...der ewige Teufelskreis....

  • HAllo seinWeib (netterName-sehraussagekräftig....)

    Ich hab das Ganze auch durch -nur ohne Haus...Bin da auch reingeschliddert..weil ja alle zwischen 18 und 22 Jahren mal mehr oder weniger kräftig tranken, fiel es mir auch nicht wirklich auf..
    Ich hab erst meinen persönlichen Tiefpunkt gebraucht, um nicht mehr diese besch****** situation weiterzuleben..
    Ich fragte mich oft, was noch alles geschehen würde.. er klaute bei uns im Laden den Alk, von der Frittenschmiede stand der wirt an der Tür, um die Shculden von seiner Sauferei einzutreiben.. (mal eben knapp 400 DM)
    Ich fand überall Flaschen.. Liebe..ja Gott, klar, aber Liebe bedeutet doch auch Würde und diese Würde geht doch verloren, wenn man den Partner kontrolliert, wenn er so sturzbetrunken ist, dass man wütend und verletzend wird.. wenn das Vertrauen zerstört wird--ich frage dich, was geschieht dann m,it der Liebe??
    Nach seiner ersten LZT sah ich rosarot in die Zukunft.. da baute er Bockmist auf der Arbeit...schleichend verfielen wir wieder in alte Muster.. ich versuchte zu kämpfen, an die Ideen der Paargespräche anzuknüpfen.. aber wenn man das allein tut, macht es auch keinen Sinn.. irgendwann merkte ich an ihm "vertraute" Bewegungen..er hatte wieder angefangen.. kalter entzug-Versprechungen usw. aber es wiederholte sich immer wieder...:sad:
    Wir nahmen getrennte wohnungen, bis es dann zum Finale kam.. er fuhr alkoholisiert das Auto Schrott.. vom Dienst nach Hause (das schklimme war ja auch, dass er auch mit den Kids betrunken gefahren wäre)
    2. LZT und wir näherten uns trotz der getrennten Wohnungen wiede aneinenader an.. auch durch die Kids... was soll ich dir sagen... er trank immer wieder, letzten Sommer dann war mein endgültiger Tiefpunkt erreicht.. Da er auch bei den Besuchskontakten hier immer alkoholisiert erschien, war ich zur Beratung beim Kischubu und beantragte über JA und Anwältin den begleiteten Umgang.. 10 Termine wurden veranschlagt-- er erschien immer und da er auch dort alkoholisiertz erschien, wurde es um weitere 5 Male verlängert (Was er mir vorwirft..ich bin Schuld..ja nee is klar..)
    Nun müßte er agieren, der letzte Besuchskontakt war im Juni ..nun müßte er handeln... ich möchte, dass die Kontakte weiterhin beim Kischubu laufen (allein schon, um die Kids zu schützen.. die Große ist auch behindert) allerdigs müßte er sich nun kümmern.. eine Verlängerung wird meist nur durch das gericht gestattet, den die Stunden kosten über 50€..
    Was soll ich dir sagen? er hat weiterhin seine trockenen Phasen.. hat aber sehr schnell wieder angefangen zu kiffen und seit über 4 wochen auch nicht mehr angerufen..
    meine Kinder machen beide auch eine Therapie..

    Ich hoffe, dass auch meine Geschichte dir Mut machen kann..

    LG Tihaso

    co-abhängig...Sich auf den Weg machen - egal wie schwer er ist!!!

  • Ja Tihaso hat meiner Meinung nach Recht ohne Ende! Ich selber habe viel zu lange das Deckmäntelchen aufgedeckt - Liebe? Selbsterhalt? - ich weiß es nicht.

    Aber eines weiß ich, war es Liebe, dann wurde sie von uns beiden zertreten und ich hätte vor diesem "zertretn" Schritte und Konsequenzen ziehen müssen. Nunmehr ist es nicht mehr möglich etwas zu kitten. Wir sind getrennt - er lebt mit Alkohol und neuer Co-Freundin, die auch konsumiert und ich mit meinen Tieren an anderen Orten.

    Für mich sicher die Beste Lösung, auch wenn ich noch akzeptieren und umsetzen muss was alles passiert ist. Aber:
    hätte ich viel früher reagiert, so hätte ich keine Zeit verloren, keine Achtung vor mir selber und vor allen Dingen nicht die ständigen Zweifel ob ich dem anderen Unrecht tue oder nicht. Hätte ich mich gleich auf mein Gefühl verlassen, als es noch neu und echt war - so hätte ich nie beginnen müssen an mir zu zweifeln.

