Liebe Elocin,
danke für deine lieben Wünsche. Ich spür mich wirklich ganz doll. Aber nicht so positiv wie ich war. Es ist wieder mit meinem Co durchgegangen. Zurzeit noch in mir allein, ich hoffe, ich kann das wieder meistern.
Nachdem ich meinen Ex am 30. verabschiedet habe, war es für mich wirklich abgeschlossen. Meinte ich halt.
Doch gestern nacht kam ein SMS von ihm, mit der Bitte, es an unsere Tochter weiterzuleiten. Er hat keine Tel.Nr. von ihr. Er wünschte ihr alles Gute im neuen Jahr. Das war das erste Mal seit 1 1/2 Jahren, daß er sich von sich aus bei ihr meldete. Ich war komplett aus dem Häuschen, habe es aber nicht sofort weitergeleitet. Habe es ganz nach hinten in meine Gedanken geschoben. Sollte ich es tun oder nicht? Heute am Nachmittag habe ich meinen Sohn angerufen und vorsichtig gefragt, ob auch er ein SMS von seinem Vater bekommen hat. Es wurde mit ja beantwortet und dann gingen wieder unsere vielen Fragen los. Er weiß nicht, was er tun soll. Zurückschreiben oder nicht? Er sagte auch, wenn er es nicht tut, tät es ihm leid, wenn irgendwan einmal was passiert usw. Ich habs ihm überlassen, zu reagieren, egal wie, ich stehe zu seinem Entschluß.
Erst nach diesem Gespräch hab ich meiner Tochter das SMS weitergeleitet, da für mich die Grundlage war, wenn ein Zeichen, dann für beide. Mit dem habe ich nicht gerechnet, daß er an beide ein verschiedenes SMS sendet. Sie rief mich etwas später an und wir kamen wieder in unsere Mitleidswelt für ihn zurück. Sie sagte, sie wolle zu ihm, er ist ja doch der Papa usw. oder sie ruft ihn an. Sie weiß auch nicht, was sie tun soll. Wir alle wissen es jetzt wieder nicht. Sie hat auch Angst um ihn, da wir sehen, wie tief er schon unten ist. Ich habe ihr versucht zu erklären, daß er allein seinen Weg gehen muß. Wir sagen das sicher leicht und ich wünsche es ihm, daß er es endlich schafft, sich helfen zu lassen. Für mich ist wieder viel Positives den Bach runtergegangen. Ich hab meiner Tochter aber auch meine Bedenken erklärt, daß ich, wenn ich ihn wieder näher an mich heranlasse, wieder in diesen Teufelskreis mit hineingezogen werde, wo ich es doch geschafft habe, davon wegzukommen. Es ist sicher schwierig, das Richtige zu entscheiden. Die Tochter sagte auch das Richtige: Der Kopf sagt nein und das Herz sagt ja. Keiner würde sich kümmern um ihn und er ist so arm allein. Doch meine Ansicht ist, er bekam soviel Hilfe geboten und hat sie nicht erkannt und angenommen.
Ich werde sehen, wie es weitergeht. Ich laß einfach wieder Zeit vergehen. Für mich ist die Entscheidung schon gefallen, daß es sicher keine Partnerschaft mehr geben kann, da einfach zuviel passiert ist und ich das nicht noch einmal erleben möchte. Und für meine Kinder kann ich nur hoffen, daß sie das für sich Richtige tun. Sie haben es schwer.
So, jetzt habe ich mich wieder ausgeheult und mir gehts wieder leichter. Ich freu mich heute schon wieder auf den Chat, man glaubt es nicht, aber es ist ein Bestandteil von meinem Leben geworden. Bis zu der Zeit bin ich wieder gefestigt und kann da sein, falls jemand Hilfe braucht. Ich habe ja bei dir meine ganze Last jetzt deponiert und wirf sie einfach weg, damit sie fort ist. Ich danke dir dafür. Ihr seid wichtig geworden für mich und mein Leben.
Liebe Grüße
Renate