Ich weiß mir keinen Rat mehr

  • Ich habe schon viel im Forum gelesen und mich heute regiestriert, weil ich hoffe, die ein oder andere Hilfestellung von euch zu erhalten. Ich, trockene Alkoholikerin bin seit 3 Jahren mit meinem Freund zusammen. Wir haben uns während einer Therapie kennengelernt. Ich habe es bis heute geschafft trocken zu bleiben, meinem Job nachzugehen etc... er hat es leider nicht geschafft. Er ist schon kurz nach der Therapie in 05 rückfällig geworden, hat sich dann nach dem wir bezw. ich nach vielen Überlegungen eine gemeinsame Wohnung bezogen haben, gefangen und blieb 14 Monate trocken. Die letzten 15 Monate nun sind Himmel und Hölle mit ihm. Rückfälle, Arbeitsverluste, im Mai 08 räumliche Trennung, weil ich mich der ganzen Situation nicht mehr gewachsen fühlte, die Verantwortung die ich mir aufbürdete immer größer wurde. Aber auch die räumliche Trennung änderte nicht viel. Seit Febr. d. J. trinkt er fast ohne Unterbrechung. Ich schaffe einfach nicht den Absprung, er schafft es mich zu manipulieren, ich lasse es zu und es macht mich wütend und hilflos. Vorgestern seine neunte Entgiftung seit April 06 und im Anschluss beginnt er nun mit einer ambulanten Therapie und denkt die Welt bezw. "wir" sind dann wieder in Ordnung. Mir fehlt der Mut zu einem neuen Anfang, ich fühle mich aufgebraucht und weiß mir keinen Rat mehr. Vielleicht könnt ihr mir helfen

  • Hallo bluevelvet,

    ganz oben auf der Pyramide stehst Du, Deine Trockenheit und Dein Leben.

    In Deiner Therapie hast Du all das Handwerkszeug mitbekommen um trocken zu bleiben und das hast Du geschafft, große klasse. Du weißt was Du willst, wie Du es willst und daß Veränderung die Batterien nicht leert sondern füllt.

    Vielleicht schreibst Du einfach noch etwas mehr.

    LG kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Danke für deine Rückmeldung, Erdling und kaltblut. Den Kontakt abrechen wäre sicher Verstandesmäßig die z. Z. beste Alternative die ich wählen sollte. Mein Kopf ist voller Fragen und hunrig nach Antworten. Nach meiner Therapie damals fühlte ich mich stark, habe mein altes Leben und meine Heimatstadt verlassen, habe mich in drei Städten beworben u. a. dort wo mein Freund z. Z. lebte. Von dort erhielt ich die erste Stellenzusage und ich dachte damals dann muß es wohl so sein. Ich dachte wirklich wir packen das, obwohl ich was xxx anging, immer irgendwie ein ungutes Gefühl im Bauch hatte. Er ist nicht das was er vorgibt zu sein. Der Sonnyboy bei dem immer alles "bestens" ist, aber Himmel was für ein Sensibelschen. Sein Bruder warnte mich vor ihm. Er war damals ohne feste Wohnung, Führerschein war weg. Alles verloren durch den Alkohol. Ich war für ihn glaube ich ein Stück Normalität in seinem ganzen Chaos. Natürlich habe ich beim Aufräumen geholfen, ich liebte ihn. Aber Liebe macht bekanntlich auch blind. Wir richteten uns ein gemütliches Heim ein, er fühlte sich sehr wohl, das spürte ich. Er fand eine Anstellung und bis Januar 07 lief fast alles perfekt. Er schaffte zum zweiten Mal die MPU. Danach hat er sich mit einem Rückfall belohnt. Ich spürte die Unruhe die sich in ihm breitmachte. Im Mai letzten Jahres entschied er für sich, wieder in den Fernverkehr zu gehen. Vorher sind wir noch eine Woche in Urlaub geflogen er hat die meiste Zeit an der Theke verbracht. Es war eine schreckliche Woche und ich habe ihn noch am gleichen Morgen vom Flughafen aus in die Klinik bringen müssen weil er nicht mehr Herr seiner Sinne war. Dann 3 Wochen Fernverkehr, ohne Alkohol am Feierabend ging es nicht . Deja vú Ich hatte Panik und malte mir aus was unterwegs alles passieren konnte. Verstand nicht wie er so unvernünftig sein konnte, er kannte doch die Konsequenzen zu genüge. Nach 3 Wochen, Ende am Wochenende soviel getrunken das er wieder zur Entgiftung musste, Job weg. Ich will euch nicht langweilen, denn es geht so weiter und wie gesagt seit Februar d. J. eskalierte es immer mehr. Er hat sich immer an mir festgehalten ich habe ihn gestützt. Er ist im Grunde ein liebenswerter Mensch, niemand der laut, oder agressiv wird wenn er trinkt, sondern so hoffnungslos und unsagbar traurig wirkt. Und das macht mir den Abschied oft so schwer. Ich glaube er hat sich selbst noch nicht gefunden. Nur mich verlieren will er auf keinen Fall und bisher hat das auch funktoniert. Nur mittlerweile zweifel ich an mir an meiner Glaubwürdigkeit.