    Nein, ich habe gewartet - aus Liebe? - aus Angst? - und viel zu spät reagiert, so spät, dass meine Achtung verloren gegangen ist und ein sauberes Ende nicht mehr möglich war.

    Man/frau kann sich auch selber zu Ende "warten".

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Zitat von seinweib

    Hi danke für die deutlichen Worte. Nun bei uns ist es etwas anders. Er fährt nie betrunken mit den Kids( gott sei dank) und Kiffen ist hier auch nicht der Fall. Er ist auch mehr der " ich bin drei Tage nüchtern und dann brauch ich es wieder" Trinker.

    Vorsicht!!! Les mal selbst...es ist schon wieder eine Entschuldigung!!!Mach nicht den Fehler und schau darauf, was anders ist..er ist und bleibt ein Alkoholiker.. Ich hab es im Bekanntekreis erlebt, dass man total schockiert war, weil mein Noch Schnaps (in Höchstform 2 große Flaschen täglich!!) trank sich selber und sein Alkproblem aufwertete.."Ich trink ja nur Bier!" Und irgendwann ist es auch egal, ob die Kids im Auto sind oder Du oder wer anders...


    Versprechen gabs so viel, aber Er kann es nicht steuern. [/quote]
    Da wäre er auch der erste Alkoholiker, der da könnte :wink:

    Zitat von seinweib


    Er arbeitet wie ein Tier, um unsere knappe finanzielle Situation zu verbessern. Leider ist das für ihn aber gleichzeitig DIE Ausrede schlechthin zu trinken. Schliesslich leistet Er ja soooo viel, da brauch man ja was, damit man abschalten kann.

    Und was erreicht er damit bei dir?? Der arme reißt sich den allerwertesten für euch auf und hat zum entspannen nur das Trinken??? Sorry für meinen Sarkasmus, aber genau damit nährt eer deien Co-anteil und dein schlechtes Gewissen...Wenn es danach gehen würde, wäre ich nur noch sturzbetrunken.. ich arbeite 20 Stunden, mache meinen Hh(90m²) versorge meine Ma (Pflegestufe2), putze das Treppenhaus jede Woche (sonst hätte ich die Wohnung nicht bekommen), hab 2 Kinder-eins davon behindert (Halbseitenlähmung, mentale Retardierung und Epilepsie) ...merkwürdig oder.. ich trink nicht!!! Ich hab meine Kinder immer ..jeden Tag 24 Stunden.. ganz selten komm ich mal allein raus... aber ich trinke nicht.. ich geh 1-3 die woche walken.. und einmal in der woche schwimmen.. das ist mein Ausgleich -meine entspannung.. Das walken übrigens mache ich morgens um 5 wenn die beiden schlafen..

    Zitat von seinweib


    Auch ich gehe sehr ungerne mit ihm zu Festen etc. Zu gross die Angst und das Schamgefühl, weil Er wieder sturzbetrunken sein wird. Ich plane alles doppekt gründlich, erwäge alles was in Frage kommen könnte. Es zerrt so an den Nerven und am Selbtwertgefühl.
    Gruss seinweib

    wie ich das kenne...man geht lieber gar nicht, als sich seinem Suff dort auszusetzen --richtig?! Aber damit löst du auch DEINE sozialen Kontakte auf..
    Ich denke, wenn du dich wein wenig durch Forum liest, dann wirst du bald erkennen, dass du nur FÜR DICH etwas tun und auch verändern kannst...

    Zitat von dagmar007


    Nein, ich habe gewartet - aus Liebe? - aus Angst? - und viel zu spät reagiert, so spät, dass meine Achtung verloren gegangen ist und ein sauberes Ende nicht mehr möglich war.


    Genau das trifft den NAgel auf den Kopf...

    Ich wünsche dir alles Liebe und gute.. Tihaso

    co-abhängig...Sich auf den Weg machen - egal wie schwer er ist!!!

