auch ich möchte es endlich schaffen....

  • Hallo sina ;o),

    erstmal ein herzliches Willkommen auch von mir hier im Forum.

    Ich habe mich eben mal durch Deinen Vorstellungsthread gelesen, weil ich anhand Deiner Info´s oben nicht wußte, wie lange bzw. daß Du überhaupt schon aufgehört hast mit Alkohol trinken...

    Also seit dem 21.07. nichts mehr - das ist doch schon mal superfein :D !!!

    Übrigens - ich bin Claudia, Alkoholikerin, und habe mittlerweile auch KEIN Problem mehr damit, diesen Satz jedem zu sagen, der es wissen sollte/ muß. Auch habe ich von Anfang an für mich angenommen, daß ich ein Alkoholiker bin, ich denke mal das Wort "Alkoholproblem" war nicht das Richtige für mich... nicht ernst genug... aber das gilt eben für mich so :wink:.

    Trocken geworden bin ich in erster Linie hier mit dieser Online-SHG, bin hier im geschlossenen Bereich und schreibe dort an meinem Tagebuch. Auch eine reale SHG besuche ich regelmäßig, habe ich aber erst nach ca. 6 Monaten Nüchternheit angefangen, einfach weil ich lernen wollte, offen mit meiner Krankheit umzugehen. Realen Mensch in die Augen schauen. Und ich muß sagen - vielleicht auch Glück, ich weiß es nicht - ich mag die Leute in der realen Gruppe sehr. Sie haben mich sowas von lieb bei sich aufgenommen, ich fühle mich hier und dort einfach sehr wohl!!!

    Sina - wenn Du Fragen etc hast - schreiben... geht es Dir schlecht - schreiben... geht es Dir gut - schreiben ... sich mitteilen können ist meiner Meinung nach sehr wichtig, denn gerade wir neigen ja dazu, unsere Probleme in uns reinzufressen, bzw. zu saufen eben!!! :wink:

    Sag mal - ist Deine Wohnung nun auch alkoholfrei? Ist wichtig... unser Suchtgedächtnis greift uns nämlich ganz gerne mal hinterrücks und auch ohne Vorwarnung an....


    Liebe Grüße Dir und einen superschönen Abend noch!!!


    Claudia

  • Hallo sina,
    und herzlich willkommen.

    Zitat

    ja, ein restbestand an alkohol habe ich immer noch im haus. es hat mich bisher auch überhaupt noch nicht gestört. neulich habe ich sogar extra für eine freundin noch eine flasche wein gekauft als diese zu besuch kam. sie fand es zwar sehr merkwürdig, dass ich nicht mit ihr trank, aber ich sagte ihr ich denke ich habe in meinem leben genug getrunken.
    im stillen glaube ich hat sie mich belächelt... naja ich war auf jeden fall stolz wie oscar so standhaft zu sein.

    Wann gedenkst Du denn diesen Restbestand an Alkohol aus deinem häuslichen Umfeld zu entfernen?

    Ein alkoholfreies Umfeld ist unabdingbar wenn Du ein Leben gänzlich ohne Alkohol führen willst!

    Hast Du dir schon einmal die Grundbausteine durchgelesen?

    Ein nur nicht Trinken,reicht da beim weitem nicht aus!!!!

    Gruß Andi

  • Hallo Sina.

    Zitat

    naja ich war auf jeden fall stolz wie oscar so standhaft zu sein.

    STANDHAFT???

    Du hast deiner Freundin nicht die Wahrheit gesagt, hast sie mit Alkohol versorgt, den Du auch noch selbst gekauft hast und zudem noch Vorräte zu Hause.

    Das ist nicht standhaft- das ist nasses Verhalten!

    Zitat

    aber wird das so bleiben? mir erscheint diese (meine) zeit ohne alkohol zu einfach.

    Das ist auch einfach. Die Euphorie, ein paar Wochen nichts getrunken zu haben kenne ich aus eigenen Versuchen. Aber dann geht´s munter weiter. Schritt für Schritt, Schluck für Schluck, Monat für Monat...

