Hallo Fee89,
es wäre schön, wenn Du ein wenig ausführlicher beschreiben könntest, wie es bei Euch ist. Lebt ihr zusammen? Was machst Du so? Wobei mekst Du, daß Du Co-Abhängig bist? Hast Du mit ihm schon mal gesprochen?
Ganz liebe Grüße
Davina
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Anmelden oder registrierenHallo Fee89,
es wäre schön, wenn Du ein wenig ausführlicher beschreiben könntest, wie es bei Euch ist. Lebt ihr zusammen? Was machst Du so? Wobei mekst Du, daß Du Co-Abhängig bist? Hast Du mit ihm schon mal gesprochen?
Ganz liebe Grüße
Davina
Hallo Margitta,
ich habe mich gerade mal bei Dir durchgelesen. Und kann nur sagen, ich schließe mich da Lilly´s Meinung an.
Du lehnst sämtliche Hilfe ab.
Mit einem Arzt reden - "kann ich nicht"
In eine Selbsthilfegruppe gehen - "kann ich nicht"
Ja Herr Gott nochmal, wie soll es denn dann besser werden?
Du solltest Dir auch mal überlegen, daß Du den Suchtverlauf Deines Mannes verlängerst. Warum soll er denn aufhören? Du machst doch alles schön für ihn.
Ich kann Dir nur dringend raten, Dich an eine Selbsthilfegruppe zu wenden. Du mußt dort ja nicht sofort alles erzählen. Es hilft einem schon zu Anfang, zu wissen, daß man nicht allein ist. Das es anderen genauso geht. Allein durch das Zuhören lernt man auch schon viel. Und nach einer Zeit kommt das Vertrauen von ganz allein.
Aber man muß erst mal anfangen!!
Du leidest, Du jammerst, Du duldest. Versuch mal endlich zu verstehen, daß nur Du allein für Dein Glück und auch Dein Leid verantwortlich bist. Niemand zwingt Dich bei ihm zu bleiben. Oder noch alles für ihn zu tun.
Du hast nur dieses eine Leben. Also nutze die Zeit und fange an zu leben.
Ich selber war auch Jahrelang in meine Co-Abhängigkeit gefangen. Und dann habe ich mir Hilfe geholt, weil ich es allein nie geschafft hätte.
Wir können Dir alle den Weg zeigen - nur gehen mußt Du ihn allein.
Und wenn Du fällst, wird man Dir helfen wieder aufzustehen. Aber auch dann mußt Du weiter gehen.
Es sei denn, Du willst so weiter leben.
LG Davina
Hallo,
was die Glaubwürdigkeit betrifft, ist es so, daß ich wirklich nur das Glaube, was ich sehe. Ich glaube, niemand ist so perfekt im Lügen und Geschichten erfinden wie ein nasser Alki.
Glaubt nicht, daß ich meine Co-Abhängigkeit komplett abgelegt habe. Ich ertappe mich immer noch hin und wieder bei Gedanken die total Co sind. Aber zumindest merk ich es dann und stell es ab. Das mit der Alarmanlage an diesen Gefühlen und Gedanken klappt ganz gut. Meinem Therapeuten sei hiermit nochmals gedankt.
Heute hat man mir allerdings gesagt, daß es besser wäre, den Kontakt ganz abzubrechen. Sonst hat er immer noch nicht genug Grund was zu tun.
Irgendwie leuchtet mir das ein. Allerdings glaube ich nicht, daß das bei ihm was bringt.
Heute hatte ich einen Termin bei meiner Anwältin, die mir dann sagte, daß sie nächsten Monat die Scheidung bei Gericht beantragen kann. Denn im Januar sei ja mein Trennungsjahr rum. Ich kann nicht gerade behaupten, daß mich das glücklich macht. Fühl mich ein wenig besch... heute. Aber vielleicht ist das jetzt wirklich der Schritt, den ich machen muß.
Wie war das bei Euch?
Diejenigen die sich von ihrem Alki haben scheiden lassen? In meiner Gruppe sind nämlich nur Angehörige, die ihre Ehe gerettet haben, indem der Partner eine Therapie gemacht hat.
