• Hallo Neela,

    erstmal herzlich Willkommen im Forum.

    Du brauchst dich für rein gar NICHTS zu schämen. Deine Ängste sind verständlich, aber leider wirst du nichts für deine Mutter tun können. Verhindern hättest du es schon gar nicht können, du hast deine Ma schließlich nicht dazu gezwungen sich die Flasche an den Mund zu setzten, dass war ihre freie Entscheidung.
    Ich weiß dass du das nicht hören möchtest, aber leider wirst du hilflos bleiben. Das Einige was du machen kannst ist dich selbst zu schützen.
    Wenn du verwirrt bist, was auch klar ist kannst du hier sehr gut deine Gedanken und Gefühle frei äußern, wir hören dir gern zu und wen wir können bekommst du auch einen Rat von uns.

    Nur ein Tip von mir: Du schreibst dass du Angst hast deinen Mann zu erdrücken. Rede mit ihm darüber....

    Liebe Grüße
    Nicole

  • hallo neela

    Zitat

    HÄtte ich was verhindern können? Hätte ich es nicht thematisieren müssen?


    auf die erste frage antworte ich dir mal mit einem klaren nein. beim zweiten fällt mir spontan meine mutter ein, wenn's nach ihrer meinung geht verhindern wir dadurch das wir's thema alkohol nicht tot schweigen das sie trocken werden kann. was ich damit sagen will: egal was du machst aus sicht des nassen alkoholikers isses immer das falsche!

    ich kann nachvollziehen das du dir jetzt im nachhinein vorwürfe machst, dir denkst "hätte ich, dann wäre vielleicht..." :cry:
    ob sich was geändert hätt, das wirste nie rausfinden, aber letztendlich schaut es so aus, das deine mutter erwachsen und für sich selber zuständig is, nur weil sie krank is gibt ihr das nicht die berechtigung die verantwortung für sich auf dich abzuschieben. es gibt x-möglichkeiten für einen alkoholiker (für angehörige und kinder übrigens auch) sich hilfe zu suchen, das is jedem bekannt - sie hat aber diese angebote nicht genutzt sondern wollte in ruhe weitertrinken. nicht du als kind stehst in der verantwortung sondern sie ganz alleine! und ob gespräche zwischen dir und ihr was geändert hätten, naja... ich wage es zu bezweifeln.

    Zitat

    Ich bin so wütend, weil ich ich nicht verstehe, wie man nach einer Ehe mit einem handgreiflichen Alkoholiker selbst abhängig werden kann.


    das thema alkoholsucht werden wir wohl nie ganz verstehn, will ich auch gar nicht. eben weil ich denke das geht nur, wenn man's selbst erlebt hat, eine erfahrung auf die ich lieber verzichte :wink: muss ja nicht alles verstehn, manches is besser zu akzeptieren wie es ist.
    für deine mutter waren da bestimmt unterschiede zwischen ihr und deinem vater da, sie wurde nicht handgreiflich, hat noch funktioniert, werden sich bestimmt noch mehr finden lassen. wie gesagt für deine mutter, in ihren augen war sie deswegen nie wie dein vater, wollte bestimmt auch nie werden wie er. wie gesagt, aus ihrer sicht, letztendlich macht es keinen unterschied, was, wie, wo etc. ein alkoholiker trinkt.

    wie ist denn die momentane einstellung deiner mutter zu ihrer sucht? jetzt wo sie aus dem kh entlassen is? möchte sie aufhören? sucht sie sich evtl auch hilfe? redet ihr darüber oder eher nur über die folgen, also ihren jetztigen gesundheitszustand?

    nicole hat es schon geschrieben, ich denke mir auch das es dir helfen könnte, wenn du mit deinem mann offen darüber redest, dich auch mal kräftig bei ihm ausheulst - dafür isser doch da. is nun mal nicht alles schön im leben, auch in krisen solltet ihr zusammenhalten. und hier kannst du auch jederzeit schreiben wenn du möchtest!

    liebe grüße -Summer-

    Einmal editiert, zuletzt von summerdream (27. Juni 2008 um 14:51)

  • Hallo Neela,
    nur zu gut kann ich Deine Wut und Angst verstehen. Summerdream und Nicole haben wirklich schon alles gesagt, so das ich Dir nur wirklich 2 Tipps geben möchte.
    Der eine Tipp ist,
    sprich mit Deinem Mann über deine momentane Gefühlslage. Beschönige nichts, sondern lasse alles raus! Klar hast du das Gefühl ihn zu erdrücken, auch wird er vielleicht nicht so reagieren wie du es dir wünschen würdest. Er wird vielleicht etwas Zeit brauchen, damit umzugehen, doch letztendlich kann er auch durchs "nur" zuhören, eine Menge Druck von Dir nehmen.
    Du würdest doch im Umkehrfall auch zu ihm stehen, und versuchen zu verstehen und helfen.

    Der 2 Tipp wäre folgender:
    Wenn Du das Gefühl hast das alles zuviel wird, du kaum mehr einen klaren Gedanken fassen kannst, gehe irgendwo hin (Feld, Wald und Wiesen) und schreie, weine, schimpfe und/oder spreche zu dir und deinem Inneren.
    Am Anfang kommst du dir vielleicht blöde vor, schämst dich, doch du wirst sehen, es läuft plötzlich ganz von alleine. Es kommen Dinge zum Vorschein welche für dich schon ewig scheinbar abgeschlossen waren. Du wirst vielleicht auch erkennen, warum deine Mutter die Ehe damals ausgehalten hat, und scheinbar dies der Grund war selbst die Probleme zu ertränken.
    Ich habe auf diese Weise sehr viel Wut und Trauer abgearbeitet. In Selbstgespräch viele Antworten von meiner Mutter bekommen, auf Fragen die ich ihr nicht persönlich stellen kann, da ich den Kontakt abgebrochen habe.
    Anhand meiner Kindheitserinnerungen konnte ich verschiedene Erlebnisse mit dem Verstand einer erwachsener Tochter besser verstehen. Aus heutiger Sicht habe ich erkennt, das niemand hätte verhindern können, das meine Mutter auf dem besten Weg ist, sich ins Grab zu bringen.

    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft.

    Liebe Grüße
    Söckchen

    „Geliebt zu werden kann eine Strafe sein. Nicht wissen, ob man geliebt wird, ist Folter.“

    Robert Lembke

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