  • Hallo ihr zwei!
    Natürlich seid ihr nicht alleine auf der welt mit diesem Problem!!! Wir
    sind da eine ganze Menge.
    Ich bin/war wahrscheinlich noch eine der "fleißigsten" Co- Frau, denn ich hab ganz lange gebraucht, um aufzuwachen. Das Forum habe ich auch erst nachdem mein Mann trocken war gefunden. Leider.
    Bei mir waren auch immer wieder die guten Ausreden:
    Ich will nicht aus meinem Elternhaus (dass wir noch abzahlen müssen),
    die Kinder sind noch abhängig, meine Eltern brauchen uns, mein Gehalt würde nie reichen, .......
    Und - freilich waren die nüchternen Momente schön. Man hat/ liebt sich ja!
    Aber nach dem langen Martyrium war ich einfach - zu meinem/unseren Glück - endlich fähig, einen Schlussstrich zu ziehen.
    Mein Mann hat die Kurve gekriegt (hoffe sehr, dass es so bleibt), aber nur durch mein Durchgreifen.
    Allein - nie. Er hatte ja ein schönes Leben.
    Liebe Grüße, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Zitat von seinweib

    Ja Andrea, das ist so ziemlich der gleiche Teufelskreis bei mir. Ich schätze die NÜCHTERNEN Zeiten so sehr, da fällt es leicht sich alles schön zu reden.


    Wir versuchen durch unsere eigene Abstinenz,dasMobile im Gleichgewicht zu halten...trinken sie dann mal nicht, flüstert uns ein Stimmchen ein,dass alles gar nicht so schlimm ist.. wir neigen dann doch zu gerne dazu, uns einzureden, das alles von uns viel schlimmer gemacht wurde als es ist...

    Zitat von seinweib


    Auch ich habe wieder vorsichtig angefangen Freunde zutreffen. Ab und zu mal weggehen.


    Gut so! Pflege deine Freundschaften...

    Zitat von seinweib


    Eine Freundin hat aber sofort geschnallt, was hier bei uns los ist. Sie hat mich direkt gefragt. Da konnte ich nicht lügen. Sie hat aber nicht mit Distanz reagiert sondern mit Verständnis und viel Zeit....


    Daran erkennt man wahre Freunde.. Ich glaube, dadurch,dass du dich bereits einer Person im "richtigen" Leben anvertraut hast, werden sich deine nächsten Schritte auch ergeben.. Bei mir war der erste Schritt, endlich meiner Schwester reinen Wein einzuschenken..Damit hab ich mir selbst den Weg in die Lügen verbaut.. Es folgten eine Reihe Freunde.. einige verlor ich.. ist ja auch zu anstrengend...aber einige standen neben mir und du glaubst gar nicht, wer sich plötzlich als wahrer Freund entpuppt..

    Zitat von seinweib


    Auch hat sie ihren Kindern nicht verboten zu uns zu kommen.


    Das hat niemand hier getan..keiner,der gesagt hätte, dass die Kinder nicht kommen dürften...

    Zitat von seinweib


    Ich hätte es aber verstehen können.


    Ich hätte dies auch nicht verstehen können -im Gegensatz zu dir.. Denn mal ehrlich, was können die kinder dafür??

    Zitat von seinweib


    Ich bin jetzt der Überzeugung das nicht Er sich ändern wird, sondern ich.


    Genau das ist es !!! Bravo!! Denn wenn wir uns ändern, ist es etwas, was wir auch beeinflussen können..

    Zitat von seinweib


    Er sieht sein Problem nicht als solches.


    Genau da liegt der Hase im Pfeffer.. oder würdest du z.Bsp. jeden Morgen Müsli essen, nur weil deine Freundin sagt, da kriegste schönere Haut von?? So lange ein Alkoholkranker es nicht als Problem erkennt, macht alles keinen Sinn...wenn die erkenntnis von ihm kommt, dann wird er auch die richtigen Schritte tun..

    Zitat von seinweib


    Ich werde immer kraftloser, wenn ich nicht reagiere.


    Genauso ist es..am Ende liegen wir unter der Erde und sie leben weiter.. Es ist eine Energieraubende Sache neben einem Alkoholkranken die eigne Co-Abhängigkeit zu pflegen...

    Zitat von seinweib


    Ich bin das mir selber schuldig. Und Kinder sollten so nicht aufwachsen müssen. Sie haben zu viele unschöne Situationen erlebt. Liebe Grüsse seinweib

    Richtig_denn auch du hast nur dieses eine Leben...
    Deinen Kindern bist du es allemal schuldig..sie haben ein Recht auf unbeschwerte Zeiten.. Man meint oft, dass sie es nicht mitbekommen... oh nein..sie kriegen alles mit.. Außerdem hat meine Schwester mich sehr gefangen mit dem Spruch:"Überleg mal, was ihr den beiden als Partnerschaft vorlebt!Willst du, dass sie dieses Bild in sich tragen? Auch in einen solche geraten?"