LG Davina
Hallo,
nein, ich lebe nicht mehr mit ihm zusammen. Es ist wohl so, daß er zwischendurch mal für 1-2 Tage eine "Trinkpause" einlegt. Dann kann er vorbei kommen. Dann führen wir auch ganz gute Gespräche oder unternehmen mal was zusammen. Allerdings weiß er inzwischen auch, daß er bei mir nicht rein kommt, wenn er was getrunken hat. Das mit dem Abgrenzen klappt, weil ich endlich gelernt habe, mich in den Vordergrund zu stellen. Ich bin mir wichtiger. Ich versuche auf mein Bauchgefühl zu hören und dabei aber nicht zu vergessen, was ich über die Krankheit weiß. Mein Therapeut hat mir beigebracht, an die Gefühle, die mich nach hinten werfen, eine "Alarmanlage" anzubringen. Damit ich genau merke, "ah, das würde Dir im Endeffekt nicht gut tun." Ich weiß nicht genau, wie ich das Beschreiben soll.
Vielleicht liegt es zum Teil auch daran, daß viele Gefühle, die ich für ihn hatte, verloren gegangen sind.
Er meint zwar, ich sei extrem egoistisch geworden, aber ich nenne es einfach unabhängig.
Selbst wenn er es mal wieder mit Beschimpfungen probiert oder indem er mich versucht bei anderen schlecht zu machen, nehme ich es mir nicht mehr zu Herzen. Es ist ein Teil seiner Krankheit. Ich weiß einfach, daß es nicht so ist. Und ob andere Menschen dadurch glauben ich sei eine Hexe oder berechnend oder sonst was, ist mir völlig egal. Ich bin mit mir zufrieden. Das ist mir wichtig. Und die Menschen, die mir wichtig sind, verstehen was und warum ich etwas so mache wie ich es mache. Ich erwarte aber auch kein Verständnis von anderen. Wenn Sie es haben, freut mich das. Wenn nicht, enttäuscht es mich aber auch nicht.
Schließlich bin ich ganz allein dafür verantwortlich, ob ich glücklich bin oder nicht. Wenn es etwas gibt, was mir schadet oder mich unglücklich macht, darf ich es nicht zulassen oder muß mich fern halten.
Ich hoffe, ich konnte das ein wenig verständlich erklären.
LG Davina
Hallo zusammen,
Ich mache hier mal ein neues Thema auf. Nachdem ich das letzte Mal im April geschrieben habe, ist es glaube ich besser. Zumal ich mir nicht mehr die Frage stelle, wie ich auf meinem Weg bleibe.
Mein Mann hatte ja im März seine Therapie beantragt. Die wurde ihm auch recht schnell bewilligt. Alles war geklärt. Die Kostenübernahme, einfach alles. Von der Klinik hatte er dann auch den Bescheid, wann er seine Therapie antreten soll. Da hatte ich wirklich noch Hoffnung.
Als der Tag X kam, kam das, was ich im Prinzip schon geahnt hatte. Er hat die Therapie nicht angetreten!!!
Ich glaube, das war der Tag, an dem mein letzter Funken Hoffnung verflogen ist. Nun haben wir mittlerweile Oktober und er ist immer noch beim Alk.
Allerdings habe ich gelernt, mich gut abzugrenzen. Ich habe mein Leben selbst in den Griff bekommen. Okay, es ist noch immer nicht ganz leicht. Aber es wird von Tag zu Tag besser. Ich habe einen guten Job gefunden. Kann mein Leben selbst finanzieren und arbeite auch noch von zuhause aus. Somit brauchte ich nicht einmal meine Hunde abgeben. Durch die SHG in die ich immer noch gehe, habe ich viele nette Freundschaften geschlossen. Wenn es mal einen Tag gibt, an dem ich da Gefühl habe: "Du machst Dir wieder Gedanken um ihn:", rufe ich jemanden aus der Gruppe an. Dann quatschen wir ein bißchen oder verabreden uns. Danach geht es mir wieder gut. Ich weiß, daß ich für mich das einzig richtige gemacht habe. Und das gibt mir jeden Tag neuen Schwung um weiter zu machen.
