• Hallo Oliver,

    da meine Kinder ja meinen Alkoholismus, live, erlebt haben, kennen Sie die Materie ja auch.
    Ich beobachte und wir reden offen darüber, das gibt mir eine gewisse Sicherheit, weil ich weiss, wie meine Kids, in Ihrer Freizeit mit Alk umgehen.
    Na, klar, se binden mir nicht Alles, auf die Nase, aber ich bin ja auch nicht gerade blind 8)
    Es läuft, da in, sagen wir mal normalen Bahnen.

    Mein Sohn ist 22 Jahre, er trinkt hier und da mal ein Bier, auch mal mehr, aber meist ist er mit dem Auto unterwegs, da trinkt er eh nicht.
    Meine Tochter, wird im Januar 17 Jahre, tinkt auch schon mal Etwas, neulich hatten wir ein Gespräch, über das Trinkverhalten von Jugendlichen generell.
    Ihr geht es auf den Kecks, das Einige ständig saufen müssen um gut drauf zu sein, Sie distanziert sich da schon und das von ganz Alleine. :wink:

    Bis jetzt habe ich dabei ein gutes Gefühl, ich kann nicht ständig, glucken,
    Sie müssen Ihre Erfahrungen sammeln, ich biete, ein stabilies Zuhause mit der Möglichkeit, zu reden.

    Dir noch ein schönes WE.

    MLG Marion

  • Hallo Marion,

    das biete ich meinem kleinenem Sohn auch- / leider erst sehr spät/. Mit meinem zweiten Jungen- 25 Jahre alten- BW-Offizier gabs nie irgendswelche Ansätze des Alkoholsmisbrauchs gesehen. Er strebt nach BW-Karriere ununterbrochen.
    Ich werde mich mehr konzentrieren müssen an Verhalten des jüngeren Sohnes- viel muss ich auch nachholen. Er kennt mich auch nicht so wie ich jetzt geworden bin. Diese alle Entwicklulgsphasen des Kindes- von damals als er noch klein war bis vor paar Monaten hab ich nicht miterlebt- entweder war ich auf der Jagd nach dem Geld-selten zu hause oder war ständig besoffen.Das unterscheidet mich von Dir Marion- dadurch meine Kontakte und Zugang zu meinem Sohn mir z.Z immer noch Schwierigkeiten bereiten.
    Der Junge verhält sich verdammt sicher-selbstbewusst und teiweise auch eingebildet gegenüber mir- kein Wunder! als Vorbild hat er mich nicht erlebt! bis jetzt nicht!
    Bedanke mich für Deine wertvolle Infos.
    Wünsche Dir weiterhin ein schönes Wochenende.
    Nette Grüsse
    Oliver

    NEMO SINE VITIIS EST (Seneka)- keiner ist ohne Fehlern !

  • Lieber Oliver

    Nun lass auch deiner Familie, Sohn die Zeit deine schnelle Veränderung zu verinnerlichen. Die kommen ja kaum mit. Du warst wie du selbst sagst kein guter Vater, nun bist du mal wieder da, und markierst den Vater (unbewusstes Denken deines Sohns) Beweise ihm mit LIEBE das du nun Vater, Vorbild, Familienoberhaupt bist, und er deine Rolle wieder gerne abgeben kann! Dein Sohn war wohl deiner Frau auch mal offenes Ohr, und da hat sich dein Sohn dir gegenüber eine kleine Mauer gebaut.

    Alles liebe Pia

  • Hallo Pia,

    bin jeden Tag am beweisen, dass ich es noch kann ein Vater zu sein. Mit dem "kleinem" wird viel geredet und unternohmen-inkl. Schwimmen mind.1 mal die Woche.Gewisses Annähren ist schon vorhanden-dass er sich verbarikadiert hat erinnert mich an meine Jugend- war immer ein Rebell.
    Mit der Zeit meiner Nüchterkeit wird bestimmt auch er mich voll als Vater akzepieren und respektieren können. Sichtbar aber war und ist, dass er mich nicht abgeschoben hat- er steht zu mir und das ist für mich von grossen Bedeutung.Es hätte ganz anders aussehen können.
    Grüsse
    Oliver

    NEMO SINE VITIIS EST (Seneka)- keiner ist ohne Fehlern !