    In diesem Sinne viel Kraft und alles Liebe Tihaso

    co-abhängig...Sich auf den Weg machen - egal wie schwer er ist!!!

  • Zitat von Gotti


    Mein Mann hat die Kurve gekriegt (hoffe sehr, dass es so bleibt), aber nur durch mein Durchgreifen.
    Allein - nie. Er hatte ja ein schönes Leben.
    Liebe Grüße, Gotti.


    Gotti bringt es auf den Punkt!! Warum sollen sie sich ändern..läuft doch wunderbar...wirCo´s regeln schion alles..und das bißchen streiten..naja..wir kriegen uns ja immer wieder ein..... :wink:

    LG Tihaso

    co-abhängig...Sich auf den Weg machen - egal wie schwer er ist!!!

  • Hey seinweib!

    Hihi, das mit dem Kaugummi kauen kenne ich auch gut... :roll::lol:
    Ja, das ist echt lächerlich! Wir ziehen uns ja auch die Hosen mit der Kneifzange an, gelle :wink: ?!
    Mein Mann hat nach unserem Auszug auch angefangen, sich tierisch einzudieseln und es liegen immer irgendwelche "Mach-Fahne-weg-Bollchen" im Auto... :roll:
    Mein Mann hatte/hat so ziemlich das gleiche Trinkverhalten wie deiner (allerdings dann jeden Tag x Halbe, aber am WE durften/dürfen es auch schon mal ein paar mehr sein...).

    Was gedenkst DU jetzt zu tun?
    Denn er scheint ja kein Problem zu haben...?!

    Liebe Grüße

    fish

  • Hallo Seinweib,

    erstmal herzlich Willkommen. Du schreibst es ist der erste Schritt, dass Du Dich hier gemeldet hast. Was hast Du Dir denn fuer Dein Leben derzeit vorgenommen, was ist sozusagen Dein Ziel bzw. Deine Erkenntnis aus der Erfahrung, die Du derzeit gesammelt hast?

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Hallo Seinweib,

    Du hast viele Fragen, alle sind auf die Krankheit Deines Mannes bezogen. Du wirst sicherlich einige Antworten erhalten, aber die Frage ist, ob Dir die Antworten helfen werden. Verstehen kannst DU einen Suchtkranken nicht, denn Du bist ja selbst nicht stofflich abhaengig. Die Antwort hinter all Deinen Fragen ist, weil er krank ist. Alkoholismus ist eine heimtueckische Krankheit, sie kann toedlich enden und es gibt keine Zauberworte, die Deinen Mann erwachen lassen. Ein Alkoholiker wird solange weitermachen bis er seinen Tiefpunkt erreicht hat. Das kann bei einigen der Verlust des Jobs oder Familie sein, andere muessen erst Haus und Hof versoffen haben und unter der Bruecke liegen oder mit Blaulicht ins Krankenhaus gebracht werden, bis sie gewillt sind etwas fuer sich zu tun.

    Versuch Dich mal im Forum durchzulesen, durch all die Geschichten und versuch fuer Dich zu erkennen, was das alles mit DIR zu tun hat. Die Krankheit Deines Mannes zu verstehen ist naemlich sinnlos, weil Du sie nie richtig verstehen wirst.

    Wichtig ist aber das Du den Fokus auf Dich legst und schaust, was Du fuer Dich machen kannst, damit es Dir besser geht.

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Hi Seinweib,

    Du kannst natuerlich Dir auch die Geschichten im Alkoholiker-Forum durchlesen, jeder kann Dir nur von seiner Geschichte erzaehlen. Die Umstaende sind vielleicht verschieden, aber wie Spedi immer so schoen sagt, verlaeuft die Sucht an sich immer sehr konform.

    Les Dich erstmal durch, schau Dich um, zieh Parallelen und tu etwas fuer Dich, die Sucht Deines Mannes kann nur Dein Mann bezwingen. Du musst fuer Dich erstmal rausfinden was Du willst, damit es Dir besser geht. Ablenkungsmanoever sind verstaendlich, aber wie das Wort schoen sagt, lenkt es naemlich von uns und unserer Krankheit ab, der Co-Abhaengigkeit. Daher solltest Du Dich vielleicht erstmal um Deine Krankheit kuemmern, bevor Du die Krankheit Deines Mannes zu verstehen versuchst.

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Hallo und salue meine Liebe,
    "seinweib" lehne ich ein bischen ab, weil Du - wenn Du willst - DEIN sein kannst.