Es wäre gelogen, wenn ich behaupten würde, ich würde nicht an ihn denken. Aber ich hab meine Einstellung oder Denkweise geändert. Wenn er unbedingt trinken will, soll er das tun. Er ist schließlich selbst für sich verantwortlich. Da hat eh kein Mensch der Welt Einfluß drauf. Es ist seine freie Entscheidung. Ich treffe schließlich auch meine eigenen Entscheidungen und muß mein Leben ganz allein für mich meistern. Das kann mir auch niemand abnehmen.
Ich kann mir nur Hilfe holen. Und genauso kann er das auch. Wenn er will!
Und wer nicht will - der muß so weiter machen oder allein klar kommen.
In meinem Leben hat sich vieles geändert. Mir wurde langsam klar, wieso ich das alles gemacht und ausgehalten habe. Aber auch die Erkenntnis kam nicht von allein. Die mußte ich mir hat erarbeiten. Und das war oft auch sehr schmerzhaft. Nicht nur für mich. Z.B auch für meine Eltern und Freunde. Ich bin bestimmt noch nicht am Ziel. Aber eins weiß ich ganz sicher: Es geht mir endlich wieder gut.
Ich kann nur jeden ermutigen, sich alle Hilfe zu holen, die es gibt. Hilfe für sich selbst. Caritas, Bücher, SHG und Angehörigengruppe. Internet.
Und ganz wichtig war und ist für mich mein Therapeut.
Ganz liebe Grüße und viel Kraft an alle.
Davina
Hi Karöttchen,
Danke für Deine Erklärung. Jetzt weiß ich endlich was damit gemeint ist.
Demnach hab ich wohl schon mal meine Mitte gefunden. Allerdings scheint sie manchmal zu verrutschen.
hast Du Thai Chi schon mal ausprobiert? Ich habe vor mir das mal anzusehen ob das was für mich ist. Allerdings schiebe ich es schon ein paar Tage vor mir her. Habe einfach z.Zt. keinen Antrieb.
Wie ist es bei Dir? Hoffe es geht Dir einigermaßen gut.
Alles Liebe für Dich
Davina
Ich frage mich die ganze Zeit, ob man gar keine Unterstützung geben darf, bzw. sollte, oder ob es ihm vielleicht bei seinem Weg zum "trocken werden" hilft, wenn man doch ein wenig unterstützt.
Mein Mann hat jetzt alles in die Wege geleitet für eine LZT. Montag muß er noch einmal zu seinem Arzt, damit der den Bericht schreibt und die nötigen Voruntersuchungen mit ihm macht.
Er fragte mich nun, ob ich ihm denn helfe trocken zu werden.
Ich weiß einfach nicht was richtig ist und was falsch.
Ich selbst habe mich mitlerweile sehr gut im Griff, denke ich.
Hoffe, ihr könnt mir bei der Frage." Helfen oder nicht helfen?" behilflich sein.
LG Davina
P.S. Ich lese immer davon, daß man seine Mitte finden muß. Wie ist das gemeint? Vielleicht bin ich ja ein wenig blond, aber das versteh ich nicht so ganz?
Zitatwahrscheinlich bin ich es gewöhnt unglücklich zu sein
Guten Morgen Karotte,
genau das habe ich auch gedacht. Und je mehr ich drüber nachdachte, desto mehr kam mir die Erkenntnis das mir das Gefühl fehlte. Einfach weil ich es gewohnt war. Auch wenn es nicht gut war. Aber es gehörte zu meinem Leben dazu.
Das gefühl des unglücklich seins habe ich schon seit meiner Kindheit. Das prägt natürlich und läßt sich nicht so einfach auslöschen.
Zitatund finde aber auch keinen wirklichen Abstand.
Den Abstand habe ich erst gefunden seit dem ich alleine wohne. Vorher habe ich es auch immer wieder probiert - allerdings ohne Erfolg.
Ich war schon so weit, daß ich dachte:" Das ist wohl halt mein Part in diesem Leben." Einfach ertragen zu müssen. Nicht wichtig zu sein.
Heute sehe ich das etwas anders. Ich bin ganz allein für mein Glück verantwortlich. Ich entscheide ob ich etwas ertrage oder nicht.
