Alkoholkonsum von euch

  • Hallo,

    ich hab mal aus reiner Neugierde ne Frage:

    Wie sieht es bei euch mit dem Trinken aus?
    Haltet ihr euch fern oder halt ab und an mal?

    Bei uns ist es so, dass ich hin und wieder auf Feiern oder ähnlichem mal ein oder zwei Gläser Sekt oder Wein trinke, aber nie so dass meine Kinder es sehen.

    Mir fällt gerade auf, wieviele Leute ich kenne wo z.B. die Väter und Söhne Alkoholiker sind.
    Kennt ihr das auch?

    Liebe Grüße

    Nicole

  • Ja, geht mir auch so. Ich ahb mcih immer gewundert, warum meine beste Freundin und ich usn so gut verstehen. Sie ist 12 Jahre jünger. Tja, ihre Mum säuft, und meine auch. Da ist eine Herzverbundenheit da, die schon fast unheimlich ist...

    Und ich: Trinke (fast) keinen Tropfen. Mich ekelt alles am Alk. Der Geruch, alles. Wenn ich jemand betrunken sehe, könnte ich mich übergeben. Mittlerweile kann ich zumindest mit einem Gals Wein ansstoßen und trinke dann manchmal auch ein, zwei Schluck. Aber ich habe bis vor drei Jahren nicht mal an Silvester mit Sekt angestoßen, so hat es mir gegraust. Ich galt in manchen Kreisen deshalb als "Spaßbrenmse". :cry:

    LG tini

    Kleine Schritte sind besser als gar keine!

  • Hey,

    also, ich für meinen Teil hau mir jeden abend tierisch die Hucke voll..!!! :lol:
    Kleiner Scherz...!!! :)

    Mein bzw unser Alkoholkonsum beschränkt sich sehr stark auf gesellschaftliche "Ereignisse", ich käme nie auf die Idee, mir alleine ein Bier reinzudrehen. Ich finde auch den Zustand des Betrunkenseins und seine Nachwirkungen am Morgen danach absolut nicht erstrebenswert. Ich trink halt in Gesellschaft, z.B. jetzt an Ostern, wo Besuch da ist, mal EINE Flasche Bier zum Essen. Ansonsten ist die Häufigkeit so gering, dass bei uns regelmässig Bier schlecht wird, sprich das MHD überschritten ist. Hin und wieder gibt's auch mal ein "Verdauerlie", also einen Obstbrand oder sowas, aber das auch so selten, dass man's übers Jahr an einer Hand abzählen kann, und wie gesagt, immer nur zu "gesellschaftlichen Anlässen".

    Ich bin aber auch nicht der Meinung, dass man für sich selbst den Alkohol verteufeln sollte, nur weil ein Familienmitglied ein Alki ist (sorry, Tini, ist nicht böse gemeint). Ich halte das für eher für ein Relikt aus der Co-Abhängigkeit, aus der wir uns ja eigentlich befreien wollen/sollen. Die Aussage "Ich trinke keinen Alk weil mein ... ein Alki ist" ist doch eindeutig eine "Co-" Aussage, oder seh ich das falsch?? Hier zeigt sich doch eindeutig der Zugriff des Alkis auf meinen Lebenswandel, und genau daraus gilt es sich ja eigentlich zu befreien..!!! Wie gesagt, tini, nicht böse sein, jeder so, wie er bzw sie's für richtig hält!!!

    Natürlich haben wir keinen Alk konsumiert, während meine Mutter dabei war, allerdings hatte sie uns wenn ich mich recht erinnere nie darum gebeten. Allein, genützt hat's eh nix.!!

