Was soll ich machen

  • Willkommen Anja!

    so wirklich Wirkung haben meine Versuche bei meinen Vater auch nicht gezeigt, es war ähnlich wie bei Dir. Die Versuche ihm zu AA zu schicken, waren sowieso sinnlos, der Grund ihn als Alkoholiker zu sehen war für ihn auch nur mehr ein Grund zu trinken, weil das gemein war von seiner bösen Tochter die eh keine Ahnung hat. Und immer wieder geht es weiter, es gibt genug Gründe um weiter zu trinken. Du hast bestimmt schon oft versucht ihm zu helfen? Er versucht Dich doch immer wieder zu besänftigen durch sein "ich will aufhören", aber geändert hat sich bislang nix. Wie ist dass so richtig trocken war er noch nie zu verstehen? Klingt nach einigen Alkoholfreien Phasen, um die Familie zu beruhigen.

    lg
    Marya

  • Hallo Anja,

    Erstmal ganz herzlich willkommen hier im Forum.

    Mit Deinem Telefonat und der Drohung, dass Du Deinen Vater nicht mehr besuchen kommst, bevor er sich seiner Sucht nicht gestellt hat, hast Du einen grossen Schritt getan, Respekt..!!!
    Allerdings muss ich Dich nach dem Lob direkt wieder auf den Boden der Tatsachen herunterholen, denn der von Dir beabsichtigte Effekt wird höchstwahrscheinlich nicht eintreten. Er wird weitersaufen, da bin ich mir ziemlich sicher.
    Aber es gibt durchaus eine Person, die davon profitiert, nämlich Dich. Das war ein erster und zugleich wohl schon fast der wichtigste Schritt zum Aufbauen von Distanz zum saufenden Elternteil, der nächste wär dann, den Kontakt komplett abzubrechen bzw zu sagen "Ich rede nur mit Dir, wenn Du nüchtern bist!"
    Aber keine dieser Massnahmen wird den Alki vermutlich zum Aufhören bewegen, vielleicht wird er es sogar noch als Grund ansehen, noch mehr zu saufen ("ich arme Sau, keiner mag mich!!"). Sie werden nur dem Angehörigen nützen, der sich damit aud dem Strudel befreit bzw sich gar nicht erst mit reinziehen lässt. Und da bist Du glaub ich auf einem guten Weg.
    Allerdings hast Du gar nicht viel geschrieben, wie's Dir dabei geht und wie Du Dich dabei fühlst. Wenn Du magst, schreib doch mal ein wenig aus Deiner Sicht. Meistens hilft einem schon das Schreiben und auch das Mitlesen bei den anderen "Leidensgenossen".

    Ich wünsch Dir ein schönes erholsames Wochenende

    GLG vom Insulaner

  • Die Wut raus lassen gehört dazu. Aber er erreicht Dein Mitleid durch die Heulerei schlüpft irgendwie in eine Opferrolle, dass zieht Dich nach unten auch nicht Ok. Du fühlst Dich schlecht, weil er Dir damit ein schlechtes Gewissen macht.

    Das mit den Alkoholkonsum im Umkreis geht mir nicht anders, man vermutet schnell Alkoholiker(gespenster) hinter Leuten die man mag, weil einen das Thema doch überall hin mit verfolgt. Wie fühlst Du Dich sonst?

    wünsche Dir viel Kraft auf Deinen Weg!
    lg & ein schönes WE
    Marya

  • Hey Anja,

    Das hatte ich so eigentlich nicht gemeint.
    Ich wollte damit sagen, dass er höchstwahrscheinlich ohnehin weitersaufen wird, egal, ob Du den Kontakt abbrichst oder nicht.

    Was hast Du zu verlieren, wenn Du ihm einen Brief schreibst, in dem Du ihm erklärst, dass Du den Kontakt abbrichst, er sich bei Dir nicht mehr zu melden braucht, solange er keinen Termin für eine Therapie vorweisen kann und Du ihm Deine Gründe dafür darlegst? Im besten Fall (wird wahrscheinlich leider nicht eintreten) wird er sich Deine Worte zu Herzen nehmen und tatsächlich über seinen Alkoholismus nachdenken, im neutralen Fall passiert nix (er säuft im gleichen Maße weiter) und im schlimmsten Fall säuft er ein bißchen mehr (entweder aus Frust oder aus Erleichterung, ist aber auch egal, warum, Gründe zum Saufen finden sich immer). Dass er sich etwas antut halte ich eher für unwahrscheinlich, unsere Pappenheimer lassen sich immer ein Hintertürchen, damit sie doch jmd findet. Soooo dämlich sind sie dann doch wieder nicht, denn sie unternehmen ja diese Versuche nicht, um sich tatsächlich umzubringen (das schaffen sie auch mit Alk, dafür brauchen sie keine weiteren Hilfsmittel), sondern sie wollen damit erreichen, dass man sieht wie dreckig es ihnen geht, wie hilflos sie sind, wir uns wieder um "die arme Sau" kümmern (sprich Alk kaufen), usw, nur, um uns dann bei nächster Gelegenheit wieder anzuschreien und uns die Schuld für ihre Sauferei zu geben.

    Du siehst, meistens gibt es bei Alkoholismus bzw bei Sucht im allgemeinen nur entweder oder; entweder Kontakt abbrechen oder gemeinsam untergehen.

