Froh und verunsichert zugleich

  • Hallo Locke

    Ohne hier nun auf Trinkmengen und Trinkhäufigkeit bei Deinem Mann zu sprechen zu kommen. Wenn er seit 4 Wochen in einer SHG ist und ein bis 2 Tage in der Woche dabei sind an denen er trinkt würde ich das nicht als trocken bezeichnen. Die wirklich seltsamste Form von Alkoholismus ist der Quartalstrinker. Verstehe ich persönlich auch nicht wie so etwas möglich ist aber es gibt Leute die trinken über einen längeren Zeitraum keinen Tropfen und dann kommt der totale Absturz. Das dann so alle paar Wochen.

    Also ich könnte das nicht mehr …. 2 Tage in der Woche trinken und dann 5 Tage keinen Tropfen. Könnte man eventuell man die Frage in den Raum stellen ob er ab und dann mal heimlich trinkt ????

    Meine Vermutung ist, dass er es mit Hilfe der SHG versuchten will sich kontrolliertes Trinken anzutrainieren und das wird nicht funktionieren. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass er diese beiden Ausrutscher innerhalb der SHG zur Sprache bringt. Hast Du ihn mal gefragt ob er diese 2 mal in der Woche innerhalb der Gruppe "gesteht" ???

    Gruss Vaan

  • Hallo Locke,

    Zitat von Locke

    Aber bis jetzt waren immer ein bis zwei Tage in der Woche dabei, wo er doch wieder etwas getrunken hat.
    ______________________________________________

    Oder ist es tatsächlich ein Zeichen, daß es ihm noch nicht ernst genug ist?

    das ist in der Tat mein Eindruck!

    Er versucht Dich ruhigzustellen, Dir zu vermitteln: siehste, ich tue doch was!

    Für Alkoholiker gibt es kein "kontrolliertes Trinken".

    Entweder er hört auf oder eben nicht!

    Ich möchte Dir Deine Illusionen nicht nehmen, aber so wird das nichts.

    Er wird in Null Komma Nix wieder da sein, wo er aufgehört hat.

    Lass Dich auf diese Spielchen nicht ein!

    Lieben Gruß
    Speedy

  • Ich melde mich mal Ex-Quartalstrinkerin - ja es ist wirklich möglich an zwei Tagen was zu trinken und die restlichen fünf Tage "trocken" zu bleiben. Will sagen: An zwei Tagen hab ich getrunken, an den restlichen fünf rund um die Uhr daran gedacht wann ich das nächste Mal trinken darf. Mir das Trinkereignis zusammenfantasiert, welcher Alk, wieviel... Spontan ist das keine emotionale Distanz vom Alkohol, sondern worum kreisten meine Gedanken, jeden Tag...? Richtig.

    Ich habe von einem Tag auf den anderen aufgehört. Sofort. Ohne Kompromisse. Unter ärztlicher Aufsicht. Ein "Runtertrinken" wäre nicht möglich gewesen, "kontrolliertes Trinken" ist zuvor kläglich gescheitert bei mir. Es gibt für einen Alkoholiker kein "kontrolliertes Trinken".

    Wohl ist es einem Alkoholiker möglich, das kontrollierte Trinken eine zeitlang aufrecht zu erhalten, wenn er ein konkretes Ziel vor Augen hat. Z.B. "ich trinke jetzt zwei Monate weniger, wenn meine Frau den Köder geschluckt hat, dann kann ich ja wieder." Und er wird wahrscheinlich die Tage dieser zwei Monate einzeln abstreichen: "Noch 34 Tage, bis ich wieder darf... noch 33... noch 32..."

    Lass dir bitte nichts vormachen Locke. Was dein Mann da tut kann nicht funktionieren.

    LG
    Plejaden

  • Hallo Locke

    Dank des Forums hast du es geschaft.........

    Im Oktober 2006 wollten meine Frau und mein Sohn auch das ich was gegen meine Sucht unternehme.Ich bin auch zum Arzt und einmal die Woche zu einer SHG gegangen damit ich meine Ruhe habe. ( Ich hatte ja was unternommen )Wirklich aufhören wollte ich nicht,nur meine Ruhe,um ab und zu ( auch heimlich ) trinken zu können.

    Gruss Wolfgang

  • Hallo Locke,

    ein trockener Alkoholiker trinkt Nichts. Ein Alkoholiker der trocken werden will trinkt Nichts. Nicht 1 oder 2 Mal die Woche, oder ein Bisschen, er trinkt absolut Nichts. Dein Mann trinkt.

