...der ewige Teufelskreis....

Hallo einweib,
ich antworte Dir mal hier, Du schriebst in Fish`Thread:

Zitat von seinweib

Du wenn unsere Männer doch endlich mal was für SICH tun würden, dann bräuchten sie das UNS nicht mehr. Jedenfalls nicht so wie jetzt. Wenn sie doch immer für UNS da wären. Ach das wär ja so schön. Sind sie aber nicht.

Tjaaa...wenn das alles SO EINFACH wäre...
Die CO-Abhängigkeit ist aber ein umfassendes Gebiet mit ihren eigenen "Gesetzmäßigkeiten".
Tritt nämlich wirklich der Fall ein, das der Alkie aktiv was gegen seine Sucht tut, wird es oft für den CO schwieriger als vorher.
Er fühlt sich "nutzlos", weil er sein Helfersyndrom nicht mehr ausleben kann, denn darüber bezieht er oft sein Selbstwertgefühl, das fällt dann schonmal flach
Er muß sich um sich selbst kümmern, was viele lange nicht mehr taten oder nie vorher, weil die CO-Abhängigkeit meist tief verwurzelt ist, oft schon in der Kindheit.
Er muß manchmal erst lernen, seine eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und auch entsprechend zu handeln.
Und lernen, seinen Partner LOSZULASSEN und ihn selbst machen zu lassen, was sehr schwer fällt.

Viele Erfahrungsberichte hier bestätigen all das, aber das ist nur ein kleiner Teil des Krankheitsbildes/der Sucht CO-Abhängigkeit.
Wenn Du hier aber viel liest, kommst Du bald dahinter, wie der "Hase läuft" und wirst erkennen und verstehen und Dich sicher auch oft selbst wiedererkennen.

Auch unser fishlein blieb vor diesen Erkenntnissen nicht verschont, aber sie is ne Schlaue und auf einem guten Weg, so finde ich zumindest

Und einweib, ich halte es für gefährlich, wenn ein Mensch nur für den anderen da sein sollte, er sollte vorrangig für sich SELBST da sein. Und nur Bereicherung des anderen sein, und zwar eine schöne Bereicherung aber doch nicht Lebensinhalt.
Denn das würde doch wieder zur Abhängigkeit führen !
Also wenn jemand IMMER für mich dasein wollte, würde ich schnell das weite suchen....waaaaaaaaaaah dat nähme mir ja die Luft zum Atmen, neee, ich brauche auch einen persönlichen Freiraum und vor allem will ich mich auch in Beziehungen weiterentwickeln und dabeikann ich sicher keine Klette gebrauchen, die den ganzen Tach für mich dasein wollte... neee echt ma nich
"Schön" fände ich das sicher nicht, es wäre eher für mich eine beinah gruselige Vorstellung

LG
Lilly

Hallo Seinweib,

fuer uns Co's ist es wichtig langsam selbst wieder eine gesunde Beziehung mit uns selbst aufzubauen. Zu erkennen welche Beduerfnisse wir haben ohne sie an das Verhalten von jemanden anderen zu binden.

Dein Mann ist krank, er muss fuer sich selbst zusehen was er machen will oder moechte. Wenn er keine Krankheitseinsicht hat, dann kannst Du ihn nur machen lassen, die Frage ist nur in wieweit Du da mitmachen willst. Dates abzusagen, weil jemand auf der Couch liegt, ist sicherlich nicht hilfreich. Sicherlich wir machen uns Sorgen, was macht unser Partner, trinkt er wieder, kommt er klar usw. usf. Aber das ist eigentlich genau das Falsche. Er muss erkennen, dass er selbstverantwortlich fuer sich handeln muss. Du bist da, faengst ihn ja auf, also warum sollte er aufhoeren zu saufen, ist ja nach aussen hin noch alles in Ordnung.

Tu etwas fuer Dich erkenne wo Du Dir Fesseln gelegt hast.

Alles Liebe,

Jenny

Zitat von seinweib

Es war so schön zu sehen, was man mit ein wenig Geduld und einem offenen Ohr alles bewirken kann.
Danach habe ich jahrelang eine sehr liebe alte Dame betreut. Auch das gab mir ein gutes Gefühl. Darin bin richtig aufgegangen.
Ich überlege schon länger, ob ich zumindest die Jugendarbeit wieder aufnehmen soll. Es hat so spass gemacht.

Hallo einweib,

wäre dann aber ne Suchtverlagerung erster Klasse !

Das Ausleben eines Helfersyndroms hält einen nur länger in der CO-Abhängigkeit gefangen und lenkt auch ganz prima von sich selbst ab.
Und Bewunderung bekommt man auch noch dafür, das man nur seinem Suchtverhalten frönt... und alles unter dem Deckmäntelchen der Hilfsbereitschaft, gelle ?

