Ach liebe Karotte,
was Du erzählst erinnert mich an mich, wie ich mich früher fühlte. Mir war so wichtig, dass ich "s"ein Mittelpunkt war.
Mensch Karottchen Du bist Du Stell Dich selber in den Mittelpunkt! Du bist ohne ihm auch was - vielleicht sogar viel mehr Was wäre ein Gemüseeintopf ohne die schönen orangefarbenen Karotten, die so toll farblich abstechen.
Fühl dich mal kräftig gedrückt und lass Dir was von meiner letzten Woche erzählen: in einem Kontakt trat Schwermut ein, mein Gegenüber war recht leblos, melancholisch und auf Rückzug. Nun gut, seine Sache, tat mir weh, aber ich konnte nichts ändern. Nein, meine Laune durfte ich mir nicht versauen lassen, es gibt so viel anderes. Und wie viel habe ich dann erst gesehen.
Eine Handvoll unbekannter sprachen mich morgens nett an an der Stelle wo ich sonst mit jemandem anderen saß. Zu dem Zeitpunkt wo ich sonst mein Zigarettchen mit jemandem rauchte waren nun täglich andere liebe Menschen da. Dieser eine Mensch, war die vergangene Woche nicht in meiner Nähe. Dafür aber ganz viele andere, ebenfalls wertvolle Menschen.
In einem Bereich meines Lebens vermisste ich jemanden - aber in anderen freute ich mich über neue Kontakte, die auch schön waren. Die anderen Lebensbereiche waren im grünen Bereich. Warum also traurig sein? Es ist doch nur ein kleiner Bereich, der anders läuft als wir es uns vorstellen. Muss er (der Bereich) deshalb schlechter sein?
Auch ich weiß nicht so ganz genau, wie ich mit der Situation meines "Fallrückziehers" umgehe. Aber ich weiß jeder hat das Recht sich zurückzuziehen, traurig zu sein oder einfach jemanden für Zeiten aus dem eigenen Leben auszuschließen. Es tat mir weh, aber ich habe es akzeptiert. Habe lediglich eine Mail geschrieben, die keinen Grund für eine Antwort gab mit einem Gedicht über Stress, dass ich feststelle dass es ihm nicht gut geht und er einfach mal versuchen soll abzuspannen - für sich.
Nunmehr sind wir wieder im Normalbereich. Klar, wenn zwei Menschen aufeinandertreffen, so kann es schwer werden weil jeder der beiden Stimmungen hat. Wenn nun beide den Kontakt versuchen aber anders drauf sind, so kann das wirklich schief gehen. Diese Rückzüge sind schwer für mich (auch wenn ich selber oft einlege aber sie haben mich persönlich weiter gebracht. Speziell was die Umsicht und das Verständnis für andere betrifft und in der Folge meinen eigenen Umgang damit. Ich sah es in der Woche so: jetzt ist eben nicht die Zeit des Kontaktes. Nach Monaten der Öffnung ist nun eben mal ein Schloss vor. Vielleicht wird es zu einem späteren Zeitpunkt geöffnet, vielleicht auch nicht .... hauptsache ich verschließe nicht mein Herz.
Ich weiß bestens wie schwer es ist, sich selber in den Mittelpunkt zu stellen und sich nicht berühren zu lassen davon in den Hintergrund gestellt zu sein oder sich so zu fühlen. Aber wir können es lernen, liebe Karotte Was meinst Du, wieviele andere Menschen sich freuen dadurch mit uns in Kontakt zu kommen
Lieben Gruß von Dagmar