Bitte um eure Mithilfe

  • Hallo Ribanna,
    ein wenig soziales Verhalten in der Gesellschaft ist ja uch etwas lobenswertes, nie verkehrt. Aber das darf nciht ausarten bis zur Selbstaufgabe. Vor allem darf man seine eigenen Bedürfnisse dabei nicht in den Hintergrund stellen. Wir müssen erstmal selber glücklich sein, dann können wir anderen helfen. Es darf nicht an unseren Kräften zerren, nicht auf Dauer, es darf nicht all unsere Energie absaugen. Es darf nicht eventuell doch etwas eigennütziges dahinter stehen, wie in Beziehungen, sobald es mit Zuneigung, Attraktivität, Liebe zu tun hat sollte man besser aufpassen. Wer helfen will kann ja gemeinnützige Tätigkeiten machen. Alten Menschen oder Kindernhelfen. Menschen , die sich wirklich nicht selbst helfen können. Seelenklempner gibt es hier genug. Menschen mit psychischen Problemen müssen von sich aus Hilfe suchen, sonst wird das nichts. Denn man kann nur einen Menschen verändern, der selber bereit ist sich zu verändern. Das ist etwas sehr sehr wesentliches was wir Co's uns hinter die ohren schreiben müssen. Wir wollen hintergründig immer einen Menschen verbessern, einen anderen Menschen aus jdn. machen, einen Menschen wieder so herstellen wie er einmal vor Jahren war.... Warum? Weil WIR ihn so wollen. Weil es uns so gut in den Plan paßt. Und weil wir so einen Menschen lieben 'würden'. Wir geben vor, es aus Liebe zu machen. Aber wenn man ehrlich zu sich selbst ist, wollen wir uns den Menschen den wir zu lieben meinen nur zurecht schmieden. Den den wir vor uns haben würden wir so niemals akzeptieren. Daher kommt ja dann auch der Streit, die Enttäuschung, der Ärger, die Hilflosigkeit. Wir müssen lernen erstmal ehrlich zu uns selber sein. Wir sind keine Übermenschen. Wir können nicht mit unserer scheinbar unendlichen Liebe unser Gegenüber formen, wie und wann es uns paßt. Liebe heißt auch tolerant sein, jemanden so annehmen wie er ist. Liebe heißt auch loslassen. Wenn wir unsere eigenen Bedürfnisse wirklich spüren würden würde es uns selber nicht so schwer fallen eher einen Strich zu ziehen. Wenn ich daran denke, wie lange ich mich habe verar****n lassen. Kein normaler Mensch würde das mit sich machen lassen. Bis heute ärgere ich mich wahnsinnig darüber und finde keine Erklärung. Habe sogar Angst dass es mir wieder passieren könnte. Daher lese ich hier weiter im Forum. Ich merke ich bin noch ganz am Anfang.
    Auch ich muß noch lernen mich selber anzunehmen.

  • Hallo Ribanna,

    diese beiden Bücher erachte ich neben "Wenn Frauen zu sehr lieben" von Robin Norwood und "Co-Abhängigkeit - Die Sucht hinter der Sucht" von Anne Wilson Schaef als Pflichtlektüre eines Co´s. Bei mir hat es allerdings noch eine ganze Weile gedauert, dass ich vom verstandesgemäßen Erkennen meiner Co-Symptome bis zum wirklichen Akzeptieren meiner Krankheit kam. Erst dann konnte ich beginnen, etwas an meinen Verhaltensstrukturen zu verändern. Aber du hast den ersten Schritt bereits getan und das ist gut so.

    Ich wünsch dir viel Kraft und Mut für diesem Weg. Denn ich glaube, die größte Anstrengung ist es, sich einzugestehen, wirklich einzugestehen, dass man selbst krank ist. Für mich war immer der Alki der Kranke. Den ich jedoch nicht ändern konnte. Als ich akzeptiert hatte, dass ich ebenfalls krank bin, konnte ich an meiner Genesung arbeiten. Für mich war die Erkenntnis sehr, sehr wichtig, dass "das Kranke" nicht nur außerhalb von mir ist.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Hallo Talu und Ette, habt Dank fürs Posten.

    Talu, hab Dank für deine Warnung aber er hat sein Dilemma selbst erkannt und sich auch schon Hilfe gesucht. Am 15.09. geht er in eine Klinik zur ersten Entgiftung. Wir schreiben uns per E-mail.