  • Hallo Oliver,

    es ist nie zu spät, es gibt auch immer einen Anfang, Dein Sohn, lernt Dich und Du Ihn, nun besser kennen.

    Da habt Ihr Beide, noch viel zu Entdecken, auch das wird, Euere neue Beziehung prägen, glaube mir.

    Weisst Du wie viele Väter, die nie mit Alk zu tun hatten, überhaupt keine Beziehung zu Ihren Kids haben, Du hast nun eine tolle Change, Du ergreifst Sie und das ist ein guter und auch weiter Schritt, nach vorne.

    Das Alles wird, seine Zeit brauchen und so wächst Du auch weiter innerhalb, Deiner Familie.

    Deshalb, sage ich auch immer, das die Zeit, die vor einem liegt, diesesmal, für Uns, arbeitet :wink:

    MLG Marion

  • Hallo Marion,
    dass es nie zu spät ist weiss ich.Ist aber in meinem Fall sehr spät.Wurde am besten eine Zeitmaschine bauen um zurück zur Vergangenheit zu kommen um neu anfangen zu können- mit dem Wissen von heute.
    Das es leider nich möglich ist, wird deutlicher je mehr ich nachdenke wo ich mich z.Z.befinde.
    Die Zeit arbeitet für mich-klar-vorausgesetzt man bleibt trocken und geht den harten Kurs an.
    Nette Grüsse
    Oliver

    NEMO SINE VITIIS EST (Seneka)- keiner ist ohne Fehlern !

  • Hallo Oliver,
    ich bin jetzt 19 monate trocken. Hab auch 2 Kinder. Ich hab auch viel verpasst. Es dauert die Anäherung, auch wenn du meinst es ist Stillstand, es tut sich was.
    Denk an die Jahre die gegenüberstehen.
    Jetzt können wir es anders machen, das zählt.
    LG
    Jürgen

  • Hallo Jürgen,
    1,5 Jahre trockenes Leben ist viel Zeit um dies und das neu zu orientieren, umgestalten, neu defienieren und sich selbst zu entdecken.
    Ich fühle mich mitten drin in diesem Prozess- empfinde ab un an gewisse Zufriedenheit mit dem äusserst kritischen Rückbilk nach hinten.
    Hast Du am Anfang deiner Trockenheit auch solche Momente erlebt oder ist dies bei Dir Dauerzustand, dass Du mit Dir zufrieden bist?
    Erlebst Du z.Z. keine kritische Momente die Dich zwingen noch mehr Kraft für Dein trockenes Leben zu tanken?
    Bist Du den Heute in der Lage- Hand aufs Herz! Dir zu sagen, dass Du NIEMALS mehr mit Alkohol "befreundet " wirst??? und falls tatsächlich das in der lage bist- wie begründest Du diese Entschlossenheit?

    Gruss
    Oliver

    NEMO SINE VITIIS EST (Seneka)- keiner ist ohne Fehlern !

  • Hallo Oliver,
    ich kann mir gut vorstellen das Du geschockt wars wegen der
    Trunkenheit Deines Sohnes. Habe ich auch alles erlebt.

    Man darf das jetzt nicht überbewerten. Viel wichtiger ist nun das Du
    Deinem Sohn DEINE Trockenheit positiv vorlebst. Auch ich dachte,
    als mein Sohn betrunken nach Hause kam sofort an meine Anfänge und
    ob die Sucht vielleicht vererbt wurde. In vielen Dingen kommt mein Junge
    allerdings auf meine Frau raus und ich hoffe auch auf die Einstellung
    meiner Frau zu Alkohol.

    In dem Alter sind die Kids ja ganz schön bockig und es ist schwer Zugang
    zu ihnen zu finden. Trotzdem habe ich versucht ihm klarzumachen wie
    gefährlich der sorglose Umgang mit Alk. sein kann. Habe ihm genau
    erklärt wo die Gefahr liegt. Nämlich dann, wenn er meint mit Alk.
    lockerer und lustiger zu sein. Naja, ich hoffe er hat sich das zu Herzen
    genommen. Natürlich müssen die Kinder eigene Erfahrungenmachen,
    aber unseren Weg wollen wir ihnen natürlich ersparen.