    Was gedenkst Du in deinem Leben, an deinem Verhalten zu verändern um den Weg in die Trockenheit zu beschreiten?

    LG kommal

    unterwegs...

  • Hallo sina,

    grins... dann darf ich Dir nun nicht erzählen, was kommal mir anfänglich so alles um die Ohren gehaut hat ;o)))). Und ich mag ihn sehr sehr gerne, denn er hat sich freiwillig die Mühe gemacht, mich auf den rechten Weg zu bringen. Ich habe "einfach" angefangen den Menschen hier drinnen, die eben schon trocken waren, zu glauben - und zu vertrauen. Irgendwas müssen sie ja richtig gemacht haben.

    Und es ist so - er hat recht. Auch ich habe das erst später verstanden, war am Anfang auch superempört drüber, daß man mir sogar unterstellte, daß ich "Haarwasser" saufen könnte bzw. würde, wenn ich nur verzweifelt genug wäre (soll wohl auch Alkohol drin sein).

    Und auch das mit der Euphorie stimmt. Anfangs sind wir alle superstolz drauf, das wir es eeeeendlich schaffen Tage und sogar Wochen ohne Alkohol auszukommen. Nur geht das Leben eben weiter, und wir müssen wieder ein neues Leben ohne Alkohol erlernen. Und nach ein paar Wochen ist die anfängliche Euphorie dann weg... und die Gefahr dann doch zum Glas oder zur Flasche zu greifen... die ist weiterhin da.

    Zitat

    den restlichen alkohol im haus habe ich bisher noch nicht als feind betrachtet. diesen feind könnte ich jederzeit auch auf der 100 m entfernten tankstelle kaufen.

    Meine Worte vor ca. 14 Monaten *schmunzel. Auch das habe ich damals nicht verstanden, denn ich dachte mir ja, daß es rein an mir liegt, ob ich wieder zur Flasche greife oder nicht. Mittlerweile ist ja schon eine Zeit vergangen, und ich habe doch gemerkt, daß ich nach wie vor an Alkohol bzw. ans Trinken von selbigem denke, wenn ich mies drauf bin. Und das OBWOHL ich ja garnicht trinken will :roll: ... und es ist tatsächlich noch ein Riesenschritt, ob dann was bei mir zuhause stehen würde und ich eben bloß mal in die Küche begeben muß, oder ob ich mich tatsächlich ausser Haus begebe und gezielt zum Supermarkt oder der Tanke fahre.

    Vertrau uns da einfach mal. Es ist ein Unterschied. Geht es mir jetzt schlecht, hier in meinem alkfreien Daheim, dann komme ich hierher ins Forum, kotz mich aus... REDE... und bleibe trocken. Unsere Krankheit nennt sich wohl nicht umsonst Rückfallkrankheit, und auch nicht umsonst müssen wir den Rest unseres nun wieder verlängerten Lebens auf uns aufpassen!!

    Das mit dem outen verstehe ich übrigens auch sehr gut. Auch ich bin nicht in den ersten Wochen rumgelaufen und habe jedem erzählt, daß ich dem Alkohol abgeschworen habe. Aber so Stück für Stück eben, und bei meinen Freundinnen habe ich angefangen. Die meisten wußten ja eh, daß ich zuviel gesoffen habe... nur wirklich ansprechen tut einen ja keiner...meistens. Aber gerade bei meinen Mädels eben, da tat ich mir dann doch eher leicht. Es sind ja meine Freundinnen, und sie sollten das einfach respektieren können, so wie ich eben auch sie respektiere. Ich habe übrigens von der Seite nur Positives zu hören bekommen, und wir sind heute auch noch alle befreundet. Noch dazu habe ich auch hier Ansprechpartner, wenn es mir mal schlecht geht. Nicht, daß sie sich alle mit dieser Krankheit auskennen, müssen sie auch nicht. Aber ich fühle mich eben supersicher in ihrer Gegenwart, denn sie wissen eben Bescheid und ich gelte auch nicht als Partypupser, wenn ich dort eben nicht erscheine ;o).