    edit summerdream: siehe pn

  • Hallo bluevelvet,

    wenn Du an Dir zweifelst, dann gibt es doch Gründe dafür.
    Hast Du Dich da schon hinterfragt?
    Was Du willst, wie Du was willst?

    LG kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo kaltblut.
    Das ist glaube ich falsch von mir formuliert. Stimmt, ich zweifel langsam an meinem gesunden Menschenverstand mit der Glaubwürdigkeit meinte ich meine Vorhaben ihn entgültig zu verlassen beim nächsten Rückfall. Das habe ich ihm oft genug gesagt es aber nie getan, d. h. ich mache mich ihm gegenüber unglaubwürdig. Du siehst, es ist seine neunte Entgiftung und ich bin immer noch irgendwie dabei und mittendrin, trotz seines Auszugs (einen Wohnblock weiter, er wollte schließlich in meiner Nähe bleiben). Ich mache mir da nichts vor, es ist eine gewisse Art der Abhängigkeit von ihm, aus der ich verzweifelt versuche zu entrinnen. Was ich mir wünsche? Seelenfrieden, wiedergewonnene Lebensfreude, einen Partner an meiner Seite der vor, oder neben mir steht, aber nicht hinter mir, der auch mich einmal auffängt und mir Kraft schenkt. Ich höre immer nur, du bist eine attraktive, toughe und starke Frau, aber ich möchte auch einmal schwach sein dürfen, denn soviel Kraft habe ich nicht mehr.

  • hallo bluevelvet,

    das hört sich doch klasse an. an deinem ersten tag war der erste tag, nach x-versuchen und was auch immer.

    du hast 9 rückfalle mitgemacht und bist in der lage nochmals 10 mitzumachen oder 100 oder keinen einzigen mehr, dazu brauchst du nicht mal kraft, nur verändern.

    machst du noch was für dich - reale shg?

    lg kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo kaltblut,
    bei unserer damaligen gemeinsamen SGH war ich schon lange nicht mehr, nein. Irgendetwas in mir sträubt sich, u. a. hat er dort seine Rückfälle verschwiegen und ich hielt still. Gestern war ich dann bei der Caritas und habe in 14 Tagen einen Termin zum Einzelgespräch. Außerdem stehe ich bei einem Therapeuten der sich auch mit der Alkoholkrankheit befasst auf der Warteliste. Kann noch ein wenig dauern, die Wartelisten sind lang. Er hat mich gefragt, ob ich ihn besuche im Krankenhaus und warum ich ihn beim Vornamen nenne und nicht "Schatz" sage. Ob ich ihn vermisse. Fragen die ich in Moment nicht beantworten kann, weil ich nicht mehr weiß wie ich mich verhalten soll. Im Anschluss die ambulante Therapie, er wird sagen, jetzt wo ich etwas unternehme, gibst du auf. Warum habe ich gerade jetzt das Gefühl aufzugeben, ihn loslassen zu müssen? Damit er begreift das er etwas für sich tun muss und nicht für uns?! Ihm ist nicht bewusst welches Chaos er in mir hinterlassen hat.

  • Hi bluevelvet,

    war und wäre Dir etwas bewußt?

    Deine Gruppe, nur für Dich, nicht für Euch, Deine Gedanken, für Dich.

    LG kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo kaltblut,

    oft denke ich, dass ich alles falsch gemacht habe aus lauter "Liebe". Gerade ich müsste es doch besser wissen, kenne ich doch beide Seiten. Mir sind die Dinge sehr wohl bewußt und ich weiß, dass es an mir liegt sie zu ändern. Nur es fällt mir so schrecklich schwer z. Z. eine Entscheidung mit der ich leben kann zu finden, ohne mich in Gefahr zu bringen.