    Heute weiss ich das mangelndes Selbstvertrauen ein Grund war
    warum ich gesoffen habe, deswegen versuche ich nun meine
    beiden Kinder so oft zu bestärken, wie es geht, bzw. dann wenn
    es angebracht ist.

    LG
    Paolo

    Als ich auf einer Kaufhaus-Kundentoilette in meiner eigenen Kotze aufwachte, hätte ich aufhören müssen zu saufen.
    Da war ich gerade mal 20 Jahre alt.
    Es sollten aber noch 30 Jahre vergehen!

  • Hallo Paolo,
    mir liegt sehr am Herzen meinem Jungen das zu zeigen was er so lange vermisst- jeden Tag einen lebendigen und trockenen Vater zu sehen.
    Ich werde mit ihm öfters Gespräche führen betr.Gefahren des Alkohol Missbrauchs- obwohl er heute alles verharmloste-genauso wie ich die alle Jahre.Ich möchte auch den Jungen, genauso wie Du deinen Sohn-meinen weg nicht nur ersparen sondern davor schützen.
    Aus dem was ich erkenne fehlt meinem Jungen an Selbstvertrauen nicht- gehört der Gruppe Mutigen und Entschlossenen und ich will nur hoffen,dass diese Eskapade von heute nur"Experiment" war.

    Wünsche Dir angenehmen Abend noch
    Grüsse
    Oliver

    NEMO SINE VITIIS EST (Seneka)- keiner ist ohne Fehlern !

  • Lieber Oliver

    Ich kann deine Angst verstehen, habe selbst einen Sohn 22 J. Der auch nicht in ein Bier spuckt. Ich frage ihn oft, hast du was getrunken und wieviel? Ich sage auch ich rieche das und du richst nicht gut, bitte lass mir Luft. In letzter Zeit rieche ich nicht mehr viel. Was ich dir sagen möchte, lebe nicht in der Angst, stülpe den Kindern nicht diese Angst über. Rede offen mit ihnen, lebe ihnen dein Alk freies Leben vor.

    Wieviel Probleme hast du noch mit dem Satz, ich möchte niewieder Alk trinken?

    Schau ich esse keine Schnecken, habe sie noch nie probiert, ich nehme keine Drogen zu mir, habe sie noch nie probiert, ich esse kein Pferdefleisch habe ich noch nie probiert, ich mache das weil ich nicht verzischten möchte, sondern weil ich es nicht tue. Und so habe ich beschlossen, Rückblick auf die Vergangenheit, keinen Alk mehr zu trinken. Der Alk hat keinen fördernden Sinn, warum also trinken?
    Ich möchte ein Alkfreies Leben aus Überzeugung. Und wenn ich in einer Gesellschaft lebe die trinkt, ist es meine Entscheidung zu gehen, und dort zu sein, wo Trockenheit besteht.

    Ich habe so eben TV gesehen, es kam ein Bericht über Nahtoderlebnisse, anschließend wie wir denken, Entscheidungen treffen. Bevor wir uns entscheiden, haben wir tage lang schon im Unterbewusstsein, uns entschieden. So werde ich meinem Unterbewusstsein viel Respekt zollen, diese Entscheidung nicht zu widerrufen.
    Wir entscheiden oft im Handeln aus der Vergangenheit, also sollte sich das Handel nicht aus der Vergangeheit auf die Zukunft spiegeln. Also heißt es anders zu handeln, anders zu denken, erst dann werden wir anders sein!

