hunden zu meinen Eltern gefahren und bin bis zum nächsten Tag dort geblieben. Am nächsten Morgen habe ich mit einem Opferschutzbeauftragten gesprochen und mir Rat geholt. Danach habe ich bei Gericht alles in die Wege geleitet, daß er aus dem Haus verwiesen wird und mich nicht mehr bedrohen darf.

    Somit wohne ich jetzt seit dem 02. Januar 2008 allein in unserem Haus.
    Da ich finanziell total von ihm abhängig war mußte ich natürlich zum Sozialamt. Das war bisher schon ein verdammter harter Weg. Zumal er immer wieder versucht Kontakt mit mir aufzunehmen. Mitlerweile hat er seitdem das dritte Mal im KH gelegen um eine Entgiftung zu machen. Das erste Mal ist er nach einer Woche gegangen, beim zweiten Mal war er drei Wochen drin ( hat aber am Entlassungstag sofort wieder getrunken) und beim dritten Mal ist er nach drei Tagen wieder gegangen. Bevor er das zweite Mal rein ging hat er mich angerufen und gesagt er würde sich umbringen und hätte Tabletten genommen. Ich habe daraufhin einen Krankenwagen zu ihm geschickt, die ihn dann gleich mitgenommen haben.
    Diese Spielchen kannte ich ja schon zu gut. Allerdings hat er vorher nie wirklich Tabletten genommen.

    Jetzt lebt er in seinem Büro weil er sich keine Wohnung mehr leisten kann (hat das Geschäft ja schon fast versoffen) und versucht immer wieder mit allen möglichen Mitteln wieder nach Hause kommen zu dürfen.
    Ich habe immer wieder gesagt, daß es für uns nur eine Zukunft ohne Alkohol gibt und er eine Therapie machen soll. Er war wohl auch bei der Caritas und hat Einzelgespräche gehabt. Allerdings hat er schon wieder getrunken. Wie er sagt "nur ein Bier".
    Ich gehe in eine SHG und habe mir einen Therapeuten gesucht, bei dem ich jetzt das dritte Mal war. In der SHG sagte mir eine Angehörige, daß er es in seiner jetzigen Situation (ohne Wohnung und ohne Familie) nicht schaffen kann. Er bräuchte schon die Unterstützung.
    Das hat mich alles total verunsichert und wieder umgehauen.

    Ich weiß, daß ich auf dem richtigen Weg bin - aber wie schaffe ich es nicht davon ab zu kommen?
    Ich liebe meinen Mann wirklich sehr, wenn er nüchtern ist!
    Allerdings möchte ich nie wieder so eine Angst haben wie wenn er betrunken ist. Ich frage mich manchmal, ob ich vielleicht nur einer Illusion hinterher hänge.
    Ich bin für jeden Rat und Unterstützung dankbar. Habe auch das Gefühl, als sei in meinem Kopf das reinste Gefühlschaos.

    LG Davina

  • Zitat

    Ich bin daraufhin erst mal mit allen drei Hunden zu meinen Eltern gefahren und bin bis zum nächsten Tag dort geblieben. Am nächsten Morgen habe ich mit einem Opferschutzbeauftragten gesprochen und mir Rat geholt. Danach habe ich bei Gericht alles in die Wege geleitet, daß er aus dem Haus verwiesen wird und mich nicht mehr bedrohen darf.

    Hallo Davina, Du hast alles genau richtig gemacht. Geh du deinen Weg und er seinen. Wenn er trocken werden will, wovon ich nicht im Geringsten ausgehe, dann könnt ihr euch irgendwann noch mal gemeinsam an einen Tisch setzen und reden. Aber zur Zeit hat das alles überhaupt keinen Sinn! Denk nur an dich und lass dich nicht weiter unterbuttern! Das geht nur ohne ihn! Und lass dich von so komischen Aussagen nicht verunsichern, die dir ein Teufelchen ins Ohr setzen und dir eintrichtern wollen, du sollst ihn unterstützen! Ich denke, er hatte genügend Chancen, deine Hilfe anzunehmen. Er wollte sie nicht, und jetzt muss er auch mit den Konsequenzen klarkommen! Ich denke, dir geht es ohne ihn auf jeden Fall viel viel besser, und das ist die Hauptsache! Er muss sich selbst aus der Alkoholabhängigkeit befreien, das kann niemand für ihn übernehmen. Konzentrier du dich ausschließlich auf dich selbst und auf dein Wohlbefinden. Denn ich denke das ist in den letzten Jahren viel zu kurz gekommen! Nimm dich wieder ernst und wichtig!! Und stell dich und deine eigenen Gefühle in den Vordergrund!

