Ach Fish,
fühl Dich geknuddelt - bei mir geht derzeit dasselbe Spiel ab (zwar anderer Horror) aber auch in Bezug ausziehen bzw. dass ich seine Gegenwart nicht ertrage und mich das ganze immer belastet.
Mir geht es ja wie Dir, ich versuche verzweifelt eine passende Wohnung zu finden - heute ist zwar ein Gespräch bei einem Objekt, welches mir saumässig gefallen würde, aber ob das klappt.
Auch ich kriege den vollen Horror. Früher fing ich an zu weinen wenn er über den Auszug sprach bzw. darüber wie das alles laufen soll, das waren die Knöpfe unter denen ich begann um aussichtsloses zu kämpfen. Das klappte nun gestern nicht mehr.
Mein Ex wollte auch gestern wieder den Hebel meienr Neugierde umlegen "Ich will hier auch nicht mehr bleiben, werde als Arschloch tituliert ...." So, bisher sorgte das für meine Frage "Und was machst Du dann, wo gehst Du hin". Auch das klappte nicht mehr.
Aber es war soooooo schwer Abstand zu halten, nicht wutentbrannt ein paar Kommentare los zu schicken. Weißt Du Jenny, unser verdammtes Verantwortungsbewußtsein ist uns in solchen Punkten auch im Weg. Fragt er wann gehst Du, damit ich mich in Sachen Hauskündigung danach richten kann, dann denke ich "Mensch, das ist ja nur ein fairer logischer Akt, er muss ja auch raus". Zwar versuche ich mich da jetzt einfach durch die Gegend zu manövrieren, aber es klappt einfach nicht so gut wie ich möchte. Und ich habe halt noch kein Ausweichquartier.... obwohl das so wichtig wäre um zur Ruhe zu kommen.
Ich glaube, liebe Fish, wir machen gerade selbige Scheiße durch (auch wenn mein Ex nicht um mich kämpft sondern mich nur quälen will bzw. in alte Muster pressen will).
Ich glaube, das mit dem nix saufen und sich helfen lassen kriegen die nicht hin wenn sie unter dem Druck stehen, dass sich in ihrem (bisher wohlbehüteten) Leben etwas ändert. Ich denke, nur wenige alkoholkranke Menschen haben die Erziehung und den Hintergrund sich selber zu sagen, Achtung Du stürzt nun bodenlos. Wer wie mein Ex das flüchten gewohnt ist und sein Leben lang, schon als Jugendlicher, praktiziert hat. Der sucht sich eine andere Co und spielt das Spiel woanders weiter. Da werde ich ausgetauscht gegen die nächste Stütze, spüren tut er schon lange nichts mehr für mich denke ich. Sonst wäre ein so kaltes und berechnendes Verhalten nicht möglich.
Liebe Fish, Deiner bemittleidet sich und gibt Dir die Schuld. Natürlich sind unsere Pappenheimer nie selbst schuld. Vielleicht müssen sie das so auslegen, um nicht bei Sichtung der Wahrheit auch noch den Respekt vor sich selber zu verlieren.
Mein Ex hat wohl vor demnächst seine neue Saufkumpanin mit zu bringen. Was meinst Du, wie ich mich fühle? Aber irgendwie muss ich durch - ich kann es nicht verbieten - aber flüchten sehe ich auch nicht ein. Ich habe den Eindruck, mein Ex versucht nun alles um zu quälen, warum verstehe ich nicht - er hat ja eine neue Co und könnte doch froh sein dass ich ihm aus dem Weg gehe und nicht mehr diskutiere. Aber vielleicht ist es einfach so, dass das zufügen von Schmerzen diesen kranken Menschen ein Gefühl von Macht und Stärke gibt. Ich weiss es nicht Fish, aber ich ich weiß was Du durchmachst. Und ich hoffe, wir beide haben die Kraft das unebschadet hinzubekommen um später stärker zu sein. Und um zu wissen, solche Beziehungen wollen wir nicht - und müssen sie uns auch nicht antun.
Schau, Du sagst Deiner trinkt jeden Tag, bei meinem Ex weiss ich es nicht, weil er scheinbar woanders trinkt. Er sieht nüchtern aus (aber ich sehe ihn mir nicht mehr bewußt an, schau ihm auch nicht mehr in die Augen, riechen kann ich nichts weil ich einen hohen Abstand wahre), dennoch hat er Fehlstunden und die typischen Zeiten zum Bier im Supermarkt holen. Wir können gar nicht nachvollziehen, was läuft, welche Mengen und wie das Verhalten sich von jetzt auf nachher umstellen kann.
Viel Kraft liebe Fish wünsche ich Dir.
Dagmar