    Sina, Du darfst nicht vergessen, das Alkoholismus für gewöhnlich tödlich endet. Letztes Jahr sind meine Tante und auch mein Onkel an den Folgen dieser Krankheit gestorben. Was red ich.. sie sind nicht einfach gestorben... sie sind über Jahre hinweg elendig verreckt. Klingt hart, ist aber so. Das war für mich ein weiterer Augenöffner.

    Keiner hier drinne meint es böse mit seinen Aussagen. Nur sind klare Worte für gewöhnlich besser zu verstehen als um den heissen Brei zu reden. Sicherlich bist Du nicht wie jeder hier drinnen... wir sind alle sehr verschieden... nur eines ist bei uns absolut gleich: wir sind alkoholkrank und wollen ein nüchternes bzw. trockenes Leben leben...und das auch noch zufrieden. Und der Weg dorthin ist dann doch eher gleich!!


    Liebe Grüße Dir und viel Spaß mit lecker Tee ;o))


    Claudia

  • Hallo Sina,

    Zitat

    ich habe keine lust mich irgendjemanden gegenüber rechtfertigen zu müssen, warum ich nicht mehr trinken werde.

    Weder müssen, noch rechtfertigen. Wer nicht akzeptiert, dass ich keinen Alkohol trinke, ist kein "Umgang" für mich. Der offene Umgang mit der Krankheit ist wichtig für MICH.

    LG kommal

    unterwegs...

  • Hallo Sina,
    ich laufe auch nicht mit einem Schild um den Hals, auf dem steht "Ich bin Alkoholikerin". Auch mir fällt es noch schwer, mich zu outen, aber meine engeren Freunde wissen mittlerweile Bescheid. Erst gestern habe ich es geschafft, einer Kollegin zu erzählen, warum ich nicht zu einer Feier komme. Vorher ging es irgendwie nicht, da war ich blockiert. Aber diese Blockade, dieses Rumgeeiere hat mich so geärgert und hat soviel Platz in meinem Kopf beansprucht, dass ich gestern gar nicht mehr groß drüber nachgedacht habe und einfach froh war, dass "es" raus war.

    Jeder und jede, die erfahren haben, dass ich kein Alk mehr trinke, wußte genau, warum. Alle haben es respektiert - ohne, dass groß darüber diskutiert wurde.
    Was jedoch irrsinnigerweise passiert, ist, dass die Leute beginnen, ihren eigenen Alkkonsum zu rechtfertigen. Als würden wir ihnen einen Spiegel vorhalten. Aber gut, dass ist dann wohl so und soll nicht mein Problem sein.

    Mir geht es besser, wenn ich keine Ausreden erfinden muß, warum ich zu irgendeiner Party nicht hingehe und warum ich nichts trinken möchte. Ich habe genug andere Probleme, die reichen mir völlig.

    Ach ja: Alk gibt es bei mir nicht mehr zu Hause. So haben wir hier schon zwei Geburtstagsfeiern alkfrei verbracht und sie waren richtig nett.

    Pass bitte auf Dich auf !!!!

    Liebe Grüße
    Biene

  • Guten Morgen,Sina!

    Ich heisse Dich auch herzlich willkommen.

    Dass Du mit Deinem Mann nicht reden kannst ist schade.
    Denkst Du,er braucht seinen Alkohol (Feierabend-Bier)?
    Wie wird es möglich sein,Euren Haushalt alkoholfrei zu halten?

    Eines finde ich ganz wichtig:
    Dass Du immer wieder tief durchatmest,wenn Du Dich nicht wohl fühlst oder Zweifel an irgend etwas bekommst.
    Dass du Dir auch kleine Momente für Dich allein nimmst und da wieder zur Ruhe kommst.

    Das ist nicht einfach am Anfang,aber probier es immer wieder.Du wirst sehen,es tut Dir gut.

    Und schreibe,schreibe,schreibe!
    Wir wollen Dich ja unterstützen und das Schreiben erleichtert Dich,tut Dir gut.

    Ich wünsche Dir einen ganz guten Sonntag.

    Liebe Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

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