    Ette, da stimme ich dir zu 100% zu. Weißt du, ich hab meine permanente Hilfsbereitschaft immer als soziale Verantwortung gegenüber meinen Mitmenschen gesehen. Dass das zuviel des Guten war und ich teilweise gar keine Kraft mehr für mich selbst hatte, hab ich einfach so beiseite geschoben.

    Nun, kann es nur besser werden. Meine neue Devise lautet nun: 60% für mich und 40% für die anderen.
    Die Bücher sind klasse!

    Was ich aber auch noch feststelle, dass ich mich erstmal suchen muß. Was will ich überhaupt, was erwarte ich oder noch besser, wer bin ich denn nun wirklich.
    Wem von euch gehts ähnlich und wer hat's geschafft?

    Liebe Grüße, - Ribanna-

  • Hallo Ribanna,

    ich freu mich, dass du dich wieder gemeldet hast. Und es ist gut, dass "er" zur Entgiftung geht. Dies ist ein erster, wichtiger Schritt für den Weg aus der Sucht.

    Als ich "meinen Alki" kennelernte (per i-net) war er gerade in der LZT und kam einige Wochen später raus. Nach einem halben Jahr etwa hatte ich das Gefühl, er wäre rückfällig. Völlig aufgelöst versuchte ich bei Gott und der Welt Hilfe für ihn zu finden. Jeder sagte mir, ich müsse etwas für mich tun. Also suchte ich mir eine reale SHG. Als ich dort meine Geschichte erzählte, war eine der ersten Antworten die ich von einer anderen Angehörigen bekam: Ich versuche seit 20 Jahren meinen Alki loszuwerden. Und du suchst dir einen. Ich hielt diese Aussage damals für herzlos und Menschen verachtend. Inzwischen weiß ich, wovon sie sprach. Ich musste jedoch meine eigenen Erfahrungen machen, ihren habe ich nicht geglaubt.

    Wenn es um Alkoholabhängigkeit, Hilfe und Menschlichkeit geht, müssen wir das, was wir bisher für richtig hielten, überdenken, ja teilweise sogar vergessen. Hier sieht soziale Verantwortung anders aus.

    Für das Helfen und Lieben, da gibt es einen Satz aus der Bibel, der es sehr gut trifft: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Wir Co´s haben jedoch die Tendenz, unseren Nächsten mehr als uns zu lieben. Deshalb vergessen wir uns bei all der Helferei.

    Es ist ein Stück Weg, bis wir uns wieder gefunden haben. Ich wünsch dir Kraft und Mut dafür, denn es ist schwieriger Weg, aber ein guter.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Hallo Käferchen, schön von dir zu hören. Ja, er ist jetzt in der Klinik und will sich nach der Entgiftung bei mir per Email melden. :wink:

    Zu deiner Frage:
    wollte mal fragen, wie es Dir so geht?

    Ich hab ja noch Urlaub und beschäftige mich größtenteils mit mir selbst.
    Es gelingt mir immer besser mich einfach meinen Gefühlen hinzugeben und mich diesen zu überlassen.
    Es ist schön für sich und nur für sich, auch mal etwas Gutes zu tun.
    Was ich nicht wußte ist, dass man herrlich dabei entspannen kann. :P

    Und dann gibt es ja noch die Literatur über Co-Abhängigkeit. Das letzte Buch, "Wege aus der Co-Abhängigkeit" arbeite ich explizit durch, auch wenn nicht alles auf mich zutrifft.
    Ein hartes Stück Arbeit dem der Lohn auf sicher folgen wird.
    So sieht meine Planung aus, alles dreht sich mal um mich.
    Hoffe, bei dir ist auch alles im grünen Bereich.

    Liebe Grüße, -Ribanna-

  • Hallo Ribanna,

    schön, mal wieder von dir zu lesen. Und es liest sich sich gut, was du schreibst. Es freut mich, dass du es dir mit dir selbst gutgehen lassen kannst. Das ist ein guter Anfang.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Hallo Ette, danke auch dir fürs Posting

    Ich bin froh, dass ich mir hier die richtige Hilfe geholt hab. Im Leben wäre ich nie auf Co-Abhängigkeit gekommen.

    Aber ich bin Co- Abhängig definitiv. Hab mich nie in dieser Rolle gesehen. In dem letzten Buch was ich momentan durcharbeite, heißt es, man wächst in diese Rolle hinein.