    Alles liebe Pia

  • Hallo Oliver,
    gute Fragen. Wie das umschreibst,niemals mehr befreundet mit dem Alkohol.
    Wie kann ich mit jemanden befreundet sein, der mich in meinem Leben in tiefste seelische Löcher geführt hat. Da möcht ich nicht mehr hin, und ob das Entschlossenheit ist,ich nenn es Erfahrung mit dem Alkohol und dessen Auswirkungen auf meine Seele, und die waren für mich heftig und schmerzlich genug.
    Auch ich hatte am Anfang und bin auch heute noch mit mir manchmal unzufrieden, aber das ist doch normal im Leben, nur sieht oder spürt man das Leben erst jetzt so richtig.In seiner ganzen Bandbreite, willkommen zurück.
    Und mit den kritischen Momente sprichst du was gutes an. Das sind so die Dinge, wenn die in den Anfängen nicht erkannt werden kann es kritisch werden.
    Nur hab ich meiner Therapie für mich ein Gefühl entwickelt, das ich mich besser wahrnehmen kann, so innerlich. Dies gehört auch heute noch zu meinem Trainingsprogramm.Mittlerweile ist es mir in Leib und Seele übergegangen.
    Ich bin so mit der Zeit sorgsamer und achtsamen geworden im Umgang mit mir selber. Das setzt aber ein hohes Maß an sich selbst kennen voraus.Das ist zu üben, in sich reinhören, abschalten können, was ist los mit mir, wo beweg ich mich gerade drauf zu.
    So entstehen Rückfälle, nicht mit dem ersten Glas, sondern mit den Handlungen, Gedanken, alten Verhaltensweise, und da ist im Vorfeld dagegen zu steuern. Du nennst es kritische Momente, die sind es die wichtig sind zu beachten. Deine persönlichen kritischen Moment, die gilt es für dich rauszufinden.
    LG
    Jürgen

  • Hallo Jürgen,
    danke für ausführliche Antwort.
    Sorgsam und achtsam mit sich selbst umzugehen gehört auch zu meinem Lebensstil geworden, aber einen Mechanismus mich vor Krisensituationen zu schützen habe noch nicht entwickeln können.Ich lebe immer noch "auf Raten" d.h. Tag für Tag mit dem Gedanken und festen Willen Trocken zu bleiben.Ich verlange viel von mir- sehr viel- bin auch gnadenlos kritisch bezüglich meine Vergangenheit und dem entsprechend auch enttäuscht falls irgendwas nicht funktioniert mit mir bzw. in mir. In der Familie, bei Freunden(2 die übrig geblieben sind) werde ich bezeichnet als "starke Persönlichkeit"- stell Dir vor! bis jetzt war und bin nicht in der Lage diesen Schwachsinn zu wiedersprechen-das ist eben dieser gewaltiger Unterschied Jürgen zwischen uns beiden- ich bin noch nicht so weit um klare Linien zu ziehen, ich erkenne mein Spiegelbild noch nicht ganzlich. Es bedarf noch ´ne Menge an harten Arbeit um deinen positiven Erfahrungen entgegen zu kommen- ich kann mich mit Dir in keiner Weise messen-ZU FRÜH.
    Pia
    Du fragst-wieviel ich Probleme habe mit dem Satz- "ich möchte nie wieder Alk. trinken"?
    mit dem Satz eigentlich gar kein Problem sondern mit dem Sinn des Satzes.
    Versuche bitte zu verstehen- es ist sehr leicht irgendwas hier zu schreiben- anonym, ohne sich zu sehen und hören-virtuell.Es verlangt bei jedem Mitglied dieses Forums verdammt viel Ehrlichkeit was eigene Person betr.um kein falsches Bild abzuliefern bzw.Täuschungen vorzuspielen.
    Auf Grund meiner Entschlossenheit KEIN ALKOHOL mehr trinken zu wollen beantworte ich Deine Frage mit: JA- ich habe viele Probleme mit dem Sinn dieses Satzes.Diese Probleme basieren auf der Ungewissheit was passiert wenn ich mich nicht behersche eben in einem kritischem Moment des realen Lebens? wie werde ich mir erklären können dass ich auf ein mal schwach geworden bin?wie vereinbare ich meinen starken willen Trocken zu leben mit meinen Schwächen?und letzendlich-wieviel Kraft muss ich besitzen um alle kritischen Situationen des Lebens ohne Alkohol durchzustehen.
    Pia- wie Du jetzt siehst sind das alles Ängste die mich beunruhigen und gleizeitig auch Antwort auf Deine Frage sind.Die zu untrerdrücken ist schwer/ geht aber/ nur...um weiter für mein Trockenes Leben zu kämpfen brauche ich unbedingt mindestens ein Teil der Ängste abzubauen um mich freier bewegen zu können "mit dem Schiff in immer noch dichtem Nebel" / Zitat-Jürgen/

    Herzlichen Gruss an Euch beiden.
    Oliver

    NEMO SINE VITIIS EST (Seneka)- keiner ist ohne Fehlern !