    Eines möchte ich noch loswerden. Ich habe mittlerweile großen Respekt für alle Partner, Freunde etc. von Alkohlabhängigen. Ich als trockener Alki der jetzt ungewollt auf der anderen Seite steht bin oft sprachlos über meine eigene Hilflosigkeit, über das was ich in meiner Beziehung erlebe.
    Mir war nie bewusst was ich meinen Lieben angetan habe, meinem geschiedenen Mann, meinen Eltern und meinem Bruder die oft, so oft hilflos waren. Wutausbrüche, Zuspruch, die ganze Palette eben. Ich verstand ihre Ängste nicht, nahm sie gar nicht wahr, wie auch ich war doch schließlich krank. Ich war blind und taub. Und ich war sooooo egoistisch, lange Zeit noch, auch während der Therapie. Erst heute weiß ich um die Nöte der Angehörigen und die Kraft die sie aufbringen. Und kein Alkoholiker, ob trocken oder nass wird dies jemals auch nur im entferntesten nachempfinden können, wenn er nicht auch einmal auf der anderen Seite gestanden hat.
    Ich wünsche uns allen eine Menge Kraft.
    LG bluevelvet

  • Liebe bluevelvet,

    klar müßtest Du alles besser wissen, wir versuchen alles besser zu wissen. Ich bin durch meine Frau, ihre Krankheit und das Forum hier auf meinen Zustand aufmerksam und trocken geworden. Sie sagt heute noch ich hätte nie ein ernstes Problem gehabt. Ich war nur anders, ich habe nie bewußt, schlückchenweise versucht mein Leben zu beenden, ich bin aus unerklärlichen Gründen immer dann aufgestanden, wenn ich mich hinlegen wollte, mein Boss hat mich immer wieder aufgestellt, oft dort wo ich nicht hin wollte und er hat mich fortgeschickt, wenn es sein mußte, wie jetzt, fort von meiner Frau. Ich bin dankbar und habe keine Gedanken dafür, wie es wäre wenn.

    Ich bin alles los geworden, durch sein lassen, nur, sagt Du mir wie ich meine Gedanken los bekomme?

    Ratlos bist Du? Hm, ich habe Menschen kennengelernt, die 30 Jahre trocken sind und sich immer wieder die gleichen Fragen stellen an denen ich gerade gescheitert bin und nicht weiter wissen. Ich habe mich neulich richtig darüber gefreut, daß ich nie unverstanden alleine sein werde. Ich habe hoffentlich 30 Jahre Zeit zu lernen darüber nicht nachzudenken, dafür möchte ich jedesmal herzhaft lachen, weil das gesünder ist, aber ein lachendes Kaltblut, hallo, da holen sie mich gleich ab und ab in die Klapse.

    LG kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Lieber kaltblut,

    sorry das ich mich erst heute melde, Urlaubsvertretung, Überstunden, schaue den ganzen Tag auf meinen Bildschirm an Arbeit und manchmal sind meine Augen am Abend zu müde und meine Gedanken in Worte zu fassen fällt mir oft schwer. Ich musste deine Zeilen zweimal lesen um sie zu verstehen. Ist das nicht irgendwie alles traurig, das Gefühl an Fragen zu scheitern die vielleicht für immer bezw. wahrscheinlich für immer unbeantwortet bleiben. Ich habe auch das Gefühl gescheitert zu sein, obwohl ich doch eigentlich soviel geschafft habe in den letzten drei Jahren. Aber das was mir wirklich am Herzen lag, die Liebe zu meinem Partner und der Aufbau eines gemeinsamen Lebens funktioniert nicht. Das Leben kann man nun mal nicht planen, es passiert einfach.
    Liebe Grüße bluevelvet.