    Tja, meinen Doc vermisse ich natürlich auch, nenne ihn hier mal Alexander.
    Dass er sich allein um sein Problem kümmert läßt mich hoffen.

    Wir mögen uns wirklich sehr, aber erst muss jeder an sich arbeiten. Man fängt immer klein an, nie groß.
    Ette, ich hoffe dass ich auch mal Menschen in diesem Forum helfen kann, so wie ihr mir geholfen habt. Aber noch bin ich nicht soweit.

    Hoffe, wir hören mal wieder voneinander und alles Gute auch für dich.
    Liebe Grüße, -Ribanna-

  • Hallo Ribanna,

    es hört sich etwas klarer an, was Du über Dich schreibst. Das freut mich doch.

    Zitat

    Wir mögen uns wirklich sehr, aber erst muss jeder an sich arbeiten.

    Das ist eine Grundvoraussetzung, und dann, irgendwann, kann man sich sicher ganz anders begegnen. Ich wünsche Dir, daß Du die Zeit für Dich wirklich gut nutzen kannst.

    Zitat

    ich hoffe dass ich auch mal Menschen in diesem Forum helfen kann, so wie ihr mir geholfen habt. Aber noch bin ich nicht soweit.

    Laß Dir ruhig Zeit, bei Dir zu sein, an Dir zu arbeiten, aber wenn Du Dich hier weiterhin mitteilst, bei den anderen mitliest und vielleicht auch mal so Deine Sichtweise dazu äußern kannst, kannst Du für manch einen ganz viel bewirken..Wir stehen doch alle hier am Anfang...jeder für sich, aber dennoch in einer Gemeinschaft.

    Lieben Gruß

    S.Käferchen [Blockierte Grafik: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks/www.cosgan.de/images/smilie/tiere/k025.gif]

  • Hallo Käferchen, danke dir!

    Ich bin manchmal noch recht ungeduldig mit mir, aber es wird schon besser.
    Mein Problem z.Z. ist, dass ich teilweise ganz tief an Alexander denken muß, was er so macht, wie es ihm jetzt geht. :roll:
    Es ist phasenweise und nicht ständig aber doch schon recht intensiv. Er hat sich bislang auch nicht gemeldet, vielleicht liegt es daran.
    Meine Freundin sagt, dass ist Gedankenübertragung. Ihr habt euch schließlich gern.
    Und ich denke, inwieweit liegt Co-Verhalten vor oder ist es vielleicht ein ganz normaler Prozessablauf um einen Menschen den man sehr mag???

    Freue mich über Antworten!

    Alles Gute, -Ribanna-

  • Hallo Ribanna,

    es ist ganz bestimmt auch etwas *Normales*, daß Du an ihn denkst. Der Grad bei uns Co´s, was normal oder Co ist, ist da ziemlich schmal.

    Weißt Du, Ribanna, Ihr hattet ja abgemacht, daß Ihr diese Zeit jeder für sich nutzt. Wenn er sich nicht meldet, dann wird er seinen Grund haben. Ist er jetzt eigentlich schon in der Therapie?

    Diese Zeit für Dich zu nutzen, beinhaltet ja auch zu schaun, was dieses Gefühl, sehr intensiv an ihn zu denken, mit Dir macht. Lenkt es Dich zu sehr von Deinem Vorhaben ab, bei Dir zu sein, nach Dir zu sehen? Erzähl doch mal.

    Einen lieben Gruß

    S.Käferchen [Blockierte Grafik: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks/www.cosgan.de/images/smilie/tiere/k025.gif]

  • Hallo Käferchen, ja er ist schon in der Klinik. Am 15.09. hatte er den Termin zur Engiftung.
    Er hat mir übrigens heute geschrieben, dass es ihm zur Zeit nicht gut geht.
    Ich soll mir aber keine Gedanken machen, da dies für die Anfangsphase normal ist.
    Zu deiner Frage, was denn dieses Gefühl mit mir macht so kann ich dir sagen, dass es mich voll und ganz in Anspruch nimmt.
    Bin dann fast zu nichts anderem mehr in der Lage. Muß mich gewaltsam losreißen.
    Aber dass ist ja auch eine Form von Co- Abhängigkeit wie ich gelesen habe.
    Da heißt es, z.B., dass wir Co's Schwierigkeiten haben unsere Gefühle mäßig zu erleben.
    Wir empfinden entweder geringe oder gar keine Emotionen, explosive oder verzweifelte.
    Es kann also nur besser werden.
    Dir, nochmals herzlichen Glückwunsch!

