Hallo ! ich hoffe, ihr könnt mir ein bisschen Mut zusprechen...
Ich habe vor 4 Jahren meinen Lebensgefährten kennen gelernt. Also, gekannt (wir hatten beruflich miteinander zu tun) habe ich ihn schon 2 Jahre länger und ich fand ihn immer toll, wußte aber, dass er verheiratet ist. Vor 4 Jahren sind wir uns dann, wie man so schön sagt, näher gekommen und ich war total glücklich, dass er sich dann auch sofort von seiner Ehefrau getrennt hat. Er zog zu mir und schon bald beschlossen wir, uns eine gemeinsame große Wohnung zu nehmen und auch ein Kind war unser großer Wunsch. Vor 2 Jahren wurde unser Sohn geboren. Tja, danach kamen dann die Probleme auf uns zu, die eben auftauchen, wenn man ein Baby hat. als Paar haben wir uns irgendwie aus den Augen verloren. S** war auch kein Thema mehr, ich hatte 12 Kilo mehr drauf als vor der Schwangerschaft und nach dem Kaiserschnitt auch lange das Gefühl, dass mich niemand mehr berühren darf. Und diese ständige Müdigkeit...Diese Probleme haben aber ja fast alle Paare, die ein Kind bekommen.
Das Hauptproblem ist für mich allerdings sein Alkoholkonsum. Ich fürchte, dass er Alkoholiker ist oder zumindest kurz davor steht, abhängig zu sein. In den 4 Jahren unserer Beziehung gab es kaum einen Abend, an dem er keinen Alkohol getrunken hat. Jeden Abend trank er mindestens eine Flasche Wein, am Wochenende auch viel, viel mehr, da trank er auch schon nachmittags Bier oder Sekt. Ich trank dann ein Glas oder zwei mit, mehr konnte und wollte ich nicht trinken, unser Sohn braucht ja eine fitte Mutter. Mich hat dieses Trinkverhalten total runtergezogen. Ich hab mich immer gefragt, wie es weiter gehen soll, den ich glaubte nicht mehr daran, dass er sein zum wiederholten male gegebenes Versprechen, "demnächst" 2 Abende pro Woche ohne Alkohol zu leben, wahrmacht.
Der nächste Punkt ist, dass mein Freund erhebliche finanzielle Probleme hat. Er ist selbständig, aber der Laden läuft einfach nicht. Ich habe ihm in den vergangenen vier Jahren rund 40.000 Euro geliehen, um das Schlimmste zu verhindern. jetzt nach unserer Trennung steht er wieder mit Schulden da, 12.000 Euro beim Finanzamt, die wohl seine Eltern übernommen haben.
Über all diese Probleme haben wir dann eigentlich nur noch gestritten....er warf mir vor, dass ich dauernd überfordert, depressiv und müde sei, den Haushalt nicht auf die Reihe kriege und solche Sachen. Ich glaube, er wollte mir meine "Rolle" als Hausfrau und Mutter schlecht machen weil er seine als "Ernährer" der Familie nicht erfüllen konnte...
Bei all diesen Streiterein habe ich ihn dann Ende Dezember gebeten, auszuziehen, um Abstand zu gewinnen, was auch geschah.
Tja, und das wars dann. Er zog aus und Ende. Kein Kampf um die Beziehung, nichts. Ich hatte so gehofft, dass er endlich kapiert, dass es so nicht weitergeht und dass er seine Familie verliert. Er meinte nur, er habe sich halt entliebt und es gebe keine Chance mehr, die Familie zu retten.
Ostern flog dann auf, dass er bereits seit Anfang Februar !!! (vielleicht auch schon während unserer Beziehung...) eine neue Partnerin hat, mit der er auch im Urlaub war. Diesbezüglich hat er mich hier natürlich auch angelogen....
Er macht sich das so einfach. Ich bin diejenige, die ihm den hässlichen Spiegel vorgehalten hat und die Neue himmelt ihn an. Da kriegt er die Bestätigung, die er bei mir nicht mehr bekommen hat. Und ich sitz hier mit dem Kind, zahle die große Wohnung allein, bekomme gerade mal den Mindestunterhalt für den Sohn und das wars. Jedes zweite Wochenende und einen Abend in der Woche hat er unseren Sohn, auf meinen Wunsch hin ist er dann bei seinen Eltern, weil ich Sorge habe, dass er, wenn er getrunken hat, nachts das Kind nicht hört.
Ich bin sehr verzweifelt....Glaubt ihr, dass ich ihm Unrecht tue, wenn ich befürchte, dass er Alkoholiker ist ? Er selbst bezeichnet sich als "alkoholgefährdet"...unternimmt aber nichts dagegen