ZitatIch hab das Gefühl so falsch zu sein und auch ständig alles falsch zu machen...sogar hier hab ich manchmal das Gefühl das wenn ich in einen Thread geschrieben habe keiner mehr antwortet. Wie verflucht. Irgendwie bin ich immer der Aussenseiter...naja gut ein paar Leute gibt es schon die mich mögen...Aber es gibt irgendwie niemand so richtig auf meiner Wellenlänge wird so gern mal wieder über Gott und die Welt reden und rumspinnen und philosophieren und auch träumen...
Auch hier sprichst Du mir absolut aus der Seele.
Mir geht es da ganz genauso. Also: Du bist nicht allein. Anderen geht es genauso.
Mein Therapeut hat mir dazu den Tipp gegeben, jeden Abend aufzuschreiben was ich meiner Meinung nach an dem Tag gutes gemacht habe.
Das ist zwar nicht ganz einfach, aber es hilft. Langsam bekomme ich dadurch ein richtig gutes Gefühl und bin stolz auf mich. Dadurch weiß ich, daß ich nicht alles falsch mache!
Versuche es doch auch einmal. Vielleicht bringt es Dir ja was
Sonst würde ich Dir empfehlen mal in eine Selbsthilfe-Gruppe zu gehen.
Dort findest Du ja auch Leute, denen es genauso geht wie Dir, bzw. denen es so ergangen ist. Dort hast Du auch zu jeder Zeit jemanden, mit dem Du reden kannst. Und ein persönlicher Kontakt ist immer noch was anderes als hier im Forum. Oft wartet man ja ne ganze Zeit auf Antworten. Oder man bekommt nicht immer eine.
Bei mir ist es so, wenn ich völlig durch den Wind bin weil mich meine Gefühle wieder verar.....en wollen, rufe ich jemanden aus der Gruppe an und rede kurz mit ihr. Danach geht es mir immer besser.
Mein Mann war von Samstag bis gestern bei mir. Allerdings hat er schön brav auf der Couch geschlafen. Ich muß sagen, mit dem nötigen Abstand war das okay für mich. Wir haben viel geredet. D.h. er hat geredet. Denn zuhören kann er immer noch nicht. Wie auch? In seinem Kopf dreht sich ja noch immer alles um Alk.
Als er dann gestern wieder gegangen ist, dachte ich mir nur, daß ich mir das alles aus sicherer Entfernung anschaue, ob er wirklich eine LZT macht.
Danach kann alles passieren. Solange ich mich nicht aus den Augen verliere.
Liebe Karotte, ich würd ja gern zu Dir sagen: "komm, wir trinken ´nen Kaffee und reden" aber das geht ja nun leider nicht.
Du kannst mir aber jeder Zeit schreiben. Ich werd Dir auch immer antworten.
Einfach, weil ich genau weiß wie es Dir geht.
Mach Dir einen schönen Tag und lenk Dich ab. Das hilft! (Den Tipp hab ich von Dir )
Liebe Grüße
Davina
Hallo zusammen!
Ich habe mich gerade mal wieder hier im Forum durchgelesen.
Auch wenn ich mittlerweile schon sehr weit auf meinem Weg bin, ist es immer noch sehr wichtig für mich hier zu lesen und zu schreiben.
Alleine schon das Lesen macht mir immer wieder klar, daß ich unbedingt auf diesem Weg bleiben muß und was ich alles hinter mir habe.
Allerdings habe ich noch oft Tage, an denen ich absolut nicht weiß, was ich mir mir anfangen soll. Mein Therapeut hat mir den Tip gegeben, mich abends hinzusetzten und zu überlegen: Was habe ich heute gut gemacht? Was habe ich heut nicht so gut hingekriegt?
Ich fand das sehr gut. Dadurch, daß ich mir wirklich Gedanken darüber machen muß, was ich gut gemacht habe, lerne ich gerade nicht so sehr nach Anerkennung von außen zu suchen. Und natürlich auch mich selber zu mögen. So wie ich bin.
Unabhängig davon, was ich für andere tue oder lasse.
Vielleicht ist das ja auch eine Idee für Euch.
Mir hilft es auf meinem Weg und ich dachte, vielleicht hilft es den einem oder anderen von Euch auch.
Liebe Grüße Davina
Hallo Dada,
schön daß Du hier her gefunden hast.
Das ist ja eine ziemlich harte Situation gewesen. Kann mir vorstellen, wie Du Dich da gefühlt hast.