    Liebe Grüße, -Ribanna-

  • Hallo Ribanna,

    erstmal Danke für Deine lieben Worte :wink: .

    Nun mal zu Deiner Aussage:

    Zitat

    Zu deiner Frage, was denn dieses Gefühl mit mir macht so kann ich dir sagen, dass es mich voll und ganz in Anspruch nimmt.

    Hast Du eine Idee, wie Du dem entgegenwirken kannst? Du brauchst die Zeit, um bei Dir zu sein!!!!

    Zu den Gefühlen lies doch nochmal hier.
    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…topic10509.html

    Lieben Gruß

    S.Käferchen [Blockierte Grafik: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…/tiere/k025.gif]

  • Hallo Käferchen,

    leider habe ich keine Ahnung wie man diesem Gefühl entgegen wirken kann. Aber dass bekomme ich schon hin.
    Was so alles in einem Menschen vorgeht, wenn er sich mal Zeit für sich selbst nimmt ist schon erstaunlich.
    Man hat sich selbst so viel zu sagen.

    Liebe Grüße, -Ribanna-

  • Guten Morgen Ribanna,

    ja, uns selbst habe wir ja lange Zeit ganz schön hinten angestellt. Durch meine Beziehung mit einem alkoholkranken Mann habe ich die Chance bekommen, mehr über mich zu lernen. Und ich hatte mir selber auch sehr viel zu sagen....

    Wie geht es dir heute? Hier ist ein guter Ort, "Selbstgespräche" zu führen. Denn es findet sich immer jemand, der dir "zuhört", wenn du durch unangenehme Gefühle gehen musst.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Hallo Ette, das glaub ich dir nur zu gern.
    Hatte mich mal in deine Geschichte reingelesen.
    Du hast ja wirklich auch eine Menge durch mit diesem Mann und dann alle Register für dich gezogen. Respekt! :wink:

    Zu deiner Frage:
    Wie geht es mir?
    Hmm, ich arbeite ja nun an meiner Co- Abhängigkeit und dies ist nicht so einfach.
    Ich weiß nun nicht mehr, wer und wie ich wirklich bin und habe mich viele viele Jahre wohl über oberflächliche, unwesentliche Dinge definiert.

    Mein enormes Anspruchsdenken - z.B. gutes Aussehen, Kleidung, Sonnenstudio, Restaurants und vieles andere mehr waren Grundvoraussetzungen für's Leben, das hab ich nie im mindesten in Frage gestellt. :oops:
    Aber wenn dies alles wegfallen sollte, wo ist dann mein Selbstwert?
    Jetzt fängt die Krankheit an mich zu korrigieren in diesem Anspruchsdenken.
    Zu der Erkenntnis zu gelangen, wie diese Krankheit in menschliche Beziehungsabläufe und in unser direktes Leben eingreift ist für mich erstaunlich.
    Und zum Schluß vielleicht noch dieses.
    Hab ein wenig Bedenken, ob ich nicht vielleicht später zu egoistisch werde.
    Gesunde Hilfsbereitschaft ist doch eigentlich okay und die würd ich gern behalten wollen.
    Freue mich weiterhin auf Antworten von Euch.
    Liebe Grüße und Dank fürs Posting, -Ribanna-

  • Guten Morgen Ribanna,

    Zitat von Ribanna


    Mein enormes Anspruchsdenken - z.B. gutes Aussehen, Kleidung, Sonnenstudio, Restaurants und vieles andere mehr waren Grundvoraussetzungen für's Leben, das hab ich nie im mindesten in Frage gestellt. :oops:
    Aber wenn dies alles wegfallen sollte, wo ist dann mein Selbstwert?
    Jetzt fängt die Krankheit an mich zu korrigieren in diesem Anspruchsdenken.

    Ein gewisses Anspruchsdenken ist ja nicht verkehrt. Wenn es dich jedoch zu der Frage führt, was mit deinem Selbstwert ist, wenn all das „außen“ wegfällt, ist das ein guter Punkt, um anzusetzen. Wo sind deine positiven Punkte, die nichts mit dem oben Genannten zu tun haben? Was kannst du gut, auch im Schlapperlook und ungebräunt? Wo ist der Genuss, auch wenn es keine Top-Restaurants gibt?

