speziell die ersten Tagen sind so grausam, dass ich beispielsweise am liebsten den Kopf gegen die Wand geknallt hätte um den seelischen Schmerz gegen körperlichen auszutauschen - der im Regelfall heilt. Schneller heilen körperliche Wunden als seelische.
Nicht nur, dass Du leidest - die Kinder sind hilflos und bekommen Gefühle mit, die sie vielleicht nie verarbeiten können. Sie können sich nicht wehren, sie werden nicht verstehen, warum Mami weint und Papi tobt - im dümmsten Fall sehen sie das als normal an und leben später auch ein solches Leben.
Beschimpfungen und Beleidungen - müssen wir sie uns anhören? Oder wenn wir sie schon hören müssen, müssen wir sie uns einverleiben? Ich selber will - hoffe dass ich es schaffe - nicht mehr auf solche Aussagen reagieren. Einfach deshalb weil ich meinen Partner "für VOLL nehme" und zwar im Sinne des "voll Alkohol".
Ich versuche seit ein paar Tagen gut mit mir umzugehen - wie er mit sich umgeht ist seine Sache. Ich habe das Haus unterteilt, sein Bereich - mein Bereich (im Wohnzimmer ist er selten weil der Ruf des Alks lauter ist) somit habe ich das Wohnzimmer für mich behaglich gemacht. Ist er auch darin, nun gut dann beseitige ich am nächsten Tag die Spuren - denn ich will mich hier wohlfühlen.
Ich habe mir Blumen gekauft und mich selber beschenkt - warum soll das er machen, ich kann es viel besser - kenne ich doch meinen Geschmack.
Ich habe mir einen kleinen CD-Player gekauft um wieder meine Musik zu hören. Um zum Einschlafen die "Traumzeit" einzulegen und bei meinen Melodien beschützt einzuschlafen.
Eigentlich hätte ich das Geld weder für das eine noch das andere gehabt, aber wenn ich mir selber das nicht wert bin, wem soll ich es dann wert sein? Ihm? Es ist meine Aufgabe mich selber zu heilen - auch wenn ich mich durch ihn krank machen ließ so muss ich nun endlich für mich selber Verantwortung übernehmen.
Mir geht es keinen Deut besser als Dir - lebe mit ihm in einem Haus und muss ausziehen. Ich habe wegen Rationalisierung meinen Job verloren und muss auch hier suchen, ich bin 46 und der Arbeitsmarkt schreit nicht "hallo, wir brauchen Dich". Und dennoch - auch für mich kommt der Zeitpunkt wo es mir gutgeht - aber dahin arbeiten muss ich ....
Viel Kraft wünscht dir
Dagmar