    Auch ich wollte Sucht verstehen, radikale Verhältensänderungen begreifen, verstehen, warum diverse Dinge um mich herum geschehen, was als nächstes passieren könnte (Kontrolle der anderen Art, oder?)

    Ich wurde viel klüger, ja, ich habe über Sucht gelernt, aber eines vergessen zu berücksichtigen: der Prozeß, der fast überall gleich abläuft hat unterschiedliche Geschwindigkeiten, Auslöser ect.

    Das in meinem Leben von heute auf morgen durch Sucht alles anders wird und mein Leben nur durch Flucht in Sicherheit zu bringen war, auf das wäre ich in hundert Jahren nicht gekommen. Ein paar Monate und ein Mensch wurde vom kontrollierten Spiegeltrinker zu einer Person,bei dem die Stromwerke vor der Türe stehen .... Nicht gerade um ihm einen schönen Tag zu wünschen ;)

    Du fragst (wie ich) viel über die Sucht. Wir können es nciht begreifen, wir können nicht helfen. Wir können nur versuchen uns zu helfen und Abstand zu gewinnen. Dafür sorgen, dass unsere Grenzen nicht verletzt werden. Meine wurden beständig verletzt, und ich habe sie verletzen lassen. Viel zu spät war ich konsequent. Wäre ich es vorher gewesen wäre mir vielleicht mancher Übergriff erspart geblieben.

    Zu den Zeiten, nämlich, als alles "noch nicht so schlimm war" da ließ ich mich gerne, gut und oft beschwichtigen. Durch die damaligen Grenzverletzungen, die harmlos ausgingen, öffnete ich denen Tür und Tor, die mir Schaden herbeiführten.

    Es geht um DICH - DEINE GRENZEN - DEIN Bewußtsein, sein Kreislauf ist bereits im Laufen, auf den hast Du keinen Einfluß, aber auf Deinen!

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo seinweib (warum eigentlich dieser nick :shock: ?... sei doch einfach Dein eigenes Weib :wink: )

    Ich gehöre zu diesen Trockenen, aber eines gleich vorweg, die Sucht folgt ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten, die mit Logik und Verstand nix mehr zu tun haben.
    Die Realität ist durch die andauernde Hirnvergiftung duch das Nervengift Alkohol verzerrt bis am Ende nicht mehr wahrnehmbar, das ist ein typisches Alkoholiker-Symtom.

    Zitat

    ...Und an die schon Trockenen, warum tut es euch nicht weh zu sehen, wie eure Familien leiden? Schmerzt es nicht, wenn Frau und/ oder Kinder euch in Euren nüchternen Momenten anflehen nicht weiter zu trinken.?



    Nein, und wenn man mal nüchtern ist und es schmerzt, säuft man sich diesen Schmerz halt wieder weg, was sonst ?

    Hilft alles nix, stellt man sich selbst als den armen Leidenden dar, der ja trinken muß, weil er so leidet… ein Vollbad in Selbstmitleid kennt wohl jeder Alkoholiker.

    Wird das zu arg, sagt man halt: Dann geh doch, nichts hält Dich hier !!
    Will es aber der Angehörige dann mal wirklich tun, werden alle Register gezogen, um ihn doch zum Bleiben zu bewegen, da schreckt man vor Versprechungen und Lügen keinesfalls zurück.
    Meist erfolgreich, Alkoholiker können Angehörige ebenso steuern wie CO`s den Alkie.

    Man überlegt höchstens, wie man besser heimlich saufen kann, bis die Wogen sich wieder geglättet haben, danach : same procedere… wieder Breitseite.

    Die Sucht ist stärker als alles andere.

    Zitat


    Wie geht man mit der ganzen Heimlichkeit um, oder ist es irgentwann schnuppe, was andere denken oder wie sie sich fühlen, wenn ihr euch zerstört?

    Erst ist es noch peinlich, später irgendwann nicht mehr.
    Weil die Sucht zu stark ist, sie bestimmt alle Gedanken, WANN kann ich ENDLICH wieder TRINKEN??? Alles dreht sich nur darum, es ist kein Platz mehr für andere Gedanken.
    Die Gefühle werden immer schwächer, sind ja auch dauerbetäubt, da kommt nicht mehr viel an die Oberfläche.
    Alkoholismus ist eine Form von Selbstzerstörung, RICHTIG !
    Am Ende hoffte ich, das endlich bald alles vorbei ist, ich sterben kann.
    Selbst das nahm ich in Kauf. Weil ich dachte, ich komme aus diesem Teufelskreis nie wieder heraus.
    So erlebte ich die Sucht.