    So, Euch jetzt noch schöne Restostern und bis die Tage

    Ganz liebe Grüße

    Der Insulaner

  • Hallo Nicole,
    (nehme an, 85 ist dein Geburtsjahr, wie mein Sohn)
    Auf deine Frage kann ich so antworten:
    In meiner Familie ist immer nur zu gesellschaftlichen Anlässen oder Feiern getrunken worden. Es war etwas Besonderes, wenn wir Jugendlichen einen Eierlikör oder so bekommen haben.
    Im Laufe unserer Ehe hat sich das geändert. Gesteigert. Mein Mann hat schon immer gern Bier und Wein getrunken. Auch mal was Stärkeres.
    Zwischendurch habe ich versucht mitzutrinken, damit die Flasche schneller leer wurde......
    Naja, und letztes Jahr bin ich zu der Einsicht gekommen, dass ich vielleicht auch schon viel zu tief mit drinstecke.
    Es tut mir gut keinen Alkohol mehr trinken zu müssen seit mein Mann trocken ist. auch wenn ich alleine bin, oder bei meiner Freundin,... Ich freue mich, auch ohne Alkohol lustig sein zu können.
    LG Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • hey,

    also ich glaube ich hab was alkohol angeht ein sehr geteiltes verhältnis dazu. eigentlich hab ich kein problem damit, ich trinke gerne mal in gesellschaft was, also beim rausgehen. alleine käme ich wohl kaum auf die idee. ich hab auch kein problem damit, wenn jemand betrunken ist oder viel an einem abend trinkt.
    nur wenn es um wein oder sekt (bevorzugte getränke meiner ma) geht, ändert sich das alles schlagartig. ich kann weder das eine noch das andere riechen, ekle mich davor und wenn mein freund davon getrunken hat, darf er sich erstmal die zähne putzen.

    eigentlich fand ich das immer ein bißchen schade, ich hätte gerne mal im winter mit freunden einen glühwein auf dem weihnachtsmarkt getrunken oder sowas...aber das ging nie.
    letzten winter hab ich es allerdings mal ausprobiert und festgestellt, dass mich einzig und alleine der gedanke "das ist das zeug was deine ma in sich reinschüttet" davon abgehalten hat.
    es klingt zwar komisch, aber irgendwie war es wichtig für mich, dass ich etwas nicht trinke, weil ich es evtl. nicht mag und nicht, weil es mit dem konsum meiner ma zusammen hängt.

    lg happybanshee

  • ich nochmal :wink:
    also ich hab heute noch ne ganze weile darüber nachgedacht und mir hat sich die frage gestellt: "darf" ich in gegenwart meiner alki-ma alkohol trinken?
    wie wird denn das von einem alki verstanden?

    also die situation war folgende: ich war mit ihr und ihrem mann essen und habe ein bier zum essen getrunken. ist das falsch?
    drücke ich damit aus: schau ich trinke alkohol, also ist es auch okay wenn du alkohol trinkst?
    oder wäre ein: ich trinke jetzt kein bier weil meine ma dabei ist ein co-gedanke?

    wie seht ihr das?

  • Hi!

    Interessante Frage - also ich trinke praktisch keinen ALk und bin von daher auch die "Spassbremse" bei uns in der Familie (wird an Festen aus Prinzip viel getrunken). Mich widert Alkohol und auch betrunkene Menschen wirklich an - habe da bestimmt kein "normales" Verhältnis dazu. Wenn mein GG mal ein Bier trinkt, ist das okay für mich, aber wenn er nach Bier riecht, dann darf er in seiner Ecke schlafen :wink: .

    Ganz selten einmal (so alle drei Jahre) trinke ich vielleicht mal einen Baileys, den mag ich. Oder bei einer bösen Grippe einen Tee-Rum, das haut mich aber dann um und ich schlafe auf Stunden tief und fest und bin schwer aufzuwecken.

    @ happybanshee: So vom Gefühl her würde ich jetzt in Gegenwart meiner Stiefmutter (die sich echt bemüht, vom Alk loszukommen) keinen Alk trinken, einfach aus Solidarität. ABer frag doch deine Mutter einfach, wie es für sie ist?