    Also, schreib den Brief, es hat für die meisten hier etwas befreiendes gehabt (selbst, wenn sie ihn gar nicht abgeschickt haben!! ;) ), Du hast nichts zu verlieren.

    Geh weiter auf dem Weg, den Du schon intuitiv eingeschlagen hast. Wenn Dein Vater den Weg mitgehen will, schön, aber zu Deinen Bedingungen, wenn nicht, hm :? Aber es ist Dein Leben, lass es nicht fremdbestimmen von einer Flüssigkeit..!!

    Ich wünsch Dir viel Kraft (und "Schreibwut" ;) )

    GLG vom Insulaner

  • Hey Anja,

    Zitat

    wenn er mich wirklich SOOO Lieb hat wie er immer sagt dann kann er doch für mich eine Therapie machen mit der Sauferei aufhören oder seh ich das falsch???


    Direkt und ohne Umschweife formuliert: JA, das siehst Du falsch!!
    Liebe wäre zwar an sich ein sehr schöner Grund, mit dem Saufen aufzuhören, die Erfahrung zeigt aber, dass das als Grund nicht ausreicht. Viele Alkis sehen in gar nichts einen Grund aufzuhören, so schwer das auch von aussen zu begreifen ist.
    Dass er Dich lieb hat erklärt er Dir nur, damit Du nicht aus dem "Boot" aussteigst bzw., um Dich wieder "ins Boot" zurückzuholen.

    Aus Deinen Formulierungen entnehme ich, dass Du Dir noch nicht vergegenwärtigt hast, worum es bei dem Brief schreiben wirklich geht. Der Brief dient einzig und allein Dir selbst. Deinen Vater wirst Du damit mit 99,999%-iger Wahrscheinlichkeit nicht dazu bringen, sich auch nur ansatzweise Gedanken über seinen Alkoholismus zu machen. Du bist immernoch zu sehr auf Deinen Vater fixiert und darauf, dass er aufhört zu saufen. Es sollte Dir aber um Dein eigenes Wohl gehen. Denn Dein Vater wird höchstwahrscheinlich saufen, egal, ob Du den Kontakt abbrichst, oder nicht. Der Unterschied ist einzig und allein, dass es Dir bei einer der beiden Varianten wesentlich besser geht und Du DEIN Leben in den Griff kriegst und nach Deinen Vorstellungen leben kannst.

    Ich sag's gern nochmal: Was hast Du zu verlieren, wenn Du ihm einen Brief schreibst? Es ist nur diese Befürchtung, dass es Dich im besoffenen Kopp anrufen und Dir erzählen könnte, wie lieb er Dich hat, oder? Da gibt's einen vergleichsweise einfachen "Workaround": Sag ihm, dass Du nicht mit ihm reden möchtest, wenn er betrunken ist und er Dich wieder anrufen soll, wenn er nüchtern ist und er Dir was anderes als "ich hab Dich doch so lieb" zu sagen hat.
    "Schlimmer" machen kannst Du es mit einem Brief eigentlich nicht und selbst wenn, dann tut's halt noch einmal einen Rumms, und dann ist aber auch Ruhe. Du gehst ja auch zum Zahnarzt, wenn Du Zahnschmerzen hast und weisst genau, dass es noch einmal kurz doller wehtun kann, der Zahnschmerz aber danach weg ist, stimmt's? :lol:

    Also, versuche, Deinen Fokus auf Dich selbst zu legen OHNE Dir dabei immer auszumalen, wie Dein Vater darauf wohl reagieren könnte, denn darauf kommt es nicht an. Allein Du bist wichtig, Du hast das Recht (und eigentlich auch die Pflicht) Dich um Dein Leben zu kümmern. Kein Kind ist verpflichtet, sich um seinen Vater zu kümmern (sondern umgekehrt)!
    Und jetzt mach was draus, Du hast so hoffnungsvoll angefangen, jetzt geh weiter (Schrittchen für Schrittchen). Vielleicht schreibst Du den Brief ja auch erstmal nur für Dich und überlegst erst hinterher, ob Du ihn abschickst, das nimmt Dir dann diesen Druck, dass Du Dir immer die Konsequenzen ausmalst?!?!? Wie gesagt, der Brief ist in erster Linie FÜR DICH.

    GLG vom Insulaner

  • hi anja

    natürlich ist das in ordnung :D

    nur als kleine empfehlung: falls orte oder reale namen genannt sind, dann ersetze sie mit x oder dem anfangsbuchstaben. auch wenn wir hier im www sind, erkannt kannste doch werden, gerade mit hinweisen aufs nähere umfeld.

    liebe grüße -Dani-

  • hallo anja!

    also ich find du hast in den brief alles reingeschrieben was DIR wichtig ist...loszuwerden.gut gemacht!und was soll da schlimm dran sein?viel ist relativ,lächel...

    hat sich denn in der zwischenzeit was getan?hast du ihn denn auch abgeschickt?

    wie geht es dir in der zwischenzeit?

    meld dich doch mal wieder und berichte uns..ich würd mich freuen..

    alles gute....

    liebe grüsse caro

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

  • hallo anja!

    weg ist weg...gut gemacht!


    warte nicht auf ne reaktion.entscheidend ist das DU es GESCHAFFT hast,was DU dir vorgenommen hast!

    liebe grüsse caro

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

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