War denn der Freund seiner EX auch dabei?
Das mit der Ohrfeige ist jetzt halt passiert. Das kannst Du nun nicht mehr ändern. Aber such nicht die Schuld bei Dir!!
Er hat Dich belogen und er hat gesoffen. Nicht Du!!
Achte mehr darauf wo Deine Schmerzgrenze ist und lass nicht zu daß Du so verletzt wirst.
Das Du losgefahren bist um ihn zu suchen ist so typisch für uns Co´s.
ich hab das auch oft gemacht. Obwohl ich genau wußte wo ich ihn finde. In der nächsten Kneipe.
Frag Dich einfach mal, ob Du so auf Dauer leben willst.
Meinst Du er wäre der richtige Mann für Dich?
Wenn Du beide Fragen mit Nein beantworten kannst solltest Du anfangen Deinen Weg zu gehen. Auch wenn es nicht leicht ist.
Ich wünsch Dir ganz viel Kraft und Mut!! Auch Du hast ein erfülltes Leben verdient!
Alles Liebe
Davina
Hi Mia,
Du hast doch schon super gute Vorsätze. Jetzt mußt Du nur noch am Ball bleiben.
Ich schick Dir ne geballte Ladung Kraft!!!
Ach ja, das mit der Brille solltest Du wirklich machen. Ich hab mich auch tierisch lange gequält beim lesen. Irgendwie waren die Buchstaben nicht mehr ganz so klar.
Ich bin dann irgendwann mal zum Augenarzt - jetzt hab ich ´ne Lesebrille.
Das ist so gut. Endlich wieder entspannt lesen können. War ´ne richtige Wohltat.
Also Mia, ab zum Optiker.
LG Davina
Heute mußte er mir unbedingt erzählen, wie schwer es für ihn ist bis zur Entgiftung durchzuhalten,. Das es ihm körperlich schlecht geht und er nicht weiß ob er zuviel oder zuwenig getrunken hat um sein "optimalen Pegel" zu erreichen. Das er absolut nicht mehr trinken will, es aber nicht schafft. Er ginge jetzt auch ganz offen damit um. Es sei ja schließlich eine Krankheit. Und wenn man sich entschlossen hätte, etwas dagegen zu tun, dann müsse man auch dazu stehen. Krebs sei ja auch eine Krankheit. Und Krebspatienten müssten sich auch nicht verstecken.
Wenn ich ehrlich bin, habe ich nur so still für mich gedacht:" Sorry, aber ist das mein Problem?"
Auf der einen Seite war ich stolz auf mich, daß ich mitlerweile so gut abgrenzen kann.
Auf der anderen Seite kam ich mir etwas mies vor, weil ich sooooooo eiskalt war.
Wenn er jetzt wirklich etwas für sich tut, fänd ich das schon toll. Dann hat er echt noch alle Chance der Welt im Leben.
Das hab ich für mich ja schließlich auch begriffen. Nur ich allein bin für mich verantwortlich.
Und jeder Mensch hat das Recht auf ein erfülltes Leben. Man muß es nur selbst in die Hand nehmen.
Ich hoffe nur, daß nicht wieder mal ein Tag kommt, an dem ich anfange zu kippen. Aber sollte ich es früh genug merken, kann ich mich ja immer noch abfangen.
Davina :
ZitatAber wieso vermisst man ein negatives Gefühl?
Das ist die Co-Abhängigkeit... du bist auf dem besten Wege, wieder reinzurutschen, wenn du nicht endlich mal versuchst, deine Gedanken nur auf dich zu konzentrieren!
Hallo Ayki,
dadurch, daß ich mich zur Zeit ganz stark auf mich konzentriere, bin ich zu dieser Erkenntniss gekommen. Dieses negative Gefühl ist einem so vertraut, daß es einem im Unterbewußtsein fehlt. D.h. nicht, daß ich es wieder haben will. Für mich ist diese Erkenntnis ein großer Schritt gewesen, dagegen an zu gehen.
Den Erfolg dadurch habe ich heute z.B. gehabt. Er hat mich angerufen um mir zu erzählen, daß er das Geschäft mit Hilfe eines Anwaltes noch retten kann. Außerdem wäre er gestern bei der Caritas gewesen und hat dort sein drittes Einzelgespräch gehabt. Er hat dann mit seiner Psychologin zusammen eine LZT beantragt.