    Ich kam aber da wieder raus, als ich endlich Hilfe bekam, selbst war ich zu feige, mir welche zu suchen. :oops:
    Ich landete auf der Intensiv-Station und konnte wählen zwischen leben oder sterben, ich endschied mich an diesem Tag fürs leben und habe es nie bereut.
    Erst ab da konnte ich meinen Weg gehen, ich bin jetzt über 6 Jahre trocken und habe ein neues Leben geschenkt bekommen.

    Einfach war es nicht, mit vielen Veränderungen verbunden, auch sehr schmerzhaften, aber das war es mir wert.

    LG
    Lilly
    Alkoholikerin

  • Hallo einweib (schon besser :lol: …)

    Du fühlst Dich mit einem Menschen verbunden, der nichts mehr richtig fühlen kann ?
    Hast Du nicht das Gefühl, das er Dir weniger Gefühle entgegenbringt als Du ihm ?
    Falls das so ist, dieses Gefühl täuscht nicht.
    Macht aber die Krankheit mit uns…

    Reicht Dir das alles noch so für ein zusammenleben aus, um zufrieden, im besten Fall glücklich zu sein ?
    Diese Art Verbundenheit ist trügerisch, liebes einweib, denn sie beruht auf gegenseitiger Abhängigkeit, mit Liebe hat das nix (mehr) zu tun.
    Und BEIDE brauchen Hilfe, um sich aus diesem Teufelskreis zu lösen.

    Und nur mal so als Tipp:
    Halbherzig gemeinte Drohungen wirken Null bei Alkoholkranken Menschen, die riechen wir sieben Meilen gegen den Wind… :wink:

    Desweiteren halte ich nix von Ultimaten, die Alkies gestellt werden, denn sie können sie schon allein krankheitsbedingt nicht einhalten.
    Meiner Meinung nach sollte man sich Ultimaten immer nur selbst stellen, und dann auch entsprechend einhalten können. Ist man noch nicht so weit, bleibt alles nur ein endlos-Game…

    Den Hut brauchst Du aber nicht vor mir zu ziehen, ich bin weiter alkoholkrank und werde auch nie wieder gesund, ich bin nur nicht mehr im akuten Stadium meiner Sucht, ich bin nicht vor einem Rückfall gefeit, so wie KEIN Alkoholkranker.
    Wir müssen immer gut auf uns aufpassen, sonst begeben wir uns aufs Glatteis.
    Und vor allem Hilfe annehmen, und das auch völlig ernst meinen, sonst wird dat alles nüscht.
    Dann hat JEDER die Chance, trocken zu werden.

    LG
    Lilly
    Und was stürmt denn da so in Dir ?

  • Lilly mit Ihren klaren Worten,
    die mir richtig gefehlt hat,

    ja, liebes "Frauchen" diese scheiß Krankheit hat es in sich - und unsere auch! Und wir drehen uns so im Kreis, mit unserer Liebe, die nur noch etwas anderes ist.

    Ultimaten habe ich nie gestellt liebes Einweib, sondern habe mir für mich überlegt was ich verkraften kann und was nicht. Aber auch da war es ein Teil zu erkennen was läuft, ein anderer was mir schadet und ein dritter das in die Tat umzusetzen.
    Und nun kommt noch Part IV - zu verarbeiten was geschehen ist, mit realer Angst fertig zu werden (die vielleicht nicht gewesen wäre hätte ich zu einem früheren Zeitpunkt die Flucht ergriffen).

    Ich kann jede so gut verstehen, die nicht loslassen kann - ich kann jede verstehen, die wie ich vieles schönredet oder sich fragt ob sie selber etwas falsch beurteilt. Denn auch ich stellte mir immer diese Frage.

    Nur .... dadurch habe ich mich in noch viel größere Probleme gebracht. Je länger ich aushielt, desto größer wurde der Konsum und die Emotionen, die mir entgegengebracht wurden. Wir als Co richten uns ja zu oft nach den Stimmungen des anderen, die schon vergiftet sein könnten. Das nimmt uns die Kraft ...

    Ich weiß nicht, welche Erfahrungen hier zu Grunde liegen innerhalb von welcher Zeit jemand zum Tiefpunkt gekommen ist oder war, da ja für jede Person der Auslöser anders ist, aber es kann viel schneller gehen mit der Sucht, als wir das meinen beurteilen zu können.