  • im übrigen habe ich mich gestern dazu entschlossen den Kontakt erstmal abzubrechen. Ob es wohl der richtige Zeitpunkt ist, jetzt wo er mit der ambulanten Therapie begonnen hat?! Wannist bezw. war der richtige Zeitpunkt? Aber ich weiss aus eigener Erfahrung, das ich ihm dabei nicht helfen kann, er muss die Therapie wollen, für sich und nicht um unsere Beziehung zu retten. Ich möchte auch wieder zu Kräften kommen, körperlich und seelisch, das dauert. Hoffentlich schaffe ich die "Kontaktsperre". Ich werde das Handy in den Fluss werfen, dass Kabel vom Festnetzanschluss zerfetzen... Mir macht meine Wut zu schaffen. Wer Wut hat empfindet und von Gleichgültigkeit bin ich noch weit entfernt. Aber was hilft alle Wut der Entäuschung, sie hilft weder ihm noch mir.
    L.G. bluevelvet

  • Hallo bluevelvet,

    schön, daß Du wieder da bist. Vielleicht hilft es Dir, die Wut einmal genau zu betrachten und aufzuschreiben, rauszulassen, wo sie herkommt.

    Es reicht ja wenn Du den Akku in den Fluß wirfst und das Telefon raus ziehst, PC würde ich anlassen, sonst kanst Du ja nicht mehr schreiben.
    Hau rein.

    LG kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo kaltblut
    Ich schreibe meine Gedanken und Gefühle seit meiner Therapie auf, allerdings habe ich das in der letzten Zeit vernachlässigt. Sollte mich wieder ransetzen.

    Meiner Wut habe ich Donnerstag abend Luft gemacht, er hatte mich wie so oft mit seinem Verhalten mir gegenüber verletzt, es mag eine Bagatelle gewesen sein, aber sie brachte das Pulverfass zum überlaufen. Ich habe ihm gesagt wie ich ihn sehe, sein Egoismus, seine Art die Menschen und vor allem mich für seine Vorteile auszunutzen. Meine Wut, dass ich mein Wohlbefinden von ihm abhängig gemacht habe, dass ich das einfach alles zugelassen habe, die ganzen 3 Jahre und am Ende vielleicht einen Tritt bekomme. Davor habe ich Angst. Ich will nicht mehr abhängig sein, von nichts und niemand, es bekommt mir nicht. Ich weiss ich habe ihn immer ein wenig mehr geliebt als er mich und er hat es ausgenutzt, ausgereizt. Er ist ein großer, sensibler Junge, auch noch mit 45 J., der keine Verantwortung übernehmen kann und will, dass sagt er sogar selber von sich, dass mit der Verantwortung, er hat es schließlich auch bewiesen. Seine Rückfälle sind Hilfeschreie, ich habe sie gehört, habe versucht ihm zu helfen aber retten konnte ich ihn am Ende nicht. Er fehlt mir, verrückt.
    LG bluevelvet

  • Zitat von bluevelvet

    Ich weiss ich habe ihn immer ein wenig mehr geliebt als er mich und er hat es ausgenutzt, ausgereizt.

    Hi bluevelvet,

    wie mißt Du denn Deine Gefüle im Verhältnis zu seinen, die Du aber nicht kennst, bist ja nicht in ihm?

    Das könnte auch was mit zu viel Liebe zu tun haben. Da gibt es tolle Bücher drüber. Norwood, wenn Frauen zu viel lieben.

    LG kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo kaltblut
    du stimmst mich nachdenklich, oder bestätigst vielleicht auch einfach nur meine Befürchtungen. Habe in ebay das von dir vorgeschlagene Buch von Norwood aufgerufen. Spricht mich an, könnte ich sein. Habe mir dann gleichzeitig noch die Bestie von Tracy Thompson bestellt. Handelt über die Bekämpfung einer Depression. Amerikanische Journalistin die auch unter dem Problem des zuviel Lieben leidet. Habe es vor 3 Jahren gelesen, hab´s verliehen und leider nicht zurück bekommen.
    Ich fühle ganz tief drinnen, dass meine Beziehung am Ende ist, es ist aus und vorbei, nur das wahrhaben wollen, dass akzeptieren fällt schwer. Ich werde mich mit dem Buch beschäftigen, bin z. Z. für jede Hilfe dankbar denn es geht mir hundsmiserabel. Habe mich auch schon gefragt, ob ich auf dieser Seite richtig bin. Da ich schließlich selber ein trockener Alki bin, mit einer Vorgeschicht und ganz eigenen Problemen kann ich hier wohl kaum jemanden erreichen und schon gar keine guten Ratschläge geben. Du hast mir geholfen, Denkanstösse gegeben, danke dir.
    LG bluevelvet.

