Hallo an Alle,
nachfolgenden Text habe ich aus dem Leider zerstörten Thread mit Gerds sehr schönem Gedicht kopiert, weil ich dazu etwas sagen möchte
ZitatEndlich meckert mal wieder einer. War ja auch schon lange nicht mehr. Wurde ja richtig langweilig.
Also bleiben wir beim Thema - Klingeltöne!?!Ich glaube nicht, dass es Gerd bei diesem Link auf Werbung ankam, er meinte wohl eher den Mut, auch mal ein Gedicht zu verfassen.
Ich finde dieses Bild in dem Link eigentlich ganz lustig. Und bei dem Satz ( ich zitiere mal sinngemäß ), "Mut, das alte hinter sich zu lassen und etwas neues anzufangen" habe ich spontan daran gedacht, dass es auch einen gewissen Mut erfordert, jetzt und heute das erste Glas stehen zu lassen und ein neuer Mensch zu werden.Mir ist schon oft aufgefallen, dass hier vieles, was eigentlich zum Schmunzeln ist, negativ ausgelegt wird.
Wie verhält sich das? Wird man, wenn man längere Zeit trocken ist, angespannter und engstirniger? Sucht man dann konsequent in allen Dingen nach dem Schlechten, was einem eventuell schaden könnte ( vielleicht unbewusst )? Man liest ja hier auch oft, dass Beziehungen kaputt gehen, weil der Partner nach erfolgter Therapie ein anderer Mensch geworden ist. Fühlt man sich dann als Aussenseiter, als anders als die anderen? Hat man dann Minderwertigkeitskomplexe und versucht diese zu vertuschen und benimmt sich unnatürlich ohne es selbst zu merken?
Ich kann mich noch gut erinnern, wie aufbrausend und schnell reizbar mein Schwiegervater wurde, als er aufgehört hat zu rauchen. Er war sonst ein ganz lieber Mensch. Ist das mit einem trockenen Alkoholiker vergleichbar?mfG
stubsi
Sowohl Abhängigkeit als auch co-Abhängigkeit hat sehr viel mit Manipulation, kontrollieren und gängeln zu tun.
Einige Alkoholiker (wie auch ich) sind gleichzeitig co-abhängig, da sie sich oft instinktiv einen ebenfalls trinkenden Partner ausgesucht haben.
Umgekehrt ist das nicht so!!!!!
soll heissen, es gibt ein paar Alkoholiker, die sich in das Denken eines Co-abhängigen hineinversetzen können, aber es gibt keinen Co-Abhängigen, der sich in einen Alkoholiker hineinversetzen kann, es sei denn er trinkt selbst.
Es gibt einige, wenige Co-Abhängige die genauso Therapie machen wie ihr trocken werdender Partner. Sie lernen dort vieles zu verstehen bzw. zu begreifen aber das hineinfühlen kann man nicht lernen.
Co-abhängige, die keine therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen, empfinden ihren Partner nach dessen Therapie anders, oft negativer als vorher. Ist auch logisch, er ist schwierig geworden!!!! hat angefangen zu lernen sich gegen Manipulationen zu wehren. Vielleicht wird auch der Frust und Ärger, der vorhanden war, aber wegetrunken wurde jetzt sichtbar. Viele Beziehungen zerbrechen an dem Umstand, dass einer sich weiterentwickelt hat und der andere stehen geblieben ist.
Trocken zu werden heisst nicht nur nicht Trinken!!!!!!!!!!
Auch der Humor verändert sich. Wer länger hier ist weiss, dass hier schon sehr viel gelacht wurde und den berühmt verüchtigten Galgenhumor kann man wenn man sucht auch reichlich finden.
Ich bin heute genauso lustig wie früher, aber nicht mehr so "süffig blöd". Auch mein Sarkasmus (an dem viele dritte ihren Spass hatten) ist gottseidank nur noch punktuell vorhanden.
Ich denke bei Spässen heute meist doch etwas mehr nach, vor allem, wenn es um Menschen geht, die grade erst trocken werden und ihren neuen Humor noch nicht finden konnten.
Ich bemühe mich hier nicht vorschnell Position zu beziehen und nicht vorschnell zu urteilen (klappt nicht immer, weiss ich).
Was ich damit sagen will, wenn es um etwas geht, was man selbst nicht erfühlen kann, sollte man etwas zurückhaltender sein.
Man sagt ja auch keinem Krebskranken :"Stell Dich mal nicht so an".
Zum Schluss möchte ich sagen, dass bei alle dem Gerd mir leid tut, dem durch eine so fehlpositionierte Diskussion bestimmt eine menge Freude an seinem Thread kaputt gemacht wurde.
So, sollte eigentlich eine Kurzgeschichte werden und kein Roman.
Was meint ihr denn zu dem Thema??????
L.G. Käthe