    Liebe Grüsse
    Jamie

  • Hallo Zusammen,

    ab und an trinke ich Alkohol, aber eher selten. Zum einen, und das ist der Hauptgrund, mag die weiche Birne, den Rausch nicht, das Gefühl mich und meine Reaktionen nicht mehr absolut unter Kontrolle zu haben. Zum anderen muss ich fast immer fahren, wenn ich unterwegs bin und ich sehe einfach nicht ein, für ein oder zwei Gläser ein Taxi zu bezahlen oder mitten in der Nacht 5 oder mehr Kilometer nach Hause zu laufen. Nö, dass ist es mir nun wirklich nicht wert. Ich kann auch ohne Alkohol Spaß haben. Allerdings gehe ich meist früher, weil ich die Besoffenen nicht ertragen kann. Irgendwann ist es nicht mehr lustig, auch wenn alle anderen in ihrem Brausekopf das meinen.

    Eine zeitlang habe ich gar nichts getrunken, was mit meiner Mutter und dem allgemein schon immer sehr hohen Alkoholkonsum in meinem Elternhaus zusammenhing. Im Nachhinein betrachtet wollte ich wohl so was wie eine Vorbildfunktion erfüllen. Davon habe ich mich allerdings irgendwann verabschiedet. Warum mich verbiegen, es ist nicht meine Aufgabe Vorbild für meine Eltern zu sein oder sie zu erziehen.

    In Gegenwart von nassen Alkoholikern würde ich mir keine Gedanken machen ob ich jetzt was trinke oder nicht. Wie man es macht ist es in dem Fall ohnehin verkehrt. Trinkt man nichts, kann es sein, dass er sich in die Ecke gedrängt fühlt, weil er selbst trinkt. Das kann dann wieder zu Druck führen der dann meist mit dem altbekannten Mittel „gelöst“ wird, Alkohol, noch mehr in dem Fall. Trinkt man was, kann er es als Einladung auffassen selbst noch etwas mehr reinzutreten, nach dem Motto die anderen trinken auch, dann falle ich nicht auf. Wenn er es denn überhaupt registriert ob man trinkt oder nicht.

    In Gegenwart eines trockenen Alkoholikers würde ich allerdings nichts trinken. Das ist für mich nicht Co, sondern Rücksichtnahme gegenüber einem Kranken. Es käme doch auch keiner auf die Idee sich neben einem Lungenkrebskranken eine dicke Havanna anzuzünden, oder?

    Gruß
    Skye

  • Hallo zusammen,

    wenn ich die Beiträge hier mal gesammelt betrachte, dann sehe ich, wie viele Kinder alkoholkranker Menschen es gibt, die vom Alkohol ziemlich angewidert sind.

    Bei meiner Familie war es so:
    Mein Großvater war/ist Alkoholiker, meine Oma Co. Mein Oma trinkt so gut wie nie Alkohol, mal ein Glas Schnaps in Gesellschaft, aber das ist ihr dann auch mehr als genug. Ich meine, früher hatte sie eine noch radikalere Einstellung zum Alkohol, als mein Großvater noch "aktiver" war.
    Meine Großeltern haben vier Kinder bekommen.
    Der Älteste trinkt gerne mal einen, auch mal gerne einen zu viel, aber ich würde ihn nicht als ALkoholiker bezeichnen, mein Onkel ist mir noch nie in der typischen Alki-Art aufgefallen.
    Die Zweitälteste ist meine Mutter und sie war bis zuletzt sehr stark abhängig. Der Drittälteste ist auch enorm alkoholabhängig.
    Die jüngste der Geschwister hingegen überhaupt nicht. Sie trinkt ab und zu mal ein Glas Wein, wobei ich nie das Gefühl habe, dass es ihr wirklich schmeckt.