    Jahrelang habe ich es als "nur" Konsum gesehen, als ich begriff was los war, da war es schon fast zu spät für mich!

    Ja, Liebes Einweib, was willst Du? Was verkraftest Du noch? Wie lange hält Deine Batterie das noch durch? Und was meinst Du, wie er sich über Jahre hin entwickeln könnte....

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hi .einweib :wink: (gefällt mir auch viiiieeeel besser)!

    Mannomann, vor lauter lesen hab ich doch jetzt glatt meine Antwort auf deine Frage vergessen... das ging aber auch auf einmal fix hier... :)

    Also dass er sein "Feierabendbier" nach dem ganzen Stress bei der Arbeit braucht, war für meinen Mann auch immer AUSREDE Nr. 1!
    Du sagst es, dann mussten wir ja alle dauervoll sein...!!!

    Zu deiner Frage: nein, mein Mann hat leider noch nicht die Kurve gekriegt!
    Zwar macht es äußerlich oftmals den Anschein und ich will ihm auch gar nicht absprechen, dass er sich in vielen Dingen, die auch nie so toll waren jetzt wirklich Mühe gibt!
    Aber auch wenn (oder gerade weil) er jetzt gar nicht mehr darüber spricht, weiß ich, dass er noch trinkt (vielleicht weniger)... sein Problem! Ich häng mich da nicht mehr rein!
    Muss nur ganz viel Abstand halten, wenn wir uns sehen und ich mal wieder die Fahne vom Vortag rieche... uähhh!

    Mein Leben... ja, mein Leben richte ich mir mit meinen Töchtern gerade so nach und nach ein!
    Ich muss zwar auch noch viel an mir arbeiten, aber ich denke, auch das braucht Zeit!
    Viele Punkte, in denen ich total "co" gehandelt, gedacht oder gefühlt habe, werden mir erst jetzt, wo ich den nötigen Abstand zu ihm habe bewusst, die hätte ich sonst nie bemerkt!
    Das heißt zwar nicht, dass ich sie auch sofort abstellen kann, aber zumindest habe ich jetzt, wo ich diese Verhaltens- und Denkmuster an mir bemerke überhaupt eine Chance, mein Denken und Handeln "umzupolen"!

    Liebe Grüße

    fish

  • Hi ...weib :wink: (was wird hier bloß mit deinem Nick gemacht...tststs)!

    Naja, komplett getrennt,... weiß nicht!
    Kann sein, dass ich gleich von rechts und links eins auf die Mütze bekomme *duck* :wink: !
    Also ich bin (nach etlichen leeren Drohungen, Ultimaten, Versprechungen seinerseits und vielen vielen Tränen auf beiden Seiten) mit meinen beiden Töchtern Ende Juni ausgezogen.
    Wir sehen uns trotzdem ziemlich regelmäßig, was sich schon alleine durch die Kinder gar nicht ganz vermeiden lässt (auch wenn sie nicht von ihm sind, aber sie sehen ihn als ihren Vater)...
    Gefühle sind da sicher noch, die lassen sich wohl auch nicht von heute auf morgen abstellen, allerdings weiß ich nicht, ob man hier noch von Liebe sprechen kann oder ob es nur ein gegenseitiges Brauchen ist...

    Zitat

    ICH bin NICHT sein Therapeut. Ich kann, will und vor allem darf nicht für Ihn SEIN Leben planen und lenken. Es soll nicht meine Aufgabe sein.


    Hey, find ich richtig gut!!! Ist diese Erkenntnis nicht unheimlich befreiend (auch wenn wir das in der Umsetzung wohl auch erst lernen müssen)?!

    Weiterhin alles Gute dir!

    fish

  • Zitat von seinweib

    Hi zusammen,
    gestern abend hat sich mein Mann doch tatsächlich vor den Rechner gestzt und sich das hier mal durchgelesen. Er hat mal hier und mal da geguckt. Da dreht er sich um und sagt: Heftig da trinken ja welche schon über Tag. Das mach ich ja nicht!!!!
    Ja nee ist klar! Ich hab ihn gefragt, ob 16 oder 17 Uhr nicht auch noch "TAG" wären, da meinte Er nee is ja Feierabend. son Bockmist!!!!


    Bravo...nicht beirren lassen---allein , wenn sie sich versuchen besser darzustellen..alles Augenwischerei..

    Zitat von seinweib


    Ich hab getern um 16uhr bei ihm in der Firma die ersten Halben gefunden und sie , wie einem inneren Zwang folgend ausgeleert. Einfach weggekippt.