Ich hab dann nur gesagt:" Das ist ja schön für Dich. "
Ich habe gemerkt, daß ich nicht mehr drauf angesprungen bin. Früher hätte ich sofort gesagt: ...ich freu mich, super, ich helf Dir auch."
Seine Aussage hatte keinen Einfluß auf meine Gefühle oder mein Verhalten. Fand ich sehr gut. Mein Therapeut leistet ganze Arbeit.
Was die Scheidung betrifft: Ich bin seit dem 02.Januar schon offiziell getrennt lebend. Das war Voraussetzung um finanzielle Unterstützung vom Sozialamt zu bekommen. Außerdem liegt ja ein richterlicher Beschluss vor.
Trotz allem mache ich mir da echt noch gar keinen Kopf drum. Was macht es denn bei Gefühlen für einen Unterschied ob man noch verheiratet ist oder nicht? Ich muß mich vom Kopf und vom Herz her trennen. Nicht von einer formellen Sache.
So Ihr Lieben, werde jetzt mit einem guten Buch ins Bett gehen.
Hoffe, Ihr habt alle eine ruhige Nacht.
Davina
P.S. Ich bin froh hier bei Euch gelandet zu sein. Es hilft mir sehr.
Das die ganzen Beziehungsprobleme - falsch - viele Beziehungsprobleme durch den Alk entstehen macht es ja so schwer.
Mein Mann ist mit Alk ein absoluter Macho, Besserwisser, Lügner, faul, krankhaft Eifersüchtig, aggressiv, etc.
All diese Eigenschaften hat er nicht wenn er trocken ist. Das ist ja das Problem.
Wir wissen in unserem klar denkenden Kopf, wie es sein könnte. Nur wir können es absolut nicht ändern.
Bist Du denn jetzt noch mit Deinem Freund zusammen?
Wohnt ihr auch zusammen?
Es ist ja schon mal was, das er jetzt seit 2 Wochen nichts mehr getrunken hat.
Mach weiter so. Es scheint ja zu fruchten.
LG Davina
Seine Entscheidung zur Scheidung würde mir natürlich ´ne Menge Last abnehmen. Habe nur trotz allem tierische Probleme damit, die 7 Jahre, oder bald 8 Jahre, so abzuhaken.
Mein Kopf sagt mir, daß es das einzig Richtige ist. Nur mein Herz will das noch nicht so ganz kapieren.
Seit er mir das heut gesagt hat, bin ich total antriebslos. Das ist doch krank!?
Habe heute aber zumindest schon mal auf ein Wohnungsangebot angerufen.
Auf Dauer kann ich ja nicht hier wohnen bleiben. Das Haus ist für mich allein einfach zu teuer.
Allerdings sollte die Wohnung genau das gleiche kosten, wie ich jetzt bezahle.
Hat sich also erledigt.
Wenn er vorher zig mal am Tag angerufen hat oder SMS geschrieben hat, war es schwer nicht ans Telefon zu gehen. Jetzt wo er sich höchstens einmal meldet, ist es schwer nicht immer dran zu denken.
Wahrscheinlich war es so ein gewohntes Gefühl, von ihm unter Druck gesetzt zu werden oder ständig von ihm kontrolliert zu werden, daß mir dieses Gefühl schon fehlt.
Aber wieso vermisst man ein negatives Gefühl?
Ups, ich scheine langsam dahinter zu kommen, was so in meiner Psyche passiert.
Naja, dann hat sich das Nachdenken ja doch gelohnt.
Hallo Ayki79,
ob ich mich scheiden lassen will, weiß ich nicht. Ich glaube, mit dieser Entscheidung warte ich erst mal ab.
Ich werde sie allerdings nicht einreichen. Der Kosten wegen natürlich auch.
Und ehrlich gesagt, hoffe ich ja doch immer noch ein wenig, daß er an seinem Tiefpunkt ankommt und seinen Allerwertesten hoch kriegt.
Scheiden lassen kann ich mich sonst ja immer noch irgendwann.
Davina
Heute habe ich von ihm einen Anruf bekommen.