    Was mich und mein Verhältnis zu meiner Mutter betrifft: Ich kam auf Grund der Alkoholkrankheit meiner Mutter mit zwölf ins Heim und begann zu dieser Zeit selbst mit dem Trinken. Ich trank seit dieser Zeit viele Jahre nicht zusammen mit meiner Mutter. Ich hasste es, wenn meine Mutter trank. Zum anderen, klar, hätte sie mich auch nicht mittrinken lassen. Für mich war, auch irgendwie logisch, bis zu meinem 18. Lj, trinken immer etwas, dass ich nicht zusammen mit den Erwachsenen machte, denn es war ja nicht erlaubt.
    Danach lockerte sich das Etwas, bald sogar ziemlich.
    Wenn ich zu meiner Mutter ging um sie zu besuchen, und sie war betrunken, dann war ich sofort wieder weg, ich konnte es nicht ertragen. Doch wenn wir uns zu "typischen Trinkanlässen" (Feiertage,Gartenparty's) trafen, und sie war zunächst nüchtern, dann konnte ich mich mit hochtrinken. Teilweise war ich sogar erleichtert, dort mitzutrinken, denn mein schon mit 18/19/20 erheblicher Alkoholkonsum fiel dort nicht auf. Ich muss schon zugeben, ich finde das ziemlich erbärmlich und frage mich auch, wie es dazu kommen konnte. Ich glaube, ein bedeutender Faktor war sicher, dass ich keine Co war, zumindest zu dem Zeitpunkt nicht mehr (als Kind war ich Co, doch das wurde mir im Heim wieder ausgetrichtert). Ich hatte vor ihrem Alkoholkonsum ganz und gar kapituliert und verinnerlicht: Ganz egal was du tust, du wirst es nicht ändern können. Meine Mutter war zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise bereits, mit dem Trinken aufzuhören. Sie hat ihre Krankheit bis zum Schluß nicht ansatzweise eingesehen.
    Dennoch glaube ich, dass mein Verhalten auch seinen Teil dazu beigetragen hat, dass sie ihre Haltung diesbezüglich nie geändert hat. War ich doch ein Mensch mehr, der Alkohol in der gleichen Art und Weise konsumiert hat wie sie, was ihr vermutlich die Bestätigung brachte, dass sie kein Problem hatte.

    Was den Lebensgefährten meiner Mutter betrifft, war er ein ziemliches Extrem. Er hat sie so sehr geliebt, sie konnte sonstwas machen, es war immer die Schuld der anderen, Er hat es bis heute nicht so gesehen, dass meine Mutter Alkoholikerin war (sie waren vor ihrem Tod drei Jahre zusammen). Zu Beginn hat er nie getrunken, wenn sie außer der Reihe trank (also alleine und nicht zu gesellschaftlichen Anlässen). Zuletzt trank er mit, damit sie nicht mehr so viel zum alleine trinken hatte (was wie ich ein paar Mal mitbekam, meiner Mutter gar nicht passte), was er mir auch direkt so sagte. Und ganz zuletzt versuchte er ihr Trinken zu kontrollieren, wollte vermeiden, dass sie sich heimlich betrank, und kaufte den Schnap schon für sie beide vor, wenn er wusste, wann es an der Zeit dafür war.

    Viele Grüße
    Clare

  • hallo,

    also ich würde natürlich nieee auf die idee kommen neben meiner trockenen mutter zu trinken. um gottes willen...wenn es doch einmal so wäre, hätte ich viel zu viel angst davor, dass sie dann "neidisch" werden würde.

    meine ma ist nass und hat auch in keiner weise einsicht darin. den satz "ich bin alkoholikerin" hat sie brav auswendig gelernt und das wars.

    wenn ich sie fragen würde was sie davon hält, wenn ich in ihrer gegenwart was trinke, würde sie vermutlich etwas in der richtung "was hab ich denn damit zu tun" oder "ich hätte nix dagegen" im sinne von : schau mal ich lass dir alle freiheiten und du nervst mich immer, wenn ich was trinken will..., sagen.

    grüße
    happyb

  • Hallo Happybanshee

    Okay, wenn sie nass ist, würde ich auch ein Glas Wein zum Essen mittrinken, dass ist natürlich auch eine andere Situation! Ich bin irgendwie davon ausgegangen, dass sie trocken ist...

    Liebe Grüsse
    Jaimie

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