  • Servus Davina,

    das:

    Zitat

    der SHG sagte mir eine Angehörige, daß er es in seiner jetzigen Situation (ohne Wohnung und ohne Familie) nicht schaffen kann. Er bräuchte schon die Unterstützung.

    ist Quatsch! Entweder, er will für sich trocken werden. Dann wird es das auch schaffen.

    Oder er will es nicht, dann wird er wieder saufen. Vielleicht heute. Oder Morgen. Oder in einem Monat. Oder ich-weiss-nicht-wann.

    Willst Du da dabei sein? Das ist die Frage, die für Dich bedeutsam ist.

    In wie weit willst Du Dein Leben damit verbringen, diese Unsicherheit tagtäglich zu leben - säuft er heute, oder kommt er nüchtern? Bleibt's bei einem Bier, oder tickt er aus? Ist er lieb, oder muss ich Angst haben?

    Davina, lies Dich hier mal durch. Wahrscheinlich findest Du erschreckend viele Parallelen zu Eurem Leben. Sieh Dir an, wie es den Angehörigen erganen ist, und wie sie zum Teil noch Jahre später zu kämpfen haben um aus dieser ungesunden Beziehung rauszukommen.

    Und dann triff Deine Entscheidung, wie Du leben willst. Nur das zählt.

    LG
    Spedi

  • Hallo Spedi, hallo Ayki!

    Danke daß ihr mir helft, dieses kleine Teufelchen aus meinem Kopf zu bekommen.
    Ich weiß ganz genau, daß ich so nicht länger mein Leben verbringen möchte. Ich habe mir auch schon gesagt." Mensch, jetzt bin ich 40. Das kann doch nicht alles gewesen sein." Wenn ich jetzt nicht endlich den Absprung schaffe, schaffe ich es nie.
    Allerdings geht mir immer wieder mal die Kraft aus. Mein Therapeut hat mir auch gesagt, ich solle meine Gefühle in den Vordergrund stellen. Jedoch habe ich z.Zt. absolute Schwierigkeiten meine Gefühle überhaupt wahr zu nehmen. Ich frag mich oft wie ich mich fühle. Dann weiß ich keine Antwort drauf. Absolute Leere in mir. Das erschreckt mich.
    Habe mir auch schon überlegt, ob ich nicht vielleicht einfach von hier weg ziehen soll. Aber wäre das nicht nur davonlaufen? Außerdem ist das ja ohne Job, ohne Wohnung und mit drei Hunden nicht ganz so einfach.
    Bekannte haben mir schon mal gesagt, ich solle meine Hunde "einfach" abgeben. Dann wäre es leichter. Das will ich aber auf gar keinen Fall. Sie spenden mir halt mächtig viel Trost und sind nebenbei auch noch meine Beschützer.
    Ist es normal, daß ich meine eigenen Gefühle nicht wahr nehme?

    LG Davina

  • Hallo Davina,

    ob es normal ist, daß Du Deine eigenen Gefühle nicht wahrnimmst, weiß ich nicht. Ich kann Dir aber schreiben, daß es mir genauso geht. Zwischen Deiner und meiner Geschichte gibt es einige Parallelen. Bei mir liegt die Trennung jetzt 7 Wochen zurück und ich empfinde auch nur eine große Leere und kann meine Gefühle kaum wahrnehmen. Vielleicht muß man erst wieder lernen, darauf zu achten, was man eigentlich selbst empfindet und möchte.

    Liebe Grüße Lenjana

  • Hallo und guten Morgen!

    Ich war gestern das erste Mal (!) wieder alleine raus und habe mich mit zwei Freundinnen getroffen.
    Es war so ein gutes Gefühl nicht auf die Uhr schauen zu müssen ob es seiner Meinung nach schon zu spät ist, oder mich nicht fragen zu müssen "Was erwartet mich gleich zu Hause?"
    Danach war ich so gestärkt, daß ich zu Hause gleich das Telefon aus der Dose gezogen habe und das Handy ausgemacht habe. Ich war mächtig stolz, daß ich das geschafft habe.
    Für manche mag das eine Kleinigkeit sein, für mich war es schon ein Fortschritt.
    Ich mußte das nur mal kurz los werden.
    Ich wünsch Euch allen das gleiche gute Gefühl, wie ich es gestern hatte.

