• hallo jaklar,

    herzlich willkommen hier,

    dein vater oder dein erzeuger, wie du schreibst, ist alkoholiker. das ist nicht besonders toll für ein kind und das aufwachsen mit einem solchen bringt für einen selbst viele schwierigkeiten mit sich.
    ich finde es geht dabei nicht um sich auszuruhen, eher gibt es da nichts, worauf man sich ausruhen könnte. um sein leben auch gestalten zu können, muss man für sich selbst schauen, wo sich eventuell defizite herausgebildet haben, z. b. im punkt vertrauen zu anderen, mit wem kann ich wirklich offen reden, über meine gefühle und so weiter. leider wird alkoholismus in der familie unter den teppich gekehrt, verharmlost, heruntergespielt. das gehört dazu. das führt auch dazu, dass man verlernt, seiner eigenen wahrnehmung zu vertrauen und als normal hinnimmt, was nicht normal ist.
    ich glaube, dass es dir hilft, nicht schönzureden. für dich selbst. aus deiner redeweise über deinen vater, erzeuger, höre ich bitternis, enttäuschung, verachtung und wut heraus. das sind starke gefühle, die sicherlich auf sehr schmerzhaften erfahrungen beruhen.


    erst mal so weit.

    grüße simmie

  • Hallo JaKlar,
    zunächst möchte ich dich ganz herzlich hier im Forum begrüßen. Sicherlich wirst du hier sehr viele Ähnlichkeiten zu deinem Leben finden, die oft helfen, aber auch manches mal sehr an den Nerven zerren.

    Aus deinem Geschriebenen lese ich eine große Portion Wut heraus. Sicherlich weil die Geburtstagsfeier gerade erst gewesen ist, und alles noch sehr frisch ist. Aber eben auch die Wut, welche du schon seit Jahren mit Dir rumschleppst!

    Zum anderen lese ich auch eine Menge Enttäuschung und Verachtung heraus. Enttäuschung darüber, das keiner der Familienmitglieder auf deiner Seite steht, und dich quasi abgestempelt hat. Abgestempelt als ewig undankbares und ungerechtes Kind!
    Verachtung, deshalb, da du vom Erzeuger sprichst!

    Glaube mir, du darfst wütend und enttäuscht sein, das steht dir als Kind der Eltern zu. Jedes Kind sollte die Eltern als Vorbild sehen, und stolz sein. Doch leider haben wir Kinder von Alkoholikern nichts, auf das wir stolz sein können, geschweige denn als Vorbild sehen könnten.

    Soweit wie ich verstanden habe, sind die Oma (Mutter deines Vaters?) , deine Mutter, sowie dein Bruder sehr tief in der Co-Abhängigkeit, und empfinden dich als Querschläger, da du in ihrer Welt nicht mitmachst. Daran wirst du nichts ändern können, leider!
    Sicherlich kann man der schlechten Kindheit nicht alles zuschustern, wie dein Lebensweg verlaufen ist oder noch verlaufenwird, denn ab einem gewissen Zeitpunkt ist jeder seines Glückes Schmied!
    Doch manch undankbaren Vererbungen kann man nicht einfach über Bord schmeißen, aber man kann und muß daran selber arbeiten.
    Ich habe z.B. seit einiger Zeit mit Agoraphobie zu kämpfen, was ich auch als Erbe (da mir von Kindesbeinen an das Selbstbewusstsein genommen wurde) meiner Eltern sehe, doch daran arbeiten muß ich ganz alleine.

    Eines kannst du ganz sicher für dich tun. Indem du einfach so ehrlich und grade weiter deine Meinung äußerst, wie du es bisher mit der Familie pratizierst hast!
    Also wenn die Oma sich über deinen Vater mangels Benehmen beschwert, das du dann sagst, das er nie anders war, oder halt immer schon so war! Für dich also nichts besonderes ist, und somit klar angibst, das du dafür der falsche Ansprechpartner bist.

    Allerdings solltest du nie damit rechnen, das dich ein Familienmitglied tröstend in den Arm nimmt, und dir Recht gibt!

    Sprichst du denn mit deinem Vater noch? Oder warum befindet er sich in einem anderen Zimmer, während der Feier?

    Liebe Grüße
    Söckchen

    „Geliebt zu werden kann eine Strafe sein. Nicht wissen, ob man geliebt wird, ist Folter.“

    Robert Lembke

  • hallo jaklar

    Zitat

    Ich denke auch, dass man nicht alles auf seine Kindheit schieben kann, aber sie bleibt eben immer ein Teil des Lebens.


    ich persönlich finde es geht dabei gar nicht um die schuldfrage an für sich, sondern darum zu erkennen womit hab ich probleme und wie kann ich etwas dagegen tun? um die antwort zu finden, brauch ich oft die wurzel des ganzen und die liegt nun mal häufig an der kindheit. würd ich sogar sagen alkoholiker-eltern hin oder her, spielt da glaub gar nicht unbedingt ne rolle :roll:

    wow, dein partner is ja voll zum knuddeln :wink: find ich spitze das er auf deinen wunsch eingeht und was seine familie zwecks dem alkoholkonsum bzw. nicht-konsum denkt - das kann dir sch... egal sein. du kannst alkohol nicht leiden, was wie ich finde ne gesunde einstellung is - is doch absolut ok so!

    liebe grüße -Summer-

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