Heute Morgen hatte ich eine Empfindung, die mir zeigte, dass ich mich ziemlich verändert habe seit der Zeit als ich mit „meinem Alki“ zusammenlebte. Ich habe mich beim Aufwachen einfach nur wohl gefühlt, weil ein freier Tag vor mir liegt. Weil ich gut geschlafen hatte und mich ausgeruht fühle. Weil ich heute der einzige Mensch bin, auf den ich Rücksicht nehmen muss.
Das war, weiß Gott, nicht immer so. Es hat eine ganze Zeit gedauert, bis ich mich an das Leben mit mir gewöhnt habe und es nun auch genießen kann. Sicherlich gibt es Momente, wo ich gerne mit jemanden leben würde. Manchmal fehlt mir ein Ankuscheln vor dem Einschlafen oder beim Aufwachen das halbschläfrige in den Arm nehmen, das mir früher den Start in den Tag nicht so abrupt erscheinen ließ. Und manchmal fände ich es auch deutlich einfacher, nicht für den ganzen Haushaltssch....... alleine verantwortlich zu sein.
Ich werde einfach mal versuchen, meinen Weg bis hierher aufzuschreiben. Vielleicht kann er eine Hilfe sein, Hoffnung machen, dass mit der Trennung von einem trinkenden Partner nicht alles vorbei ist. Ich dachte immer, ich bin nicht in der Lage, alleine zu leben und habe die Menschen, die dies tun, verständnislos und mit einer Art Mitleid betrachtet. Ich konnte es mir nicht vorstellen, dass jemand gerne alleine lebt. Ich konnte es mir nicht vorstellen, weil es für mich selbst unvorstellbar war.
LG
Ette