    Auf mich wirkt das nicht, als wenn er ernsthaft daran denken würde trocken zu werden. Jetzt sind es 1 oder 2 Tage und wenn er so weiter macht, sind es irgendwann 3 dann 4 usw. bis es wieder die ganze Woche ist und auch nicht mehr weit bis zum nächsten Totalabsturz.

    Er macht Dir etwas vor und sorry, wenn Du ihm glaubst, machst Du Dir selbst auch etwas vor.

    Gruß
    Skye

  • Servus Locke,

    niemand hier kann Dir raten, was Du tun sollst.

    Wir können Dir nur Denkanstösse geben.

    Meine Denkanstösse wären:

      wie geht es Dir damit, dass Dein Mann trinkt?
      Fühlst Du Dich dabei wohl, einen trinkenden Ehemann an Deiner Seite zu haben?
      In dem Moment, in dem er trinkt?
      Willst Du weiter so leben, wie momentan?
      Willst Du mit der permantenten Angst vor einem Rückfall leben?
      Was erwartest Du von Deinem weiteren Leben?


    Es ist Dein Leben, für das Du verantwortlich bist, niemand sonst. Also musst Du Dein Leben für Dich gestalten, damit Du zufrieden leben kannst.

    Ich wünsche Dir viel Kranft für Deine Entscheidung.

    LG
    Spedi

  • Hallo Locke,

    habe mich gerade mal in Deine Beiträge eingelesen. Deinen ersten Beitrag hast genau vor einem halben Jahr geschrieben. Was ist seit dem passiert? Einen Schritt vor, zwei zurück, zwei Schritte vor, einen zurück... hier wird das rum geeier genannt.
    Was sollst Du tun, fragst Du... hmh, höre mal in Dich rein!
    Mir ist klar, die perfekte Lösung wäre, wenn er endlich ganz aufhört zu trinken. Aber so wie es aussieht ist diese Lösung noch in weiter ferne. Von den meisten Alkoholikern hören wir hier, wie sie ihre Liebsten hingehalten haben, damit vorerst mal Ruhe ist. Endgültig passiert ist erst etwas, als sie ihren Tiefpunkt erreicht haben. Von diesem Tiefpunkt ist Dein Mann weit entfernt, solange Du ihm immer wieder die Stange hälst. Vieleicht würde ihm eine Trennung oder eine Distanz (die ja nicht für immer sein muß) die Augen öffnen. Er hätte genügend Zeit sich in seinem Selbstmitleid zu baden (indem er dann erst mal richtig los legt)und mit ganz viel Glück sieht er, daß er den bisherigen Weg nicht weiter gehen kann. Vieleicht, Vieleicht, Vieleicht... Locke keiner von uns weiß für welchen Weg er sich entscheidet. Mute Dir und Deinem Kleinen nicht zu viel zu! Nur Du hast es in der Hand das es Euch beiden gut geht! Egal wie Du Dich entscheidest (und überstürze nichts) ich wünsche Dir ganz viel Mut und Kraft!

    LG
    Lillith

  • Servus Lilith67 !

    Kann mich nur der Meinung von Spedi anschließen.
    Wie zufrieden lebst du dein Leben an der Seite eines Alkoholikers ?

    Ich war ebenfalls Quartalstrinker und bin trockener Alkoholiker ein Leben lang. Erst als ich meinen absoluten, persönlichen Tiefpunkt erreichte
    (kannst du in meinem Thread " Vorstellung im offenen Bereich " nachlesen) konnte ich mir meine Alkoholkrankheit eingestehen und auch annehmen. Vorher war das so wie bei deinem Mann immer nur Selbstbetrug gewesen. Wenn er wirklich etwas unternehmen will muss der Auslöser von ihm selbst kommen ansonsten wird nichts dauerhaftes daraus.

    Die notwendigen Schritte die du setzen kannst um für deinen Mann ein eventueller Auslöser zu sein konstruktiv etwas gegen seine Sucht zu unternehmen, kannst du hier in diesem Forum in vielen Beiträgen nachlesen.

    Wünsche dir, dass du die richtigen Entscheidungen triffst!

    LG Andreas

    carpe diem

  • Hallo Andreas,

    bin a bissel verwirrt...
    Dieser Thread gehört Locke, nicht mir, liegt da eine Verwechslung vor?

    LG
    Lillith

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