    LG Davina

  • Hallo Davina,

    ich freue mich für Dich, dass Dein Abend gestern so schön war!

    Es ist doch schön, wenn man die eigenen Gefühle wieder wahrnimmt!

    Zitat von Davina


    Für manche mag das eine Kleinigkeit sein, für mich war es schon ein Fortschritt.

    Nein, es ist keine Kleinigkeit, sondern ein weiterer Schritt in die Selbständigkeit!

    Nun heißt es, konsequent zu bleiben und nicht wieder umzufallen.

    Nicht ganz leicht, ich weiß - aber machbar!

    Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende mit vielen kleinen Highlights, die Du Dir gönnst!

    Lieben Gruß
    Speedy

  • Hallo Davina....
    gratuliere dir zu deinen ersten schritten zu dir selbst!!

    Mußte mich einfach melden.. besonders als ich las, was man dir in der SHG gesagt hat :shock::evil: Hallo :?::!: er muss für sich trocken werden wollen und für niemanden sonst :!: Wenn er es für irgendwen anderen tun würde, wäre einRückfall doch vorpragrammiert.. und wenn er es für dich täte, welche Last würdest du auf deinen schultern tragen`??? So oder so... hast du dann die A***karte... Schau nur auf dich und das es dir gut geht... dann biste auf nem gutem Weg!!

    LÖG Tihaso

    co-abhängig...Sich auf den Weg machen - egal wie schwer er ist!!!

  • Mein gutes Gefühl hat sich leider wieder in Luft aufgelöst.
    Bis jetzt habe ich heute bestimmt schon 30 Anrufe und SMS bekommen . Immer wieder das Gleiche. Das er doch "nur" nach Hause will um sich etwas zu erholen.
    Dann wieder eine SMS ,daß ich Krieg haben kann wenn ich das will. Und zum Schluß natürlich - großes Jammern. "Bitte geh ans Telefon. Ich kann nicht mehr!"
    Also noch bin ich hart geblieben. Allerdings ertappe ich mich bei dem Gedanken doch vielleicht ans Telefon zu gehen. Wahrscheinlich ist es aber nur die Angst, daß er sonst heute Nacht vor der Tür steht.

    Was die Sache mit der SHG betrifft, habe ich mir fest vorgenommen, am Montag dort zu sagen, wie sehr mich diese Äußerung ("er braucht Unterstützung) zurückgeworfen hat. Das ist echt nicht heilsam gewesen für mich.

    Ich weiß auch, daß er für sich trocken werden muss und nicht für mich. Allerdings sagt er dazu, daß er sich selbst nichts wert sei. Würde das nicht bedeuten, daß er es dann nie ernsthaft für sich versuchen wird?

    Ich merke, daß ich mir immer noch viel zu viel Gedanken um ihn mache. Aber dieses Kino im Kopf läßt sich irgendwie nicht abstellen.
    Hat jemand vielleicht ein "Geheimrezept" dafür?
    Was macht ihr gegen dieses blöde Angstgefühl?
    Es scheint wirklich das einzige Gefühl bei mir zu sein, das so stark ausgeprägt ist.

    LG Davina

  • Zitat

    Allerdings ertappe ich mich bei dem Gedanken doch vielleicht ans Telefon zu gehen.


    Mach es bloß nicht! Damit verlängerst du die ganze Sache nur, und es wird dir wieder schlechter gehen...

    Zitat


    Allerdings sagt er dazu, daß er sich selbst nichts wert sei. Würde das nicht bedeuten, daß er es dann nie ernsthaft für sich versuchen wird?


    Er muss das ganz alleine für sich selbst entscheiden. Kümmer dich nicht und mach dir keine Gedanken darum!

    Zitat

    Hat jemand vielleicht ein "Geheimrezept" dafür?


    Ablenken, raus, unter Leute. Und das Wichtigste: Halte den Abstand zu ihm, der absolut nötig ist, damit du den Kopf frei kriegst!!! Je mehr Tage vergehen, an denen du nicht mit ihm und SEINEM Problem konfrontiert wirst, desto besser wird es dir gehen!