Die andere Variante ist, es unter dem Wort "Liebe" zu tarnen, auch immer beliebt

LG
Lilly

Ja, würde ich schon sagen. Klingt ziemlich nach meiner Mutter, die war/ ist auch Co.

Zitat von seinweib

Hi Ihr,
sagt an wen soll ich mich denn wenden um einen guten Thera zu finden? Wo erfahre ich mehr?
gruss ...einweib

Hausarzt fragen oder Liste von deiner Krankenkasse schicken lassen.

Zitat von seinweib

Huhu alle zusammen,
ich hab mir heut ein grosses Bild an die Küchentür gehängt. Darauf ist eine Bedientafel wie in einem Fahrstuhl zu sehen. Ich hab mir den obersten Knopf rot markiert. Das ist der IST-STAND genau heute. Ich will aber zum grünen Knopf im Erdgeschoss!! Nicht ins Untergeschoss oder in den dritten Stock. Hört sich bestimmt ganz doof an, aber es trifft für mich ganz genau zu.
Ich sehe genau hin und erkenne täglich neue CO-Knöpfe bei mir. Absolut verblüffend, wie lange ich mit blinden Augen durch die Gegend gelaufen bin.
Ich stand vorhin beim Einkaufen vor seiner Lieblingsschoki und wollt schon eine Tafel einpacken... Da hab ich mich umgedreht und mir lieber ein paar schöne duftende Blumen gekauft.
Hey ich hab endlich ein ganz kleines bischen an MICH gedacht. Das tat gut!!! Und es war nichts grosses- nur ein paar Blumen.
Gruss...einweib

nichts davon klingt doof, das mit dem Poster klingt toll damit du dich nicht selbst verlierst und Blumen sind immer gut

Hallo einweib,

Jo, erstmal mit dem Hausarzt sprechen.
Bei der Wahl des Therapeuten würde ich aber vorher nach seiner Qualifikation nachfragen und auf welchen Gebiet er besonders ausgebildet ist. Geht ja auch telefonisch.
Auch da gibt es Unterschiede und nachzufragen, ist völlig okay und legitim.
Und sich evtl. im Bekanntenkreis umhören, mit welchem gute Erfahrungen gemacht worden, wenn Du Dir traust.

LG
Lilly

Zitat von Lilly12

Und sich evtl. im Bekanntenkreis umhören, mit welchem gute Erfahrungen gemacht worden

das war z.b. mein Weg. Ne Freundin von mir hat Borderline und mir ihre Therapeutin empfohlen. ist damit sehr offen umgegangen.

Hallo einweib,

sicher müssen BEIDE etwas dafür tun, wenn der Partner trocken wird und es auch bleiben will.

Aber ganz sicher gehört dazu nicht, das Du dafür abnehmen mußt, grad wo ich das schreibe, kommt es mir noch absurder vor, als es eh schon ist.
Kannst ihm mal sagen, das Adipositas eine typische Begleiterkrankung einer CO sein kann, ebenso wie Magersucht im anderen Extremfall.
Und sicher wird es auch nicht gelingen, abzunehmen, wenn an der Ursache des Übergewichts nicht gearbeitet wird. Es läuft also immer wieder aufs gleiche hinaus… sich erstmal aus der CO-Abhängigkeit lösen und DANN kannst Du evtl. abnehmen, wen DU das gerne FÜR DICH möchtest und sicher nicht, weil Dein Partner will, das Du irgendwie „gleichziehst“ oder wat auch immer er sich dabei dachte, ich sach ja, Alk macht dat Hirn krank, so oder so…

Belohnungen in Aussicht zu stellen gehören übrigens zur typischen CO-Verhaltensweise, und ich kanns auch irgendwie verstehen, das man alles versucht… aber es erinnert mich auch an Kinder, denen man eine Belohnung für ne gute Zensur in Mathe verspricht…. mh…
Also mir wurde keinerlei Belohnung in Aussicht gestellt, sondern ein schwieriger Weg, den ich zu meistern hatte, oder eben auch nicht… meine Entscheidung, die mir niemand abnahm.

Lass Dich also keinesfalls auf son Blödsinn da ein, warum solltest Du ?
Es gibt eine Belohnung für das Trockenwerden, und die heißt FREIHEIT !
Die Freiheit, wieder alles tun zu können, wobei einen die Droge einschränkte bzw. völlig blockierte.
Die Freiheit, wieder ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Und das ist wohl für einen Alkoholiker die größte Belohnung überhaupt, weil er auch die andere Seite kennt… bloß als nasser Alkie weiß man das noch nicht...

LG an Dich
Lilly