    Hab ich auch alles gemacht.. Hab sogar mal Essigessenz in die leere Schnapsflasche gefüllt ..er hat mal eben Müll rausgebrachtund nen kräftigen Schluck genommen..sein comment: "Danke...kommt nicht wieder vor..." Wär das mal soeinfach..es ist aber eben nicht so einfach..da muss Man(n) schon was für tun...


    Zitat von seinweib


    Sein Job ( er ist ja im Handwerk tätig) tut das übrige. Richtfest hier, Dichtfest da, Bergfest und was es noch so alles gibt. Gründe finden sich immer.
    Ich stürze mich nun in die Arbeit und wünsche euch alles einen schönen Tag.
    Gruss seinweib

    Einen Grund gibt es immer ..nicht nur im Handwerk...heut is Mittwoch ..morgen ist Donnerstag.. Ich schaff es eh nicht... morgen hör ich auf, da kann ich heut nochmal..... :cry:

    Bist auf nem guten weg... LG Tihaso

    co-abhängig...Sich auf den Weg machen - egal wie schwer er ist!!!

  • Hallo eibchen (ich verlänger den nick ma wieder etwas, sonst verschwindeste noch ganz hier :lol: )

    Es stimmt nicht, das Dein Partner nichts wert ist, er ist KRANK, und zwar Alkoholkrank, wenn er Alkoholiker ist. Er braucht Hilfe, sonst säuft er sich ganz einfach tot, früher oder später… die Entscheidung trifft er ganz allein !

    Und er wird NIE WIEDER gesund, weil unsere Krankheit unheibar ist, auch würde nicht alles automatisch "gut werden", wenn er aufhören würde mit Trinken. Aber allein bis dahin ist es wohl noch ein langer Weg für ihn, wenn überhaupt. :?

    Ich weiß, die Hoffnung stirbt zuletzt, es kommt nur drauf an, wie lange Du das mitmachen kannst und willst. Du wirst auch psychischen Schaden dabei nehmen, das geht nicht spurlos an Dir vorbei.
    Und mal in Sachen Hoffnung, ich betrieb wohl ca. 5 Jahre Alkoholmissbrauch, danach 10 Jahre Abhängigkeit, also insgesamt ne 15 jährige Trinkerinnen-Karriere und ich denke, ich bin kein Einzelfall. Kann so lange dauern, muß nicht, kann aber auch noch erheblich länger dauern.

    Und Trockensein ist keine Garantie für den Fortbestand der Beziehung, ich trennte mich nach ca. 5 Jahren Trockenheit doch von meinem Mann, es passte einfach nicht mehr, meine weitere trockene Entwicklung lief in eine andere Richtung als seine.

    Ich wünsche JEDEM, das sein alkoholkranker Partner wach wird, sich Hilfe sucht, der Angehörige (CO, falls er einer ist) auch, damit eine weitere Partnerschaft möglich ist.
    OHNE DAS WIRD’S ABER NIX !!

    Einen Menschen schlecht zu machen, weil er an einer furchtbaren chronischen Erkrankung leidet, halte ich persönlich für unterste Schublade und wem bringt das schon was?

    Und es zwingt einem auch niemand, bei einem nassen Alkie zu bleiben, jeder bestimmt SELBST über sein Leben !

    LG und weitermachen :wink: (bzw. ab jetzt besser machen :wink: )
    Lilly

  • Hallo eibchen-einweib :lol: (so schnell kommt man zu nem Doppelnamen :shock::lol: )

    Jo, verstehe schon, selbst Erwachsenen fällt es oft schwer, Alkoholismus als Erkrankung anzuerkennen, manche halten es immer noch für eine Willensschwäche.
    Deine Tochter wird begreifen, besser wäre es allerdings, ER würde begreifen, gelle ? :(
    Denn Jeder hat ja die Chance zum Trockenwerden, aber es fällt so schwer, es zuzugeben, das man abhängig geworden ist.
    Ich verdrängte es viele Jahre... "ich doch nich, tzzz... bin doch keine Alkoholikerin, nu hör aber ma auf !!"
    Jo, alles klar... DOCH, ich bin eine.

    Und weißt Du was ?
    Heute bin ich froh darüber und auch stolz darauf, Alkoholikerin zu sein, denn ohne meine Krankheit hätte ich viele persönliche Entwicklungsschritte gar nicht gehen können, weil ich ja nicht gemußt hätte.
    Ist schon alles okay so, wie es ist ! :D

    LG an Dich
    Lilly

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