immer wieder gibt es einen Rückfall, dass ich Herzschmerz verspüre. Aber bisher habe ich es geschafft alle Diskussionen mit ihm sachlich und distanziert zu führen, dafür klopfe ich mir auf die Schulter.
Ich bin stolz auf mich die Punkte Wohnung/Job kontinuierlich und konzentriert durchzuziehen. Was noch vor ein paar Tagen fast nicht möglich war ist nun einfach wieder normal.
Das richtige loslassen - in meinem Herzen - wird noch etwas dauern. Zumal ich derzeit einfach noch in einem Haus mit ihm wohne und vermutlich noch empfänglich bin für seine Launen, die er streut. Zwar wird das immer weniger und wirkt anders. Aber es ist noch da.
Wobei ich einfach spüre jeder Schritt macht mich stärker. Wenn mich auch das Bewußtsein schafft, dass ich eigentlich nicht sehen konnte was sich um mich herum wirklich abspielte schon etwas schafft. Mir aber auch den Mut macht, ganz schnell rauszukommen.
Denn wenn ich in ein paar Tagen oder Wochen wirklich sagen muss, meine hier geschilderten Gefühle entsprechen den Tatsachen, der Absturz ist schon lange geschehen, nur ich selber habe das in der Form nicht bemerkt, dann fällt es mir noch leichter alles umzusetzen. Denn ich befürchte fast, ich habe in den letzten Monaten zwar ein zunehmen des Alkohols gesehen und die üblichen Erklärungstaktiken.
Aber ich habe nicht mehr auf die Bewältigung des Alltäglichen geachtet, seines alltäglichen, da ich mich da eigentlich schon immer rausgehalten hatte. Aber so kleine Hilfestellung wie das Wecken, wenn er nach dem Wecker eingeschlafen war, das war für mich ja keine Coabhängigkeit. Alle diese kleinen Dinge, die mir nicht auffielen, scheinen nun Folgen in sich zu tragen. Lapalien für mich, wecken ist doch kein Thema, aber in einem solchen Fall schon - kannst Du saufen, so kannst du auch aufstehen - oder eben die Konsequenzen tragen ....
Dennoch bin ich erschrocken, dass jemand der sein Auto liebt nicht mehr in der Lage ist es in Stand zu halten. Jemand der mal ein Fachmann in Sachen PC war diese nur noch zum "abrauchen" bringen kann und ich das nicht einmal bewußt registriert habe obwohl er es mir sagte. Das ich einfach so die Augen zumachen konnte wenn jemand sein eigenes Leben nicht mehr leben kann und ich damit meines langfristig belaste.
Lieben Gruß von Dagmar