Ja, ich weiß, ich sollte nicht ran gehen. Habe aber gedacht, er sagt mir, wann er die Möbel holen will.
Naja, von den Möbeln war plötzlich keine Rede mehr. Er sagte, er braucht das Familienbuch um die Scheidung einzureichen.
Da mußte ich erst mal schlucken. Was ich ihn aber nicht habe merken lassen.
Jetzt frage ich mich die ganze Zeit, ob er sich wirklich scheiden lassen will, oder ob das jetzt auch nur so ne Masche von ihm ist.
Scheidung hieße ja für mich, keinerlei Hoffnung mehr.
Aber vielleicht wäre das das Beste für mich. Im Moment weiß ich mal wieder gar nichts. Nur das mich das wieder ziemlich aufgewühlt hat. War das wohl seine Absicht?
Hat einer von Euch das auch schon gehabt, daß der Partner sich für den Alk entschieden hat und sich deswegen scheiden lassen will?
Kann die Sucht soooo groß sein?
Eigentlich müßte ich die Antwort doch kennen.
LG Davina
Eine Trennung kann auch durchaus was positives bewirken.
Erst einmal natürlcih, daß Du Dich wieder mehr auf Dich konzentrieren kannst und natürlich auch, daß Dein Freund merkt, daß Du seinen Weg nicht mitgehen willst. Das Du ein absolut ernst zu nehmender Mensch bist.
Vielleicht wird ihm durch die Konsequenz bewußt, was der Alkohol alles bewirkt.
Allerdings kenne ich mittlerweile auch viele Paare, die sich nicht getrennt haben und der Partner trocken geworden ist.
Bisher hab ich sogar immer gedacht, ich sei die Ausnahme. Hier im Forum habe ich aber das Gegenteil gelernt.
Egal wie Du Dich entscheidest, versuch Dir selbst treu zu bleiben.
Nur Du allein bestimmst über Dein Glück.
LG Davina
Hallo MiaPia,
bin hier beim Lesen auf Deine Geschichte gestoßen. Und hab mich auch bei Dir wieder erkannt. Genau wie Du, habe ich mich erst vor kurzem hier im Forum angemeldet. Allerdings leide ich schon sehr viel länger.
Ich habe meinen Mann vor 7 1/2 Jahren kennen gelernt. Habe auch immer gedacht, er sei mein Traummann. In seiner nüchternen Zeit war er das auch.
Ich hatte auch zig Pläne, wie ich ihn dazu bringen könnte, eine Therapie zu machen. Habe 1000 Versprechen und Ausreden bekommen. Auch von ihm kam der Satz, daß er weiß, daß er ein Alkoholproblem hat und etwas dagegen unternehmen muß. Heute denke ich, er hat diesen Satz gesagt weil ich ihn hören wollte. Alkoholiker sind die perfekten Schauspieler und man muß wirklich verdammt gut auf sich aufpassen um ihnen nicht wieder auf den Leim zu gehen. Ich habe Jahrelang gekämpft. Hatte nach kurzen Trinkpausen immer wieder Hoffnung. Aber auch Angst, daß sich alles wieder einpendeln würde. Glaub mir, es hat sich immer wieder alles eingependelt. Silvester habe ich erkannt, daß ich nicht gegen den Alkohol ankomme. Nur er allein muß es wollen.
Ich lebe seit dem von ihm getrennt. Genau wie Du habe ich oft das Gefühl, daß etwas passieren muß. Das es weiter gehen muß. Dieses auf der Stelle stehen ist so schlimm für mich.
Ich konnte Dir vielleicht nicht viele gute Tipps oder Ratschläge geben, aber sicher konnte ich Dir das Gefühl geben verstanden zu werden.
Ganz vielen geht es ganz genauso wie Dir. Nicht alle sind schon so weit wie manch andere hier. Doch Du bist schon einen riesen Schritt vorwärts gegangen. Du achtest auf Dich selbst.
Das hat bei mir ziemlich lange gedauert, bis ich an den Punkt kam.
Ich wünsch Dir ganz viel Kraft und Mut. Du schaffst es.