    Zitat von Ribanna


    Hab ein wenig Bedenken, ob ich nicht vielleicht später zu egoistisch werde.
    Gesunde Hilfsbereitschaft ist doch eigentlich okay und die würd ich gern behalten wollen.

    Na klar ist gesunde Hilfsbereitschaft okay. Nur sind wir Co´s in der Regel dazu erst mal gar nicht in der Lage. Wir krempeln die Ärmel hoch und fragen, wo das Klavier steht. Wir machen und machen und machen. Meist warten wir gar nicht, bis wir um Hilfe gefragt werden, wir machen. Nehmen anderen die Verantwortung ab und vergessen unsere eigene Verantwortung uns gegenüber. Nicht selten begegnen mir Co-Frauen, die ihre Männer behandeln als ob sie ein weiteres Kind wären. Weil .... sie ja so gut wissen, was für ihn gut ist. Ich war mir lange Zeit sicher, genau zu wissen, was für meinen „Alki“ gut ist. Wie er es anstellen muss, aus der Sucht zu kommen, wie er zu leben hätte, damit er trocken bleiben kann. Nur war es meine Vorstellung eines trockenen Lebens. Seine sah anders aus. Allerdings hatte ich dabei übersehen, dass ich für mich guckte, wie ein Leben ohne ihn aussehen konnte. Das war ein Lernprozess, vor dem ich lange die Augen verschloss, bzw. gar keine Zeit hatte, darüber nachzudenken. Ich war ja damit beschäftigt, sein Leben zu regeln. Egoismus hat mir seither niemand vorgehalten, obwohl ich inzwischen ziemlich auf mich achte.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Hallo Ette, möchte nochmal auf den Selbstwert zurückkommen.
    Leider kenne ich nur den Selbstwert von außen, über meine inneren Werte oder Kraft Ressourcen hab ich nie wirklich nachgedacht.
    Sie sind einfach da, so will ich meinen.

    Wo sind meine positiven Punkte? :roll:
    Da könnte ich mich doch glatt auf 2 - 3 Tugenden berufen, die bei mir durchaus noch vorhanden sind.
    Du kannst mich für verrückt halten aber was meinen Selbstwert angeht, so glaube ich zu wissen, dass dieser so wie ich ihn verstehe von der Gesellschaft in der heutigen Zeit nicht mehr gefragt ist.
    Obwohl die Gesellschaft ja auch außen ist.
    Aber ich bin ja lernfähig!

    Und alles andere wird ein langer langer Weg, der verstanden und gegangen werden möchte.

    Hab vor langer Zeit mal ein sehr sehr gutes Buch gelesen aus dem folgende Sätze stammen.
    Du bist du. Niemals wirst du in deinem Leben jemand anderes sein. Darum nimm dich an als der, welcher du bist, denn du mußt dein ganzes Leben mit dir verbringen.
    Du hast nur dich. Und wenn es dir auch nicht viel erscheinen mag, bist du das einzige, was wirklich dir gehört.
    Mehr hast du nicht, und darum bist du alles, was du hast. Und das ist sehr viel. :wink:

    Buch: Johannes Erzählung lucy körner Verlag

    In diesem Sinne, - Ribanna -

  • Guten Morgen Ribanna,

    in diesem Büchlein steht ja auch die Sache vom Hören, was ich nicht sage. Dieser Teil hat mich sehr berührt. Natürlich habe ich die erste Zeit erst einmal an "meinen Alki" gedacht, als ich es las. Und irgendwann habe ich für mich angenommen, dass ich auch nichts anderes tue, als mich darum zu bemühen angenommen, wertgeschätzt, eben gern gehabt zu werden, damit ich mich wohl und geliebt fühlen kann.

    Du schreibst von drei Tugenden. Magst du sie schreiben? Dein Selbstwert - die Gesellschaft ist dabei vollkommen unwichtig. Es geht darum, dass DU dir etwas wert bist.

    Weißt du, ich habe einmal von einer klugen Frau zur Aufgabe bekommen, mir jeden Abend Gedanken zu machen, was an diesem Tag gut gelaufen ist. Und zwar zum einen, etwas von dem ich meine, dass ich es gut gemacht habe. Und zum Anderen etwas, was mir andere Menschen positives getan oder gezeigt haben. Es hat mir geholfen, zu sehen, dass ich eine ganz Menge gut kann.

    Vielleicht magst du es ja auch einmal versuchen.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

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