  • Lieber Oliver

    Ich möchte von mir kein falsches Bild abgeben, ich bin ehrlich und stehe zu meinen Fehlern.

    Hattest du schon einmal Trinkpausen? Ich jede Menge, habe öfters 3 bis 6 Monate nichts getrunken, weil ich nicht sah was ich war. Ich dachte es ist ein einfaches Verlangen, ich bin nicht so wie meine Ex`s, ich habe ja nur Bier und Wein getrunken :evil: Beim letzten Auftritt hier, dachte ich auch nicht das ich so bin wie alle. Ich hatte keine Entzugserscheinungen (denkste) ich habe mich abgegrenzt weil ich das nicht hatte was die anderen hatten. Ich möchte hier auch kein Apostel spielen, werde mich auch etwas zurück halten.
    Wenn du wie ich Trinkpausen hattest, dann weißt du was geschied wenn du schwach wirst, das gleiche wie beim letzten mal, du trinkst, und dein Gesicht landet wie meins im Dreck. Und jeder Versuch aufzuhören wird schwerer, weil man ja weiß wie schwer es war. DOCH auch wenn es geschehen würde, du hast die Möglichkeit sofort wieder aufzuhören. Du hast die Möglichkeit wie ich sie hatte. Das ist jetzt kein Versuch es zu verharmlosen, keines Wegs. Der Gedanke ist das was zählt, den das ist der Weg zum ersten Glas.

    Ich hoffe das ich noch viel von dir lesen darf.

    Lieben Gruß Pia

  • Hallo Oliver,
    messen tun wir uns nicht gegeneinander. Das ist hier kein Wettkampf. Mess dich mit dir selber und leg die Meßlatte nicht so hoch.
    Geh nicht so gnadenlos mit dir um, und versuch dir selber Stück für Stück zu vergeben.
    Sonst bleibst du dein eigener Scharfrichter. Ein wenig Gnade zu dir , tut doch auch gut.
    Du bist nicht der Gnadenlose Rächer deiner selbst.
    Das war auch immer so ein Topthema in meiner Therapie.
    Es hat seinen Grund.
    LG
    Jürgen

  • hallo oliver

    du schreibst das du kämpfen mußt, das seh ich nicht so, im gegenteil, du muß versuchen dein spiegelbild klar zu sehen. sicher gibt es dann da sachen die dir nicht gefallen werden, geht niemandem wirklich anders, na und. dagegen muß du aber nicht kämpfen, sondern sie zulassen. schau genau hin, änder was du ändern kannst und versöhn dich mit dem was du nicht ändern kannst, denn das bist du. niemand ist perfekt, und man kann lernen sich auch mit all seinen fehlern selbst zu lieben. und das ist ein ganz wichtiger punkt, ich muß mir selbst was wert sein um auch anderen was wert sein zu können.

    es ist bei unserer krankheit überlebenswichtig sich selbst genau zu kennen. nur dann merk ich rechtzeitig wenn da was hochkommt was mir schadet. wir haben über jahre oder jahrzehnte unsere gefühle weggesoffen, jetzt ist es zeit sie wieder auszugraben, sie zuzulassen, sie auszuhalten. sie zu verstehen und zu überprüfen. du mußt dich selbst richtig neu erforschen, so merkst du dann auch recht schnell wo du aufpassen mußt.

    auch wenn es im moment für dich noch etwas mit verzicht zu tun hat, wenn du dich richtig annehmen kannst, wird es auch für dich eine befreiung sein, und du wirst froh sein nicht mehr trinken zu müssen und aus ich darf nicht wird ich will nicht.

    für mich ist die vorstellung etwas zu trinken mittlerweile genau so absurd wie der versuch unter wasser rauchen zu wollen.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo doro,

    nett auch von Dir zu lesen.
    egal wie es klingt bzw. interpretiert wird- ich sehe das alles immer noch als städnigen Kampf um jeden trockenen Tag.
    Hier liegen meine Prioritäten- da lege ich grossen Wert drauf mich ebend im Spiegel morgenfrüh nüchtern sehen zu können.
    Du schreibst: ich soll alle Gefühle zuzulassen-sie uszuhalten und noch verstehen? das wäre zu viel verlangt- kann ich noch nicht- ich erkenne mich selbst noch nicht und zusätzlich noch freier Lauf der Gefühle? Absoluter MIX- nicht zu verarbeiten- viel zu früh. Ich bin eben kein perfekter Mann- brauche meine Zeit und um mich öffnen für Gefühle die mir gefährlich sein könnten benötige ich mehr Wissen über mich selbst.