Liebe Grüße
Davina
Hallo,
ob ich mich noch gut mit ihm versteh? Wenn ich das wüßte. Ich glaube, ich versteh ihn überhaupt nicht. Oder besser gesagt, er mich nicht.
Eigentlich waren wir immer ein gutes Team. D.h solange ich "funktioniert" habe. Wir haben viele Shows zusammen auf die Beine gestellt und oft hab ich ihn auf der Bühne gerettet, weil er im besoffenen Kopf irgendeinen Mist gelabert hat. Aber das ist ja jetzt alles Vergangenheit. Ein gutes Team waren wir nur, wenn ich alles für ihn getan habe.
Deswegen glaube ich, ich möchte auch nicht mehr "gut Freund" mit ihm sein. Jetzt jedenfalls noch nicht. Nur das durchzuhalten ist halt oft ziemlich schwer.
Heut Mittag war ich bei einer Bekannten aus der SHG. Sie leitet auch eine reine Angehörigengruppe. Das Gespräch hat mir sehr gut getan. Hat mir mal wieder die richtige Richtung für mich gezeigt. Außerdem hat sie mir einen guten Tip für das Gefühlschaos im Kopf gegeben. Sie hat es selber so gemacht, daß sie all ihre Gedanken in einer Art Tagebuch aufgeschrieben hat. Ihr hätte es gut geholfen um alles ein wenig zu sortieren. Hat mir dann auch gleich eine Kladde mitgegeben, damit ich sofort anfangen kann. Fand ich schon gut.
Ansonsten lese ich im Moment das Buch "P.S. ich liebe Dich" . Hat mir eine Freundin empfohlen. Bisher ist es ganz gut. Nachdem ich jetzt drei Bücher über Co-Abhängigkeit und Alk gelesen habe, brauchte ich mal wieder was anderes.
Karotte,
die Sache mit dem Kleiderschrank find ich gut. Hast Du derbe ausgemistet? Wäre bei mir auch mal fällig. Allerdings kann ich mich immer so schlecht von Klamotten trennen. Man könnte es ja noch mal gebrauchen. Und wenn es nur zum Gassi gehen ist.
Ach ja, heute hab ich von ihm eine Nachricht bekommen,daß er den Fernseher abholen will. Ich hab ihm dann gesagt, daß er dann sofort auch noch ein paar Möbel mitnehmen soll. Ich will nicht, das er dann nochmal kommen muß. Allerdings hat er sich bisher nicht mehr gerührt. Wird wohl wieder nur so ne Masche von ihm gewesen sein. Wo soll er auch hin mit den Möbeln? Er hat ja noch immer keine Wohnung. Ach, und einen der Hunde würde er mitnehmen. Never ever!
Ich habe aber gar nicht mehr darauf reagiert. War da wieder ein klein bißchen stolz drauf, nicht umzukippen.
Gruß Davina
Hallo Karotte,
hab mir Deinen Tip zu Herzen genommen und hab mich heute erfolgreich abgelenkt. Heute Mittag hab ich erst ein bißchen mit meinen Hunden trainiert, dann zum Essen bei meinen Eltern.
Allerdings hab ich es da auch nicht sonderlich lang ausgehalten. Es gibt da meist auch nur ein Thema: "Hast Du was von J... gehört?"
Als ich wieder zu Hause war, hab ich mir eine warme Jacke angezogen und mich mit einem Buch und einer Tasse Cappuccino auf die Terasse in die Sonne gesetzt und gelesen. Das tat gut. Dabei dachte ich nur, daß es diesen Sommer wohl alles anders sein wird. Einfacher.
Selbst der stundenlange Spaziergang mit den Hunden in der Sonne war ganz schön.
Okay, ich fühl mich heute immer noch ein wenig allein, aber es ist nicht mehr ganz so schlimm.
Eine SMS hab ich heute von ihm bekommen.
Er fragte, ob ich schon einen "Neuen" bei mir hätte. Oder einen "Alten".
In seinem kranken Kopf meint er ständig ich hätte ´nen anderen.
Wo soll ich den bitte schön her haben. Er war schließlich derjenige, der ständig andere Frauen angemacht macht.
Wenn ich mir das gerade so überlege - mein Gott, was hab ich alles ausgehalten?
Naja, kann ja eigentlich nur besser werden.
Alles Liebe
Davina