    Zitat

    Was macht ihr gegen dieses blöde Angstgefühl?


    Wovor hast du denn Angst? Kann er in die Wohnung rein? Hat er einen Schlüssel? Wenn nicht, dann ruf doch die Polizei, falls er dich belästigt und randaliert...

  • Hey Ayki,

    tausend Dank! Du hast mich wieder auf den richtigen Weg gebracht. Ich bin stark geblieben und habe das Telefon einfach ausgemacht. Dann kriege ich es wenigstens nicht mit wenn er wieder anrufen sollte.

    Du hast Recht. Er hat keinen Schlüssel und kann somit auch nicht ins Haus. Angst habe ich wahrscheinlich nur vor diesem unguten Gefühl. Die Klingel habe ich jetzt auch abgestellt. Allerdings würden die Hunde sofort anschlagen, falls jemand auf´s Grundstück kommt. Ich wohn ein wenig sehr ländlich. Da hat man auch nicht gleich einen Nachbar neben sich. Aber ich hab ja meine drei Bodyguards.
    Somit brauch ich wohl wirklich keine reelle Angst haben.

    Ich werd morgen einfach versuchen mir einen schönen Tag zu machen und weiterhin standhaft zu bleiben.

    Nochmal Danke für den Wegweiser

    Davina

  • Zitat

    tausend Dank! Du hast mich wieder auf den richtigen Weg gebracht. Ich bin stark geblieben und habe das Telefon einfach ausgemacht. Dann kriege ich es wenigstens nicht mit wenn er wieder anrufen sollte.


    Ich weiß, wie schwer es ist, am Anfang konsequent zu handelt. Aber mit der Zeit hast du dich dran gewöhnt und wenn du ihn konsequent abblockst, dann wird es irgendwann nachlassen und er wird dich in Ruhe lassen. Dann, wenn er kapiert hat, dass er keine Chance mehr hat und du mit seinen Problemen nichts mehr zu tun haben willst, weil du dich ausschließlich auf dich selbst konzentrieren möchtest!

  • Hallo Davina...

    Du schreibst:"..Allerdings sagt er dazu, daß er sich selbst nichts wert sei. ...."

    Ich sage dir, dass ist sein persönliches Hintertürchen..so versucht er dich en sich zu binden und natürlich liefert er gleich die Gründe für´s Weitersaufen!!...Vorsicht !! dies sind seine Fallen speziell für dich..
    Ich gebe Ayki 1000% Recht.. haklte Abstand schaue auf dich und tu was für dich ...Du mußt deinen Weg gehen und er den seinigen...

    Alles Liebe tihaso

    co-abhängig...Sich auf den Weg machen - egal wie schwer er ist!!!

  • Hallo,

    Mußt nur mal wieder meinen Frust los werden. Im Moment hab ich das Gefühl, bei allen läuft es weiter, nur bei mir steht alles still.
    Ich habe gestern in der Gruppe gesagt, daß mich die Aussage, er bräuchte Unterstützung, total verunsichert hat. Ich bekam dann zur Antwort, daß "natürlich" Unterstützung von außen gemeint war. Aber vielleicht wäre es eine Möglichkeit, ihn wieder nach Hause zu lasssen und so eine Art Vertrag mit ihm zu machen. etwas, wo man ein paar Regeln festlegt und sollte er dagegen verstoßen, müßte er wieder gehen.
    Ich bin total unsicher. Auf einer Art denke ich: Ja, wär eine Möglichkeit." Und auf der anderen Seite denke ich:" Nee, dann steh ich wieder am Anfang:"
    Ich komme mir schon langsam vor, wie in einem Monopolie Spiel. "Gehen Sie nicht über los. Ziehen Sie keine 4000 Mark ein..."
    Meine Stellensuche könnte auch besser laufen und überhaupt, bin ich heute wieder ziemlich deprimiert und weiß nicht wie es alles weiter gehen soll.
    Über meine finanzielle Situation mag ich gar nicht nachdenken. Dann wird es noch schlimmer.
    Zum Glück ruft er nicht mehr so oft an. Aber man soll den Tag ja nicht vor dem Abend loben.

    Wie gesagt, der Frust mußte raus.