    Gruss
    Oliver

    NEMO SINE VITIIS EST (Seneka)- keiner ist ohne Fehlern !

  • Hallo Oliver,

    @ Doro, also man lernt doch nie aus: für mich ist die vorstellung etwas zu trinken mittlerweile genau so absurd wie der versuch unter wasser rauchen zu wollen.

    Du setzt Dich ja enorm mit dem Alk auseinander, finde ich auch gut, aber bedenke, zu viel auf einmal, kann man einfach nicht richtig, verarbeiten.

    Ist vieleicht ein dummes Beispiel aber, ich schreibs einfach mal auf:

    Wenn ich Vokabel( z.B. Englisch) lernen muss, nehme ich mir immer ein paar vor.
    Setze sie in Sätzen um, um auch deren Sinn irgendwann zu verstehen.
    Welche Bedeutung haben Sie, wo und wie wende ich Sie an.
    Sie setzen sich, bei öfterer Anwendung, irgendwann mal bei mir fest, Sie verankern sich. Erst wenn ich Sie verstanden habe, beginne ich mit den Neuen und irgenwann, erlerne ich ganze Sätze, zu lesen und selber zu formulieren.

    Mache ich aber, mal ebend nur bildlich gesehen, meinen Kopf auf, trichter mir Alle auf einmal rein, komme ich garantiert durcheinander, weil es einfach zu viel, auf einmal ist.
    Ich kann soviel nicht anwenden und verliere, irgendwann die Lust.
    Weil ich keinen Erfolg habe.

    Ich habe in Bezug auf Alk, gelernt auch ein noch so kleiner Tippelschritt, in die richtige Richtung, motiviert mich, zum weiter machen.

    MLG Marion

  • da haste mich nu aber ganz falsch verstanden olli, das kannst du gar nicht in so kurzer zeit hinkriegen, ich hab dazu ein jahr gebraucht. ich wollte damit sagen das das deine aufgabe ist für die nächste zeit um dich allmählich an die zufriedene trockenheit ran zu arbeiten. wie heißt es so schön, rom wurde auch nicht an einem tag erbaut. was man in jahren versoffen hat kann man nicht in paar tagen wieder kitten, keine chance. ich wollte dir damit punkte aufzeigen auf die du dein augenmerk richten solltest, wenn du immer nur gegen die symthome ankämpfst und nie schaust die ursache zu beseitigen, wird dir irgendwann die kraft ausgehen. wo das endet brauchen wir nicht zu diskutieren.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Abend Marion,
    Dein Beispiel ist Punkt genau. Seit dem ich bei Euch bin- nach dem ich UNMENGEN bei Euch auch gelesen habe entsteht vielleich Eindruck, dass ich zu agressiv und zu schnell handeln versuche.
    Falsch- gehe Schritt für Schritt voran aber Konsequent- exakt wie in Deinem Beispiel Marion.
    Dass da zwischendurch emotionalle Stellungnahme geäussert wird gehört denke ich, zu ganzen Prozess der Selbstendeckung.Fakt aber ist: ich setze mich mit dem Alkohol enorm und ohne wenn und aber auseinander.Das will ich und tue ich für mich. Ich habe immer noch tausende Fragen, Zweifeln und vielleicht unbegründeten Ängste. Ich hoffe Euch damit nicht zu sehr zu belasten.
    Ich kenne meine Stärken- desto weniger meine Schwächen-das sind auch die Gründe dafür warum ich ununterbrochen den oder anderen Forum-Mitglied nach unmöglichen Sachen frage und um Anwort biete.

    Wünsche Dir gute Nacht-
    Gruss
    Oliver

    NEMO SINE VITIIS EST (Seneka)- keiner ist ohne Fehlern !

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