  • hi bluevelvet,

    ne hier bist du ganz falsch. co sind ja keine alkoholiker und alkoholker keine cos nd da hat auch alles wenig mit gedanken und gefühlen zu tun. habe ich gedacht, als ich vor 2 jahren hier auflief.

    das ist so wie mit dem hundsmiserabel. welchem hund geht es denn gerade wirklich hundmiserabel? wenn du nicht gerade im gewitter, bei strömendem regen, patchnaß zitternd unter einem baum stehst, wobei das immer eine frage des betrachers ist.

    mit blitzern akkus laden, wenn wir in löcher fallen, müssen wir doch rausfallen können.

    lg kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hi kaltblut
    du hast ja recht. Ob Co-Abhängig, oder Alki es ist Abhängigkeit. In Moment suche ich die Fehler wieder nur bei mir, dies und das hätte ich besser machen können, das ist ein Merkmal der Co-Abhängigkeit, früher habe ich die Fehler bei anderen gesucht, die schließlich Schuld waren, dass ich trank, dass ist ein Merkmal der Alkohlabhängigkeit. Nur das ich heute beides bin, krieg ich irgendwie nicht richtig sortiert, die Angst vor diesem Teufel Alkohol bleibt und das z. Z. ist eine Situation die ich nie hätte zulassen dürfen. Da habe ich eine Tür geöffnet, die besser verschlossen geblieben wäre. Ich wusste damals schon, dass er im Denken nass geblieben ist, habe mich trotzallem aus lauter Liebe auf ihn eingelassen. Obwohl ich wusste das Sucht stärker ist als Liebe. Ich ahnte er würde mir nicht gut tun. Das ist wie der Glauben kontrolliert trinken zu können.
    Werde mir jedenfalls Mühe geben aus dem Loch wieder rauszufallen. Heute bin ich froh das ich vor 4 Wochen ab dem 1. Sep. eine Woche Djerba gebucht habe, ohne ihn. Das hätte ich mich noch vor einem halbe Jahr nicht getraut, dass wäre mir zu egoistisch vorgekommen. Aber ich habe lange für ihn auf solche Dinge verzichtet, aufgrund seiner zeitweisen Arbeitslosigkeit, bedingt durch sein Trinken. Ich rödel jeden Wochentag auf Arbeit, also habe ich mir das verdient.
    LG bluevelvet

  • Hallo blauer Samt,

    dich hier anzumelden, war eine gute Entscheidung. Herzlich willkommen noch nachträglich.

    Du fragst dich, ob du hier richtig bist. Ach weißt du, so sehr unterscheiden sich die Abhängigkeiten Co u. Alk gar nicht. Cos haben einfach keine Stoff gebundene Sucht. Aber die Strukturen und das darin Verharren, das ähnelt sich schon sehr. „Morgen schmeiß ich ihn raus, oder wenn nicht morgen, dann bestimmt, wenn ER das nächste Mal trinkt.“ So oder so ähnlich war der Satz, der mich lange begleitete. Ich war auf dem gleichen Level wie ein Alki, der „ganz bestimmt ab morgen nicht mehr trinkt“.

    Es ist im übrigen nicht ungewöhnlich, dass Menschen sowohl co- als auch alk-abhängig sind.

    Du schreibst, dass dein Mann nie wirklich aus seinem nassen Denken kam. Auch hättest du von Anfang an gewusst, dass er dir nicht gut tut. Und doch hast du wohl Vorteile daraus gehabt, dich auf ihn einzulassen. Niemand beginnt etwas ohne Motivation. Ich habe nach einer ganzen Weile herausbekommen, warum ich Co-Strukturen habe, gegen die es gilt anzugehen. Und warum ich mich folglich immer auf Männer eingelassen habe, die nach außen hin schwächer als ich erschienen.

    Es wird, genau wie bei deiner Alk-Therapie eine Weile dauern, bis du all die Co-Rädchen und –Knöpfchen findest. Aber das Suchen lohnt sich auf jeden Fall. Ach – und falsch gemacht und Schuld, das sind Worte, die mit Krankheit in meinen Augen nicht konform gehen. Ich habe Dinge getan, weil ich es nicht besser wusste oder aufgrund meiner Krankheit nicht anders konnte. Jetzt muss ich nur noch aufpassen, nicht wieder in alte Gleise zu fallen. Aber da hilft mir das Mitlesen hier ungemein.

    Ich wünsche dir, dass du hier auch die richtigen Fragen gestellt bekommst oder aber du Antworten im Geschriebenen findest, ohne dass es der Fragen bedarf.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

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