    LG Davina

  • Hi Davina,

    hab ich das jetzt richtig verstanden, Deine SHG sagt Dir Du sollst Deinen alkoholkranken Mann unterstuetzen und ihn wieder nach Hause lassen?

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Hi Jenny

    ja, Du hast es richtig verstanden. Das heißt, eine Angehörige aus der Gruppe sagt das.
    Weil mein Mann ja keine Wohnung hätte und finanziell ja auch nicht in der Lage dazu wäre.
    Damit ich auf der sicheren Seite wäre, könnte man ja so einen Vertrag abschließen.
    Mein Therapeut sagt dazu, daß die wahrscheinlich selber noch viel zu sehr in ihrer Co-Abhängigkeit steckt.
    Aber kannst Du Dir vorstellen, was danach Gefühlsmäßig wieder bei mir los ist?

    Gruß Davina

  • Hi Davina,

    na dann bin ich ja beruhigt, dass Dich da Dein Therapeut gut unterstuetzt. Sei froh, dass Du so hartnaeckig bist und Du solltest bei der SHG versuchen bei Dir zu bleiben und dieser Angehoerigen genau sagen, warum Du Dich dagegen entschieden hast. Dein Mann soll ja aufwachen und manchmal muss man jemand knallhart aufschlagen lassen, bevor er aufwacht, anstatt aufzufangen und ihn in Watte zu packen. Die Sache ist ja, machst Du einen Vertrag, dann gibt es wieder angespannte Zeiten, so ist der Druck bei Deinem Mann und Druck bedeutet, dass er sich aktiv mit seine Sucht auseinandersetzen muss, dass tut weh, aber er hat die Moeglichkeit sich dementsprechend auch fuer eine Therapie einzusetzen, zu einer Suchtberatung zu gehen, zu einer SHG zu gehen und sich mit seine Problemen auseinanderzusetzen. Das einzige was er zu machen scheint, ist Druck auf Dich auszuueben, damit Du endlich nachgibst und dann wuerde die ganze Leier naemlich von vorne anfangen. Anstatt naemlich Dir die Hoelle heiss zu machen, sollte er sich mal ganz auf sich konzentrieren und schauen was er machen kann fuer sich selbst.

    Kopf hoch, sei hartnaeckig und sag der Angehoerigen in der SHG deutlich was Du von solchen Vertraegen haelst.

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Hallo....
    Ich halte so einen Vertrag auch für unsinnig.. damit werden deine Co-Anteile reichlich bedient... (Du stehst wieder in der Kontrollfunktion ..)
    Ich würde dies den Leuten in der SHG auch genauso sagen...
    Scha u bitte nur auf dich ..ein Gefühl, dass du so einen Vertrag nicht möchtest kann ich sehr gut verstehen..

    LG Tihaso

    co-abhängig...Sich auf den Weg machen - egal wie schwer er ist!!!

  • Hallo,

    ich hatte heute wieder eine Sitzung bei meinem Therapeuten.
    Dazu kann ich wirklich nur sagen: Das tut wahnsinnig gut!
    Jedesmal wenn ich dort war, fühl ich mich richtig gestärkt. Außerdem hilft es mir dabei, meine eigenen Gefühle und Wünsche wieder zu erkennen.
    Schon seltsam, daß "man" dazu Hilfe braucht. Allerdings wird mir dadurch auch schmerzlich bewußt, wieviel Zeit und Gefühle ich im Grunde vergeudet habe.
    Mein Mann - finde es jetzt komisch ihn so zu nennen - war auch gar nicht sooo das Thema heute. Das kann ja nur ein Fortschritt sein.

    Ich kann wirklich nur jedem empfehlen, sich die Unterstützung bei einem Therapeuten zu holen.

    Jedoch frage ich mich jetzt wirklich, wieso es mir "komisch" vorkommt, meinen Mann als meinen Mann zu bezeichnen? Hattet ihr auch so ein Gefühl?

    LG Davina

  • Ich war heut auch bei einer Beratung... das Ding ist das mein bei solchen Beratungen wieder auf sich selbst zurück geworfen wird, auch von außen...oft bringen die Gesprächspartner alles total auf den Punkt...das stärkt Dich und macht Dir vielleicht auch bewußt das Du inzwischen einen gewissen Abstand zu deinem Mann hast...vielleicht fühlt es sich deshalb so an????

    Viele Grüße :)

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

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